Donatella Di Pietrantonio - Borgo Sud

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Das Leben der beiden Schwestern könnte unterschiedlicher nicht sein: Adriana lebt prekär in Borgo Sud, dem heruntergekommenen Hafenviertel von Pescara, ihre Schwester lehrt an der Universität in Grenoble. Eines Tages erhält sie einen Anruf, dass Adriana, die Jüngere, die Wilde, nach einem Sturz vom Balkon lebensgefährlich verletzt auf der Intensivstation liegt. Der Anruf löst eine Flut von Erinnerungen aus: an die Nacht, in der Adriana mit einem Baby auf dem Arm vor ihrer Tür stand, an deren Liebe zum jungen Fischer Rafael, für den sie die Schule geschwänzt hat, mit dem sie nachts zum Fischen rausfährt, den sie verteidigt, egal in welche Schwierigkeiten er verwickelt ist. An die eigene Verlobung mit Piero und das Festessen, bei dem sie verkündet wurde. An ihre gescheiterte Ehe, weil Piero Männer liebt.
In Borgo Sud scheinen alle zu wissen, dass Adriana keinen Unfall hatte, aber was wirklich geschehen ist, darüber schweigen sie. Mit der Weisheit und Selbstverständlichkeit großer Autoren beschenkt uns Donatella Di Pietrantonio mit einem Familienroman von großer Wärme, der noch lange nachklingt.

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Piero kam mit einem Strauß Feldblumen, den er auf einem Wochenmarkt gefunden hatte, und noch warmen Croissants aus der Konditorei Renzi zurück. Sofort angelte sich Adriana eines und verschlang die Hälfte mit einem Bissen.

»Ein Tisch wie bei reichen Leuten«, war ihr Kommentar, während sie die Blumen in die Vase stellte.

Das Kind hatte sich vom Onkel auf den Arm nehmen lassen und lächelte ihn an, als wären sie sich in dem kurzen gemeinsamen Schlaf schon nähergekommen. Aus der Küche brachte ich die Espressokanne, in der noch die letzten Tropfen hochblubberten. Wir setzten uns, Vincenzo auf Pieros Schoß, Adriana daneben. Sie reichte ihrem Sohn das Ende des Croissants. Wir wirkten wie eine Familie, die in Ruhe ihr Frühstück genießt.

Plötzlich klopfte es mehrmals an der Tür. Adriana sprang ruckartig auf und stieß dabei an das Tischbein, dass die Espressokanne wackelte. Ich konnte sie gerade noch auffangen, verbrannte mir aber die Finger. Adriana stürzte ins Bad und vergaß sogar Vincenzo.

Der Signora von oben war ein Handtuch auf unseren Balkon gefallen. Sie habe ja gar nicht gewusst, dass wir einen Neffen hätten, so ein hübsches Kind, und die Mama sei auch da, ja, sie sei nur einen Augenblick drüben. Jetzt würden wir sicher auch Lust kriegen, ein Kind zu bekommen, sagte die Nachbarin, nahm Vincenzos Hand und schwenkte sie fröhlich. Das war zu viel für ihn, die Mutter plötzlich verschwunden, und dann die Fremde, die auf ihn einredete und ihn anfasste: Er begann zu weinen, zuerst nur leise, dann mit aller Kraft seiner kleinen Stimme. Selbst das konnte Adriana nicht aus ihrem Versteck locken, vielleicht hörte sie ihn auch gar nicht, weil sie sich in eine Ecke verkrochen hatte, wie früher manchmal zu Hause im Dorf, die Hände auf die Ohren gepresst. Ich rief sie, und sie antwortete nicht, ich rüttelte an der Klinke, hämmerte mit Fäusten an die Badezimmertür. Die Nachbarin war mir inzwischen egal. Mit meiner Schwester war es schon immer so, von einem Augenblick zum anderen konnte sie mich zu Tränen rühren oder vor Wut rasend machen.

»Adriana, komm raus und kümmere dich um deinen Sohn«, schrie ich und wartete auf eine Reaktion, die nicht kam.

Ich ging wieder hinüber und gab der verstummten Signora ihr Handtuch zurück. Dann verabschiedete ich sie rasch. Unterdessen bemühte sich Piero, Vincenzo zu beruhigen, und zeigte ihm zur Ablenkung am geöffneten Fenster das Meer, die nahen Wellen, ein vorbeifahrendes Boot, aber der Blick des Kindes reichte nicht bis dorthin. Es wollte nur seine Mutter. Sobald ich die Wohnungstür geschlossen hatte, kam Adriana mit einem frischen Gesicht heraus, nahm ihren Sohn, der ihr die Arme entgegenstreckte, wieder an sich, und das Weinen verstummte, als hätte sie einen geheimen Schalter gedrückt.

»Du hältst dich für wer weiß wie lieb, dabei strotzt du vor Bosheit.« Sie konnte sich nicht verkneifen, mir das zu sagen, bevor sie sich wieder an den Tisch setzte, um zu Ende zu frühstücken.

Piero und ich sanken erschöpft aufs Sofa, ich spürte, wie ihm der Schweiß aus allen Poren drang. Wir waren das Durcheinander, das Kinder mit sich bringen, nicht gewöhnt. Einige befreundete Paare hatten zwar schon welche, aber sie waren noch klein: Von Weitem mochten wir die Babys der anderen. Unsere Kinder waren bisher ein vages Projekt, kein wirklicher Wunsch, eher ein Gedankenspiel, notwendig, aber nicht ausreichend.

