Michael Stadtmüller
Engel?
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Stadtmüller Engel? Dieses eBook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Michael Müller, geboren 1961, wächst im Hemshof-Viertel in Ludwisghafen/Rh, Deutschland auf. In den 60er-Jahren gehören in dieser Gegend Gewalt und Härte bereits unter Fünfjährigen zur Normalität. Er wird ausgegrenzt, weil er irgendwie anders ist. So geht er seinen eigenen Weg größtenteils einsam durchs Leben. Manchmal kommt er in Kontakt mit Menschen, die sterben und deren Tod sich nicht mithilfe von Logik erklären lässt. Erwachsen und bei der Polizei als Kommissar der Mordkommission in Ludwigshafen tätig, stellt er fest, dass er nicht der Einzige ist, der mit solchen Todesfällen zu tun hat. Doch außer ein paar aufmerksamen Beobachtern scheinen diese Phänomene niemandem aufzufallen. Keiner registriert, was da geschieht. Von Grund auf verschiedene Personen werden mit Menschen konfrontiert, die zu leuchten scheinen; von einer Lichtaura umstrahlt werden. Sind das Engel in Menschengestalt? Wenig später sterben diese Leute, aber einige von ihnen können noch von ihrem Erlebnis berichten, bevor sie ein plötzlicher Tod ereilt. Der Kommissar lernte das erste Mal in seiner Kindheit einen neuen Freund kennen, dem genau das zugestoßen war. Michael erinnert sich daran und nun beginnt er, zu recherchieren. Er stößt auf etwas, das nicht von dieser Welt zu sein scheint. Doch dann ist es wohl doch nur eine normale, gut getarnte Mordserie. Oder doch nicht …?
Das Kind
Die Familie
Die Trinker
Der Kommissar
Die Geliebte
Das Paar
Der Manager
Die Macht
Schlusswort
Nachwort
Impressum
Vorwort
Michael Müller, geboren 1961, wächst im Hemshof-Viertel in Ludwisghafen/Rh, Deutschland auf. In den 60er-Jahren gehören in dieser Gegend Gewalt und Härte bereits unter Fünfjährigen zur Normalität.
Er wird ausgegrenzt, weil er irgendwie anders ist.
So geht er seinen eigenen Weg größtenteils einsam durchs Leben.
Manchmal kommt er in Kontakt mit Menschen, die
sterben und deren Tod sich nicht mithilfe von Logik erklären lässt.
Erwachsen und bei der Polizei als Kommissar der Mordkommission in Ludwigshafen tätig, stellt er fest, dass er nicht der Einzige ist, der mit solchen Todesfällen zu tun hat.
Doch außer ein paar aufmerksamen Beobachtern scheinen diese Phänomene niemandem aufzufallen. Keiner registriert, was da geschieht.
Von Grund auf verschiedene Personen werden mit Menschen konfrontiert, die zu leuchten scheinen; von einer Lichtaura umstrahlt werden.
Sind das Engel in Menschengestalt?
Wenig später sterben diese Leute, aber einige von ihnen können noch von ihrem Erlebnis berichten, bevor sie ein plötzlicher Tod ereilt.
Der Kommissar lernte das erste Mal in seiner Kindheit einen neuen Freund kennen, dem genau das zugestoßen war. Michael erinnert sich daran und nun beginnt er, zu recherchieren.
Er stößt auf etwas, das nicht von dieser Welt zu sein scheint.
Doch dann ist es wohl doch nur eine normale, gut getarnte Mordserie.
Oder doch nicht …?
