Evelyna Kottmann - Kreuz Teufels Luder

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Luisa wird als zweites von acht Kindern geboren. Ihre Mutter, eine Fahrende, wurde von der Sippe verstossen, weil sie ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdient. Die Kinder sind weitgehend sich selbst überlassen, streifen durch die Gegend, stibitzen sich ihr Essen zusammen.
Dann wird Luisa das Opfer der eigenen Mutter und ihrer Freier, bis die Behörden einschreiten und die Kinder in katholische Kinderheime stecken. Dort versuchen die Schwestern, Luisa mit körper­lichen Züchtigungen, Folter und Teufelsaustrei­bungen zu einer «ehrbaren Frau» zu machen. Aber Luisa lässt sich nicht unterkriegen. Der trotz aller Härte poetische Bericht wird ergänzt mit Aktenauszügen und ­Notizen aus dem Journal der Schwester Andrusia, die über ihre herzlosen Erziehungs- und Bekehrungsversu­­che Buch geführt hat.
"Kreuz Teufels Luder" erzählt die Geschichte eines aussergewöhnlich starken Mädchens, das sich nie aufgibt und den Nonnen zum Trotz seinen Weg findet.

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Bis dahin war das Kinderzimmer für mich ein schützender Ort gewesen, dort konnte mir nichts geschehen. Es war unsere Welt, meine und die meines Bruders. Für mich war unser Zimmer harmonisch und lieb, voller Kinderträume, Farben und Fantasie, auch wenn es unordentlich war. Mein Bruder und ich waren eins in dieser Welt, die nur uns gehörte. Mit dem Öffnen der Tür hatte ich das Tor zur Hölle geöffnet, und es gab kein Zurück mehr. Der scharfe Geruch, die Erregtheit der Stimmen, das völlig Verruchte – das alles drang nun in unser Zimmer, das bis dahin mein Schutzraum gewesen war.

Die Männer sassen auf jeder brauchbaren Fläche, einige standen, die meisten hielten eine Flasche in der Hand und andere nuckelten an braunen, dicken, stinkenden Stumpen, die wie Holz aussahen. Einige hatten dicke Bäuche, andere waren dünn, und bei jedem hing zwischen den Beinen etwas herunter. Bei zweien oder dreien hing es nicht, sondern stand hervor. Es sah aus wie Würste. Manche hatten ihre Würste in den Händen und bearbeiteten sie, alleine oder gegenseitig. Einer beugte sich mit dem Bauch über den Tisch, hielt sich verkrampft mit beiden Händen am Tischrand fest, und ein zweiter hinter ihm war in einer Bewegung, die ich noch nie gesehen hatte. Die Geräusche unter dem Gesang und der Musik waren erschreckend. Meine Mutter sass auf dem Sofa, den Rücken zu mir gewandt. Sie hatte vier Beine, und ihre Arme waren verdreht. Ihr langes, blondes, gelocktes Haar war das einzig Liebliche und Vertraute an ihr. Ich wusste nicht, wo ich war, und dachte, ich hätte mich einfach verirrt. Ich stand da und konnte mich nicht bewegen, ich schaute und schaute und fand doch nichts mir Bekanntes. Ich spürte, wie alles an meinem kleinen Körper hart wurde, ich wurde plötzlich so schwer und konnte kaum mehr atmen. Ich sah Farben an diesen Menschen, die ich noch an keinem gesehen hatte. Ich atmete Gerüche ein, die mein kleines Hirn nicht zuordnen konnte. Ich spürte, wie kleine, eiskalte Tropfen meinen Körper bedeckten und mich zum Frieren brachten. Ich zitterte, und es hörte nicht mehr auf. Ich stand da und konnte nicht zurück ins Bett, meine kleinen Füsse waren wie festgenagelt. Ich war gefesselt, wollte rennen, wollte in mein Zimmer, doch es ging einfach nicht.

Ich weiss nicht, wie lange ich da stand, bis mich einer dieser wurstgreifenden Männer bemerkte und auf mich zukam. Er brummte etwas vor sich hin, und ich starrte einfach in die Menge, ohne etwas zu sehen, als schweiften meine Gedanken weit, weit weg und verliessen mich. Die Männer gingen vom Tisch weg, und ich stand plötzlich darauf wie ein Brett. Für sie war ich wie ein zartes Erdbeerchen, so jung, so frisch, sodass sie mich verzehren wollten. Ich aber wollte ein Radieschen sein, möglichst scharf bei jedem Biss. Die Männer standen rund um den Tisch, klatschten in die Hände, jaulten und grunzten und hatten den Blick dabei immer auf mich gerichtet. Je mehr sie mich mit ihren gierigen Blicken verschlangen, desto leiser wurden die Stimmen und desto mehr verdufteten die Gerüche. Als Mutter Lilith mich lächelnd ansah, spürte ich meinen Körper plötzlich nicht mehr. Ich war aufgelöst, gespalten, meine Augen waren an der Decke und konnten von dort alles mit ansehen. Ich sah meinen kleinen Körper auf dem Tisch, erstarrt. Ich sah, wie Hände diesen kleinen Körper berührten – zu viele Hände. Ich spürte nichts, ich konnte sehen, aber nicht fühlen, auch nicht, als meine Mutter mir die Kleider auszog und mich berührte. Ich wachte klatschnass in meinem Bett auf, und die Angst hielt mich fest in ihrem Griff.

