Jakob Senn - Hans Grünauer

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In seinem autobiografischen Roman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Hans Grünauer, Bauernsohn und früh an den Webstuhl gesetzt fürs Auskommen der Familie. Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und bald beginnt er selber zu schreiben, mangels Papier auf jede erdenkliche Unterlage von der Hemdmanschette bis zum Webstuhlrahmen. Der Roman endet mit dem Entschluss zum Leben als freier Schriftsteller. Das Buch erschien erstmals 1888, postum herausgegeben von Otto Sutermeister, der es allerdings umtaufte in 'Ein Kind des Volkes – Schweizerisches Lebensbild'. Entgangen ist ihm die Gestaltung des Lebensberichtes als Bildungsroman nach dem Vorbild des 'Grünen Heinrich' von Gottfried Keller – auf den der Originaltitel anspielt – und der freie Umgang mit den Fakten zu Gunsten der motivischen Geschlossenheit.

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Um an den Sonntagen nicht allzuoft das Gespötte der Leute zu werden, fing ich an, mich auf dem Wege zur Kinderlehre zu verschlüpfen, was am sichersten im Revier des Rabenfels geschehen konnte, wo ich mich ins dichte Gestrüpp verlor; solches ließ sich um so leichter tun, als ich jetzt alle und jede Kameradschaft verloren hatte. Für solche Vorhaben nahm ich dann nebst dem Katechismus ein unterhaltendes Büchlein mit und las unter überhangenden Felsen hinter mit Efeu bedeckten Baumstrünken die Ge­schichte der Rosa von Tannenburg und von dem guten Fridolin und dem bösen Dietrich. Einmal war ich an der Mitnahme eines solchen Gegenstandes verhindert worden und trieb mich deshalb gelangweilt in der Wildnis herum. Ich kam höher und höher und gelangte unversehens in die Nähe eines abgelegenen Weilers. Hier erinnerte ich mich, daß Margritli, meines früh verstorbenen Onkels Geliebte, noch lebe und seit Jahr und Tagen bei einer Schwestertochter daselbst wohne. Ich hatte die längst verblühte Schönheit noch nicht oft gesehen und jetzt mutete es mich eigentümlich an, dieselbe zu besuchen; meine elende Kleidung konnte ihr nicht auffallen.

Margritli saß allein in der niedern dumpfigen Stube, ein alt verfallen Geschöpf mit schneeweißen Haaren, auf den Wangen das letzte verschwindende Rot der verblühten Rose, die freundlichen braunen Augen durch eine schwere Brille armiert. Die kleine Alte hatte die Bibel vor sich und sah bei meinem Eintritt forschend auf. Ich setzte mich nach einem halblauten Gruß auf eine gleich bei der Türe angebrachte Bank und legte den mit Chorälen versehenen, dickleibigen Katechismus neben mich. «Wer bist Du?» fragte Margritli mit sanfter, etwas leidender Stimme – «Grünauers, des Kleinen, Hans», erwiderte ich. – «Ei, komm doch ein wenig her zu mir!» – Ich gehorchte, ich mußte mich hinter den Tisch neben Margritli setzen. Sie legte mir die Hand aufs Haupt, drehte mein Gesicht ihr zu und sagte: «So, Du bist von Grünauers her? Nun, es ist wahr, Du siehst der Familie ähnlich genug. Ach Gott, wie vergeht die Zeit! Wie heißest Du?» – «Hans», entgegnete ich traurig. – «Ach, so!» seufzte Margritli und zog mich näher an sich, «so, Du heißest Hans? Sagʼ, schreibst Du auch gern?» – «O ja, wenn ich dürfte!» antwortete ich bekümmert. – «So, Du darfst nicht? Was mußt Du denn tun?» – «Weben!» wimmerte ich und legte mein Haupt über die untergelegten Hände auf den Tisch. Margritli seufzte mitleidig mit mir: «Ist denn das so etwas Trauriges? Denkʼ, der Mensch muß arbeiten und im Schweiße seines Angesichtes sein Brot essen, das ist ihm bestimmt auf Erden. Aber was möchtest Du denn eigentlich tun?» – «Nur mit Büchern zu tun haben», wehklagte ich, und meine Tränen rannen reichlicher. Und darauf erzählte ich ihr von meinem heißen Verlangen, von meinen kalten Leuten, meinem sehr traurigen Dasein. Ich erzählte ihr aus der überschäumenden Fülle meines Herzens. «Sei nur still, Hans», sagte Margritli mit weicher Stimme, «Du kommst schon noch dazu, Du bekommst schon noch Bücher nach Deines Herzens Lust, ja, so wahr ein Gott lebt und ich hoffe, bald selig zu werden. Der über uns ist, hat Dir einen Genium gegeben, wie er auch schon Deinen Vorfahren getan. Das ist nicht umsonst, und wenn Du nur stille hoffst, so wirst Du es noch mit Freuden erfahren.»

Während Margritli so tröstend noch manches Wort sagte, langte sie nach meinem Katechismus, öffnete das silberne Schlößchen und sah, daß vornen auf dem weißen Blatte etwas mit roter und blauer Tinte geschrieben stand. «Ist mir, ich sollte diese Schrift kennen; was steht denn da?» fragte sie und hielt mir das Buch hin. Ich las:

Der christenliche Unterricht,

Der lehret uns die heilʼge Pflicht,

Daß man verehre Gott, den Herrn,

Und tue seinen Willen gern.

