Angela Steinmüller - Macht und Wort

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Orwells Neusprech ist längst in Politik und Wirtschaft angekommen. «Alexa» hat für alles und jeden ein offenes Ohr. Satire darf alles – aber muss sie das auch?
Wer das Wort führt, führt auch Menschen, übt Macht aus. Das Verhältnis von Sprache und Macht ist unabhängig voneinander nicht zu denken. Die Sprache bestimmt unser Denken, und gleichzeitig sind wir es, die unsere Sprache bestimmen. Das wirft Fragen auf. Wer hat in Zukunft das Sagen? Und mit welchen Mitteln werden sich diejenigen ausdrücken, die das Sagen haben – wenn «alternative Fakten» als alternativlos erklärt werden? Welche Propaganda-Algorithmen werden uns zukünftig manipulieren? Und lässt sich künstliche Intelligenz überhaupt beherrschen? Macht die Macht uns am Ende sprachlos?
Nach «Der grüne Planet» und «Pandemie» ist «Macht und Wort» die dritte EXODUS-Anthologie, die im Hirnkost Verlag erscheint.

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Frau Doktor Bishorst:Und es war immer dieselbe Geschichte?

Ich:Immer. Ich vermute heute, dass es sich um eine Geschichte aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter der Science Fiction handelte. Sie hatte nämlich den hemdsärmelig-ruralen Charme, den man etwa von Eric Frank Russell kennt. Extrem vernünftige Fünfzigerjahre-Charaktere und eine in der Regel basale und immer rein männliche Raumschiffbesatzung: Captain, Erster Offizier, Zweiter Offizier, Cheffunker, Bordarzt, Schiffskoch und vielleicht noch der eine oder andere Naturwissenschaftler. Langweile ich Sie? Mir kommt es irgendwie falsch vor, dass wir hier ohne Masken sitzen?

Frau Doktor Bishorst:Das ist in Ordnung. Ich dachte, das hätten wir geklärt. Wir halten Abstand und das Fenster ist geöffnet. Sie haben doch sicher als Erwachsener nach dieser Geschichte Ausschau gehalten?

Ich:Natürlich! Aber ich habe sie nirgends gefunden. Weder bei Russell, noch bei Simak, noch bei van Vogt. Wahrscheinlich hat Vater sie wirklich selbst geschrieben. Aber weshalb? Es passt nicht zu ihm, dass er eine derartige Geschichte schreibt. Seinem Sohn überhaupt etwas vorzulesen, passt allerdings genauso wenig zu ihm. Tiefes Luftholen . Interplanetarische Schatzsucher sind auf der Suche nach einem schweren Kreuzer, der vor über 2.000 Erdjahren in einem wenig beflogenen Sektor am Rande des kartographierten Raums verlorenging. Der Kreuzer unter Befehl eines gefeierten Kriegshelden namens Holberg hatte Waren unfassbaren Wertes an Bord, die Aussteuer einer Seeprinzessin von Sirius etwa, und würde die Schatzsucher zu gemachten Männern machen. Buchstabierend: Ä-n-n-d-ä-w-w-e-r. So hätte ich als Kind den Namen des Raumschiffs geschrieben. Inzwischen weiß ich natürlich, dass das Schiff der Glückspiraten Endeavour hieß. Damals konnte ich ja noch kein Englisch! Sehen Sie, wie tief sich diese Geschichte in meine Gehirnwindungen gegraben hat? Unsere Schatzsucher landen auf einem unbekannten Planeten, wo die Bewohner, die beinahe menschenähnlich sind, eine Gottheit namens Ollback verehren. Als die Schatzsucher eine Statue dieses Gottes gezeigt bekommen, vor der ein eingeborener Hohepriester behutsame, wischende, fast kratzende Handbewegungen macht, platzt es aus dem Ersten Offizier heraus: »Jungs, haltet euch fest! Wir haben tatsächlich die Welt gefunden, auf der Admiral Holberg gestrandet ist. Seht her! Ihr Gott Ollback trägt einen Raumhelm, er hält einen Nadelstrahler in einer Hand und in der anderen einen antiken Kommunikator. Versteht ihr, was hier los ist? Holberg? Ollback? Der Knilch war ein As! Er hat uns eine Spur aus Brotkrumen gelegt. Wir müssen nur rausfinden, wo er sich mit seinem Raumschiff eingeigelt hat.«

Frau Doktor Bishorst:Was meinen Sie mit »eingeigelt«?

Ich:Der Erste Offizier geht davon aus, dass sich der havarierte Holberg, dessen Funkgerät offenbar beschädigt war, in die Kühlkammer seines Raumers gelegt hat, um auf zukünftige Retter zu warten. Und damit diese ihn finden, hat er eine unübersehbare Spur gelegt: eine ganze Religion. Ist das nicht genial? Manchmal habe ich das Gefühl, dass man mich nicht versteht. Nicht weil ich schlauer wäre als alle anderen, sondern weil ich, wie soll ich es ausdrücken, äh … weil ich … äh … andere Dinge weiß. Präastronautik. Cargokult. Eric Frank Russell. Sogleich machen sich unsere Schatzsucher daran, das zentrale Heiligtum des Ollback-Kults aufzuspüren, und in der Tat finden sie nach vielen aberwitzigen Abenteuern –

Frau Doktor Bishorst:Entschuldigen Sie die Zwischenfrage. Was hat das alles mit diesem Wort zu tun, das Sie über Gebühr beschäftigt?