Mit dem Öffnen dieser Tür zur Hölle war mein Kindsein vorbei. Von dieser Nacht an konnte Mutter Lilith mehr Geld verdienen, und mein Körper musste ihr und ihrer Männerwelt dienen. Sie nahm sich jetzt viel mehr Zeit für mich, auch wenn sie müde war von der Nacht. Mutter Lilith wollte, dass ich mit ihr tanze, und dafür stellte sie mich auf den Tisch. Das Tanzen gefiel mir aber nicht, trotz der Musik. Schon wenn sie mich auf den Tisch heben wollte, schrie ich laut in den Raum. Sie konnte mich nicht zum Tanzen bringen, auch nicht, wenn sie Arabat mit auf den Tisch stellte. Kaum war ich hinuntergeklettert, stellte mich die Mutter wieder auf den Tisch. Dieser Kampf mit ihr und dem Tisch ermüdete mich sehr. Ich versuchte, dem Tisch, so gut es ging, fernzubleiben. Ich spielte auch keine Spiele mehr mit ihm. Es gab kein Bergsteigen mehr. Wenn wir einmal gemeinsam assen, setzte ich mich auf den Boden, denn der Tisch war zu meinem Feind geworden, und ich hatte Angst vor ihm.

Von dieser Nacht an hatte ich mit der Angst zu kämpfen, und meine Abenteuerlust war weg. Ich verhielt mich nun wie mein Bruder Arabat, blieb auch oft im Zimmer, in mich gekehrt und unauffällig. Nur manchmal besuchten mich die Lebensgeister doch wieder und ich stellte fest, dass ich noch voller Ideen war und mich wieder spürte. Ich war immer froh, wenn Mutter Lilith nicht da war. Das hiess für mich, dass ich nicht auf den Tisch musste. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte.

Arabat und ich gingen wieder auf Erkundungstour. Wir wohnten inzwischen schon längere Zeit dort, und jeder kannte uns, denn wir waren die Kinder der Vaganten, so nannte man uns. Man hielt im Dorf Sitzungen ab darüber, wie es weitergehen sollte mit uns Vagantenkindern, die inzwischen allen ein Dorn im Auge waren. Das Mitleid war verschwunden. Wir trübten das Dorfbild, man wollte uns nicht mehr. Man hatte einiges in Erfahrung gebracht über Mutter Lilith, und es wurde auch viel geredet. Man wusste, dass Mutter Lilith eine Fahrende war und dass man sie als Kind der Mutter weggenommen hatte. Die Leute machten sich keine Gedanken darüber, welcher Arbeit Lilith nachging. Vielmehr störte es sie, dass Lilith eine Fahrende war, und dafür schämte man sich in der Gemeinde. Alle Augen waren wie Feldstecher auf uns gerichtet, das heisst, auf Mutter Lilith. Die Stadt, aus der wir gekommen waren, forderte die Gemeinde auf, uns Kinder aus diesem Milieu zu holen. Man stritt sich aber noch darüber, wer bezahlen müsse.

Unsere Erkundungstour an einem schönen Tag war der Gemeinde dann aber doch zu viel. Es war heiss, und wir waren uns selbst überlassen. Arabat und ich wanderten zum Dorfbrunnen. Wir mussten dorthin ein schönes Stück Weg unter die Füsse nehmen und grosse Strassen überqueren. Der Weg führte an der Gemeindeverwaltung und am Polizeiposten vorbei. In diesem Dorf thronte die Kirche über dem Dorfbrunnen, und wenn man in die Kirche gelangen wollte, musste man viele Treppen steigen. Der Brunnen erschien unter diesem herrischen Gebäude gar winzig, doch für uns Kleine war er gefährlich.

Wir zogen uns aus und kletterten in den Brunnen, der randvoll mit Wasser gefüllt war und kräftig vor sich hin plätscherte. Das Wasser war kalt, und es ging eine Weile, bis sich unsere Körper dem kalten Nass angepasst hatten. Arabat und ich tobten uns aus, wir waren fröhlich und vergassen unseren Kummer. Es war so heiss, dass der Asphalt sofort wieder trocknete, wenn er mit Wasser in Berührung kam. Uns gefiel das so gut, dass wir kaum nachkamen damit, die Strasse zu benetzen.

Plötzlich standen zwei Uniformierte vor uns. Sie rochen gut und lächelten mich freundlich an. Ich stand immer noch im Brunnen, und beim Anblick ihres Lächelns, das ihre weissen Zähne zum Vorschein brachte, fing ich an zu frösteln. Ich sah das freundliche Lächeln nicht mehr, ich sah nur noch, dass ihre Hände mich packen und aus dem Brunnen heben wollten. Mir war, als stünde ich auf dem Tisch, und ich fing an zu schreien. Ich wollte nicht aus diesem Brunnen, ich wollte nicht angefasst werden. Da konnten sie noch so gut riechen und eine Uniform tragen, das nützte mir nichts. Ehe ich mich versah, fand ich mich schreiend in einem Auto wieder, und das ängstigte mich noch mehr, denn ich war noch nie in so einem Ding gefahren. Der Gestank des Autos kam mir verdächtig vor. Ich schrie vor lauter Verzweiflung, aber es half mir nicht weiter. Einer der Männer drückte mich auf seinen Schoss und hielt mich fest in seinen kräftigen Armen, die mir fast den Atem nahmen. Ich kam mir vor wie eine Zitrone, die ausgepresst wird, und konnte keinen Widerstand leisten. Ich schrie bis zur Erschöpfung, die mich lähmte und ruhig werden liess. Ich ergab mich diesen kräftigen Armen, liess sogar meinen Kopf auf seine Brust sinken und spürte dort ein schnelles Pochen, das mich ganz zur Ruhe brachte.

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