Dieter Bachmann - Die Gärten der Medusa

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Ein Schiff legt ab, ein grosser Dampfer. Er hat Gärten an Bord. Schrebergärten, Parks, Landschaftsgärten und tiefgrüne Wälder. Und ein paar Passagiere: die Menschen, die jene Oasen geschaffen haben, oder andere, die sich gern in ihnen umtun. Man sieht sie beim Ablegen an der Reling stehen, lebende Menschen und verschollene, bekannte und erfundene. Unter ihnen Teo Wild, Anthropologe. Auf der Suche nach den Gärten: jenen der Erinnerung, den frühen der Kindheit, den Gärten der Liebe und den Gärten des Denkens, die er gern mit anderen teilt. Dieter Bachmanns weit gespannte Komposition erzählt aus den verschiedensten Gegenden die Welt von gestern und heute und zugleich von der Conditio humana zwischen Eden und Apokalypse. Zwischen Umweltzerstörung und Naturschutzgebiet: Heiter, zornig, gelassen, erbost, weise – und immer mit einem Schuss voltairescher Melancholie. Der Mensch im Garten: Nie ist er sich näher.

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«Then there was the bad weather», so fing es an, Wild wusste das auswendig, konnte auch die nächsten paar Zeilen dieses wunderbaren Prosagedichts hersagen: «It would come in one day when the fall was over. You would have to shut the windows in the night against the rain and the cold wind would strip the leaves from the trees in the Place Contrescarpe. The leaves lay sodden in the rain and the wind drove the rain against the big green autobus at the terminal and the Café des Amateurs was crowded and the windows misted over from the heat and the smoke inside.»

«A Moveable Feast», glücklich übersetzt mit dem deutschen «Paris, ein Fest fürs Leben», das war eines der Bücher, die Wild immer wieder hätte lesen wollen. Der Aufbruch dar­in, die Heiterkeit; Kraft, Saft, der Hunger nach Leben. Dem Atem jedes neuen Morgens, die Durchsichtigkeit der Luft, das Blau über der weißlichen, mit ihren Dächern taubengrau abschließenden Straßenschlucht.

Was für ein Wunder, oder Geschenk, diese Geschichte der Wiederentdeckung der alten Manuskripte in einem Koffer, den Hemingway jahrzehntelang im Ritz hatte stehen lassen, und dieses Aufbäumen noch des gemütskranken alten Mannes, der das Buch noch so weit brachte, dass es nach seinem Tod, 1964, veröffentlicht werden konnte.

Die jungen Amerikanerinnen waren damals noch ein gutes Vierteljahrhundert von ihrer Geburt entfernt, so lange war das nun schon her. Das ganze Quartier war anders gewesen, eine Gegend für Clochards, ärmliche Leute und ein paar Künstler, die in den Gassen um die Contrescarpe in billigen Hotels und Zimmern hausten. Bohème, das Wort damals noch nicht abgegriffen und verzuckert, Bohème, das sich wie Armut aussprach und anfühlte, selbstgewählte, einem Ziel, einer Sendung dienend, die vielleicht den Künstlern selbst nicht deutlich vor Augen stand. Die Clochards tranken Algerier aus Literflaschen, die neben ihnen auf den Belüftungsgittern der Metro standen, auf denen sie ihre Tücher und Lumpen, dicke Mäntel, Foulards, allerhand Kram ausgebreitet hatten. Die Künstler tranken den günstigen Pinard, den schon Hemingway gerühmt hatte.

Und Wild wollte ihn wieder haben, wieder und wieder haben, den Anblick des Wassergesprudels, der hüpfenden Rinnsale, die die städtischen Angestellten jeden Morgen aus den im Boden versenkten Hydranten rauschen ließen, indem sie mit einem langen T-Eisen den Hahn im Boden aufdrehten und den Bach, mit Lumpen gelenkt und kanalisiert, durch die abschüssigen Straßen der Stadt plätschern ließen, wie zum Vergnügen und ohne dass man irgendwelchen Abfall auf dem Gequirl treiben sah, stundenlang, und manchmal lief das Wasser immer noch, wenn man am Nachmittag wieder vorbei kam.

Hemingway als sein Medium, sein Parisführer und Animator, warum nicht? Er wollte nun wirklich von seinem Stuhl aufstehen vor dem Café Delmas, wollte die Mouffetard unter die Füße nehmen, ihre Straße der Vergangenheit, den steilen Straßenschlauch hinunter, die Schicksalshalde.

Wild, im Berner Inselspital geboren, in der Elfenau in die Schule gegangen; Wild, als «Wild Bill Wild» Trompeter, später auch Flügelhorn bei den Marzili Ramblers, Wild, mit den zeitgerechten Bauhaus-Stirnfransen, eingeschlossen in diesem Bern und wie untergetaucht. Er hatte als Kind einen Kunststofftaucher an Schläuchen besessen, einer seiner gehüteten Schätze, den er an seinen dünnen Plastikröhrchen zu den Goldfischen im Aquarium hinab gelassen hatte, worauf von dort unten Bläschen aufstiegen. Von daher vielleicht seine lebenslange Erstickungsangst. Wild, angepflockt an einem Fluss, der diesen Namen nicht verdiente, da er nicht schiffbar war, die föhnvergrößerte Alpenkette auf der einen, den Faltenjura auf der andern Seite, hatte sich in Bern immer nur gefangen, mit tausend Fäden gefesselt gefühlt.

