Donatella Di Pietrantonio - Borgo Sud

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Das Leben der beiden Schwestern könnte unterschiedlicher nicht sein: Adriana lebt prekär in Borgo Sud, dem heruntergekommenen Hafenviertel von Pescara, ihre Schwester lehrt an der Universität in Grenoble. Eines Tages erhält sie einen Anruf, dass Adriana, die Jüngere, die Wilde, nach einem Sturz vom Balkon lebensgefährlich verletzt auf der Intensivstation liegt. Der Anruf löst eine Flut von Erinnerungen aus: an die Nacht, in der Adriana mit einem Baby auf dem Arm vor ihrer Tür stand, an deren Liebe zum jungen Fischer Rafael, für den sie die Schule geschwänzt hat, mit dem sie nachts zum Fischen rausfährt, den sie verteidigt, egal in welche Schwierigkeiten er verwickelt ist. An die eigene Verlobung mit Piero und das Festessen, bei dem sie verkündet wurde. An ihre gescheiterte Ehe, weil Piero Männer liebt.
In Borgo Sud scheinen alle zu wissen, dass Adriana keinen Unfall hatte, aber was wirklich geschehen ist, darüber schweigen sie. Mit der Weisheit und Selbstverständlichkeit großer Autoren beschenkt uns Donatella Di Pietrantonio mit einem Familienroman von großer Wärme, der noch lange nachklingt.

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An einem Haken neben der Tür, durch die wir hereingekommen waren, hing eine wetterfeste Seemannsjacke. Ein starker Geruch nach Verwesung verpestete den Raum, ich blickte mich um: Im Spülbecken deckte ein umgedrehter Teller einen anderen zu. Ich hob ihn hoch, befreite eine Fliege, die davonflog. Die rohen Fleischscheiben wimmelten von weißen Larven, kleinen, trägen Würmern, die in den zum Auftauen dort liegen gebliebenen Lebensmitteln schwelgten. Ich sah das Datum auf dem Abreißkalender an der Wand: Seit Adrianas Flucht waren mehr als zehn Tage vergangen.

Am Boden trat ich auf etwas Weiches: die Haarsträhne, die Adriana fehlte, als sie bei mir ankam. Auf dem Tisch lag, beschwert mit einem Glas, ein Zettel, auf dem mit mühsamer, ungeübter Schrift stand: Wenn du wiederkommst, klingel bei mir, ich helf dir .

Die Unterschrift darunter: Isolina .

Adriana stürmte die Treppe herunter.

»Gehen wir«, sagte sie.

Sie drückte mir einige vollgestopfte Tüten in die Hand, solche aus dem Supermarkt, sie selbst trug eine pralle Reisetasche. Die zwei Teller samt Inhalt hatte ich zum Wegwerfen schon in eine andere Tüte gesteckt. Sie legte den Torschlüssel an seinen Platz zurück und wir gingen hinaus. Nun mussten wir erneut das Viertel durchqueren. Wir gingen rasch, aber ohne zu laufen, und drehten uns immer wieder um. Böse Augen starrten uns aus den höheren Stockwerken nach, oder vielleicht bildete ich es mir nur ein. Ich teilte Adrianas Angst, ohne zu wissen, welche Gefahr ich mit ihr teilte. In den vorangegangenen Tagen hatte ich ihr nicht ein Wort darüber entlocken können, was ihr zugestoßen war. Manchmal lassen ihre Geständnisse lange auf sich warten, so wie jetzt.

Keuchend erzählte ich ihr von der Botschaft auf dem Tisch.

»Ach, die liebe Isolina«, sagte sie obenhin. »Sie wohnt da nebenan.«

Plötzlich öffnete sich ein Brachfeld zwischen den Wohnblocks. Kinder und Jugendliche spielten in kurzen Hosen, ihre T-Shirts waren Farbtupfer auf dem von der Sonne verbrannten Gras. Einige lungerten hinter einer Reihe Wellblechhütten um etwas oder jemanden herum.

»Lelé, wer weiß, was sie ihm wieder antun«, murmelte Adriana zwischen den Zähnen und verlangsamte den Schritt.

Einen Moment lang zögerte sie, dann ging sie stur weiter. Wir atmeten schon die feuchtschwüle Luft am Fluss, als sie schlagartig stehen blieb, von einem Gedanken erfasst.

