Jakob Senn - Hans Grünauer

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In seinem autobiografischen Roman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Hans Grünauer, Bauernsohn und früh an den Webstuhl gesetzt fürs Auskommen der Familie. Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und bald beginnt er selber zu schreiben, mangels Papier auf jede erdenkliche Unterlage von der Hemdmanschette bis zum Webstuhlrahmen. Der Roman endet mit dem Entschluss zum Leben als freier Schriftsteller. Das Buch erschien erstmals 1888, postum herausgegeben von Otto Sutermeister, der es allerdings umtaufte in 'Ein Kind des Volkes – Schweizerisches Lebensbild'. Entgangen ist ihm die Gestaltung des Lebensberichtes als Bildungsroman nach dem Vorbild des 'Grünen Heinrich' von Gottfried Keller – auf den der Originaltitel anspielt – und der freie Umgang mit den Fakten zu Gunsten der motivischen Geschlossenheit.

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Mein Sehnen, die Schule täglich besuchen zu dürfen, wurde erst im siebenten Jahre erfüllt. Vorher aber lernte ich unter mütterlicher Anleitung so fertig lesen, daß der Schulmeister mir das sogenannte Namenbüchlein, welches ich vorschriftgemäß mitbringen mußte, lachend wegnahm und mir dagegen ein Lesebüchlein anwies. Ich wurde von meinen Mitschülern, die unter Schweiß und Tränen von einem Ziel zum andern rückten, als ein Wunder angestaunt und beneidet, und meine Beihülfe, die ich oft aus Langeweile, oft aus Mitleid anbot, wurde niemals verschmäht.

Das Schulhaus war ein loses Brettergebäude, durch dessen Wandfugen der Wind jeweilen scharf pfiff. Im Hausgange stand man wie in unserer Küche, auf Gottes bloßer Erde. Die Schultische bestanden aus rohgezimmerten Brettern, in welche für die Füße auf die allereinfachste Weise Löcher gebohrt waren. Die Schüler saßen ohne Klassenordnung, meist Geschwister bei Geschwister oder Nachbarskind bei Nachbarskind. Der Schulmeister war ein munterer Greis, der als Jüngling das Schneiderhandwerk erlernt, sich aber in der Folge nicht als Freund von Nadel und Bügeleisen bewährt hatte, dagegen seiner netten Handschrift und guten Singstimme wegen zum Schulmeisteramte befördert worden war, falls es nämlich eine Beförderung genannt werden konnte, mit sechzig Gulden jährlichen Einkommens Schulmeister geworden zu sein. Die Schneiderei betrieb er jedoch später nebst der Schulmeisterei wieder, weil er eine zahlreiche Familie zu ernähren hatte. So pflegte er auch während der Unterrichtsstunden stets eine Näharbeit bei der Hand zu haben, sintemal das Schulzimmer zugleich als Wohn- und Arbeitszimmer für seine Familie diente. Die Schulmeisterin, so weit es ihr die häuslichen Geschäfte gestatteten, spann Seide, ja, ich höre noch jetzt den wehmütigen summenden Ton ihrer Spindel, der die halben Tage hindurch ertönte. Im Keller, unmittelbar unter dem einfachen bretternen Fußboden, war der jüngste von des Schulmeisters Söhnen, doch immerhin schon ein Dreißiger, mit Weben beschäftigt, dessen Ladschläge die allgemeine Rührigkeit vermehren halfen. Felix, so hieß der Sohn, kam manchmal zur Erholung in die Schulstube herauf, die Schirmkappe im Genick und ein erdenes Tabakpfeifchen im Munde, eine recht possierliche Figur, besonders weil der Felix uns allemal freundlich anzulächeln pflegte, was namentlich mich oft hellauf lachen machte.

Ich war von Stundʼ an des Schulmeisters Liebling, dem er sein bestes Wissen zuwendete, was freilich sehr wenig sagen will. Ich erinnere mich an nichts, das ich ausschließlich durch ihn gelernt, als die Elementarbegriffe der Schreibkunst. Als ich bereits ganze Worte formieren konnte, fing ich an, meine Schrift mit derjenigen Kaspars zu vergleichen und fand an dem arabeskenartigen Geringel und Geschlingel derselben so großes Wohlgefallen, daß ich sie mir ohne weiteres zum Vorbild nahm. Der Schulmeister bemerkte den fremden Einfluß und sagte unter starkem Kopfschütteln: «Hörʼ, Hansli, das Geringel und Geschlingel taugt nichts, je gräder und einfacher, desto besser; laß Dirs gesagt sein.» Ich ließ mirs wirklich gesagt sein und fand diese Regel im Laufe der Jahre auch noch auf anderes, als auf die Schreibekunst, anwendbar.

Die Frau Schulmeisterin war meine Mutter Gotte. Sie litt an star­kem Gliederzittern, wobei besonders das Haupt mitgenommen wurde und deshalb stets in negativer Bewegung begriffen war. Eines Tages schickte ihr meine Mutter durch mich ein Körbchen schöner Baumfrüchte als kleine Herbstgabe. Als dann die Schulmeisterin unsere Bescherung unter heftigem Kopfschütteln ansah, wähnte ich, sie wolle die Gabe aus übelzeitiger Bescheidenheit ablehnen, und protestierte mit einigen Worten gegen die Zurücknahme, bis mich die Alte lachend unterbrach: «Torenbub, wer sagt denn nein!»

