Aline Valangin - Die Bargada / Dorf an der Grenze

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1943 erschien in der Büchergilde Gutenberg «Die Bargada». Die Fortsetzung, «Dorf an der Grenze», wurde dann wegen politischer Brisanz nicht gedruckt und erschien erst 1982 im Limmat Verlag. Jetzt erscheint erstmals das ganze Epos. Der Hof mit dem Namen «Bargada» ist grösser als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus. Aline Valangin erzählt die Geschichte dieser ländlichen Gemeinschaft über mehrere Generationen hinweg. Sie erzählt vom Patriarchat und seiner Aufweichung durch die Abwesenheit der Männer, von Familienintrigen, Schmugglern und Partisanen, Krieg und Flüchtlingselend, hartem Existenzkampf und verzagter Resignation.

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Aber auch er war glücklich, als Zoe geboren wurde. Kaum war das Kind groß genug, drängte er, man möge mit ihm die Reise auf die Bargada unternehmen, es den Eltern zu zeigen, damit auch sie sich daran freuen könnten.

Zoe war auf der Reise brav. «Ein Engel!» behaupteten mitreisende Frauen, die das niedliche Ding nicht genug bewundern konnten, «ein Schatz, ein Stern! Die Rosenwänglein, die Grübchen darin, die zwei weißen Zähnchen, die Ringellöckchen und die Augen, hast du die Augen gesehen? Goldbraun mit helleren Funken darin. Ein Wunder!» Das Kind lächelte freigebig im Kreise herum und verstand es, auch die Männer für seine kleine Person zu gewinnen, sogar einen mürrischen Alten, der abweisend in seiner Ecke saß, bis Zoe mit zierlichen Fingerchen ihm in den Bart fuhr und ihn ankrähte, daß er lachte. Ein Engel, ein Schatz, ein Stern! Bellinda strahlte, und Bernardo hatte alle Mühe, unter einer würdigen Miene sein Schmunzeln zu verstecken.

Doch als er Zoe über die Schwelle der Bargada trug, fing sie an zu schreien, und je mehr Gesichter sich über sie beugten, desto wilder sträubte sie sich. Sie verlor den Atem vor Zorn, wurde blau im Gesicht und machte so zuckende Bewegungen – wie ein Fisch, fand Orsanna mißbilligend –, daß Bellinda sich mit dem Kind in eine Kammer einschließen und warten mußte, bis es schlief.

«Das kleine Ding hat Kraft, sich zu wehren», bemerkte der Vater.

«Es braucht sich doch gegen uns nicht zu wehren», ereiferte sich Or­sanna.

«Wer weiß», warf Tomaso leicht hin und sah Bernardo mit einem halben Lächeln an.

Bei jenem Besuch klagte der Vater zum ersten Male, er und die Mutter seien müde. Orsanna könne nichts Weiteres auf sich nehmen, sie trage schon genug, und die alte Giulia sei nicht mehr bei Sinnen, sie zähle nicht. Taglöhner seien teuer und schwer zu finden, zu einem Knecht lange es nicht. Er erwähnte sein und der Mutter hohes Alter und meinte, eigentlich hätten sie es verdient, auszuruhen. Bernardo hörte zu. Daß die Alten schon so betagt waren, kam ihm überraschend. Er hatte sie nie anders als runzlig und zerfurcht gesehen, nun waren sie also so alt, so nah dem Tode …, wenn man es recht bedachte. Und dann, was sollte aus dem Hof werden? Schon jetzt wurde zurückgewirtschaftet. Was sollte erst später sein? Ein Mann fehlte, ein junger Mann, der arbeiten konnte und Augen im Kopf hatte, alles zu sehen. Dieser Mann war er. Er wußte es. Wer sollte den Hof übernehmen, wenn nicht er? So verstand es auch der Vater. Es klang deutlich aus seinen vorsichtigen Reden.

Darüber geriet Bernardo in tiefste Mißstimmung. Was tun? Aber was tun? Mit Freuden hätte er nun Giovanni als Meister auf die Bargada ziehen sehen; er hätte ihn darum bitten mögen, mit erhobenen Händen. Aber es war zu spät. Es hieß, Giovanni heirate die blonde Alda, die ein Kind von ihm habe, einen Knaben. So war es mit dieser Lösung nichts. Eine andere fand er nicht. Es gab keinen Meister als ihn selbst, das war wohl klar. Und doch konnte er sich nicht entschließen, dem Vater zuzusagen, ihm zu versprechen, er trete an seine Stelle. Er wollte nicht, er wollte nicht! Und schließlich: Hatte er das Recht, Bellinda hierher zu versetzen? Was wußte sie vom Leben auf der Bargada? Sie fand es schön und gut, weil alle um sie herumtanzten, wenn sie zu Besuch kam, und es ihr schmeichelte, auf eigenem Grund und Boden zu stehen, sie, die immer nur zur Miete gewohnt hatte. Auch genoß sie es, den Augen der Mutter Bice, die nichts durchgehen ließ, entrückt zu sein. Sie ahnte nicht, und er hatte ihr nie angedeutet, daß das Leben hier schwierig war, und weshalb. Oft drängte es ihn, mit ihr darüber zu sprechen, doch wartete er wohl zu lange damit, das Wort gab sich nicht, es verdrehte sich ihm im Munde, und er sagte etwas anderes, als das, wozu er angesetzt hatte.

