Evelyna Kottmann - Kreuz Teufels Luder

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Luisa wird als zweites von acht Kindern geboren. Ihre Mutter, eine Fahrende, wurde von der Sippe verstossen, weil sie ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdient. Die Kinder sind weitgehend sich selbst überlassen, streifen durch die Gegend, stibitzen sich ihr Essen zusammen.
Dann wird Luisa das Opfer der eigenen Mutter und ihrer Freier, bis die Behörden einschreiten und die Kinder in katholische Kinderheime stecken. Dort versuchen die Schwestern, Luisa mit körper­lichen Züchtigungen, Folter und Teufelsaustrei­bungen zu einer «ehrbaren Frau» zu machen. Aber Luisa lässt sich nicht unterkriegen. Der trotz aller Härte poetische Bericht wird ergänzt mit Aktenauszügen und ­Notizen aus dem Journal der Schwester Andrusia, die über ihre herzlosen Erziehungs- und Bekehrungsversu­­che Buch geführt hat.
"Kreuz Teufels Luder" erzählt die Geschichte eines aussergewöhnlich starken Mädchens, das sich nie aufgibt und den Nonnen zum Trotz seinen Weg findet.

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Die Nächte, in denen unsere Mutter auf der Jagd war, dauerten lange. Wir hatten viele Ideen, seilten die Flaschen an Schnüren herunter und wieder hoch auf den Gipfel – das war die Kunst des Gleichgewichts. So manche Flasche ging in die Brüche. Solange wir aber alles auf- und wegräumten, würde uns nichts geschehen. Das wussten wir. Oft war ich ganz klebrig von der Gomfi und dem Zucker, sogar meine Haare klebten. Mit der Zeit breitete sich auf meinem Kopf so etwas wie ein Filzteppich aus, denn Waschen war für uns nicht alltäglich, das machte man nur ab und zu. Da wir uns selbst überlassen waren, kam es auch gar nicht darauf an, was für Kleider wir trugen. Alles roch süss und manchmal auch leicht nach Urin. Durfte ich einmal in warmem Wasser baden, fand ich das schön, aber ich vermisste danach den Geruch nach Süssem und Urin. Diese Gerüche verliehen mir ein Wohlgefühl, und ich fühlte mich sicher in meiner Welt.

Wenn wir unsere Bäuche gefüllt hatten, gingen wir schlafen, und ich wickelte mich in das klebrige, süss riechende Leintuch. Arabat wimmerte oft vor sich hin und lullte mich damit langsam in den Schlaf. Arabat war traurig, aber mir gab er mit seinem Wimmern das Gefühl, nicht allein zu sein. Arabat war der einsamste Junge, den es auf der Welt gab. Arabat und ich standen am Morgen immer allein auf, denn Mutter Lilith schlief meist noch und war manchmal gar nicht zu Hause. Dann fing die Suche nach Essen wieder von vorne an. Am Abend gingen wir mit den Kleidern ins Bett und standen am anderen Tag fer­tig angezogen wieder auf. Wir wechselten die Kleider erst, wenn Mutter Lilith endlich Zeit und Lust dazu hatte, uns frisch einzukleiden. Aber diesen frischen Geruch mochte ich nicht.

Wenn am Morgen niemand zu Hause war, machten Arabat und ich uns auf den Weg in die grosse weite Welt hinaus, obwohl Mutter Lilith und Vater Jakob uns dies verboten hatten. Die Menschen, denen wir draussen begegneten, verstanden wir nicht. Und diese Menschen verstanden auch uns nicht. Die grosse Welt war uns fremd. Aber für mich war sie voller Reize. Ich war sehr neugierig und kannte keine Grenzen. Alles, was ich sehen, riechen und anfassen konnte, war für mich wie ein grosses Abenteuer. Bei diesen Ausflügen in die Welt hinaus konnte ich mein kleines Herz klopfen hören. Das gefiel mir sehr, und ich fühlte mich lebendig. Ich hatte keine Angst. Ich war dort draussen ganz zu Hause.

Oft kam es vor, dass ich aus Gärten Blumen holte. Die Menschen, die mich dabei erwischten, waren lieb und lächelten mich an, auch wenn ich mit ihnen redete und wir uns nicht verstanden. Da ich ein kleines Mädchen war und sehr anders war als andere kleine Mädchen, hatte man nur Mitleid mit mir. Ich wurde sogar mit Essen belohnt. Es war viel besser als das, was ich zu Hause bekam. Ich genoss das Mitleid sehr. Es gab mir das Gefühl, alles nehmen zu dürfen und überall eintreten zu können.

Mutter Lilith freute sich über die Blumen, die ich ihr von den verbotenen Ausflügen mitbrachte, ermahnte mich aber, zu Hause zu bleiben. Meine zerzausten Blumen standen dann im Wohnzimmer, und ich dachte, wie schön der Raum doch war und wie gut es roch. Weil die Blumen, die ich pflückte, im blauen Dunst einen guten Duft verbreiteten, gewöhnte ich mir an, nur solche Blumen zu pflücken, die besonders intensiv dufteten. Mutter Lilith wurde von den Leuten im Dorf oft aufgefordert, mir zu sagen, ich solle das Stehlen, wie sie es nannten, doch unterlassen. Meiner Mutter war das aber einerlei, denn ich wusste mich ja selbständig zu bewegen. So hatte sie ihre Ruhe und musste mich und meinen Bruder nicht beschäf­tigen.

