Oscar Peer - Hannes

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Hannes Monstein sitzt bei der städtischen Polizei und berichtet, dass er zu Hause zwei Tote vorgefunden hat: Franziska, seine Frau, und Paolo, seinen Stiefbruder. Er lebt sein gewohntes Leben weiter, aber in einem Schwebezustand, bis zu dem Tag, als er beim Anblick von Franziskas rotem Abendkleid, das an der Leine weht, zusammenbricht. Die Erinnerungen kommen hoch.
Der kultivierte, empfindsame, nicht ganz gerade gewachsene Hannes wäre gerne Pianist geworden, ist aber aus Mutlosigkeit ins Geschäft seines Vaters eingestiegen. Als Mittdreissiger wird er zu seinem eigenen Erstaunen Ehemann der umschwärmten Franziska, die, ganz sein Gegenteil, schnell Auto fährt und gar gern mal aus der Kurve getragen würde. Kurz nach der Hochzeitsreise beginnt jedoch die Entfremdung, und Hannes muss mit ansehen, wie sich sein «dunkler Engel» mehr und mehr zu seinem Stiefbruder Paolo hinbewegt. Die dunklen Seiten der Liebe reissen Hannes aus seinem scheuen Daseinin das verwirrende Labyrinth der Leidenschaft.

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Nach der Predigt folgte eine Cello-Suite, hierauf sprach ein Rotarier, dann ein Tennisspieler, dann ein Offizier, dann wieder der Pfarrer. Hierauf Orgelmusik – «Nun kommt der Heiden Heiland» – ein Stück, das er selber oft auf dem Klavier gespielt hatte. Alles in allem, bis zum Schlussgebet, dauerte die Feier eineinhalb Stunden.

Draussen stand er mit den Angehörigen eine Weile vor den zwei Gräbern. Lille, Franziskas Mutter und die blonde Patin trockneten sich die Tränen. Unweit von ihnen, nahe an der Mauer, befand sich ein Komposthaufen, auf dem drei Raben krächzend um einen Brocken stritten.

Die meisten Trauergäste hatten sich entfernt, nur ein paar wenige standen noch herum. Ex-Kommissar Locher kam auf ihn zu, drückte ihm die Hand, nahm ihn freundschaftlich beim Arm und wanderte mit ihm auf Kies­wegen dem Ausgang zu. «Wie traurig, mein lieber Mon­stein», sagte er. «Zwei so lebensfrohe Menschen, die auf diese Weise das Irdische segnen müssen, wobei es hier nicht gerade segensreich zuging. Sehen Sie, ich hatte beruflich ein Leben lang mit Morden zu tun, Gewalttaten waren mein hartes Brot, aber von Abhärtung ist in mir nicht die Rede, im Gegenteil, so etwas geht mir noch immer an die Nieren. Und für Sie selber, als sensiblen Menschen, wird es doppelt schwer sein. Hören Sie, wenn Sie einmal das Bedürfnis haben, Ihren Schmerz von der Seele zu reden und jemandem Ihr Herz zu öffnen, dann melden Sie sich doch. Rufen Sie mich an, oder kommen Sie einfach. Für Sie habe ich immer Zeit.»

Dankbar war er für sein einfaches Büro, wo ihn niemand störte. Es waren im Haus knapp zwanzig Personen angestellt. Einzelne, zum Beispiel Charles, bekundeten offen ihr Beileid, andere schienen befangen oder grüssten zu freundlich. Am spontansten wie immer Frau Walter, die mütterliche Sekretärin, mit der er immer gut auskam. Sie war verwitwet, hatte ihm einmal vom Unfalltod ihres Mannes erzählt, der als Eisenbahn-Monteur auf dem Dach einer Lokomotive mit dem Starkstrom in Kontakt gekommen und dann gleichsam in einem blauen Blitz verschwunden war. Das erzählte sie nicht etwa klagend, sondern ganz ruhig, als wäre so ein Starkstromblitz das Natürlichste von der Welt. Er habe, erzählte sie, in seinem Sarg trotz Brandwunden wie ein Schlafender ausgesehen … Heute, als Hannes nach seiner längeren Abwesenheit erschien, beteuerte sie, sie habe die ganze Zeit an ihn denken müssen: «Wissen Sie, Herr Monstein, es trifft immer diejenigen, die es am wenigsten verdienen, aber Gottes Wege sind unergründlich.» Sie hielt seine Hände, es sah fast aus, als wünschte sie eine Umarmung. Bevor er wegging, fragte sie leise: «Gibt es schon eine heisse Spur?»

Sein Vater fragte ihn, ob er nicht für ein paar Tage wegmöchte – ein Kulissenwechsel, frische Luft, zum Beispiel bei ihrem Pächter im Unterengadin? Hannes antwortete, er sei jetzt nicht gerade auf Ferien erpicht, zudem müsse er für die Polizei jederzeit erreichbar sein. Der Alte, im Polstersessel sitzend, fragte: «Wie lange dauert das noch?»

«Ich weiss es nicht, Vater, ich weiss es wirklich nicht. Das kann noch lange dauern.»

