Doris Kändler - Wenn Du gehen musst ...

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"Glaubst du, dass es schnell gehen wird?", fragte meine todkranke Freundin Sandy mich mit leiser Stimme. Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, wollte aber nicht wirklich darüber sprechen. Sandy legte all ihre letzte Energie in das Philosophieren über den Sterbeprozess, sowie auch in die Organisation ihrer Beerdigung. Sie plante ihre Beisetzung, als würde sie selbst dabei in der ersten Reihe sitzen. Obwohl mich ihre Gelassenheit auf der einen Seite schockierte, genoss ich auf der anderen Seite die Reise in unsere gemeinsame Vergangenheit. Bei jedem Treffen fanden wir uns in anderen Szenen unseres Lebens wieder. Ein Auf und Ab der Gefühle beschreibt dieses Buch. Es geht um Liebe, Leiden, Sucht und Krankheit. Ebenso wie es mein krampfhaftes Festhalten beschreibt, geht es um das Loslassen meiner Freundin, die sich viel zu früh von dieser Welt verabschieden musste. «Meine Liebe gebe ich Dir mit, Deine Freundschaft behalte ich hier!»

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Meine Augen füllten sich mit Tränen.

„Ich will dir keine Vorwürfe machen. Ich will dir nur gerne meine Sicht der Dinge sagen können. Mensch, wir haben nicht mehr so viel Zeit. Ich will sagen können, dass ich dich liebe und dass ich damit nie aufgehört habe, auch wenn ich dich weggestoßen habe. Aber ich musste doch auch mich selbst und meine Kinder schützen. Ich kam damit nicht klar, dass du schon wieder abgerutscht warst.“

Wieder lächelte sie.

„Aber das weiß ich doch. Ich weiß, dass du mich immer geliebt hast, und auch, dass du das immer tun wirst. Ich liebe dich auch. Und ich verstehe auch, warum du mich weggestoßen hast. Das brauchst du mir doch nicht zu erklären.“

Ich heulte wie ein Schlosshund.

Doch wie immer lenkte sie das Thema so geschickt in eine andere Richtung, dass für meine Tränen keine Zeit blieb. Sie konnte es nie ertragen mich weinen zu sehen. Ich war in ihren Augen immer die Starke von uns beiden. Das wollte ich auch sein, doch nun bemerkte ich, dass die Rollen verschoben waren. Nun erschien sie mir so unglaublich stark und ich fühlte mich schwach, hilflos und klein.

Weil ich nicht noch weiter bohren wollte, legte ich ihr einen Brief auf den Tisch, den ich am Tag zuvor geschrieben hatte. Der Inhalt des Briefes enthielt all meine Gefühle und Gedanken. Sie wollte ihn später lesen.

Sie saß vor mir, die Augen fest auf mich gerichtet. Ich konnte ihren Blick nicht halten. Ich schaffte es einfach nicht, sie so zu sehen. Mir war klar, dass sie nicht morgen sterben würde, und dennoch hatte ich das Gefühl, uns würde die Zeit weglaufen. Ständig ging mir nur der eine Satz durch den Kopf … sag alles, was du zu sagen hast, wer weiß, ob du sie jemals wiedersiehst .

Es war unfassbar, wie ruhig sie war. Ich hätte getobt und gejammert, geweint und geflucht. Doch sie war die Ruhe selbst. Meine Tränen sprachen für sich.

„Weine doch nicht“, sagte sie. „Ich weine doch auch nicht. Es ist, wie es ist. Daran kann man nichts ändern. Erzähle mir alles von dir. Was gibt es Neues?“

Ich war fassungslos. Ich hatte keine Lust über mich zu sprechen. Ich wollte hören, wie sie sich fühlte. Ob sie Schmerzen hatte und ob ihr bewusst war, dass sie ihren eigenen Tod heraufbeschworen hatte.

Ja, sie war sich dessen bewusst, das sah ich in ihren Augen. An dem Tag, als sie ihre Mutter zu Grabe tragen musste, gab sie sich völlig auf. Das war mir klar.

Und nun, da uns nicht mehr viel Zukunft blieb, erzählten wir uns von der Vergangenheit. UNSERER Vergangenheit. Mit ihrem besonderen Ausdruck im Gesicht fragte sie mich: „Weißt du noch, wie wir uns kennen gelernt haben?“

Wie könnte ich das jemals vergessen? Das war mehr als ein Schauspiel. Tatsächlich musste ich ein wenig schmunzeln …

Eine Freundschaft wird geboren …

Wir lernten uns bei den Pfadfindern kennen.

Wir konnten uns nicht ausstehen, was wir auch nicht vertuschen konnten.

Unsere Streitigkeiten fingen mit Tritten und gegenseitigem Bespucken an und endeten in lauten Wutausbrüchen, mit den wüstesten Beschimpfungen. Die Leiter der Pfadfindergruppe hatten ständig alle Hände voll zu tun, uns voneinander fern zu halten, was sich bei den Ferienfahrten doch immer als recht schwierig erwies.

Jeder Kontakt zwischen uns führte unweigerlich zu Krieg. Ich konnte eigentlich nie sagen, warum ich sie so sehr gehasst habe und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Doch sie war ein echtes rotes Tuch für mich. Wenn ich nur schon ihren Namen hörte, hätte ich gerne um mich geschlagen.

