Thomas Girsberger - Die vielen Farben des Autismus

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Der Autor dieses Buchs vertritt einen modernen Ansatz, der sich im deutschsprachigen Raum allmählich zu etablieren beginnt: Autismus ist keine seltene schwere Behinderung. Autismus ist vielmehr ein relativ häufiges Phänomen mit einem breiten Spektrum von geistig behindert bis hochbegabt, mit milden bis hin zu ausgeprägten Formen. Dies wird mit einem leicht verständlichen Farbschema veranschaulicht. In der 6. Auflage wurde das Schema gemäß der aktuellen diagnostischen Vorgaben nach DSM-5 und ICD-11 erweitert.
Das Buch gibt Antworten auf viele Fragen von Seiten der Betroffenen wie auch der Fachleute: Wie wird Autismus diagnostiziert? Wie entsteht eine Störung des autistischen Spektrums? Welche bewährten Strategien unterstützen im Erziehungs- und Schulalltag? Zur Illustration der Vielfalt von Autismus dienen eine Reihe von Fallgeschichten bzw. Portraits. Zudem sind praktische Anleitungen für Kinder des Autismus-Spektrums sowie für deren Eltern und Therapeuten als ausführliches Arbeitsmaterial zum Download enthalten.

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• Um die Marathon-Distanz von 42,195 Kilometer unter 2 Stunden 30 zu laufen, musste

• jeder Kilometer in 3 Minuten 33 Sekunden bewältigt werden.

• Was auf einer 400-Meter-Tartanbahn pro Runde 85 Sekunden sind.

• Für 42 Kilometer müssen 105 solche 400-Meter-Runden in je 85 Sekunden gerannt werden.

Und so machte er sich mit 18 unverzüglich ans Werk, der Erfolg erschien im absolut sicher. Denn einen Marathon zu rennen, das empfand er als extrem banal. Letztlich war es für ihn bloß eine Frage des Fleißes. Einen Trainer oder eine Fachperson, die ihm mit Rat zur Seite hätte stehen können, hatte er bei diesem »Projekt« nicht. Er eignete sich die Trainingsmethoden durch Fachbücher an. Und so lernte er schnell, dass Top-Marathonläufer sehr dünn sein müssen. Kein Problem für ihn: Bei seinem Menüplan von 7 Tagen die Woche Birchermüsli mit Wasser angerührt war er so dünn wie Frank Shorter, Bill Rodgers, Waldemar Cierpinski und wie seine neuen Idole alle hießen. Nach vier Jahren Training reiste er ein zweites Mal in seinem Leben nach Italien – für seinen ersten Marathon. Er hatte sich seriös, aber unkonventionell vorbereitet. Mitten im Winter war er in seinem Bergtal bis zu 180 Kilometer pro Woche durch den Schnee gerannt. Jeden Tag kontrollierte er seinen Puls mit seinen Stoppuhren, stand mehrmals auf die Körperwaage, durchlief die von ihm genau vermessenen Kilometerabschnitte auf den einsamen Landstraßen – trotzte dabei eisigen Temperaturen von bis zu minus 28 Grad.

Dann stand er am Start seines allerersten Marathons. Und zwar mitten aus dem Wintertraining heraus. Anfang Februar. Weit weg von der Topform, die im Sommer möglich gewesen wäre. Er durchlief die 42,195 Kilometer in 2 Stunden 29 Minuten 58 Sekunden. Somit war die Sache mit dem Marathonlaufen erledigt. Für immer. Das Rätsel Marathon hatte er für sich mit Erfolg entschlüsselt – ähnlich einer komplizierten Kopfrechnung. Viele Jahre später stieß er zufällig auf eine Statistik, die besagte, dass von 10.000 Marathonläufern nur einer die »Schallgrenze« von 2 Stunden und 30 Minuten unterbieten kann. Und dies erst mit einer Erfahrung von mindestens 5 Marathons.

Als er dies las, wunderte er sich: Warum bloß packten all die abertausenden Marathonläufer ihre Passion so ungeschickt an? Unter 2 Stunden 30 zu rennen war doch keine Hexerei. Es war bloß eine Frage des Systems – fast wie beim Kuchenbacken. Bloß dass das Marathonlaufen noch viel banaler war. In einem Fachbuch aus der damaligen DDR wurde diese Banalität wie folgt in einer einfachen Formel zusammengefasst:

1. Trainiere möglichst intensiv. (Es geht nicht um das Wohlsein, sondern um die Wirkung.)

2. Trainiere möglichst häufig. (Übung macht den Meister.)

3. Trainiere über einen mehrjährigen Zeitraum (möglichst intensiv und vor allem häufig).

Mit dieser einfachen Formel betrieb er gleichzeitig zum Marathontraining sein Fernstudium, das er nach dem Lehrabschluss als Zuckerbäcker begann. Dabei fiel ihm nach einem Jahr etwas Sonderbares an sich selbst auf: Ein Nebenfach war das 10-Finger-System für das Schreibmaschinen-Schreiben. Dieser Kurs-Teil dauerte 1 Jahr. In den Unterrichtsheften stand geschrieben, dass jedes Mal, wenn jemand in einer Übung mehr als 3 Tippfehler gemacht habe, er die Übung wiederholen müsse.

