Oscar Peer - Hannes

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Hannes Monstein sitzt bei der städtischen Polizei und berichtet, dass er zu Hause zwei Tote vorgefunden hat: Franziska, seine Frau, und Paolo, seinen Stiefbruder. Er lebt sein gewohntes Leben weiter, aber in einem Schwebezustand, bis zu dem Tag, als er beim Anblick von Franziskas rotem Abendkleid, das an der Leine weht, zusammenbricht. Die Erinnerungen kommen hoch.
Der kultivierte, empfindsame, nicht ganz gerade gewachsene Hannes wäre gerne Pianist geworden, ist aber aus Mutlosigkeit ins Geschäft seines Vaters eingestiegen. Als Mittdreissiger wird er zu seinem eigenen Erstaunen Ehemann der umschwärmten Franziska, die, ganz sein Gegenteil, schnell Auto fährt und gar gern mal aus der Kurve getragen würde. Kurz nach der Hochzeitsreise beginnt jedoch die Entfremdung, und Hannes muss mit ansehen, wie sich sein «dunkler Engel» mehr und mehr zu seinem Stiefbruder Paolo hinbewegt. Die dunklen Seiten der Liebe reissen Hannes aus seinem scheuen Daseinin das verwirrende Labyrinth der Leidenschaft.

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Zum Dessert, erinnere ich mich, gab es Apfelstrudel mit Vanillesauce. Die Geschichte mit der Feuersbrunst von Falön kannte ich seit Langem. Ich dachte an den Bauernknecht, der zum Brandstifter wurde, ins Gefängnis kam, jedoch seine Tat erst auf dem Sterbebett beich­tete.

Während wir noch beim Dessert sassen, erschien Philipp, Sonjas Exmann. Sie hatten sich, wie gesagt, scheiden lassen, ohne den Kontakt abzubrechen; wahrscheinlich standen sie einander näher, als sie es in der Ehe gedacht hatten. Von Zeit zu Zeit tauchte er auf, ein bisschen wie ein Hund, den man weggegeben hat und der nachher immer wieder da ist.

Später sassen wir bei Kaffee und Kuchen im Salon. Vater war jetzt gut gelaunt, offenbar gefiel ihm das Fräulein. Auf Lilles Wunsch holte er seine Fotografien, auf denen man ihn mit prominenten Leuten abgebildet sah. Er hatte, wie schon erwähnt, die Begabung, Berühmtheiten ken­nenzulernen, ohne selber eine zu sein. Er korrespondierte mit Künstlern und Schriftstellern, lobte ihre neuesten Werke, gratulierte zu einem Preis. Traten in der Stadt bekannte Interpreten auf, so war er immer der erste, der nach dem Konzert ins Solistenzimmer eilte und Lob spendete – dies mit bestimmten Floskeln, die mir (weil er mich oft mitnahm) von klein auf bekannt waren: «Mein Gott, wie Sie zu Werke gehen! Sie sind ein Rubinstein re­divi­vus!» Zu einem Cellisten: «Sie spielen wie ein Casals re­divivus!» Dieses «redivivus» kam immer wieder. Oder zu einem Sänger, von Ergriffenheit erschlagen: «Grossartig! Mir fehlen die Worte. Ich habe einst noch den unvergesslichen Wunderlich gehört, aber Sie singen mindestens so schön.»

Bei einer japanischen Geigerin ging es leider daneben. Er hatte von einem Tokioter Kunsthändler ein ja­panisches Kompliment notieren lassen und dieses auswendig gelernt; doch als er abends nach dem Konzert als Erster im Künstlerzimmer erschien und seinen Spruch vorbrachte, starrte ihn das zierliche Fräulein an, legte die Hand an den Mund und unterdrückte ein nervöses Lachen. Sie lachte noch, während bereits andere Leute hereinkamen und er wie ein begossener Pudel davonging. Nachträglich fragte er sich, was ihm der freundliche Japaner aufgeschrieben hatte.

Schon sein Vater, Grossvater André, war ein Verehrer berühmter Leute gewesen. Von ihm hatte Vater eine Autografensammlung geerbt – unter anderem ein Dankschreiben von Jaspers, eines von Musil, ein paar Zeilen von Paul Klee, ein signiertes Foto von Wilhelm Kempff; Max Brod zeigte sich erfreut über eine ihm zugesandte Broschüre, in der ein Spezialarzt Brods Wirbelsäulenverkrümmung beschrieb. In einem Brief von Thomas Mann, der für eine Einladung dankte, stand zu lesen: «Wir schiffen uns nächstens nach Amerika ein und sind froh, wenn es vorher noch für Hermann Hesse reicht. Doch wenn der Welt dieses bescheidene Mass von Ruhe, das wir Friede nennen, erhalten bleibt, dann sage ich, Gesundheit vorausgesetzt: wir werden uns noch sehen.» Die gleichen Sätze, wörtlich, empfing offenbar kurz danach auch ein Feuilletonredaktor, der sie dann in der Sonntagsbeilage seines Blattes abdruckte.

Fanden irgendwo Musikwochen statt, so weilte Vater tagelang dort, war bei Empfängen und Banketten dabei, unterhielt sich mit Musikern und Sängerinnen, die den weisshaarigen Herrn für einen der Organisatoren halten mochten. Auf den Fotos sah man ihn im Gespräch mit Maurizio Pollini oder Heinz Holliger, irgendeiner Sän­gerin die Hand küssend. Auf einem älteren Bildchen (da war er noch relativ jung), stand er, in Gstaad, zwischen Menuhin und Karajan, die ihm freundlich den Arm hielten. Dieses schwarz-weisse Foto gab er jeweils nur halb aus der Hand, aus Angst, man könnte es ihm entwenden.

