Angela Steinmüller - Andymon
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- Название:Andymon
- Автор:
- Издательство:Neues Leben
- Жанр:
- Год:1986
- Город:Berlin
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Angela und Karlheinz Steinmüller
Andymon
Teil I
Das Schiff
Woher?
Es gibt eine Reihe von Fragen, die sich der Mensch wieder und wieder stellt. Das war schon auf einem Planeten mit Namen Erde so, der für uns kaum mehr bedeutet als eine phantastische kosmische Sage. Und das wird so sein bis in alle Zukunft unseres Planeten Andymon, über der genau wie über der irdischen Vergangenheit der Schleier der Zeit liegt.
Ich bin früh auf diese Fragen gestoßen, fast noch als Kind. Ich hatte die Bücher für mich entdeckt, und ich las viel und je nach Stimmung leichtverständliche Wissenschaft, viel Geschichte, erfundene Abenteuer, aber auch Verse. Und eines dieser Gedichte, dessen Wortlaut in der toten Sprache der Inka ich nicht kenne, fragte: Woher komme ich? Was bin ich? Wohin gehe ich?
Es schien, als ob ich die gereimten Schreie des längst zu Staub zerfallenen Dichters beantworten könnte: Du kamst aus dem Schoß deiner Mutter — soviel wußte ich damals schon, daß die Menschen der Erde Mütter hatten — in dem untergegangenen Reiche der Inka auf dem von uns nie gesehenen Planeten Erde; du warst ein Mensch, ein Homo sapiens, gemäß der Einordnung in die Systematik des Lebenden; und du bist eines gewaltsamen Todes gestorben, als bärtige Barbaren all das zerstörten, was dir als Kultur galt. So einfach erschien es mir, die Fragen des indianischen Dichters zu beantworten.
So einfach… Doch: Woher komme ich? Was bin ich? Wohin gehe ich?
Kann ich die letzte Frage beantworten, solange mir die Umstände meines nicht zu bezweifelnden Todes ungewiß sind? Darf ich die zweite Frage mit einem sachlichen „Homo sapiens“, einem einfachen „Ich bin ein Mensch“ beantworten, da doch mit uns eine neue kosmische Gattung geboren wurde? Genügt es, das Woher mit dem technischen Satz zu erhellen: Ich wurde an Bord eines Raumschiffes ohne Namen vom Inkubationssystem 2 erzeugt, als sich die Große Reise ihrem Ende näherte? Muß ich hinzufügen, daß ich Verschmelzungsprodukt des Spermiums eines mir unbekannten menschlichen Vaters und der Eizelle einer mir unbekannten menschlichen Mutter bin und daher in mir trage, was die biologische Evolution auf der Erde in Jahrmillionen ansammelte?
Ich bin nicht sicher, ob ich die Fragen des indianischen Dichters, dessen Existenz im Dunkel liegt, raumzeitlich beantworten soll, ob sie überhaupt eine artikulierbare Antwort suchen oder nur Ausdruck sind des Fremdseins in einer Welt, die dem Menschen bald feindlich, bald freundlich gegenübersteht und die er mit Taten und Begriffen zu bezwingen sucht. Doch wie könnte ich fremd sein in einer Welt, die ich selbst mit schuf? Ich muß wohl glauben, daß aus diesen Fragen die Offenheit der Welt, die Unendlichkeit von Raum und Zeit zu mir sprechen.
Ramma
Dieses Gesicht, diese Augen, die mir stets freundlich zulächelten, die weichen sanften Züge, selbst die feingeschnittenen Brauen und die eher breit zu nennende Nase, das schwarze, welligweiche Haar, mit dem ich so oft spielte - ich kann sie nie vergessen, Ramma, meine Ramma. Sie ist das erste Wesen, dessen ich mich entsinnen kann. Keine meiner Erinnerungen reicht weiter zurück. Wie sollte es auch anders sein. Dem erwachenden Bewußtsein eines entstehenden Menschen sind die Anfangsphasen seiner Entwicklung verschlossen. Vom Inkubator erfuhr ich erst Jahre später.
Denke ich zurück, so liebe ich Ramma noch heute, empfinde noch heute einen Anflug jener warmen Geborgenheit, die meine früheste Kindheit bestimmte und so sorgenfrei machte. Dabei war Ramma nichts als ein ausgeklügelter Betrug, falsch bis auf die metallenen Knochen, bloßer Trick und Imitation. Jeder ihrer Gesichtszüge, jede ihrer Bewegungen war so ausgedacht und entworfen, daß sie mir die nicht vorhandene menschliche Mutter vorgaukelten. Jedes ihrer Worte des Trostes und Mitgefühls bei meinen kindlichen Wehwehchen war nichts als Vorspiegelung, raffinierte Lüge einem Wesen gegenüber, das unfähig sein mußte, sie zu durchschauen. Das Werk eines Kollektivs von Kinderpsychologen, Kybernetikern, Designern war vor allem in dieser Beziehung perfekt. - Und doch denke ich mit Liebe an Ramma zurück.
