Jakob Senn - Hans Grünauer

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In seinem autobiografischen Roman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Hans Grünauer, Bauernsohn und früh an den Webstuhl gesetzt fürs Auskommen der Familie. Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und bald beginnt er selber zu schreiben, mangels Papier auf jede erdenkliche Unterlage von der Hemdmanschette bis zum Webstuhlrahmen. Der Roman endet mit dem Entschluss zum Leben als freier Schriftsteller. Das Buch erschien erstmals 1888, postum herausgegeben von Otto Sutermeister, der es allerdings umtaufte in 'Ein Kind des Volkes – Schweizerisches Lebensbild'. Entgangen ist ihm die Gestaltung des Lebensberichtes als Bildungsroman nach dem Vorbild des 'Grünen Heinrich' von Gottfried Keller – auf den der Originaltitel anspielt – und der freie Umgang mit den Fakten zu Gunsten der motivischen Geschlossenheit.

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Ein Mädchen, dessen Name Lotose mir der lieblichen Schilderung wegen, die Kleinegli von ihr machte, unvergeßlich geblieben, wurde seine Geliebte, sie lehrte ihn mehrere Saiteninstrumente, auch die Mandoline spielen und mit Lotose allein durchzog er manches Dorf, manche Stadt, auf Märkten, in Wirtschaften usw. spielend. Aber auch dieses herrliche Leben, dessen Schilderung ihn allemal in eine wehmütig entzückte Stimmung versetzte, endete schon nach drei Jahren und zwar mit der Trennung von Lotose und abermaligem Transport über die Grenze. Doch da er sich jetzt klüglich zu den Heimatlosen bekannte, so unterblieb der Schub nach Grünau noch für längere Zeit, bis eine Wiedererkennungsszene zwischen ihm und einem Landjäger stattfand. Da warʼs mit seiner Freiheit für immer vorbei und er wurde in die Heimat transportiert und daselbst durch den sogenannten «Schlegel», den er, wie oben erzählt, an dem linken Fuße trug, an fernern Ausflügen verhindert. Seine Mandoline hatte er in den sonntäglichen Mußestunden selber verfertigt und sie war sein Trost im Webkeller, wohin die Armenpflege ihn unter Aufsicht eines ehrenfesten Bauern versorgt hatte. Auf der Mandoline spielte er die Weisen, die ihn Lotose gelehrt, dazu zu singen aber war ihm nicht erlaubt, weil der Bauer es für unschicklich hielt, daß ein Almosengenössiger singe. Auch das Musizieren war ihm nur an den Sonntagen gestattet und tat er mirʼs an einem Werktag zu Gefallen, so war das ein Wagnis, das ihm sogar Prügel eintragen konnte. Weil ich aber das einzige Kind war, das sich nicht schämte oder scheute, an seinem Kellerfensterlein zu sitzen, so überwand er die Furcht und ließ mich nie unerhört von dannen gehen.

Weniger heimelig fühlte ich mich bei der Frau eines Barbierers, der jenseits des Hügels hinter unserem Hause nahe bei der Tosa wohnte. Diese Frau suchte uns Kinder oft mit Butterbrot, auch wohl bloß mit geräuchertem Speck zu sich in die Stube zu locken, nicht etwa um Böses mit uns zu treiben, sondern nur, um Jemand zu haben, der ihr ungeheuerliches Erzählungstalent oder ihren un­vergleichlichen Gesang bewunderte. Sie befand sich fortwäh­rend auf der Grenze zwischen gesundem Verstande und Verrücktheit und was sie tat und sagte, war auch größtenteils so beschaffen, daß man nicht wußte, ob Wahnwitz oder Schalkheit aus ihr spreche. Doch erzählte sie häufig so befremdliche Dinge, daß sogar wir Kinder ihr Überschnapptsein merkten. Indessen waren es glücklicherweise keine verderblichen Geschichten, sondern meistens solche, über die wir einfach staunten oder lachen konnten. Wenn sie aber mitten im Erzählen stockte, das Spulrad von sich stieß, die Hände unter beiden Knien zusammenknüpfte, uns stier anblickte und mit hohler Stimme sagte: «Jetzt hatʼs mich – jetzt – Kinder, beim teuren Eid, jetzt muß ich sterben!» dann begehrten wir nicht Zeugen ihres Todes zu sein und eilten Hals über Kopf zum Hause hinaus. Die Frau hieß Kathry.