»Ich hab was Wichtiges vergessen, das muss ich noch holen. Du bring jetzt das Zeug zum Auto und fahr es dann runter zum Strand, ich komm in einer Viertelstunde« – damit machte sie auf dem Absatz kehrt. Sie drehte sich kurz um und rief: »Wenn du mich nicht kommen siehst, fahr heim, und passt auf das Kind auf.« Ein Schrei in der Luft.

Ich zählte die Minuten, während ich an der Stelle auf sie wartete, die sie mir genannt hatte. Ich stieg aus dem Auto, drinnen war es nicht zum Aushalten. Draußen regte sich kein Hauch, es gab nirgends Schatten. Die Luft war salzig und roch stark nach Meer, trocknete den Mund aus. Eine Frau überquerte die Straße, in der Hand eine Strohtasche, aus der die zusammengerollte Badematte hervorlugte. Sie musterte mich, als sei ihr meine Anwesenheit zwischen den Hitzewellen, die auf dem Asphalt flimmerten, völlig unerklärlich.

Adrianas Viertelstunde zog sich hin, wollte nicht enden. Dann war sie plötzlich um, und die Zeit begann zu rasen. Ich sah Adriana tot, mit einem Messer in der Brust, erwürgt oder einfach zufällig von jemandem überfahren, da sie das Laster hatte, auf die Straße zu laufen, ohne sich umzusehen. Schon immer hatte ich Angst um sie gehabt, so leichtsinnig und fahrig, wie sie war. Als junge Mädchen hatten wir ein paar Jahre zusammengewohnt. Ich stand damals kurz vor dem Examen, saß abends am Küchentisch und lernte unter der runden Neonlampe. Adriana kam und kam nicht heim. Gegen zwei, drei Uhr morgens sank mein Kopf auf die Bücher, erschöpft vom Warten auf ein winziges Geräusch: das Drehen ihres Schlüssels im Schloss, den Beweis, dass sie wieder eine Nacht voller Abenteuer in der Stadt überlebt hatte.

Wie lange sollte ich auf sie warten? In dem gnadenlosen Licht schien sich die Vorahnung ihrer letzten Worte schon bewahrheitet zu haben: Zu Hause passte Piero auf das Kind auf, das unterdessen bestimmt aufgewacht war.

Als sie unvermutet an der Autotür stand, wusste ich nicht einmal, woher sie gekommen war. Unterm Arm trug sie einen in Zeitungspapier gewickelten Gegenstand.

»He, willst du noch länger hier rumstehen?«, herrschte sie mich sofort an.

Sie nahm den Hut ab und legte ihn vorsichtig hinten auf den Gegenstand, den sie noch geholt hatte. Zwischen den wenigen Millimetern Haar, die auf ihrem Kopf nachgewachsen waren, funkelten lauter Schweißtropfen wie winzige Brillanten.

Bis zur Brücke über den Fluss schwiegen wir, im wütenden Verkehr des Sommernachmittags. Adriana hatte meine Sandalen ausgezogen und die Füße auf die Lüftungsklappe gestützt.

»Wer weiß, ob Vincenzo bei Piero geweint hat«, sagte ich leise.

»Dein Mann kann gut mit Kindern umgehen«, erwiderte sie nachdenklich.

»Und Rafael? Ist er der Vater?«

»Als er noch da war, hat er immer mit Vincenzo rumgetollt.« Bei der Erinnerung zitterte ihre Stimme.

»Und wo ist er jetzt?«, fragte ich.

Zum Kaufhaus Upim hingewandt, um ihre Tränen zu verbergen, bedeutete sie mir mit der linken Hand, sie nicht weiter zu bedrängen.

»Was war denn noch so Wichtiges im Haus?«, fragte ich nach ein paar Minuten, als wir an der Ampel standen.

»Das wirst du gleich sehen.« Adriana streckte sich zum Rücksitz hin.

Sie riss das Papier ab, es schien sich um ein Bild zu handeln, so von der Seite betrachtet. Der große Vincenzo, wie sie ihn nun nannte, lehnte neben seinem Freund, dem Zigeuner: sie lächelten in Schwarz-Weiß, beide mit einer Zigarette zwischen den Fingern. Im Hintergrund unscharf das sich drehende Karussell, und dann eine Wiese unter dem heiteren Himmel. Ein paar Monate nach der Beerdigung hatte ein anderer Zigeuner dieses Foto gebracht, und Adriana hatte es für sich beansprucht. Im Dorf hing es an der Wand gegenüber von unserem Bett, wir sahen es jeden Morgen beim Aufwachen.

Aus dieser Wohnung, die ganz ihr selbst gehörte, hatte sie sich ein Stück unserer Erinnerungen zurückgeholt.

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