Sein bester Freund, Bert, war einmal durch die Burgunderpforte und Richtung Rhone abwärts entflohen; Wild konnte nicht mit, Schule. Das war in den Zeiten des «Big Butter and Egg Man» und von Sidney Bechets «Les Oignons». Berts Ziel war die Camargue, Flamingos und wilde Pferde, Tümpel, sogenannte Etangs, struppiges Gras, in dem Sumpfdurcheinander Gebüsch wie bei Werner Bischof, auch Bert wurde Fotograf, und die schwarz-weißen Fotos von Bischof, waren Maßstab geworden oder Ausgangspunkt für alles, was kommen sollte.

Bert reiste per Autostopp, einmal eine Strecke mit einem Fahrrad, das er unterwegs aufgegabelt hatte, wie er krakelig auf einer schwarz-weißen Ansichtskarte aus Marseille, Le Vieux Port, schrieb. Er hatte es geschafft, Bert. Er war in Saintes-Maries gewesen, er hatte Sumpfgrasbüschel im Gegenlicht fotografiert und die ersten Gauloises geraucht, hatte tausend Mücken totgeschlagen, die ihn in seinem Zelt auffressen wollten, und außerdem mit einem Vaquero Wildpferde gehütet. Wild, eingesperrt in der nachmittäglichen Geologiestunde, sah Bert, wie er dort unten in Frankreich stand, die Rolleiflex in der Hand, und wie er die gelbe Zunge des 6x6-Rollfilms sorgfältig in die Transportspule einfädelte.

Es gab im ganzen Land keinen meerferneren Ort als Bern, eine Stadt, die gleichsam die Negation von Ozean war, ein Steindampfer aus Steinhäusern, für alle Zeiten auf seinem Festlandsockel aufgelaufen und festgefahren. Als Wild auf dem Rhein später einen Lastkahn sah, der mit viel Wassergewirbel am Heck langsam flussaufwärts tackerte, und er den Namen am Bug ausmachte, «Bern», glaubte er an ein Versehen.

Das Meer. Als Wild im empfänglichsten Alter war, ein Kind, das sich nicht mehr als Kind fühlte, war Charles Trenets «La Mer» oft aus dem Lautsprecher des Grammophonmöbels gekommen und hatte ihn mit dem Geruch des Wortes «azur», einer Ahnung von «bleu marin» und der Silbenfolge «limpide» bis ins Gymnasiastenmark imprägniert. Dann kamen – Lektüre – Wörter wie «Brise», «Schaluppe», «Segel», «Leine», «Kliff», «Aquamarin», «Schaumkrone», «Brecher». Bei Charles Trenet wiederum der Begriff «le large» für das Riesenwasser, das sich vor deinem Auge dort draußen auf dem offenen Meer erstreckt.

Dann «Käpt’n Bontekoes Schiffsjungen», die Schiffsjungen, die nach dem Brand des Seglers «Nieuw-Hoorn», der sie hätte nach Java bringen sollen, auf Sumatra stranden und sich dort durch den Dschungel nach Bantam durchschlagen. Java-Sumatra-Bantam, und der Name der Schiffsgesellschaft, die Niederländische-Ostindien-Kompanie.

Dann genügte die Wortfolge «Hamburg-Amerika-Linie», und Wild sah Gischt und Nordsturm und schwere Taue im Kampf gegen die Wogen, schräge Riesenkamine, wie davon vier auf der «Titanic» standen.

War Wild zur Landratte verdammt? Hatte sich niemals eingeschifft. Ein Leben als Landratte; eine Süßwasserbiografie anstatt eines Abenteurerlebens. Niemals Malaria, kein Gelbfieber, niemals Kurs auf eine unbekannte Insel genommen. Nie war Wild eine Gangway am Schiffsrumpf steil in die Höhe gestapft, um an der Einstiegsluke sein Ticket abzugeben und in ein Inneres eingelassen zu werden, den Eisenkerl, der ihn in eine andere Welt führen würde.

Einmal fuhr Wild vom Peloponnes nach Athen, also nach Piräus. Konnte das ein Einschiffen genannt werden, dort in Neapolis, wo Wild an Bord ging?

Er verließ am frühesten Morgen, hatte kaum geschlafen, das bienenschwirrende Land, dem Ufersaum zu abwärts durch die kargen Hänge, auf denen alte Olivenbäume ihre schütteren Äste reckten, als würden sie um Wasser flehen, die Füße wie Märtyrer auf dem glühenden Boden, nackte Erde, kalkplattenübersät, mit Eidechsen und Schlangen wohl auch. Er ging über den Pier, eine Tasche über der Schulter, und über eine einfache Brücke geradewegs an Bord des eisernen Kahns, der bewegungslos auf seinem eingedickten Hafenwasser lag, ein Omnibus. Er ging einfach so an Bord, hereinspaziert, aufs Zwischendeck. Das war keine Gangway, das konnte man so nicht nennen.

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