Eines schönen Mondscheinabends trieben wir Kinder uns noch im Tosabett herum an einer Stelle, wo ein gegen vierhundert Fuß hoher Fels das linke Ufer bildet. Derselbe trägt mehrere sogenannte Nasen, klippenartige Vorsprünge, meist mit Gebüsch oder Waldholz bewachsen, dessen bemooste Wurzeln in schwindelnder Höhe und Unzugänglichkeit in die freien Lüfte hinausragen. Die grotesken Figuren, welche das Geschlinge derselben bildete, erregten manchen kindischen Wunsch, einzelne Gebilde herunterholen zu können, aber wir waren überzeugt, daß solches nicht menschenmöglich sei. Jetzt fiel das Mondlicht gerade darauf und das Ge­schlinge warf gar sonderbare Schatten auf den gelbweißen Fels. Nun kam etwas sich Bewegendes zum Vorschein, wir dachten, es sei ein Wild, die Höhe war zu fern, um etwas deutlich unterscheiden zu können. Langsam warʼs aus dem schmalen Gehölz hervorgekommen und bewegte sich, ein weißliches Gebild, im Zickzack über das Wurzelgeflecht herunter, wo es sich auf der äußersten Kante festsetzte. Nun erklang plötzlich in reinstem Wohllaut die Weise des Liedes: «Ach, es naht die bange Stunde …»

Staunen und Schrecken schoß uns gleichmäßig durch die Glieder – es war Kathrys Stimme, die in schwelgender Volltönigkeit der Klüfte Echo wachrief und dadurch das Geisterhafte der Erscheinung mächtig erhöhte. Wir hörten zu, bis sie einige Strophen ge­sungen, dann wurden wir einig, ihren Mann von der Begebenheit zu benachrichtigen. Derselbe war etwas dem Trunke ergeben und wir waren sicher, ihn in einer gewissen Schenke zu treffen. Richtig war er gerade noch so nüchtern, um für ein ordentliches Er­schrecken disponiert zu sein. Rasch tat sich eine Zahl von Männern zusammen, an deren Spitze der Barbierer, mit Heuseilen wohl beladen, am Waldrande des Gubels hinaufkletterte. Kathry sang noch, ohne ihren Platz verändert zu haben. Der Barbierer gelangte hierauf vermittelst der Seile glücklich in ihre Nähe und brachte die teure Hälfte wohlbehalten auf sichern Boden. Dieser Einfall war ebensowohl abenteuerlicher als verrückter Natur, ja sie foppte uns nachher damit und höhnte uns, als die wir nicht den Mut hätten, es ihr gleichzutun.

Eines Tages, als Kathry uns eben eine schauerliche Geschichte von einem Geisterschloß erzählt hatte, verabredeten wir einen Besuch der «Susannenhöhle», welche in unferner Gebirgsschlucht von einem Felsgrat herabschaut. Der Bergvorsprung, welchem der Fels als Grundmauer dient, heißt Burgbühl und die Sage läßt ein schönes Burgfräulein darin gefangen sitzen, das durch Treubruch sich den ewigen Zorn des Burgherrn zugezogen. Da es unsern Vorfahren oft erschienen und namentlich mein Großvater als Knabe, beim Pflücken von Maiblümchen, so glücklich gewesen war, es zu sehen, so hegten wir den begreiflichen Wunsch, es möchte auch uns einmal erscheinen. Nun denke man sich unsern freudigen Schre­cken, als wir diesmal wirklich nicht umsonst hinaufschauten, sondern das Fräulein droben stehen und uns einen Gruß zuwinken sahen. Wir standen steif wie eine Pfahlreihe im Bach, das Wasser strudelte an unsere nackten Beine und leichte Kiesel trieben, ein kitzliges Gefühl erregend, über die Füße, während die Nachmittagssonne durch einen Bergeinschnitt sengende Strahlen auf un­sere unbedeckten Häupter abschoß. Das Fräulein trug ein dunkles Gewand, auch das Haupt war von oben bis auf die Augenbrauen mit einem schwarzen Zeuge bedeckt, das Gesicht schien blaß, was nicht befremden konnte an einem Wesen, das ganze Menschen­alter hindurch in einer Höhle zubrachte. Wir mochten etwa fünf Minuten sprachlos dagestanden haben, als die Erscheinung in die Höhle verschwand, woher nun aber im gleichen Augenblicke eine so schmelzend wehmütige Weise ertönte, daß uns vor Wonne und Seligkeit fast der Atem verging. Die Weise verlor sich bald in einzelne leise nachtönende Klänge und wir zogen glücklicher als Könige nach Hause, das Geschehene und Gehörte zu berichten. Aber bald nachher verriet Kathry unter vergnügtem Lachen, dass sie es über sich genommen, unsere Sehnsucht nach der Erscheinung des Burg­fräuleins zu befriedigen.