Nach wenigen Minuten erhob ich mich, ich musste die zwei in einem Zimmer unterbringen und dann hinausgehen, um für Vincenzo das Nötigste einzukaufen. Piero streckte die Beine aus und schlief noch ein bisschen, um sich von der Nacht bei seinem Vater im Krankenhaus und von den Überraschungen des Morgens zu erholen.

Am Abend haben wir dann geredet. Ich lag schon im Bett, als er heimkam, er knipste die Lampe auf seinem Nachttisch an und beugte sich herunter, um mich auf den Nacken zu küssen, auf seinen Lieblingswirbel. Das leise Rascheln des Hemds, das er auf dem Stuhl ablegte, die am Fenster abgestreiften Schuhe.

»Mein Mädchen ist noch wach«, flüsterte er und brachte unter die Decke den Pfefferminzduft seines Atems und einen Rest von der Fröhlichkeit der Gesellschaft mit, die er gerade verlassen hatte.

»Du musst Adriana entschuldigen«, sagte ich. »Sie ist ohne Vorwarnung hier hereingeplatzt, aber ich glaube nicht, dass sie und das Kind lange bleiben werden.«

Er machte das Licht aus und umarmte mich von hinten, er mochte es, so einzuschlafen.

»Ich freue mich, sie hier in der Wohnung zu haben. Vincenzo ist süß, und mit deiner Schwester ist es immer lustig.«

»Für mich nicht so sehr«, erwiderte ich und nahm seine Hand.

Er rieb seine Nasenspitze an meiner Schulter, als juckte es ihn. Dann erstickte er einen Schrei an meinem Rücken, aber nur zum Spaß: »Deine Füße sind ja auch im Sommer eiskalt.«

»Und deine glühend heiß.«

»Jetzt wärme ich sie dir«, sagte er mit schlaftrunkener Stimme.

Ich fühlte, wie sich sein Körper entspannte und um mich ausbreitete. Seine Hand lockerte sich in meiner. Ich würde so bleiben bis zum Morgen, wach an einem sicheren Ort.

4

Meine Studenten werden wohl nicht mehr da sein, dachte ich, als ich zurückging, um meine Büchertasche zu holen. In dem Moment wollte ich auch niemanden sehen. Doch die Brünette aus der zweiten Reihe hatte auf mich gewartet. Sie hieß Béatrice, aber ich hatte gehört, dass sie auf der italienischen Aussprache ihres Namens bestand. Als ich den Hörsaal betrat, nahm sie ein Heft von der Bank und ging mit ihrem Rucksack auf mich zu. Ich sammelte die auf der Tischplatte verstreuten Blätter ein, legte sie zitternd aufeinander, ohne auf die Seitenfolge zu achten oder ob sie richtig oder falsch herum lagen. Aus dem Augenwinkel verfolgte ich ihre Bewegung in meine Richtung, genervt von ihrer Beharrlichkeit zur falschen Zeit.

»Entschuldigung, ich hätte noch eine Frage«, sagte sie, doch ihre Stimme verriet eine übertriebene Befangenheit.

»Können wir nicht nächste Woche darüber sprechen? Ich muss jetzt gehen.« Brüsk zog ich den Reißverschluss meiner Tasche zu.

Dann machte ich den Fehler, kurz zu zögern, und erkannte an ihr etwas von mir selbst. Ich konnte sie nicht so verschüchtert und enttäuscht stehen lassen. Es sah aus, als würde sie gleich zu weinen anfangen, und das hätte ich nicht ausgehalten, gestern nicht. Ich zwang mich, freundlich zu sein.

»Also, ich höre.«

»Meiner Ansicht nach ist Véronique die Hauptfigur des Romans. Sie lässt alle anderen um sich kreisen, vor allem die Männer. Aber woher kommt ihre Macht, abgesehen von ihrer Schönheit?«

»Vielleicht von dem Verlust, den sie in sich trägt«, erwiderte ich und sah ihr in die Augen.

Sie machte den Eindruck, als sei sie gerade aus dem Bett gestiegen, auf den Lidern den verwischen Kajal vom Vortag.

»Woher kommt deine Familie?«, habe ich sie dann aus Höflichkeit gefragt.

»Meine Großeltern stammen aus Sizilien, aber als sie nach Grenoble zogen, zwangen sie meinen Vater, nur noch Französisch zu sprechen. Italienisch war für sie die Sprache der Schande, wegen der faschistischen Okkupation, die es hier gegeben hatte.«

Sie weiß nicht, dass sich unsere Auswanderer vor allem für ihre Armut schämten. Bestimmt wird Béatrice bei der Prüfung die Bestnote verdienen. In der kurzen Zeit, die sie mir abringen konnte, hat sie die Geschichte ihrer Familie zusammengefasst, mit ihr will sie sich aussöhnen. Ich habe sie dazu ermutigt, später wird sie selbst entdecken, wie schwierig es ist, Frieden zu finden. Zwanzig Minuten lang hat sie es geschafft, die Wirkung der Nachricht, die ich erhalten hatte, außer Kraft zu setzen.

Mit der Straßenbahn bin ich vom Campus zurückgefahren, den Blick nach draußen gerichtet. Einige Studenten arbeiteten in der fahlen Sonne in den ihnen zugeteilten Minigärtchen. Andere liefen in Scharen zur Mensa, sie bereiteten eine Demonstration gegen die Universitätsreform vor. Ein Wildkaninchen hoppelte über den Rasen und hielt alle zwei, drei Sprünge inne, als wüsste es nicht wohin.

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