Andrea Charlotte Berwing - Jetzt spinnen wir um die Wette, Henriette!

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Ist die Welt gestört oder sind wir es?Henriette, alleinerziehend, hat alle Hände voll zu tun mit ihrer Scheidung, einer neuen Liebe, ihrem Beruf als Hebamme, gesellschaftlichen Prozessen und Turbulenzen mit den Kindern. Sie trifft auf die junge Tuareg Lea, die mit 19 Jahren alleine dasteht, nachdem ihre Pflegeeltern kurz hintereinander sterben und sie mittellos zurücklassen. Zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, indem sie gemeinsam versuchen, den täglichen Wahnsinn, ihre Beziehungen und selbst das Arbeiten Lea·s im Bordell mit Witz und gelegentlich vernunftbefreit zu bewältigen. Ein mit Leidenschaft geschriebener Roman!

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Hatte sie wirklich gehofft, er würde noch was sagen? Sie zurückhalten? Liebevoll?? Ihr war nicht mehr zu helfen. Niemand soll ihre Tränen sehen. Sie dreht den Vorderersitz in Liegeposition und rückt ihn ganz nach hinten. So liegt sie über eine Stunde auf dem Sitz. Das Wasser pladdert nur so vom Himmel. So ist sie jetzt nach Hamburg unterwegs. Bald geht der Flieger. Denkt sie. Denkt ihr Mann. Ihr Noch-Mann.

Nach einer halben Stunde wählt sie noch mal Babetts Nummer.

„Ich komme jetzt!“

Babett muss noch arbeiten, sie fährt vor. In dem Laden, in dem sie Suppe kocht, serviert und putzt, trinken sie Champagner und essen Suppe. Dann atmet Henriette tief durch. Urlaub.

Tod in der Wüste

Der alte Tuareg ist misstrauisch. Lange schon hatte er Wesensveränderungen der Mutter seiner Frau bemerkt. Dieser einst so fröhlichen, aufmerksamen Frau. Die sich durch nichts unterkriegen zu lassen schien. Die immer hart arbeitete, anpackte, abends stundenlang dem Sonnenuntergang zusah. Bernadette, die ihrem Namen Ehre machte. Bernadette, die Bärenstarke, Bernadette, die Mutige. Ein französischer Name. Sie war ihm an sein verwittertes Herz gewachsen, dachte er doch damals, sie würde ihn, den Tuareg, niemals annehmen und als Schwiegersohn akzeptieren. Er wusste selbst nicht, warum es ihm Nana angetan hatte. Die eher unscheinbar war, ein stilles anspruchsloses Wesen, die zwar die Schönheit von Bernadette geerbt hatte, jedoch nicht ihren Stolz und ihre Willenskraft. Vielleicht genau deshalb. Vielleicht hätten der Tuareg und Bernadette als Mann und Frau – nur mal angenommen –, sich die Schädel eingehauen. Ein dominanter Part reicht. Und Nana hatte sich ihm von Anbeginn an vorsichtig unterworfen. Und war dabei sanft und beständig. Vielleicht war es das. Seine Schwiegermutter dagegen erschien ihm oft wie eine Prüfung, die nie aufhören wollte. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis er dieses stille Einverständnis ihrerseits mit ihm spürte. Frieden. Bis sie loslassen konnte, ihre Zweifel ihm gegenüber, ob er auch ja ein guter Mann für ihre Tochter sei. Geschlagen jedenfalls hat er seine Nana und auch Lea nie. Er musste andere Wege finden, seine ihm gottgegebene Dominanz zu repräsentieren, und das war eine Herausforderung für ihn. Die ihm mit der Zeit sogar Spaß machte und einen gewissen Schalk in seine ernsten dunklen Augen spielte. Und je älter er wurde, umso dankbarer war er Bernadette für diese Aufgabe. Hätte er sich an seinen Vater gehalten, wäre er einfach herrisch gewesen und hätte verlangt, ohne dafür geben zu müssen. So spürte er einen Ausgleich, der ihn zufrieden stimmte. Geben und Nehmen. Darauf bestand Bernadette und wenn es das Letzte war, wofür sie eintrat.

Und so, wie er Bernadette kannte, würde sie auch von Kleopatra mehr verlangen, als nur Feinde vom Hause fernzuhalten. Sie würde mehr verlangen, das wusste der Tuareg. Sie würde mehr verlangen. Diese Gedanken ließen ihn nicht mehr los. Sie würde. Der Tuareg beobachtete von nun an Kleopatra und Bernadette ganz genau. Er stellte fest, dass Bernadette verschiedene Spielarten probierte, um die Schlange zu provozieren. Als wären Kleopatras fetten Jahre vorbei. Nur wozu? Wozu?

Nach einer langen dreimonatigen Reise kommt der Tuareg heim. Auf den Kamelen Einkäufe für die Familie. Eine kleine Karawane, seine. Er sieht Nana schon von Weitem das Feuer anzünden und auch die Farben Kleopatras sind aus der Ferne nicht zu übersehen. Nur eine Frau fehlt. Eine fehlt. Es fehlt ihre Silhouette, ihr allabendlicher Blick in die untergehende Sonne. Der Tuareg braucht noch zwei Stunden. Lala zieht ihren Schritt wie immer, wenn sie die heimatlichen Gefilde riecht, wieder an. Ihre Nüstern blähen sich auf und saugen die heiße Luft ein. Dem Tuareg wird es mulmig. Er fürchtet sich. Er weiß, er wird bald etwas erfahren, was er nie erfahren wollte. Nie. Nie. War es ein Fehler, das mit Kleopatra?

