Platsch Anna - Gott im Hotel
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Und ich bin in dieser Landschaft, als wäre ich allein mit allem. Allein mit jenen Elefanten. Ich kann ganz genau mit ihnen sein. Und dann nehme ich etwas wahr, was ich noch nie gesehen habe – sie haben Samtfüße. Ganz zart, bei jedem Schritt trifft auf den harten Boden ein weicher Fuß. Und er erweicht mein Herz so tief, dass ich eingetaucht bin, verbunden mit feinsten Elefantenwesen.
Wir bleiben bei unserer Runde noch bei einigen anderen Tieren stehen, bei kleinen Füchsen zum Beispiel mit staunenden Augen. Unser Ranger gibt uns sein Fernrohr für den Adler und kleine Pelztiere im Gebüsch, wir treffen die Wasserbüffel, nur ihre halbe Schnauze mit den beiden großen Nasenlöchern schaut raus, dann die großen, runden, dunklen Augen, die in tiefer, schwarzer Schönheit von ihrem Dasein und der grundsätzlichen Liebe des Lebewesens erzählen, und darüber die frei geschwungenen Hörner. Schweigend ziehen sie in einer großen Herde über den See.
Und ich freu mich über die nächste kleine Herde von Elefanten, ein paar Mütter, ein paar Junge unterschiedlichsten Alters. Und – Sensation, weil sehr selten gesehen, der Ton des Rangers wird ganz aufgeregt – ein einsamer Elefantenbulle. Sie sind allein, nachdem sie ihrer Natur gefolgt sind, die Familie geht ohne sie ihren Weg. Wir bleiben bei ihm stehen, hören ihn die Zweige brechen und die Weite, die ihn umgibt, in der er lebt.
Und noch eine kleine Herde, der Ranger kann es kaum fassen. All diese Mütter und Kinder. Wir bleiben eine Weile mit ihnen.
Das Wesen des Elefanten schenkt sich mir in seinen Füßen.
Ich sollte Ranger oder Elefant werden …
Bevor Merton von Indien hierher nach Sri Lanka kam, traf er in Dharamsala dreimal den Dalai Lama für einen sehr intensiven Austausch. Er wollte so brennend aus den tiefen Quellen anderer monastischer Visionen und Erfahrungen trinken, sie in sich erleben. Der Dalai Lama meinte später, er wäre noch nie in einer Begegnung mit einem Christen so tief von einem Gefühl von Spiritualität ergriffen gewesen. Es sei Merton gewesen, der ihn in die wirkliche Bedeutung des Wortes ‚Christ‘ eingeführt hätte.
Wir haben alles geklärt und verlassen vier Tage vor unserem Abflug das Palm Paradise. Gott hat jetzt einiges zu tun – jeden Tag ein neues Hotel. Für ihn ein Leichtes, für mich jetzt nicht so ganz.
Raji fährt uns schon früh morgens mit seinem ehrwürdigen Mercedes in Beigemetallic vorbei an Reisfeldern, gebückten Männern, einem auffliegenden Reiher, die Flügel in einem eleganten Schwung, gebückten Frauen, pickenden, staksenden Reihern und Obstständen am Rand der Landstraße. Obst ist das eine, Stände das andere, es sind ein paar zusammengenagelte Bretter zum Abgrund neben der Straße hin und dem Staub nach vorne zur Straße. Sie sind so gebaut, dass die Händler den ganzen Tag und die halbe Nacht dort wohnen können. An einem gibt es Jackfruits, die größte Frucht der Welt. So unwissend wie ich bin, hätte ich mir jetzt nicht unbedingt selber eine gekauft, also hält Raji vor einem Stand. Wir gehen zwei Stufen nach unten auf die schwebende Holzplattform und werden von einem älteren Paar herzlich, freundlich, liebenswürdig empfangen. Diese riesige Frucht birgt in sich lauter kleine Fruchtsegmente, in der Hand etwas glitschig – so etwa wie Litschis – und köstlich, süß und ganz leicht bitter in einem. Ich esse eines nach dem anderen und beherrsche mich vor noch mehr. Dann reicht mir die lachende Singalesin ein Stück Zeitungspapier. Ich schaue Raji fragend an – man kann dieses verbliebene Klebrige nicht abwaschen. Man muss es erst abreiben – mit Zeitungspapier und Kokosöl zum Beispiel – und danach im allgemeinen Wassereimer schrubben. Ich tu’s und halte meine Hände etwas künstlich von mir entfernt bis zum nächsten Waschbecken mit Seife.
Und das liegt hoch in den Bergen über den grandiosen Wasserfällen der natürlichen Schönheit einer gewaltigen Schlucht, an der das Städtchen Ella liegt. Es ist schon dämmrig, als wir dort im Panorama-Hotel ankommen. Gott liebt hier das Einfache und entfaltet sich in seiner ganzen Fülle als Tausende von zarten, länglichen Fliegen mit feinen, durchsichtigen Flügeln. Wir betreten das Zimmer, schalten das Licht an, und sie kommen aus jeder nur möglichen Ritze im Raum hervor. Die Rezeption ist nicht mehr besetzt und es sind zu viele, um sie – bei ausgeschaltetem Licht – durch die Balkontüre zu treiben. Es bleibt nur eins.