«Mein Gemahl ist Weltmann», sagte Lille. «Wie du es nur anstellst, an diese Grössen heranzukommen.»

«Das tust du ja auch», sagte er. «Du hast sogar den Barenboim heimgesucht. Übrigens sind das Menschen wie wir. Vor Gott sind alle gleich.»

«Stimmt nicht», sagte Paolo. Auf der Toilette mögen sie alle gleich sein, aber vor Gott? Ich glaube, Gott ist sogar sehr parteiisch, sonst hätten nicht die einen immer Glück und andere immer Pech.»

Lille holte Paolos Porträt, ein noch nicht ganz fertiges Werk von Jean Möcklin. Sie stellte das Bild ins Licht. Franziska war aufgestanden.

«Für mich ist er fertig», meinte Lille, «aber vielleicht will er ihm mit zwei Pinselstrichen noch etwas einhauchen.»

«Vielleicht die Seele», sagte Sonja.

«Er hat aber schon Seele, das sieht man doch.»

Franziska zu Sonja: «Ich glaube, Sie malen doch auch? Da hätten doch Sie Paolo porträtieren können.»

«Wir wollten eben einen richtigen Künstler», sagte Lille. «Sonja kann schon etwas, aber ihre Bilder sind immer so düster.»

Nachher spielten sie Karten. Philipp war gegangen, ich selber sass mit Sonja im kleineren Nebenzimmer, dessen Schiebetür immer offenblieb. Sie erklärte mir anhand des Atlasses eine Skandinavienreise, die sie mit zwei Freundinnen plante, teils mit Schiff, teils mit Reisebus, durch Norwegen und Schweden bis nach Lappland hinauf, dann durch Finnland zurück. Sie wünschte von mir touristische Ratschläge, die ich ihr, noch nie in Skandinavien gewesen, beim besten Willen nicht geben konnte. Zudem war ich etwas zerstreut. Den Namen des Fräuleins hatte ich vergessen oder gar nicht recht mitbekommen.

Paolo, auf seine Karten schauend, fragte mich, ob ich nicht etwas spielen möchte auf unserem Patina-Flügel, zum Beispiel Liszts Liebestraum. Ich mochte jetzt weder Liszt noch Träume. Ich blätterte in Sonjas Reiseführer, betrachtete die Karte von Skandinavien, bemerkte wieder einmal, wie die Besucherin herüberschaute. Im Licht der Deckenlampe hatte sie dunkel umschattete Augen. Sonja fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihnen zu kommen? Etwas später wieder Paolo: «Gaspard de la nuit, wo bleibt die Musik?»

Als das Telefon läutete, ging ich hinaus. Es war Rehberg, mein Chef, der sich, nachdem ihn seine Frau verlassen hatte, wieder einmal einsam fühlte. Ich erklärte ihm, ich könne leider nicht weg, wir hätten den Besuch einer ungewöhnlichen Frau, die vermutlich nur meinetwegen da sei. Vielleicht sei ich der Mann ihres Lebens.

Er sagte: «Sie witzeln natürlich, aber passen Sie auf. Mit Frauen soll man nicht scherzen.»

Als ich aufgelegt hatte, wusste ich nicht, ob ich bleiben oder gehen solle. Um etwas zu tun, begab ich mich ins Badezimmer und wusch mir die Hände, blickte flüchtig in den Spiegel, kam wieder heraus, zog meine Jacke an und ging geräuschlos davon.

Draussen nieselte es. Während ich heimwärts wanderte, hörte ich Sonja rufen, sah sie mit ihrem Hund kommen. Ich wartete.

«Du hast dich nicht einmal verabschiedet», sagte sie. «Bist du geflohen?»

«Wieso geflohen?»

Sie hatte sich eingehängt, nur war das für beide ­unbequem, weil sie Harro an der Leine führte und man immer wieder warten musste. Zudem redeten wir aneinander vorbei – sie von der Besucherin, ich vom Schnüffelinstinkt der Hunde.

Sie begleitete mich bis nach Hause, wollte aber nicht hereinkommen. Ich ging ins Wohnzimmer, zog die Jacke aus, setzte mich ans Klavier, doch ohne die Tasten zu berühren. Musik geht nicht immer. Ich zündete eine Zi­garette an, stand dann eine Weile am offenen Fenster. Draussen nach wie vor Nieselregen, leichtes Tropfen im Laub der Bäume. Ich sah den Rauch meiner Zigarette entschweben, bald hell, bald dunkel. Dann immer wieder dieses Gesicht. Ich rauche sonst praktisch, ohne zu inhalieren; diesmal tat ich es, spürte dabei, wie das süsse Aroma in mich drang. Zuletzt warf ich den Stummel hinaus, setzte mich aufs Sofa. Vor mir mein komfortables Wohnzimmer, Steinway, Fernseher, Stereoanlage, Bücher und Stehlampe, daneben das von meiner Mutter geerbte Eisbärenfell. Ich wusste nicht recht was tun. Es war erst halb zehn, ich überlegte, ob ich doch noch Rehberg aufsuchen sollte. Aber eigentlich mochte ich jetzt mit niemandem reden. Endlich stand ich auf, zog wieder die Jacke an, den Regenmantel, verliess das Haus, wanderte auf nassen Strassen umher. Beim Elternhaus brannte nach wie vor Licht. Vielleicht spielten sie noch immer. Irgendwo betrat ich eine Beiz, bestellte ein Bier und blieb dort bis um Mitternacht.

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