Nana schaut ihn nicht an, doch bemerkt er ihr verweintes Gesicht und die fahrigen Bewegungen. Ihre Hände zittern beim Schneiden des Ziegenfleisches und des Brotes. Dann will er in das Haus und erstarrt. Sie muss sie so liegen gelassen haben, Bernadette scheint unter dem heiligen Baum in einen tiefen Schlaf gefallen zu sein. Ihre weiße Haut, die sie immer vor der Sonne zu schützen versuchte, glänzt wächsern. Die Augen, noch offen, gen Himmel gerichtet. Die weißen Haare. Schnell tritt der Tuareg zu ihr und streicht ihr über die Augen. Dann erst bemerkt er die drei Einstiche in Nanas Unterarm. Es ist der Abdruck Kleopatras. Der ihrer spitzen Zähne. Er weiß es sofort. Und er weiß auch sofort, warum Kleopatra vor Bernadette liegt. Und nun weiß er auch, warum Nana die Augen ihrer Mutter nicht selbst verschlossen hat. Wegen Kleopatra. Ihrer Königin. Als wolle die Schlange die Daseinsberechtigung der alten Frau immer noch beweisen. Als würde sie darum bitten, nur zu beschützen und nicht, wofür Bernadette sie auserkoren hatte. Als Wegbereiter in den Tod. Als wolle sie der alten Frau sagen, dass der Tod nicht ihre gottgegebene verfluchte Bestimmung ist. Dass sie sich dem Plan der Schöpfung nicht unterwirft. Auch wenn Bernadette ihren Willen auf sonderbare Weise umgelenkt hatte, die Giftzähne in ihr Fleisch und für sich den schon lang ersehnten Tod, die Erlösung. Überfällig. Es ist passiert.

Wenn der alte Tuareg etwas wusste und ahnte, dann das. Und er hatte schon viel gesehen. Schon als Kind begegnete er dem Tod in den verschiedensten Gestalten. Nicht alle Gesichter des Todes waren schön. Doch das hier ist etwas Besonderes, ein Augenblick, der sich ihm ins Leben zeichnete. Das hier würde er nie vergessen. Nie. Nie. Tränen steigen in seine dunklen Augen. Jetzt wusste er, warum er Nana auserwählt hatte. Er verbeugt sich vor Kleopatra, geht zum Feuer und gibt ihr das Fleisch, das sie sogleich gierig verschlingt.

„Wir bringen dich zurück in die Wüste. Ich kenne einen guten Ort für dich. Sonst werden sie dich umbringen!“, sagt er mit einem Blick hin zum Dorf.

Dann erst bemerkt er die Schönheit und geheimnisvolle Würde beim Anblick der alten Frau und der Schlange. Erstaunt hält er einen Moment inne. Wie ineinander verschlungen auf geheimnisvollen Wegen. Ihre Körper ergeben zusammen eine neue Landschaft. Als er Bernadette in die Wüste bringt, folgt Kleopatra. Er sieht Bernadettes noch immer weißen Zähne. Wie Perlen aus den Tiefen eines dunklen Leibes und einer noch geheimnisvolleren alten Seele. Er weiß die Sandberge, die sich vor ihm erheben und immer wieder erheben einzuordnen. Er weiß ganz genau, wo er sie hinbringen wird. Dort, wo ihr Körper für immer seinen Frieden haben wird. Und dorthin, von wo aus Kleopatra neu beginnen wird müssen. Sie wird jagen lernen müssen. Sie wird es lernen. All diese Gedanken begleiten den alten Tuareg, die Großmutter Bernadette im Arm und hinter ihm die Schlange. Hinter ihm die Ewigkeit, vor ihm die Ewigkeit, in ihm die Ewigkeit. Genau in diesem Moment des Einklangs mit allem, was das Schicksal vorgesehen hat, legt er Bernadette in eine Kuhle. Stunden sind vergangen. Kleopatra legt sich augenblicklich neben sie, ihr Blick in die Ferne gerichtet. In die Ferne, die nur aus einem blauen Himmel und der jetzt versinkenden Sonne bestand, die teilweise die Wüste mit einem rötlichen Licht bewarf, als würden die sanften Berge zu Blut. Der Sand gibt etwas nach, als hätte die Wüste schon lange gewartet. Gewartet auf eine alte Frau.

Langsam geht er zum Dorf zurück. Er weiß, bevor er Bernadette die letzte Ehre erweist, muss er noch etwas erledigen. Kleopatra wird solange auf Bernadette aufpassen, auch wenn er nie wieder zurückkäme. Sie würde nie diese Frau verschlingen.

Das Telefon klingelt. Das ist untypisch. Seit Bernd und Iris unter der Erde sind, klingelt hier gar nichts mehr. Die Menschen vergessen schnell. Lea hat mit den Freunden der beiden auch nicht so viel am Hut. Sie ging bei den Erwachsenengesprächen weg, als Kind liebte sie es bei offener Tür dem Gemurmel zu lauschen, ohne auf die Bedeutung zu achten. Dann fühlte sie sich bei Iris und Bernd so geborgen wie in der Wüste. Eingetaucht in menschliche Stimmen, deren Nähe. Doch jetzt leben die früheren Gefährten ihrer Zieheltern in ihren eigenen Welten. Schotten sich immer mehr ab. Während bei ihnen alles kleiner wird, dehnt sich die Welt für Lea aus.

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