Aus diesen trüben Betrachtungen riß ihn bald ein Streit mit seinem Meister. Rossi war zwar mit seinem jungen Arbeiter sehr zufrieden. Er überließ ihm auch schwierige Aufträge zu selbständiger Ausführung, und es schmeichelte ihm, daß es im Städtchen hieß, wer eine heikle Maler­arbeit zu vergeben habe, müsse sich an ihn wenden. Mochte Nerina sich nur ärgern! Doch ertrug er schlecht Bernardos mangelndes Interesse für Politik. Er zwang ihn gelegentlich, mit ihm eine Versammlung zu be­suchen, schon damit ihm seine Genossen nicht vorhalten konnten, er stelle einen Flauen ein, dann, weil es ihm nicht in den Kopf wollte, jemand könne gleichgültig bleiben in einer Sache, die ihm selbst wichtig war und für die er so hinreißend zu sprechen wußte. Daß Bernardo unberührt blieb, enttäuschte ihn, regte ihn auf. Wäre er offen im gegnerischen Lager gestanden, dann hätte man wenigstens gewußt, woran man mit ihm war, aber er ging auch nicht zur Kirche. Weiß Gott, für was er sich erwärmte!

Nun war wirklich sonderbar, was Bernardo trieb, statt am Sonntagmorgen zur Messe zu gehen oder Versammlungen zu besuchen: er malte. Er versuchte richtige Bilder zu malen, auf Holz oder Leinwand, mit dünnen Pinselchen und feinen Farben aus Tuben, wie er es in Mailand Künstlern abgeguckt hatte. Die Tätigkeit fesselte ihn. Er vergaß oft darüber alles andere, so daß Bellinda sich deswegen beklagen mußte. Sie schmollte, wenn er es vorzog, mit seinen Malsachen auszuziehen, anstatt bei ihr zu bleiben und den Sonntag zu genießen.

Er hatte damit begonnen, den Brunnen am Waldrand zu malen, eine Wäscherin daneben. Es gelang nicht übel. So fuhr er fort, malte den alten Turm, den Hof, die umliegenden Matten, Bäume, Berge. Solange er an der Arbeit saß, fühlte er sich beseligt. Er tiftelte, bis jedes Blättchen, jedes Gras so aussah, wie es sich gehörte. War das Bild fertig, befriedigte es ihn nicht. Es stimmte nicht mit der Wirklichkeit überein. Das Dargestellte war auf bedrückende Art leer, hohl, so, als müsse im nächsten Augenblick etwas hineinstürzen, als wäre das Gemalte eine Kulisse, wie sie im Theater auf der Bühne stand, nichts als Rahmen für eine Geschichte, die sich darin abzuspielen hätte. Aus jedem Haus, hinter jedem Baum hervor, vom Himmel herunter konnte es losbrechen. Unzufrieden stellte Bernardo das fertige Bild fort und begann ein neues, mit dem es ihm aber nicht besser erging. Doch zweifelte er nicht daran, mit der Übung geschickter zu werden.

Nun waren Wahlen im Anzug. Der Kampf um die Kandidaten beherrschte schon seit Wochen das Leben der Männer. Rossi hatte seine große Zeit. Er warb im Lande herum mit seinen besten Reden und viel Lärm für den Mann seiner Partei. Es mußte dieses Mal gelingen, ihm genügend Stimmen zu sichern. Jede einzelne war wichtig, um jede einzelne wurde gekämpft. Um sie zu gewinnen, waren viele Mittel gut. Warum auch nicht? Der Zweck heiligte sie im voraus. Daß bei Bernardo keines dieser Mittel verfing, daß er weder auf feurige Worte noch auf Versprechungen aller Art antwortete, war stark, es traf Rossi wie eine persönliche Beleidigung. Er konnte sich das nicht bieten lassen. So nahm er sich Bernardo vor und sprach ihm ins Gewissen. Man könne doch nicht leben wie ein Tier, ohne sich für das Allgemeine zu interessieren; er müsse, wie jedermann, wissen, für wen er stimmen wolle, und da sei es doch klar, dass es für seinen Freund sei.

Bernardo war nicht so gleichgültig, wie er schien und tat. In Mailand war viel unter seinen Kameraden debattiert worden, und er hatte mit feinen Ohren zugehört, wie sie sich über den Gang der Ereignisse und wie er zu lenken wäre, heiß redeten. Selbst trug er nichts zu den Gesprächen bei. Wurde er nach seiner Meinung gefragt, wich er aus, er verstehe nichts davon. Doch ordnete er das Gehörte zu guter Übersicht. Er dachte oft, die vielen großen Worte, die da gemacht wurden, um die Welt zu verbessern, versteckten nur schlecht kleinliche Interessen, es gehe weniger um die hohen Ziele, von denen die Rede sei, als darum, sich gegenseitig zu bekriegen und die Kastanien für sich selbst aus dem Feuer zu holen. Bei Versammlungen nun, in die Rossi ihn mitschleppte, wurde ihm das noch deutlicher. Wenn die einen oder andern sich für ­Menschenrechte einsetzten, meinten sie bloß die eigenen oder die der nächsten Anhänger, und diese Rechte ließen sich, so wollte Bernardo scheinen, rasch in Zahlen ausdrücken. Der ganze Betrieb war ihm wider­wärtig und langweilte ihn.

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