Ich:Mit »Krompripp«? Nicht anders heißt der Planet in der Geschichte. Krompripp. Der Name wird unentwegt erwähnt. Nach vielen Abenteuern, mit denen ich Sie hier nicht langweilen will, obwohl sie mich als Kind begeisterten – und wenn ich ehrlich bin, tun sie es noch heute –, stoßen sie im Dschungel auf das zentrale Heiligtum des Kultes und dort finden sie unter einer romanischen Kuppel aus poliertem Holz den verschollenen Kreuzer, einen spindelförmigen Raumer mit arg zerschrammter Außenhaut, moosüberwuchert und mit bunten Tüchern geschmückt. Nun ja … Am Ende der Geschichte erreichen die Helden die Kühlkammer, wo auf einem Podest altargleich eine einzige Tiefschlaftruhe steht, und darin liegt Admiral Holberg höchstpersönlich, wie der Bordarzt mit einem Aufschrei des Entzückens feststellt, nachdem er – wie Generationen von Priestern des Ollback-Kultes vor ihm – auf Kopfhöhe das Eis vom Sichtfenster gewischt hat …

Die maskierten Menschen auf den Bürgersteigen, an den Fahrbahnübergängen, den Bushaltestellen, bildeten einen schmerzhaft verstörenden Kontrast zur Farbenpracht des Oktobertages. Noch trugen die meisten Bäume ihr Kleid, kaum buntes Laub bedeckte den Boden, und die Stadt überwölbte ein aus sich selbst heraus strahlender hellblauer Kinderbuchhimmel. Auf der Heimfahrt von der Sitzung kam mir ein naheliegender Gedanke und zu Hause setzte ich mich gleich an den Rechner, gab – wieso war ich nicht vorher darauf gekommen? – Krompripp ein und wurde tatsächlich fündig. Und zwar, was mich nur gelinde erstaunte, auf der Homepage eines Heimatforschers, der in erbsenzählerischer Manier Wüstungen in Schleswig-Holstein auflistete und mit Erklärungen versah: Ollerloh, Wüstenfelde, Bunebutle, Ekenhorst und, mir stockte der Atem, Krompripp. Ehe ich den Eintrag zu Krompripp las, recherchierte ich erst einmal, was genau ich unter Wüstungen zu verstehen hatte, und fand heraus, dass es sich bei einer Wüstung um eine ehemalige Siedlung oder Nutzfläche (Weide, Feld, Acker) handelt, an die nur noch »Urkunden, Flurnamen, Relikte im Boden, sichtbare Ruinen oder örtliche mündliche Überlieferungen erinnern«. Ich klickte zurück auf die Seite des Heimatforschers, wohl einem Oberstudienrat im Ruhestand, und las halblaut, denn nun war ich doch aufgeregt: Krompripp ist eine spätmittelalterliche Ortswüstung im Dänischen Wohld, der früh besiedelten fruchtbaren Halbinsel zwischen der Eckernförder Bucht und der Kieler Förde. Der Ort Krompripp befand sich wenige hundert Meter südlich des heutigen Krusendorf (Schwedeneck). Der Ortsname deutet auf eine sehr frühe, vermutlich vorslawische Entstehung hin. 1231 ist erstmals bezeugt, dass der Ort Krompripp als dem verrufenen Kirchenspiel Flidarhöh zugehörig betrachtet wird . Plötzlich und wie üblich ohne Vorwarnung kündigte sich eine meiner üblichen Unpässlichkeiten an (Taubheitsgefühle in Finger- und Zehenspitzen) und ehe ich mir eine Kanne Kräutertee kochte, recherchierte ich noch, einem vagen Impuls folgend, zu Frau Holle (Taubheitsgefühle in Händen und Füßen) und stieß auf Hel, eine altnordische Göttin, die Herrscherin der Unterwelt, Helheim genannt … hell (englisch) … Hölle (deutsch) … taube Arme … Holle … taube Beine … Holunder … Kanne Tee, heißes Schaumbad, Weinkrampf, Bett.

Die nächsten Tage hatte ich mit diversen Problemen zu kämpfen (einige körperlich, andere psychisch) und es begann windig zu werden und die Temperaturen sanken und die Bäume warfen ihre Blätter ab und die plötzlich kahlen Äste verrenkten sich in bedrohlicher Nacktheit vor einem Licht, das schon die tiefe Klarheit des Winters ahnen ließ. Ich schlief viel. Manchmal legte ich mich nach der Schule zu einem Mittagsschlaf hin und stand erst am nächsten Tag wieder auf. Einmal bettete ich mich in einer Freistunde zu einem Nickerchen im Kartenraum der Geographen und erwachte erst am folgenden Tag vom Gong der Großen Pause.

Ich:Er hat mir das Wort »Krompripp« regelrecht eingeimpft.

Frau Doktor Bishorst:Das scheint so. Durch diese Geschichte, die er Ihnen immerzu vorlas. Haben Sie sich deshalb vor einigen Wochen als, ich zitiere Ihre eigenen Worte, »Automaten meines Vaters« bezeichnet?

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