3

Bei meinen Altersgenossen war ich schon von der Schule her sehr gut angeschrieben, besaß aber auch sonst so viel geselliges Talent, daß meine Gegenwart oder Abwesenheit bei Spielen keineswegs unbeachtet blieb. Eigentliche tägliche Kameradschaft hatte ich bis in mein zehntes Jahr nur mit einem Mädchen, Susanna, aus der nächsten Nachbarschaft, das acht Tage älter war als ich. Was habʼ ich nicht Susannas wegen gelitten! Das Mädchen war ein sehr hübsches Püppchen, alert im Umgange und eine Erzschmeichlerin, wenn sie es darauf absah, daß man ihr eine Gefälligkeit erweisen sollte. Hundert und hundert Male drückte sie meine Wangen mit ihren schmalen Händchen und sagte in einem Tone, dem ein Herz von Nagelfluh nicht hätte widerstehen können: «Du bist doch ein guter Hansli, lug, grad verschlucken möchtʼ ich Dich! Du Lieber! Nun, gelt, Du tust mir den Gefallen?» Die Dienste, welche sie von mir verlangte, bestanden mehrenteils darin, daß ich ihr die Schulaufgaben lösen sollte, welche samt und sonders sie gräßlich anwiderten. Ich hatte nie was dagegen, wenn sie bei mir blieb, bis die Sache getan war; wenn sie aber ihre Erholung unterdessen anders­wo suchen zu dürfen glaubte und ich sie etwa in ihrem kurzen Röck­lein mit dem zierlichen Windhaspel am besonnten Wiesenrand hinunterfliegen sah, während ich hinter den halbblinden, runden, in Blei gefaßten Scheiben für sie schwitzen sollte, dann geriet ich leicht so in Ungeduld, daß ich mich der Aufgabe eiligst entledigte, um auch meinen Windhaspel in Bewegung zu setzen. Wenn sie dann mit der Lösung in die Schule kam, die Fehler der Eile zu Tage traten und des Schulmeisters Rüge etwa gar in körperliche Züchtigung umschlug, womit gegen Fehlende nicht sparsam verfahren wurde, dann hätte ich Blut weinen mögen, mußtʼ ich mich selbst ja als den Schuldigen anklagen. Doch gehörten Bestrafungen durch meine Schuld zu den seltenen, häufiger wurde Susanna wegen ihrer in der Schule selbst bewiesenen Flüchtigkeit bestraft, und ich darf sagen, daß ich jede Strafe peinlich mitempfand und jedesmal klagte, sie nicht statt der Strafbaren allein erleiden zu können. In der Schule saß sie mir ihrer schlechten Note wegen zu fern, als daß ich ihr durch Ohrenbläserei hätte Beistand leisten können, nur beim Rechnen gelang es mir oft, durch eine einfache Fingersprache zu dienen. Da ich wohl wußte, daß es ihr an Naturgaben nicht fehlte, um das zu ermöglichen, was in unserer Schule durch unsern Felix gefordert wurde, so ermahnte ich sie oft zu größerem Fleiße. Dafür schalt sie mich einen «Langweiligen», und das ihr zu sein, war mir so schrecklich, daß mir darob viele der besten Ermahnungen im Schlunde stecken blieben. Ja, eines Tages erzählte sie mir als eine von der Großmutter gehörte Neuigkeit, daß durch Adams und Evas Sündenfall alles Böse in die Welt gekommen sei; sie ereiferte sich dann nachträglich nicht wenig über das «Lumpenpack», dem man es natürlich auch zu verdanken habe, daß eine Schule existiere!

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