James Hamblin - Natürlich waschen!

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Das Geschäft mit gesunder, schöner Haut boomt: Gut 15 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich für Körperpflegeprodukte ausgegeben. Doch es herrscht kaum Einigkeit darüber, was unsere Haut wirklich pflegt, nährt und was ihr schadet. Die Forschung auf diesem Gebiet ist nur selten unabhängig von den Großkonzernen der Kosmetikindustrie.
Um herauszufinden, wie wir unsere Haut am besten schützen und versorgen, widmet sich Journalist und Arzt James Hamblin der Kulturgeschichte unserer Körperpflege und der Wissenschaft von der Haut. Er spricht mit Mikrobiologen, Allergologen, Genetikern, Ökologen, Kosmetikfachleuten, Seifenfans, Venture-Capital-Unternehmen, Historikern, Entwicklungs­helfern, sogar mit ein paar waschechten Betrügern und erfährt, dass sich unsere Vorstellung von sauber und rein gerade grundlegend verändert. Um die Haut und ihr Mikrobiom gesund zu halten, ist weniger oft mehr.

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»Wenn Sie mein Freund sein wollen, müssen Sie mir in die Augen blicken, mich anhören, mir die Hand geben und in gewissem Maße Körperflüssigkeiten mit mir austauschen können. Weil wir uns anatmen«, sagte Curtis. »Wäre ich verdreckt und ungepflegt, hätte überall Parasiten und Verletzungen und würde schlecht riechen, würden Sie sich schnell vor mir ekeln und meine Gesellschaft meiden.«

Und sie fügte hinzu: »Weil wir eine kollaborative Spezies sind und den anderen zum Überleben brauchen, fühlen wir uns bedroht.« Als Mensch leben wir in der ständigen Spannung zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und der Notwendigkeit, uns vor anderen zu schützen.

Aber auch das Tierreich kennt »Hygieneverhalten«, wie die Evolutionswissenschaft die Körperpflege nennt. Die Karibik-Languste meidet Artgenossen mit Virusinfektionen, die Ameise säubert sich von krankheitserregenden Pilzen und räumt tote Kameraden beiseite, die Bienen entfernen erkrankte Freunde aus dem Stock und lassen sie sterben. Das alles scheint grausam, aber ihre Kranken können ohne ausgefeilte, moderne Gesundheitssysteme wie die unsrigen nicht behandelt werden.

Sämtliche Wirbeltiere befolgen offenbar Hygieneregeln: Ochsenfroschkaulquappen gehen, so Curtis, Artgenossen mit Candida-Pilzbefall aus dem Weg. Renken können den Parasit Pseudomonas fluorescens erkennen und meiden. So wie fast alle Säugetiere und Vögel, putzen sich Fledermäuse, um sich von Parasiten zu befreien. Das Schimpfwort Nestbeschmutzer ist nicht nur eine Metapher. Kein Vogel beschmutzt sein Nest. Selbst an verführerisch kalten Tagen kackt er draußen, etwa im Überflug auf einen Menschenkopf. Auch Waschbären, Dachse oder Lemuren wissen, wie die Sache läuft, und haben bestimmte »Latrinenplätze«. Bei Schimpansen lässt sich nach dem Kopulieren manchmal sogar so etwas wie Penispflege beobachten. Als Idee zumindest nett, wenn sich auch nicht alle sexuell übertragbaren Krankheiten so vermeiden lassen.

Krankheitsvorbeugende Verhaltensweisen sind in der Natur genauso universell verbreitet wie Sex. Eigentlich sogar noch mehr. Selbst hirnlose Fadenwürmer, die Sex in jeder Form scheuen, können nachweislich krankheitserregende Bakterien erkennen und vermeiden. Das hat ihnen die leidenschaftslose Evolution gelehrt. Die Gene von Exemplaren, die sich nicht vor Krankheiten schützen konnten, sind ausgestorben. Wer dagegen eine gute Hygiene betrieb, überlebte, vermehrte sich und fraß seine toten Brüder. Nein, die wurden begraben.

In der Fachsprache meint Hygiene ein krankheitsverhütendes Verhalten. Beim Menschen bedeutet dies Händewaschen, die Hand oder die Ellenbeuge beim Husten und Niesen vor den Mund zu halten, offene Wunden abzudecken und den Stuhlgang vorschriftsmäßig zu erledigen. Solche gesundheitsfördernden Urinstinkte können aber zugleich zu Diskriminierung beitragen. Selbst heute noch, so Curtis, können etwa Humpeln, leichte Asymmetrien oder ungewöhnliche Größenmaße Abscheu hervorrufen, weil sie unseren evolutionsgeschichtlichen Selbstschutz vor Ansteckung aktivieren.

So konnten in früheren Zeiten Schwellungen bei Menschen etwa auf Filariose hinweisen, eine durch Mücken übertragbare Wurmerkrankung, die Körperteile anschwellen und die Haut verdicken ließ. Sie waren also ein Gefahrenhinweis. Bis heute können solche Instinkte in Abscheugefühlen zum Ausdruck kommen und so definieren, was als normal gilt. Während die evolutionsgeschichtlichen Hinweise meist bedeutungslos geworden sind, bekommen Menschen, die zu stark von der normalen Bandbreite abweichen, anders aussehen, riechen oder klingen, die gesellschaftlichen Folgen weiterhin zu spüren.