Abends beim Einnachten wanderte er, wie schon immer, etwas umher. Betrachtete dabei die Leute, die auf ihn zukamen, als wäre es noch immer möglich, unverhofft ein bestimmtes Gesicht zu sehen. An der Kaibrüstung blieb er stehen und schaute auf den Fluss hinunter, sah in der Dämmerung die lautlose Strömung, das Weiss von Möwen. In einer Seitenstrasse wurde noch gearbeitet – Geräusch einer Maschine, warmer Rauch, ein Duft von Teer, italienische Stimmen. Weiter hinten kam ein stilleres Quartier, irgendwo die Bahnpasserelle. Er stieg hinauf, blieb eine Weile oben, während unten beleuchtete Züge vorbeifuhren. Man sah schimmernde Geleise, irgend­wo ein rotes Signallicht. Rechts unten, unweit der Bahnlinie, das kleine Café, in welchem er eines Abends mit Franziska gewesen war, kurz nach ihrer Bekanntschaft; beim Weggehen hatte sie ihren Schal vergessen, er war zurückgeeilt, um ihn zu holen. Sie wartete auf der Passerelle, er sah ihre Silhouette; als er oben war, hatte sie sich versteckt, näherte sich von hinten, schnappte ihm den Schal aus der Hand und legte ihn blitzschnell um seinen Hals, wie eine Schlinge. Dabei lachte sie.

Am schwierigsten immer die Abende zu Hause, wenn es nichts zu tun gab. Er mochte weder Fernsehen noch Radio, Lektüre ging nicht, schreiben noch weniger; Musik ertrug er überhaupt nicht, nicht einmal Bach. Klavier spielen kam ohnehin nicht in Frage, zumal er das Aufenthaltszimmer, wo sein Flügel stand, nicht betreten mochte. Das eigene Haus schien unbewohnbar zu werden. Einmal wollte er in Franziskas Tagebuch lesen. Er nahm es aus der Schublade, blätterte kurz darin und legte es wieder zurück.

Eines Nachmittags, als er heimkam, waren Lille und Francine da, mit dem Einpacken von Franziskas Sachen beschäftigt. An sich wusste er, dass sie hier sein würden, doch unterdessen hatte er es vergessen. Er grüsste, warf ei­nen Blick in das Zimmer, sah offene Schränke und Schubladen, am Boden zwei offene Koffer. Hierauf begab er sich in sein Arbeitszimmer, setzte sich an den Tisch und machte sich daran, noch ein paar letzte Kondolenzbriefe zu beantworten; er benutzte hierzu die gedruckten Karten mit der Danksagung und den Namen der zwei Hingeschiedenen, versah sie mit seiner Unterschrift, fügte da und dort etwas Persönliches hinzu. Oben vernahm er die Stimmen der beiden Frauen, fragte sich, wie lange ihre Einpackerei noch dauern würde.

Einmal klopfte Lille an die Tür, fragte ihn, ob er ihr helfen könnte, einen Koffer ins Freie zu tragen. Er ging hinaus. Zu zweit ging es nicht gut, sodass er das schwere Ding allein die Treppe hinunterschleppte; Lille öffnete ihm die Haustür, draussen den Kofferraum von Francines Auto. Nachher, wieder in seinem Zimmer, tat ihm die rechte Hand so weh, dass er nicht mehr schreiben konnte. Er steckte sich eine Zigarette an, rauchte, zum Fenster hin­aus schauend. Sein Garten war mit Löwenzahn übersät, irgendwo blühte eine gelbtolle Forsythie.

Als er wieder das Zimmer verliess und auf den Balkon hinausging, hing da an einer Leine Franziskas rotes Abendkleid, dasjenige, das sie oft auf Partys getragen hatte. Eine Weile, halb abwesend, stand er da und schaute. An sich war nichts dabei, ein karminrotes Frauenkleid, das sich sanft im Frühlingswind bewegte. Doch ohne zu wissen, wie es kam, begann er auf einmal zu schreien. Die zwei Frauen eilten herbei, bleich vor Schreck. Was war denn passiert? Er schrie wie ein Übergeschnappter, als hätten sie etwas verbrochen, nur verstanden sie kein Wort. Hierauf kehrte er in sein Zimmer zurück, die Tür laut zuknallend.

***

Entschuldige, Leser, ich erzähle dies so, als handelte es sich um einen andern. «Je, c’est un autre», wie es der ge­nia­le Rimbaud gesagt hatte. Aber man kann sich nicht auf andere abschieben – ich spüre, dass ich auf schreckliche Weise ich selber bin. So bleibe ich besser bei der ­ersten Person, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.

Ich notiere, was mir so in den Sinn kommt, ohne Plan, eine Art écriture automatique, so kunstlos wie möglich. Von der Familie nur en passant, also nur die Eltern, meine Schwester Sonja und mein unterdessen zu Tode gekommener Stiefbruder Paolo.

Franziska selber, die mit ihm dahingegangen ist, wird erst später auftreten, obwohl sie mir dauernd vor der Seele schwebt. Ich sehe sie Tag und Nacht, manchmal nur schemenhaft, dann wieder deutlich wie ein lebendes Wesen. Letzthin zum Beispiel, als ich nach Hause kam, sass sie auf dem Bänkchen vor dem Eingang; wie ich betroffen stehen blieb und hinstarrte, winkte sie kurz mit der Hand, verschwand hierauf wie ein Luftgespinst. Im Traum sehe ich ihr Gesicht, ihre Goldglanzaugen, ihren auf mich gerichteten Blick. Sie war für mich alles in allem ein sehr dunkler Engel, durch den ich Himmel und Hölle kennenlernte.

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