Emil Zopfi - Finale

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Diesmal erwischt es die Bergführerin Andrea Stamm selbst. Am Ende der Kletterwoche in Finale Ligure stürzt sie ab und verletzt sich schwer. Während der chaotischen Rettungsaktion kommt sie wieder zu Bewusstsein. Wurde ihr die eigene Routine zum Verhängnis? Oder machte der schweigsame Alte der Gruppe einen Fehler beim Sichern? Die einzige Augenzeugin verschwindet ohne jede Spur. Eine rätselhafte sms lässt Andreas Freund Daniel an einem Unfall zweifeln. Er fügt Erinnerungsfetzen zusammen, und ein erschreckendes Bild entsteht. Während er vor Ort recherchiert, läuft die Zeit für seine Bewerbung zum Chefarzt ab. Eine Entscheidung ist gefragt – Beziehung oder Karriere? Mit «Finale» gelingt Emil Zopfi nach «Steinschlag» und «Spurlos» ein weiterer fesselnder Kriminalroman mit der Bergführerin Andrea Stamm.

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Die Steinfliesen der Piazza waren nass. Die Fassaden der Palazzi wirkten im Licht der Lampen kalt und abweisend. Die Geschäfte und der Kletterladen rockstore hatten ihre Gittertüren verschlossen. Daniel schritt über den Platz, sah in einer Spaghetteria ein paar Leute sitzen. Er war hungrig, doch die Unruhe trieb in weiter. Ein Junge auf einem Moped fuhr über den Platz, bog in eine Seitengasse. Auf dem Kirchturm beim Stadttor schlug die Glocke die Stunde, zehn träge, metallen klingende Schläge.

12

«Wie heisst du? Sag mir deinen Namen!»

«An… Andrea.»

«Deinen Nachnamen?»

«Stamm.»

«Wie bitte?»

«Andrea Stamm.»

«Weisst du, wo du bist?»

Was soll diese doofe Fragerei? Wo ich bin? Cerro Torre? Oder an der Sila, im Winter damals. Daniel hat mich empfangen, unsere erste Nacht. War es das? Ist doch egal. Es ist so kalt, kein Gefühl in den Gliedern, nur Schmerz wie Feuer und Eis. Aber ist nicht Frühling?

«Wo ich bin?»

«Erinnerst du dich nicht?»

«Finale? Ist das Finale?»

«Finale, richtig. Welcher Tag ist heute?»

«Deine Fragerei nervt. Hör auf.»

«Entschuldige, Andrea … Es ist wichtig …»

Grelles Licht stach ihr in ein Auge. Sie fuhr zusammen, wollte ihr Gesicht mit der Hand schützen. Eine glühende Nadel bohrte sich durch den Arm zur Schulter, durchstach ihren Hals und stocherte im Hirn. Sie versuchte sich aufzurichten, fiel zurück und eine violette Welle schwappte über sie hinweg. Sie ertrank. Rang nach Luft, wollte schreien. Doch nur ein Röcheln drang aus ihrer Kehle. Jemand drückte ihr eine Maske auf Mund und Nase, sie rang nach Luft, Sauerstoff zischte. Tausend Dolche stachen bei jedem Atemzug in die Lungen.

«Es gibt einen kleinen Stich.» Eine Stimme, nahe an ihrem Ohr. Ein Deutscher. Was tat der hier? Was machte der sich an ihr zu schaffen? «Was ist los? Wo bin ich?»

«Finale. Du bist gestürzt. Falesia del Silenzio, erinnerst du dich?»

«Gestürzt? Warum?»

«Keine Ahnung. Pass auf, ich stecke jetzt die Infusion.»