Dieses Buch habe ich meiner herzgeliebten Margaretha zu einem

Neujahrsgeschenk verehret.

Datum den 20. Christmonat 1798

Hans Grünauer.

Ein Strahl wehmütiger Freude zuckte durch Margritlis verwitterte Züge, sie nahm das Buch und küßte die Dedikation mit jugendlicher Inbrunst: «Das war also mir bestimmt, ja, ja, das ist recht seine Hand! Er starb eben zwei Tage vor Weihnachten und konnte mir die Freude nicht mehr bereiten. Ach, wenn er länger gelebt hätte, aus ihm wärʼ auch etwas geworden! Der hatte einen Genium! Aber die Unruhe verzehrte ihn, doch auch die Treue bereitete ihm viel Ungemach. Nicht umsonst schrieb er mir an seinem Sterbetage: «Margritli, o Margritli, wenn Du wüßtest, was ich leide! Mein Herz ist wie ein Feuerpfuhl, aber heißer noch ist die Liebe, mit der ich Dich ewig lieben werde.» Sie zog das alte gelbe Brieflein aus einem auf der innern Seite des hintern Deckels der Bibel angebrachten Schubfache und ließ es mich lesen. Die Todesnot des Schreibers sprach aus jedem Zug. Margritli erzählte mir dann lange von ihrem Hans, sie erinnerte sich noch an die kleinsten Einzelheiten seiner Persönlichkeit, besonders auch seiner Gesichtszüge, welche sie in den meinigen aufs täuschendste wiederfand; es schien sie an Seelen­wanderung zu gemahnen. Das bestärkte sie in dem aufrichtigen Glauben, daß meinem «Genium» noch eine bessere Zukunft bevorstehe, und diese Glaubenszuversicht war denn auch von wunderbar beruhigender Nachwirkung auf mich selber. Margritli entließ mich mit einem Segensspruch und bat mich wiederholt, sie doch noch öfter zu besuchen. Ich versprach es, kam aber nicht mehr dazu, da sie bald nachher starb.

6

Mein blasses, sehr schmächtiges Aussehen, zu welchem ich nach und nach durch beständige Stubenhockerei und tödliche Langweile gelangte, vermochte endlich, den Vater um meinen Zustand besorgt zu machen. Er fragte mich ein paarmal beiläufig, woher es komme, daß ich so ein Buttermilchgesicht mache? Meine Antwort lautete unbestimmt, da ich von keinen örtlichen Leiden, mit Ausnahme nicht seltenen Kopfwehs, wohl aber von allgemeinem Un­wohl­sein sprechen konnte. Es war ihm nicht recht dabei, ob­gleich er vor mir keine Besorgnis blicken lassen wollte. Daher brachte er eines Tages etwas in einer kleinen Düte nach Hause; das sei gut gegen Würmer, deren ich ohne Zweifel eine schöne Portion im Leibe habe. Das interessierte mich wenig, denn Gesundheit war mir bei meiner großen Trübsal Nebensache. Aber der Vater hatte noch etwas anderes heimgebracht, nämlich ein Buch, betitelt: «Sitten und Meinungen der Wilden in Amerika». Er hatte es bei dem Apotheker, wo es zu Düten bestimmt gewesen, für einen Schilling gekauft. Es enthielt mehrere Kupfer, war aber nur der zweite Band eines größeren Werkes. Es läßt sich denken, mit welchem Heißhunger ich darüber herfiel und wie sonderbar lieb mir der Vater an diesem Tage war. Er hatte aus instinktivem Erbarmen diesen Schilling ausgeworfen und kümmerte sich einmal nichts darum, was die Mutter zu dieser Dummheit sagen möge. Überdies erzählte er mir von des Apothekers Bücherei, welche auf einmal wegzuziehen des Müllers sechs Pferde noch zu schwach wären. Er erzählte mir auch vom Apotheker selbst, dessen Vergangenheit mehr dunkle als lichte Stellen zeigte. Nicht nur redete man ihm nach, daß er in seinem Berufe Prellerei und Betrug mit Vorliebe kultiviere, sondern man sagte auch, er verstehe sich gleich den Juden aufs Beschneiden von Gold- und Silbermünzen, und daß er nebst seinem Bruder wegen Falschmünzerei bereits einmal zwei Jährchen gesessen hatte, war bekannt. Zu alledem passierte er als ein Meister in der Hexerei, welch edle Kunst er auch keineswegs ausschließlich zum Wohle seiner Nebenmenschen in Anwendung bringen mochte. Davon redete mein Vater mit geziemender Scheu und meinte doch, wenn er sich etwas von Haggers Kenntnissen erwerben könnte, so wollte er einige bewährte Sympathiestücklein allem andern vorziehen. Mich reizte in erster Linie nichts als die Bücherei und es tat mir wohl, in der Gemeinde einen solchen Schatz zu wissen, wenngleich selbiger für den Anfang noch so unzugänglich schien, wie derjenige in der afrikanischen Höhle Xaxa. Von nun an ging ich auch ein wenig lieber zur Kirche, denn des Apothekers Haus stand nahe dabei und ich sog die Luft dieser geweihten Nähe ein, wie der Diamant das Licht, daß mir durch die ganze Woche das Atmen ein wenig leichter war. Ich war auch einmal im Begriff hineinzugehen, aber ich erwog meine Armut und kleine Person und trat blöde an der Schwelle wieder zurück.

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