Jan Zweyer - Ein Königreich von kurzer Dauer

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Anno 1531: Die von Lindens gehören zu den angesehensten Handelsfamilien Hattingens. Doch bereiten dem Patriarchen Jorge seine Söhne Kopfzerbrechen: Linhardt bekommt die Probleme der Niederlassung in Lübeck nicht in den Griff. Hinrick ist zwar blitzgescheit, hat aber keinerlei kaufmännische Ambitionen. Genauso wenig wie Lukas, der sogar mit seinem Vater bricht, um Instrumentenbauer in Münster zu werden. Dort reißen gerade die Wiedertäufer die Herrschaft an sich. Ungewollt steht Lukas bald im Zentrum der Auseinandersetzungen …
Jan Zweyer erzählt die große Historiensaga Das Haus der grauen Mönche in der zweiten Generation weiter.

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»Und du würdest es gerne machen«, stellte Lukas fest. »Du strahlst über beide Backen.«

»Aber es gibt ein Problem.«

»Welches?«

»Du willst fortlaufen.«

»Was hat das mit dir zu tun?«

»Vater wäre alleine.«

»Na und? Dann soll er sich noch einen Gehilfen nehmen.«

»Er setzt seine Hoffnungen auf dich.«

Lukas schwieg.

»Du musst bei den Eltern bleiben«, forderte Hinrick.

»Warum ich? Warum nicht du?«

»Weil ich niemals ein guter Kaufmann werde. Und weil es des Herzogs Wunsch ist, dass ich nach Kleve komme.«

»Was kümmert mich der Wunsch des Herzogs?«, blaffte Lukas.

»Vielleicht sollte dich meiner interessieren.«

»Ach ja? Interessieren dich denn meine Wünsche?«

Hinrick legte den Arm um die Schultern seines Bruders. »Lukas, versteh doch, ich …«

Doch der Jüngere wehrte die Versöhnungsgeste ab. »Ich verstehe sehr gut. Du bekommst, was du willst. Und ich muss deshalb in Hattingen bleiben und Zahlen addieren.« Er sprang auf. »So war es immer schon. Du bist ohnehin Mutters Liebling. Sie hat dich uns anderen vorgezogen.« Er schlug mit der flachen Hand auf das Brett, auf dem sie saßen.

»Das stimmt doch nicht. Du bist ungerecht.«

Lukas sprang wütend auf. »Egal. Gibst du mir trotzdem das Geld, das du mir versprochen hast?«

Nun schob Hinrick trotzig die Unterlippe vor. »Nein.«

»Du hast es versprochen.«

»Das ja. Aber nicht geschworen.«

»Du wirst mich verraten«, stellte Lukas fest.

»Nein, das werde ich nicht tun. Aber wenn du wirklich fortgehst, werde ich unseren Eltern danach alles erzählen, was ich weiß. Vater wird dich suchen und finden. Und dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken.«

Lukas sprang auf. »Das lass meine Sorge sein.« Mit diesen Worten ließ er seinen Bruder auf ihrem Lieblingsplatz allein.

14

– Lübeck, 4. Mai 1531

Das öffentliche Leben in der Stadt war weitgehend zum Erliegen gekommen. Einige der Bewohner hatten Lübeck fluchtartig verlassen, die meisten aber waren geblieben. Wo sollten sie auch hin? Die Krankheit machte vor Stadtmauern nicht halt. Und auch in den anderen Orten der Umgebung grassierte die Seuche, wie sich herumgesprochen hatte.

Nur wer unbedingt sein Haus verlassen musste, zeigte sich auf den Straßen und Plätzen der Hansestadt. Und die wenigen Menschen, die unterwegs waren, beeilten sich, so schnell wie möglich in die vermeintliche Sicherheit ihrer Häuser zurückzukehren.

Die Märkte waren geschlossen, die Läden der Bäcker und Fleischhauer verwaist. Wer sich nicht rechtzeitig mit Nahrung versorgt hatte, musste hungern – oder bei besonders mutigen Händlern einen Risikoaufschlag zahlen, der die Preise explodieren ließ.

Es dürften einige Hundert sein, die in den letzten zehn Tagen ihr Leben gelassen hatten. Die wenigen Mediziner, die versuchten, sich tapfer der Krankheit entgegenzustellen, konnten keine Systematik in ihrer Ausbreitung erkennen: Manche Menschen, die Kontakt mit einem Infizierten hatten, erkrankten und starben ein oder zwei Tage später, bei anderen dauerte es eine Woche oder länger bis zum Ausbruch der Seuche. Und wenige Glückliche blieben verschont oder überstanden sogar den tödlichen Schlaf, der die meisten Opfer dahinraffte. Da sich aber auch fast jeder Medikus ansteckte, machte sich schon bald keiner mehr Gedanken über solche Fragen.