Sie spürte nichts. Abgestorben der ganze Leib. Doch gleich schlug das Flammenschwert wieder zu, säbelte an ihrem Bein, riss ihre Brust auf, schnitt ihr das Herz aus dem Leib. «Ich sterbe», sagte sie. So war das also. Man hat sich das oft vorgestellt. Ein Freund hatte einmal gesagt: Man stirbt, wie man gelebt hat. Im Tod vollzieht sich das Leben. Da war nun der ganze Schmerz ihres Lebens versammelt in ihrem Körper. Die Krankheit der Mutter, die Asche des melancholischen Vaters, die Gesichter der Männer, die sie geliebt und gehasst hatte. Und die Toten, denen sie begegnete. Die ermordete Frau auf dem Felsband, der Schreiner, in einer Höhle verendet, der alte Bergführer, erstickt in der Lawine. Die Qualen der grossen Berge, der Stürme, der heissen Felsen. Mein Schmerzkörper. Das Wort hatte sie irgendwo gelesen. Nun war er da, nur noch er. Nur noch Schmerz war sie.

«Du stirbst nicht.» Die deutsche Männerstimme klang sanft, ganz nah an ihrem Gesicht. «So ’nen Quatsch will ich nicht mehr hören! Du reisst dich jetzt zusammen. Bist noch zu jung, um abzutreten.»

«Und du? Wer bist du?»

«Herbert. Ich bin Arzt. Hab dir eine Infusion gesteckt. Dein Körper braucht Flüssigkeit. Jetzt schau ich nach deinem Bein. Okay?»

«Mach, was du willst. Ich …» Ich krepiere, wollte sie sagen, aber das duldete er ja nicht, der deutsche Doktor. Behutsam machte er sich an ihrem Bein zu schaffen, doch bei der leisesten Berührung schrie sie auf. «Hör auf, du tust mir weh!»

«Schrei nur, das tut gut.»

«Gemeiner Kerl!»

Der Deutsche lachte. «Weiter so! Du lebst!»

Doch sie war erschöpft. Sie fror. Sie schwitzte. Versuchte sich zu erinnern. Finale, ja. Die Kletterwoche. Mit wem? Wer war da nur? Sie mochte nicht mehr denken. Der Schmerz packte sie wieder so heftig und umfassend, dass alle Energie aus ihrem Körper entwich. Es war, als schrumpfe sie zu einem Punkt, der sich wieder ausdehnte, ein heller Klecks im schwarzen Himmel, ein blauschillerndes Gebilde, das sich von ihr ablöste, in die Höhe stieg. Ihr ganzes Leben, zart und zerbrechlich. Flügel wuchsen ihr.

Dann war da wieder diese Stimme. Herbert, der Folterknecht. «Wir müssen dein Bein strecken. Du hast mehrere Brüche, die Gefahr besteht, dass beim Transport Knochensplitter durchs Gewebe stechen. Es wird wehtun, kurz und heftig, aber dann wird es besser.»

«Macht, was ihr wollt.»

Sie biss ihre Zähne zusammen, ihre Zunge war dick geschwollen und brannte, ihr Mund schmeckte nach Blut. Sie spürte Hände auf ihrem Körper, und dann schrie sie nur noch, heulte und versuchte, mit der Faust nach den Typen zu schlagen, die sie quälten. Sie rissen ihr das Bein weg, sie zerrten es aus der Hüfte, sie hieben die Knochen in Stücke. Andrea versuchte sich hochzustemmen, doch ihre Hand knickte ein, als sei sie gar nicht vorhanden. Der Schmerz in ihrem Bein löschte jeden Gedanken in ihrem Kopf. Nur eines wusste sie: Gleich bin ich tot. So ist das also, drüben. Ein schwarzes Meer von Schmerz.

Und dann diese Stille. Weit weg Stimmen. «Weiter!»

Sie war kein Mensch mehr, ihre Seele hatte sich gelöst aus ihrem Leib, der Schmetterling auf ihrem Schulterblatt hatte abgehoben, trug sie mit sich davon. Blue Mountain, das Tattoo von der Venice Beach, Los Angeles. Der Schmetterling ihrer wilden Jahre. Ihren Körper schleppten sie da unten auf der Erde dahin. Sie vernahm Rufe, hörte Steine fallen, tief unter sich.