Da ich mit dem siebenten Jahre das Lesen völlig, das Verstehen ziemlich los hatte, so fiel ich von unersättlicher Leselust getrieben über alles Gedruckte her, das mir zugänglich war. Indessen war im elterlichen Hause nichts vorhanden als ein Wandkalender und einige Andachtsbücher, aber all dieses las ich bis auf wenige mir durchaus unverständliche Blätter und hatte daher einen solchen Vorrat von geistlichen Sprüchen im Gedächtnis, daß die Mutter über meine frühe Frömmigkeit Freudentränen vergoß und ich bei Verwandten und Bekannten hoch angeschrieben stand.

Mittlerweile hatte das Weben im Keller unter der Schulstube aufgehört und Felix kam längere Zeit nicht mehr zum Vorschein. Es geschahen überhaupt Dinge, welche auf das Zukünftige ge­spannt machten. Wir bekamen nämlich Schulbänke, wie sie andern Ortes längst schon eingeführt waren, und jedes Kind mußte sich eine Schiefertafel anschaffen. Bisher waren alle Schreibeübungen auf Papier ausgeführt worden, wozu freilich wöchentlich bloß eine Stunde verwendet und darauf gehalten wurde, daß ein Bogen je für einen Monat ausreichte. Nun sollten die Schreibstunden vermehrt werden, und zu diesem Zwecke schien es aus ökonomischen Gründen nötig, sich der Schiefertafel zu bedienen. Dem alten Schulmeister kamen diese Neuerungen sehr ungelegen und er brachte seine alte Lehrmethode auf den neuen Bänken trutzig noch einige Zeit in Anwendung. Der Judäsche Katechismus mit einem Anhang von Lesestücken, betitelt: «Lehrmeister» und eine Sammlung von Gebeten, Gellertschen Liedern und Psalmen waren ziemlich die einzigen Lehrmittel für vorgerücktere Schüler, beide zu wörtlichem Auswendiglernen bestimmt. Der Katechismus, der kleine wie der große, wurden in stetem Kreislauf durchgenommen, obgleich der erstere, wie vorangedruckt stand, nur für die «Allereinfältigsten», die den großen nicht zu fassen vermöchten, be­stimmt war. Dadurch wurde mir der Religionsunterricht früh genug vergällt und ich harrte sehnlich den kommenden Veränderungen entgegen.

Etwa ein halbes Jahr nach dem Verschwinden des Felix erschien derselbe plötzlich wieder und zwar nun als unser Schulmeister. Er hatte einen Kursus in dem neugegründeten Lehrerseminar durchgemacht und führte jetzt an der Hand neuer Lehrmittel auch eine ganz neue Lehrmethode und Schulordnung ein. Wir wurden klassenweise gesetzt, nach einem eigens ausgearbeiteten Lehrplane unter­richtet und durften den Schulmeister nicht mehr «duzen», sondern wurden angewiesen, denselben mit «Ihr» anzureden.

Ich war seines Vaters Günstling gewesen, ich war auch der seinige und verdankte diese Auszeichnung wohl zumeist meinem unermüdlichen Lerneifer. Ich wurde zu oberst gesetzt und behauptete meinen Platz mit unbestrittenen Ehren. In allen Fächern blieb ich meinen Klassengenossen voraus und fand nur im Rechnen einen zwei Jahre ältern Rivalen, der mirʼs zuvor tat. Meine Hauptstärke bestand in der Satzbildung, welche Felix nach einer kleinen trefflichen Sprachlehre energisch betrieb, so wenig er selber im Stande war, einen ordentlichen Satz zu produzieren. Er drang sehr darauf, daß jedes Kind in den Besitz der neuen Lehrmittel gelange, aber bei mir warʼs umsonst, weil der Vater die Anschaffung neuer Bücher für überflüssig erklärte, so lange die alten nicht aufgebraucht seien. Als ich ihm nach meinem schwachen Vermögen die Nützlichkeit und Notwendigkeit der neuen Büchlein nachzuweisen suchte, widersetzte er sich der Anschaffung erst recht hartnäckig und meinte ironisch, ich werde ohnehin gescheit genug.

War ich ein leidenschaftlicher Bücherleser, so war ich auch selbst­verständlich der mündlichen Erzählung bestens gewogen. Wir hatten einen langjährigen Hausfreund, Peters Jakob genannt, der als Knabe in der Stadt gedient, als Mann sich dem Botenberuf gewidmet hatte und deshalb allwöchentlich weit ins Land zog. Dieser Peters Jakob hatte ein außerordentlich treues Gedächtnis und so pflegte er jedesmal alle seine kleinen Erlebnisse tagebuchartig zu erzählen, was manchmal vom frühen Abend bis nach Mitternacht währte. Er hatte die Schlacht bei Zürich gesehen und war bei mancher Hinrichtung zugegen gewesen, er hatte geliebt und gelitten, war alt geworden und hatte unterdessen eine Menge Familienkreise entstehen und vergehen gesehen. Und über alles wußte er so anziehend zu berichten, daß er mir nächst den Eltern der liebste Mensch auf Erden war. Eine Episode aus dessen Erzählungen ist mir noch heute gegenwärtig, die wohl verdient, aufgezeichnet zu werden.

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