So kam es, dass er 11 Monate lang immer wieder mit den Schreibmaschinen-Übungen von vorne anfangen musste, weil er mehr als 4 Tippfehler machte. Dies war tagtäglich der Fall. Und dies war dann besonders ärgerlich, wenn dieser 4. Tippfehler ganz am Schluss des vollgeschriebenen Blattes passierte. Nach 11 Monaten erst fiel ihm auf, dass es niemand sah, wenn er eine Übung mit 4 Tippfehlern durchgehen ließ. Schließlich lernte er ja tagtäglich alleine zu Hause – und kein Lehrer konnte und wollte seine Übungen kontrollieren. Diese Entdeckung war für ihn eine große Erleichterung. Nun war sein Fernstudium auf einen Schlag weniger kompliziert und anstrengend.

Und er wunderte sich fortan, warum ihm dieses »Gesetz des 4. Tippfehlers« bisher verborgen geblieben war. Nahm er die Vorgaben in den Studienheften zu ernst? Konnte es sein, dass er auch sonst die Dinge zu ernst nahm – oder sie falsch verstand? Was, wenn er statt mit dem Skifahren komplett aufzuhören, doch einfach zum Spaß weiter gefahren wäre? Hatte denn jemals jemand zu ihm gesagt, dass er nur als Weltklasse-Skirennfahrer weiter Spaß am Skifahren haben dürfe? Und wo stand explizit geschrieben, dass alle Marathonläufer in jedem Fall nur das eine einzige Ziel vor Augen hatten: nämlich ein Top-Läufer zu werden. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass nicht alles, was die anderen sagten oder schrieben, absolut auch so gemeint sein konnte. Konnte es sein, dass er die Dinge zu wörtlich nahm?

Der Großvater lebte noch immer. Seit bald 15 Jahren waren seine einst meisterhaften Schnitzereien hilflose Messerschnitte im weichen Arvenholz. Ein trauriger Anblick. Und trotzdem war es schön, dass Großvater noch lebte. Der Junge liebte seinen Großvater, wusste, dass er ihm viel zu verdanken hatte. Eines Tages – als Großvater in seinem allerletzten Winter angekommen war und für einen Moment klar denken konnte, sagte er einen Satz, der das Leben des Jungen für immer verändern sollte. Der diesem einseitigen, extrem linearen Leben einen entscheidenden Drall verpasste.

Sie hatten sich in einem Restaurant beim Bahnhof verabredet. Der Junge kam von Bern herauf, hatte dort Arbeit und Auskommen gefunden. Als der Großvater ihn begrüßt hatte, schaute er den Jungen unvermittelt scharf an und sagte ruhig: »Du kommst immer allein. Ja, du bist überhaupt immer allein. Das ist nicht gut. Tu was dagegen!« Das war alles. Den Rest der Zeit sprachen Sie nichts oder nichts Wichtiges. Aber diese Feststellung des Großvaters – diese Warnung – saß. Was, wenn Großvater recht hatte? Was, wenn das jahrelange Training als Marathonläufer nicht aus dem Grund so einsam war, weil die anderen nicht so schnell rennen konnten wie er? Was, wenn diese Einsamkeit selbst gesucht – unbewusst »gewollt« war? Was, wenn die 10 Jahre Selbststudium gar nicht so einsam hätten sein müssen? Eines war offensichtlich: Andere Menschen hatten Freunde. Er nicht.

Mit dieser Erkenntnis begann er sich für das Leben anderer zu interessieren. Was genau war für die anderen Menschen so interessant daran, stundenlang am Stammtisch im Bahnhofbuffet zu sitzen und laut zu diskutieren? Und zwar über Dinge, von denen sie im Grunde gar nichts verstanden. Warum lasen die Leute die Speisekarten in der Pizzeria jeden Samstagabend von Neuem von vorne bis hinten durch, wenn sie doch Pizza Margherita mochten? Er bestellte immer nur Pizza Margherita. Die Speisekarte trotzdem zu lesen war, »logisch« gesehen, reine Zeitverschwendung. Dass es den anderen Leuten Spaß machte, eine Speisekarte einfach so anzuschauen, blieb ihm lange verborgen. Aber nun interessierte er sich für die anderen Menschen. Der Großvater hatte ihm vor seinem Tod den entscheidenden Anstoß gegeben.

Fortan beobachtete er die Menschen um ihn herum ganz genau. Hörte ihnen zu – sah, dass nicht alles gesagt werden musste, weil es zu nebensächlich war. Jetzt – in diesem Moment – in dieser Sache keine Rolle spielte. So nebensächlich wie Winnetous Pinkelpausen.

Und er gewöhnte sich daran, dass die anderen Menschen höchst widersprüchlich waren. Von Moment zu Moment anders. Dauernd sprachen die Mädchen vom Abnehmen, um gleich anschließend Berge von Eiscreme zu essen. Überglücklich und erst noch ohne schlechtes Gewissen. Einen halben Tag später war wieder alles anders. Seine Freundin verfluchte sich, dass sie mit ihm ungeschützt geschlafen hatte. Dabei war es im entscheidenden Moment doch so klar für beide, dass sie es jetzt tun wollten. Unter allen Umständen. Ohne Wenn und Aber. In diesem Moment stimmte einfach alles. Ein Moment voller Glück. Warum jetzt ein paar Stunden später unglücklich sein? Was war in diesem Moment anders als vorhin?

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