Das Kind
Ludwigshafen/Rh, Mai 1970
Michael hatte andere darüber reden hören, dass dieser Weiher 30 Meter tief sein soll. ›Das reicht‹, denkt er. Er fährt von zu Hause mit seinem Fahrrad an den See. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Er ist acht Jahre alt. Er war als Säugling schon anstrengend, weil er nie Ruhe gab. Keuchhusten, Windpocken, Küche in Brand gesteckt. Ständig Blessuren am ganzen Körper und zerrissene Kleider wegen der ständigen Raufereien machten das Leben seiner alleinerziehenden Mutter nicht gerade leichter. Ein schmächtiger, aufgedrehter Junge, Michael. Neugierig und in der Schule ein unruhiger Geselle, der von den anderen Schülern als auch von den Lehrern als störend empfunden wird. Schon in der ersten Klasse. Er wurde kurz nach seinem sechsten Geburtstag eingeschult. Damals gehörten schon fünfjährige zu Straßenbanden, und die gingen auch schon Mal mit Messern und Steinen aufeinander los. Er weiß noch: Er war gerade sechs Wochen in der Schule gewesen und spielte alleine im Sandkasten auf dem Schulhof. Die anderen Schüler hatte ihn zu diesem Zeitpunkt schon ausgegrenzt. Er saß also so da, als sich plötzlich ein Arm um ihn legte und ihm den Hals zudrückte. Er bekam keine Luft und so riss er in Panik seinen rechten Arm nach hinten und packte den Jungen, der ihn angriff, bei den Haaren. Michael zog so heftig er konnte an diesem Schopf, sodass der Angreifer ihn unter lautem Schmerzensgeheul losließ. Michael jedoch ließ nicht los. Er zog diesen Drecksack über seinen Kopf und warf ihn in den Sandkasten. Dann packte er ihn am Hals und drückte zu. »Na, du scheiß Jugo. Wie gefällt dir das, hä? Scheiße, wenn man keine Luft mehr kriegt.« Die anderen Burschen, die vor wenigen Sekunden noch über die Attacke ihres Bandenmitgliedes gelacht hatten, fingen an zu schreien. »Lass ihn los, du scheiß Deutsche.« Michael merkte, wie ihn jemand von dem Drecksack wegziehen wollte. Der lief mittlerweile blau an und seine Zunge kam langsam raus. Plötzlich spürte er einen fürchterlichen Schlag an den Kopf und es wurde dunkel. Als er wieder aufwachte, war er alleine. Das Essensgeld, das er immer von seiner Tante mitbekam, war weg, er hatte Schmerzen am ganzen Körper, blaue Flecke und seine Kleider waren zerrissen.
Die Sonne schien. Es war ein warmer Tag, die Schule war aus und keine Kinder mehr auf dem Schulhof.
Es war Sommer 1967.
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Doch heute sollte sich alles ändern. Schon seit Jahren wurde er in der Schule gemoppt, weil er zu den wirklich armen Menschen im Viertel gehörte. Er trug Kleider aus den Säcken, die von anderen Leuten auf die Straße gestellt wurden. Doch nach dem damaligen Vorfall hatte er wenigstens seine Ruhe.
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In seinem Rucksack befindet sich ein Seil. Bei der Stelle des Sees, an der die Hobbyfischer sich vor langer Zeit schon einen Steg gebaut hatten, um ihre Ruderboote festzumachen legt er sein Fahrrad ab und geht zu den Kähnen. Er schaut bei jedem einzelnen Boot nach. Manche Fischer freuen sich so sehr über einen guten Fang, dass sie vergessen, ihr Boot zu sichern. Im dritten liegt die Eisenkette, welche mit einem Vorhängeschloss an einen Stahlring im Steg verschlossen wird, unter der Ruderbank.
»Klasse«, murmelt er vor sich hin. Er wirft seinen Rucksack an Bord und wuchtet einen großen, weißen Stein, den er direkt neben den Steg findet, hinein.
Michael zieht seine Schuhe aus, wirft sie dazu. Dann springt er selbst hinein. Er rudert bis zur Mitte des Sees. Der Junge wickelt ein Ende des Seils um den Kiesel und mit dem anderen Ende knüpft er eine Schlinge und legt sie sich um die Fesseln. Michael setzt sich auf einer Seite des Kahns auf den Rand. Seine Füße baumeln im Wasser. Er wuchtet den Stein hoch, legt ihn neben sich ab. »Los geht’s«, sagt er zu sich selbst. Er gibt dem Stein einen Schubs und nimmt noch mal ordentlich Luft. Dann ist es auch schon soweit. Der Brocken fällt. Das Seil spannt sich. Es gibt einen Ruck. Michael plumpst ins Wasser und wird von dem Gewicht dieses Monstrums nach unten gezogen. Dass der Ruck so heftig ist, damit hat Michael nicht gerechnet. Das Boot neigt sich sehr stark zur Seite. Der Junge verliert das Gleichgewicht und kippt nach hinten. Als er schon bis zur Hüfte im Wasser ist schlägt das Boot wieder hoch und Michael stößt sich den Hinterkopf am Rand.
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