Ein mühseliger Weg mit inneren Mordes-Schmerzen.
Wie ist das mit dem Frieden und dem Töten von Tieren.
Die Nacht ist schwül und stickig.
Raji hat uns hierhergebracht wegen des weiten Blicks über die Berge des Hochlands in seiner üppigen Vegetation, in die Schlucht hinunter, auf den Wasserfall und den Himmel über Sri Lanka. All diese Schönheit verbirgt sich heute. Fein sind nur die Wolken und der Dunst. Eine grandiose Terrasse zum einfachsten Frühstück und feuchte, grüne Bänke. Nur den Blick hält Gott heute in gräulich-zarten Grenzen. So what. Nicht ich bin der Mittelpunkt der Welt, sondern das Licht der Welt ist der Mittelpunkt in mir.
Danach fährt er uns zum blauen Zug, dem Observation Train. Merton saß auch schon auf einer dieser Bänke. Und ein paar Jugendliche trommeln und tanzen ein Abteil weiter. Zweieinhalb Stunden im Bergland reines Grün. Links der Abgrund, rechts die Teefelder, Pflückerinnen, die kleine Blättchen hinter sich werfen, in ihren Korb auf dem Rücken. Alles Grün, von einer Intensität, die jeden Menschen heilen könnte, wenn er wirklich hineinschaut. In dieses Grünsein. Und die Pflückerinnen? Unter der Sonne, mit weiten Wegen zur Arbeit, die sie nur haben, wenn wieder ein Feld reif ist – geheilt? Von der Armut?
Ruhiger die Teefelder, wilder der Dschungel, wieder eine Hochebene mit weitem Blick über die Berge bis zur höchstgelegenen Stadt des Landes – Nureliya, das so charmant sein soll wegen seines britischen Flairs. Ich erliege dem Zauber nicht; gerade vor ein paar Jahren endete auf dieser Insel ein zermürbender Krieg, dessen Schmerzen noch in der Luft liegen, wie ein Atemanhalten. Noch kein Frieden. Warum sich entzücken an den früheren kolonialen Einbrüchen westlicher Kultur? Wieso gehören diese Häuschen hierher? Ich fühle mich sehr unwohl, wir finden keinen Platz zum Essen, ich bin innen unruhig-offen, offen, dem Land zu begegnen und doch ein Ziel, nicht drängend, einfach leise in mir.
Das nächste ist erst einmal Kandy. Merton schaute auf seiner Asien-Rundreise hier auch vorbei. Im Kandy-Express auf dem Weg hierher hat er ein großes Gedicht geschrieben. Ich fand am Morgen neben wachen, leuchtenden Wahrnehmungen von Natur und Menschen fast so etwas wie ein Koan darin: Was geschieht, wenn die Gedanken sich zuspitzen, und die ‚Spitze‘ entfernt wird?
Er besuchte einige Eremiten in ihren Höhlen, traf sich mit zwei Bischöfen und hielt einen katholischen Gottesdienst, von dem er meinte, er hätte noch nie eine so überfüllte Kirche erlebt. Und – er besuchte den Zahntempel, auf dessen mahagonirotem Holzboden im Innenraum ich mich jetzt erst einmal setze und still bin. Auf den kraftvollen Boden eines zentralen buddhistischen Heiligtums – ein Zahn Buddhas vor mir, verborgen in einem Gold-Kerzen leuchtenden Schrein im Schrein im Schrein, ein schmaler, langer Tisch davor für die Opfergaben, duftender Jasmin. Die weißgekleideten Menschen werden mehr und mehr und die Mönche öffnen die Tabernakel im Tabernakel. Ich lege meine Lotusblüten ab und lasse mich in Trommeln, Ritualen, Gewändern und Demut verschwinden. Jedes Heiligtum in jedem Menschen. Heute ein grenzenloses Licht als unsichtbarer Zahn in mir.
Nur – sein äußerer Glanz schafft es im Dunklen nicht so ganz den Hügel eines Randgebiets hinter Kandy hinaus. Wir landen in einer Straße, die ich gewiss nicht freiwillig bei Nacht betreten hätte, und Raji hält vor einem am Hang liegenden Betongebäude, das aussieht wie eine zu groß geratene Garage, der Riverside Villa. Um die Ecke führt eine Treppe nach unten auf einen in hellem Violett beleuchteten Pool zu, links und rechts die beiden Hotelgebäude mit bunten Lämpchen verziert. Manchmal muss ich wirklich lachen, wie ES sich mir in seinen Hotels zu erkennen gibt. Ich denke, ich werde eine Menge Spaß haben, zum Beispiel an den zirpenden Zikaden – nur zwei! – im Zimmer, ich höre ihr Lied gerne. Oder am Erlauschen des dürren ‚River‘ im Dunklen auf der Terrasse des Restaurants oder dem gegrillten Hühnchen, dem einzigen vegetarischen Gericht, und einer heißen, schwülen Nacht.
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