Einmal aber ging ich viel zu weit. Das brachte Mutter Lilith wieder das Sozialamt ins Haus, wovor sie grosse Panik hatte. Auf Entdeckungsreise im Dorf kamen wir wie so oft an einem Haus vorbei, das einen grossen Reiz auf mich ausübte. Ich wollte dort unbedingt die Umgebung erforschen, und da die Besitzerin immer sehr lieb war, dachte ich nicht an etwas Unrechtes. Es gab dort eine Scheune, an der ein Strauch mit lauter stark duftenden Blüten emporwuchs, und viele fleissige, summende, fliegende Tierchen kamen und gingen, woher und wohin wusste niemand. Mit meinen klebrigen Händen fing ich an zu buddeln, und Arabat half kräftig mit. Die Finger taten mir bald weh und verkrampften sich. Es stellte sich als zu schwierig heraus, den Strauch auszugraben. Er hatte so viele Wurzeln, die sich nicht aus der Erde lösen wollten. Der Strauch konnte nicht loslassen, und das ärgerte mich so, dass ich böse wurde und anfing, seine Blüten abzurupfen. Wütend zerstörte ich seine Wurzeln. Ich stopfte so viele abgerupfte Blüten in meine Kleider, wie ich nur konnte, und auch in die meines Bruders – egal, ob sie wieder herausfielen. Wir stopften uns richtig aus damit. Bald sah der Strauch erbärmlich aus, und mir kam es vor, als würde er weinen, ja sogar schreien, und da überkam mich ein ungutes Gefühl. So schnell und zielgerade waren Arabat und ich noch nie nach Hause gerannt, mit der Angst im Nacken, es könnte uns jemand folgen. Zu Hause angekommen, war ich gar nicht mehr so ausgestopft, und auch Arabat nicht. Es waren nur noch wenige Blüten da, die aber noch immer ihren intensiven Duft verströmten, und wir rochen beide so herrlich!

Mutter Lilith, im Morgenrock, war diesmal gar nicht begeistert. Sie murmelte vor sich hin und nahm einen Schluck aus einer Flasche. Sie schloss uns im Zimmer ein, und da sollten wir bleiben. Vater Jakob war wieder einmal zu Hause, und ihm gefiel das nicht. Die beiden stritten sich laut, als wäre ein Gewitter ausgebrochen. Ich hörte, wie Tisch und Stühle krachten, verzweifelte Schreie – nichts, was mich ängstigte. Wenn die beiden zusammen waren, war das ihr Umgang miteinander. Arabat aber kroch dann immer unter die Decke, wo er für eine Weile blieb, so lange, bis Vater Jakob ins Zimmer trat und uns einen Würfelzucker gab. Ich wusste nicht, warum wir den bekamen, aber er schmeckte und machte uns zufrieden.

Kurz darauf klingelte es an der Tür. Es klingelte öfter bei uns, doch diesmal stand kein Mann vor der Tür, sondern eine Frau, die mit Lilith reden wollte. Vater Jakob hörte, wie Mutter Lilith wetterte. Sie fluchte vor sich hin, liess die Frau kaum zu Wort kommen und bedrohte sie mit einem Stuhl, sodass Vater Jakob eingreifen musste. So hatte ich meine Mutter noch nie ge­sehen. Wie sie mit fremden Menschen umging, machte mir Angst. Trotzdem beobachtete ich alles ganz genau von der Schlafzimmertür aus, sodass ich, falls es schlimm würde für mich, schnell die Tür schliessen konnte. Die Frau zeigte immer wieder auf mich, wedelte mit Blüten vor sich herum, als wollte sie ihren guten Duft im Raum versprühen. Mutter Lilith drückte sie zur Tür hinaus und Vater Jakob versuchte, Lilith zu besänftigen, was ihm nicht gelang. Es gab lautes Geschrei, bis die Tür zuknallte. Ich schämte mich, denn ich war schuld. Der Strauch hatte mich verraten. Ich, Luisa, war schuldig, weil ich ihm wehgetan hatte. Lilith und Jakob stritten heftig weiter, und Lilith warf Dinge nach ihm – er duckte sich ständig –, bis das Zimmer nicht wiederzuerkennen war für meine Kinderaugen.

Ich schloss die Tür hinter mir zu. Ich war ganz still, denn ich wusste, jetzt musste man die beiden in Ruhe lassen. Ich musste still sein, nicht da sein, mich gab es nicht. Ich musste abwarten, wie immer, wenn sich Vater und Mutter stritten. Ich musste sie ihre farbigen Getränke trinken lassen, und wenn ich ganz still in der Stille verharrte, konnte ich die komischen Geräusche der beiden hören, und ich wusste, bald darauf würde Vater Jakob uns wieder verlassen. Es war immer so, und es machte mir nichts aus. Wenn Vater Jakob gegangen war, kam meistens ein anderer, der brachte uns keinen Würfelzucker. Aber meine Mutter bekam jedes Mal etwas in die Hand, und ich musste an Würfelzucker denken.

Wieder einmal hatte Mutter Lilith bei uns zu Hause ein kleines Männerfest. Wir durften nicht aus unserem Zimmer, obwohl wir nicht schlafen konnten. Ich hatte aber keine Lust mehr, schlaflos im Zimmer zu liegen und diesem Treiben zu­zuhören. Es war fürchterlich laut, und der Gesang der Herren machte mir in der Dunkelheit Angst. Ich wollte bei meiner Mutter sein. Ich ging aus dem Zimmer, ohne zu wissen, was mich draussen erwartete. Ich hätte es bleiben lassen sollen.

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