Obwohl bei den Todesursachen die Infektionskrankheiten längst von den chronischen Erkrankungen überholt wurden, fürchtet sich unser Gehirn noch immer unverhältnismäßig stark vor einer Ansteckung. Und wenn zu dem Ekel vor uns selbst und anderen noch Weiteres hinzukommt, das mit Krankheit nichts zu tun hat, können wir die echten Gefahren leicht aus dem Blick verlieren. Hinter manchen heutigen Hautpflegemethoden verbirgt sich wohl auch der Antrieb, keinen Ekel erregen zu wollen, selbst wenn sie auf weit mehr abzielen, als dass wir nicht blut- oder kotbeschmiert herumlaufen.

In den wohlhabenden Ländern, so Curtis, orientiert sich die große Mehrheit bei der Körperpflege an einer abstrakten Vorstellung von Reinheit. Doch »rein« habe, anders als Hygiene, nicht nur mit Krankheitsvorbeugung zu tun.

»Die meisten Leute kaufen Körperpflegeprodukte nicht aus vernünftigen Gesundheitsgründen«, sagte sie. »Sie wollen gut aussehen, Akne, Ekzeme und Falten loswerden und angenehm duften.«

Dass der Mensch nach Schönheit und Wohlgeruch strebt, hat natürlich sehr komplexe Gründe. Manche werden durch kulturelle Normen und Erwartungen zu Verhaltensweisen gedrängt, die sie im Grunde gern aufgeben würden. Es hängt von unserer beruflichen und sozialen Stellung ab, ob wir glauben, es uns leisten zu können, ästhetischen Normen nicht zu entsprechen. Besonders bei Frauen hat die Körperpflege nachweislich Auswirkungen auf das Gehalt sowie insgesamt auf das Körperselbstbild. Hinzu kommt, dass das Pflegeritual Spaß macht, weil man sich täglich ein wenig Zeit für sich nimmt.

Schönheit kann auch Selbstzweck sein. Eigentlich haben mir viele vertrauenswürdige Menschen aus dem Literaturbetrieb davon abgeraten, in diesem Buch Charles Darwin zu erwähnen, das sei ein peinliches Klischee. Also spreche ich wohl besser von einem nebulösen Finkenliebhaber des 19. Jahrhunderts. Obwohl der Mann tugendhaft und häuslich war und in einem Zeitalter der sexuellen Unterdrückung lebte, war seine Ästhetik der sexuellen Auslese radikal. Schönheit sei evolutionär bedingt, sie bereite dem Menschen Lust, und Lust sei ein Selbstzweck. Es gehe bei Schönheit nicht nur darum, Fortpflanzungspartner anzulocken. Wir Tiere würden nämlich alles lieben, was uns ein gutes Gefühl gebe, selbst wenn das unserem langfristigen Überleben entgegenstehe – wie etwa die Paarung mit schönen Tieren, die uns nicht guttun, sich als schlechte Versorger herausstellen oder selbst nicht überleben.

Der deutlich biederere Alfred Russel Wallace, »Mitentdecker« der Evolutionstheorie, widersprach Darwin in diesem Punkt: Schönheit sei das Ergebnis von Anpassung und diene dem Überleben der Art. Seine Ansicht setzte sich über Generationen in den Lehrbüchern durch. Viele Theorien zur natürlichen Selektion bezogen sich fast ausschließlich darauf, wie Männer eine paarungswillige Frau gewinnen und Frauen eine attraktive Partnerin sein können. Dass Frauen autonome Wesen mit eigenständiger sexueller Lust und Absicht sind, kam nicht einmal theoretisch als Möglichkeit vor.

Der Evolutionsornithologe Richard Prum von der Yale University widmet schon sein ganzes Berufsleben der Wiederbelebung der verschütteten Theorie von Schönheit als intrinsischem Gut. »Schönheit passiert«, so seine Theorie, und habe sich wie jeder andere evolutionäre Prozess zufällig entwickelt. Demnach setzten sich Farben, Gesänge, die Größe, Form oder Textur eines Körpers durch, weil sie Lust erzeugen und sich als soziale und genetische Präferenz verbreiten konnten. Männliche Tiere seien nicht größer und aggressiver als weibliche, weil sie paarungswillige Konkurrenten körperlich ausstechen müssten, sondern weil Weibchen größere, kräftigere Männchen bevorzugten. Einfach weil sie sie schöner fanden.

Prum zeigt am Beispiel des Orgasmus, dass die Fähigkeit, Lust zu schenken, auch beim Überleben von Vorteil sein kann: Weibchen, die mehr Spaß am Paarungsvorgang haben, bekommen vermutlich mehr Nachwuchs. Und Männchen, die ihnen diese Lust besser verschaffen können, wahrscheinlich öfter Gelegenheit dazu. Wissenschaftliche Zeitschriften lehnten Prums Artikel zunächst ab, doch langsam freundet sich die Wissenschaftswelt mit der Vorstellung an, dass Schönheit ein Wert an sich ist, auch wenn sie nicht unbedingt stärker, gesünder oder zeugungsfähiger macht.

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