Ist es falsch, daß ich jetzt noch so viel Gefühl, so viele Gedanken auf ein technisches System verschwende, auf meine Robotamme? Ich weiß es nicht. Und wenn sich hinter ihren mütterlichen Gesichtszügen auch hochintegrierte Nanoelektronik verbarg und wenn ich auch aus synthetischen Brüsten trank und, eingelullt von künstlicher Wärme und einem leisen imitierten Herzschlag, einschlief, es war nun einmal meine Ramma.
Ist es nicht gleich, daß ein ausgeklügeltes Programm all ihre Handlungen bestimmte? Daß genetisch determinierte Schlüsselreize berücksichtigt wurden und entwicklungspsychologische Gesetze? Ich liebte Ramma, denn sie war es, die mir zulächelte, mich in ihren unermüdlichen Armen wiegte, mir zärtliche Worte zuflüsterte.
Sie, die Maschine, die komplexe kybernetische Struktur, die Gefühle weder empfangen noch erwidern kann, sie allein hat mein Fühlen erweckt und in den ersten Jahren geleitet. Ohne Ramma wäre ich kein menschliches Wesen geworden, ein wildes Tier nur, ein menschenähnlicher Automat.
Ramma — so paradox es scheint: Ein Roboter erzog mich zum Menschen. Und so haben die Rührung und die Dankbarkeit, mit der ich an sie zurückdenke, ihre Berechtigung.
Geschwister
Alfa war die Erstgeborene. Zwei Monate früher als mich hatten die Inkubatoren sie in unsere stahlummantelte Welt gesetzt. Und eines Tages müssen uns unsere Rammas zusammengebracht haben, eines Tages, an den ich mich nicht entsinnen kann, so weit liegt er zurück im Schatten meiner Kindheit. Kein Bild taucht in mir auf, das mich allein mit der dunklen Alfa zeigt in den zehn Wochen, bevor Gamma unsere Gespielin wurde. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Erinnerungen an die Zeit des Spielens zu dritt echt sind oder ob es sich nicht nur um das nachträgliche Ausmalen wahrscheinlicher Situationen handelt. Aber das ist unwichtig. Ich sehe, wie sich die winzige Gamma auf Alfas Rücken festklammert und wie ich beide eifersüchtig umkreise.
Lange Jahre — die zeitlosen, halbvergessenen Jahre der frühen Kindheit — blieb Alfa in meinen Augen die Große, die Starke, die Überlegene. Sie war kräftiger gebaut, zudem die Ewigkeit von achtundsechzig Tagen älter, die ich nie einzuholen vermochte. Gamma hingegen zeichnete eine unter uns einzigartige Zierlichkeit aus. Kein Wunder, daß Alfa mit ihr „Ramma und Gamma“ spielte und den Bruder, den sie weder richtig auf dem Rücken tragen noch bemuttern konnte, überging. Neidisch beobachtete ich ihr Spiel, versuchte mich dazwischenzudrängen oder ahmte sie nach, indem ich die beiden einzig bekannten Rollen, die des Babys und die der Ramma, annahm. Manchmal stritt ich mich mit Alfa um Gamma. Allein sie wußte ihren Willen meist durchzusetzen, und ich blieb Zuschauer bei diesem Spiel, zumindest in meiner echten oder falschen Erinnerung.
Etwa als Delth in unseren Kreis trat, entdeckte ich, daß Ramma nicht Ramma war, oder vielmehr, daß es Ramma und Ramma und Ramma gab: Sie konnten nebeneinanderstehen. Das verwirrte mich sehr. Und in der ersten Verwirrung hatte ich sogar Mühe, meine, die einzig richtige Ramma herauszufinden. Erst ihre so vertraute, beseligende Stimme gab mir die Sicherheit zurück.
Heute weiß ich natürlich, daß sich um jedes Kind eine spezielle Robotamme kümmerte, damals aber erschütterte diese Entdeckung meine Welt. Ich mußte unterscheiden lernen, und die Grammatik von mein, dein und sein bekam einen tiefen, ungeheuerlichen Sinn.
Wir nannten uns Geschwister und Schwester und Bruder die Spielgefährten. Wie alle Wörter kamen auch diese von den Rammas, wurden uns gelehrt, ohne daß wir es bemerkten. Viel, viel später erst begriff ich, daß diese Wörter auch eine andere, biologische Bedeutung besitzen können. „Blut ist dicker als Wasser“, sagt man auf der Erde. Eine Halbwahrheit. Die Hautfarbe meiner Geschwister ist verschieden wie Tag und Nacht, und doch stehen wir uns durch die gemeinsame Kindheit noch heute so nahe, wie es gemeinsame Gene allein nie hätten bewirken können.
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