«Passt auf! Nicht so schnell!»

«Vorn höher, höher! Lasst sie nicht fallen!»

«So ist gut, ja.»

«Und da hinüber, nein, nicht über den Fels, direkt die Rinne hinab.»

«Haltet euch fest, gleich kommen die Fixseile.»

Der Schmerz war von ihr gefallen, und der Schmetterling schwebte höher und höher, samtblau mit sanften Flügelschlägen im weissen Licht.

13

Andreas Wagen stand auf dem Parkplatz bei der Kirche von Orco. Der Cherokee mit dem Schriftzug rock’n’ice und dem Signet ihrer Kletterschule, der Seiltänzerin zwischen zwei Bergspitzen. Ein gelber Volvo parkte daneben, Schweizer Nummer, die andern Plätze waren leer. Im Tal unter dem Dorf rauschte das Lichterband der Autobahn. Daniel erinnerte sich, dass der Weg den Friedhof entlangführte, dann über eine Anhöhe zur Falesia del Silenzio. Im Spital in Pietra Ligure hatte er die Auskunft bekommen, die Rettung sei noch im Gang.

Er holte eine Stablampe aus dem Handschuhfach, fand im Kofferraum einen Knirps. Bei seinem hastigen Aufbruch hatte er weder Regenschutz noch feste Schuhe eingepackt. Er ging um Andreas Cherokee herum, alle Türen waren verschlossen. Im Friedhof auf der andern Strassenseite brannten elektrische Lämpchen vor einer Wand mit Grabplatten. Eine schwarz verhüllte Gestalt stand davor und schien zu beten. Daniel folgte dem Schotterweg ohne Licht, auf der Anhöhe trieb ihm der Wind Regentropfen ins Gesicht. Er spannte den Schirm auf, schritt weiter durch die Nacht, atemlos und von Angst getrieben. Was war geschehen? Warum dauerte die Rettung so lange? Er fand keine Erklärung, stolperte über einen Baumstamm, der quer über den Weg lag. Wenn ich mitgefahren wäre, wäre nichts passiert, warf er sich vor. Immer wieder.

Der Schotterweg führte in eine Senke, ein Pfad zweigte nach rechts ab, zur Falesia, vermutete Daniel. Er knipste die Stablampe an, zwängte sich durchs Gebüsch. Feuchte Zweige schlugen ihm ins Gesicht, bald war er nass bis auf die Haut. Auf der Höhe riss ihm ein Windstoss den Knirps beinahe aus der Hand. Er klappte ihn zu, der Regen hatte nachgelassen. Am Horizont schimmerte ein heller Streifen zwischen dem Meer und tiefliegenden Wolken.

Der Weg führte in ein Tal hinab, das dunkel und schweigend vor ihm lag. Eine gottverlassene Gegend, für die sich nur Kletterer und andere Verrückte interessierten. Der Pfad wurde wieder schmal, Dornengebüsch zerkratzte ihm die Hände, mit denen er sein Gesicht schützte. Er leuchtete den Boden ab. Da und dort war er aufgewühlt, von Wildschweinen wahrscheinlich. Er hatte den Weg verloren. Vorsichtig arbeitete er sich durchs Dickicht talwärts in der Hoffnung, auf ein Felsband zu stossen. Dem entlang würde er die Falesia erreichen. Das Licht der Lampe begann flackernd nachzulassen, er knipste sie aus. Schritt um Schritt kämpfte er sich weiter, bis er glaubte, die Wildschweine zu riechen. Falls er in einen Einstand mit Jungen geriet, könnte es gefährlich werden. Er versuchte, die Stelle zu umgehen, traf auf Felsabsätze, wagte es jedoch nicht, in der Dunkelheit hinunterzuklettern.

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