Unsere Eltern kamen einmal vor der Abfahrt zu einer der vielen Ferienfahrten ins Gespräch. Dabei kam heraus, dass ich vergessen hatte, meinen Badeanzug einzupacken. Ihre Mutter war so nett, mir den Badeanzug ihrer Tochter anzubieten, da sie um die Ecke wohnten. Ein Katzensprung entfernt lag der Badeanzug, doch wir Teenies schrien sofort einstimmig: „NEIN!“ Das wäre niemals für mich in Frage gekommen. Und ganz offensichtlich auch nicht für sie.

Herrje. Dann hätte man gleich einen brennenden Stab gegen meinen Stolz drücken können!

So zogen jedenfalls einige Monate ins Land. Bis zu jenem Abend …

Ich war mit einer Freundin namens Chrissi unterwegs. Es war Oktober und bitterkalt. Wir trafen auf eine Bekannte von ihr, die meine Rivalin im Schlepptau hatte. Na toll, dachte ich so bei mir. Sandy und Sandy zusammen unterwegs. Die Beiden teilten nicht nur Freud und Leid miteinander, sondern auch den Vornamen.

Chrissi und die „gute“ Sandy unterhielten sich eine ganze Weile miteinander, während wir Feinde uns weiterhin angifteten. Wir langweilten uns abseits der Beiden zu Tode und bespuckten uns gegenseitig. Unsere Anspuckorgien fanden ein jähes Ende, da die beiden anderen völlig irritiert und ganz offensichtlich angeekelt waren.

„Ihr seid ja ekelhaft“, sagten sie fast einstimmig.

Sandys Begleitung musste ebenso wie meine Freundin wegen ihrer sehr strengen Eltern recht früh nach Hause. Sie verabschiedeten sich und nun saßen wir beide alleine da.

Sandy fragte forsch: „willst du noch mit zu mir kommen? Ich habe noch keine Lust rein zu gehen. Also allein.“

Ohne darüber nachzudenken, antwortet ich frei heraus „OK.“

Es war so unglaublich einfach.

Was danach kam, hätte ich mir vorher niemals träumen lassen.

Wir gingen also zu ihr nach Hause. Dort angekommen, stellten ihre Eltern erst einmal Essen auf den Tisch. Es gab Quark mit Mandarinen für mich. Oh mein Gott. Ich liebte dieses Zeug. Sandy aß lieber etwas Herzhaftes und bediente sich am übrig gebliebenen Mittagessen.

Ihre Eltern waren locker und nett. Kein Wort wurde mehr verloren über unsere Feindschaft bis dahin. Wir saßen gemeinsam am Küchentisch und eigentlich hatten wir uns nicht viel zu erzählen. Sie musterte mich im Geheimen ebenso, wie ich es tat.

Die Küche der Familie war sehr klein. Ein rechteckiger Küchentisch stand der Länge nach ganz an die Wand geschoben und an den drei freien Tischschenkeln stand jeweils ein Stuhl. Die Küchenzeile aus dunklem Holz befand sich an der Wand direkt gegenüber. Zwischen Tisch und Küchenzeile war gerade mal genug Platz, dass man noch gehen konnte, sobald jemand auf einem Stuhl saß.

Auf der Fensterbank stand ein Vogelkäfig mit einem Nymphensittich namens Danny. Der Käfig stand offen und der Vogel saß bei uns auf dem Tisch. Sandy hatte sich eine Portion Nudeln mit Curryketchup genommen und für den Vogel eine Nudel an die Seite gelegt.

Irritiert fragte ich: „Der isst doch jetzt nicht die Nudel, oder?“

Sie grinste mich an und im nächsten Moment fiel der Vogel über die Nudel her, als hätte er schon Jahre nichts mehr zu essen bekommen. Er hatte die Nudel im Schnabel und schlug mit dem winzigen Köpfchen hin und her, bis er nur noch ein Stückchen im Schnabel hatte, was er dann genüsslich aß. Auf diese Weise war die Nudel irgendwann völlig in seinem Magen verschwunden.

„Tztztz, das ist ja der Wahnsinn.“ Ich konnte es kaum glauben.

„Ja“, sagte Sandy. „Danny isst alles Mögliche mit uns. Er liebt auch Fritten und Salat.“

Na Gott sei Dank mochte er wohl offensichtlich keinen Fruchtquark, denn er kam über den Tisch zu meinem Teller gerannt und nahm eine Schnabelspitze. Dann lief er schnell wieder zu Sandy herüber, die bereits die nächste Nudel an den Tellerrand gelegt hatte. Also aß er bei ihr weiter. Ich fand es noch nicht einmal ekelig, dazu war der kleine Kerl viel zu niedlich.

Ihre Eltern saßen im Wohnzimmer und kamen sporadisch nach dem Rechten sehen. Es war eine eigenartige Stimmung im Raum. Da war Neugierde, die noch längst nicht vergessenen Dispute aber auch ein Gefühl von Geborgenheit. Wir sprachen nicht sehr viel. Nur so das Wichtigste.

Diese Stille hielt ich nicht aus. Also tat ich, was ich am besten konnte.

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