Die Leichen wurden hastig in weiße Tücher gepackt und von den Totengräbern auf Karren gestapelt, zu großen Gruben außerhalb der Stadt gebracht und dort verscharrt. Die Geistlichen der Stadt glänzten bei diesen Beerdigungen in der Regel durch Abwesenheit. Die Toten wurden ohne christlichen Segen unter die Erde gebracht. Die Priester und Pastoren verletzten damit eigentlich ihre heiligen Pflichten. Sie verstießen gegen den Eid, den sie Gott geleistet hatten. Aber wer wollte es ihnen verdenken? Ihre Angst vor dem Englischen Schweiß war größer als die Furcht vor dem Zorn Gottes ob dieses Frevels.

Auch Linhardt hatte seine Vorräte aufgestockt. Frisches Wasser konnte er glücklicherweise aus dem Brunnen schöpfen, der hinter seinem Haus lag. Der Schacht war tiefer als die seiner meisten Nachbarn und befand sich in ausreichender Entfernung von der Latrine. Das Wasser war also relativ frisch und sauber.

Verdursten musste Linhardt nicht, jedoch würden seine Nahrungsmittel nicht ewig vorhalten. Wenn die Seuche noch länger wütete, würde er sich über kurz oder lang doch noch einmal auf die Straße trauen müssen.

Um das so lange wie möglich hinauszuzögern, rationierte er seine Vorräte. Zwar war er nun ständig hungrig und sein Magen knurrte ohne Unterlass, aber dafür vermied er den Kontakt mit anderen Menschen. So blieb ihm viel Zeit zum Nachdenken.

Linhardt machte sich Vorwürfe, Peter so überhastet nach Hattingen geschickt zu haben. Hätte er doch nur zwei Tage gewartet! Oder wäre selbst geritten.

Dann wieder zwang er sich zur Ruhe. Vielleicht hatte der Schreiber sich ja gar nicht angesteckt, erfreute sich bester Gesundheit und Linhardts Sorgen waren gegenstandslos. Nur was, wenn nicht?

Und wie stand es um ihn? Jedes Frösteln, welches ihn überkam, ließ Linhardt erzittern, jeder Schweißtropfen erschaudern. Ging er abends zu Bett, fragte er sich, ob er am nächsten Morgen wieder aufwachen würde. Und am Morgen befürchtete er, den Abend nicht mehr zu erleben. Die Angst raubte ihm in manchen Momenten fast den Atem.

Aber nicht heute. Heute würde er seine Befürchtungen in Wein ertränken.

Seine Welt war schon etwas verschwommen, als lautes Klopfen durch das Haus hallte. Linhardt erhob sich schwerfällig und wankte zur Eingangstür. »Wer ist da?«, rief er.

»Ich bin’s, Martin.«

»Kein besonders guter Zeitpunkt für einen Besuch, mein Freund.«

»Ich weiß. Aber ich muss mit jemandem reden.«

»Sprich mit deinen Eltern.«

»Mutter hat sich in einer Kammer eingeschlossen, Vater in seinem Kontor. Die Mägde und Gehilfen sind, soweit sie sich nicht irgendwo verkrochen haben, bei ihren Familien. Außerdem benötige ich den Beistand eines Freundes.«

Martins Stimme hörte sich so verzweifelt an, dass ein schrecklicher Verdacht durch Linhardts Alkoholnebel kroch. »Bist du etwa krank?«, fragte er heiser.

»Nicht, dass ich wüsste. Ich fühle mich gesund.«

»Was treibt dich dann zu mir?«

Für einen langen Moment schwieg Martin. Dann murmelte er etwas Unverständliches.

»Sprich lauter. Die Tür ist aus massiver Eiche. Ich kann dich kaum verstehen.«

»Es geht um Madlen«, antwortete Martin. »Sie ist an der Seuche erkrankt, verdammt noch mal«, brüllte er dann los. »Ich darf nicht zu ihr. Und jetzt mach endlich die Tür auf!«

Linhardt atmete tief durch. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen, hob den schweren Balken, der den Eingang sicherte, aus seiner Halterung, ließ ihn fast auf seinen Fuß fallen, fluchte leise, schob endlich den Riegel beiseite und öffnete.

Schnell schlüpfte Martin durch den entstandenen Spalt. »Danke«, stammelte er. »Du bist ein wahrer Freund.«

»Ich bin ein Vollidiot«, stellte Linhardt mit schwerer Zunge fest. »Du verstehst, dass wir darauf verzichten sollten, uns zur Begrüßung zu umarmen?«

Martin verzog das Gesicht zu einem gequälten Grinsen. »Natürlich. Hast du Wein?« Er sah seinen Freund prüfend an. »Natürlich hast du. Was soll man in diesen Zeiten auch anderes tun, als sich zu besaufen?«

»Sicher. Es reicht für uns beide.«

Die Freunde gingen in die Stube, in der trotz der milden Witterung der Kamin brannte.

Martin deutete auf die knisternden Flammen. »Ist dir etwa kalt?«

»Nein. Ich habe versäumt, Zunder zu besorgen, und weiß nicht, wo die Magd ihn aufbewahrt. Ich habe schon alles auf den Kopf gestellt – leider erfolglos. Geht das Feuer aus, kann ich mir keinen Brei mehr kochen und muss mit kalter Kost vorliebnehmen.«

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