Isolde Schaad - Giacometti hinkt

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Giacometti? Das ist doch der mit den baumlangen Elendsgestalten, dem die Kunstwelt weltweit zu Füssen liegt? Bloss nicht der Student Luis K., der seine liebe Mühe damit hat. Der Sohn einer alleinstehenden Mutter, die diesen Alberto G. anhimmelt, macht sich seinen eigenen Reim auf dieses Werk und seine ungezählten Publikationen. Er gerät dabei auf eine abenteuerliche Fährte, die ihn bis nach Paris lotst; schliesslich mischt er mit einer kühnen These über G. die einheimische Kunstwelt gehörig auf. Auch die andern Heldinnen dieses Buches sind mit einem unkonventionellen Lebensentwurf zugange, für den sie kein soziales Wagnis scheuen. Helen G., Nationalrätin der Grünen, durchmisst die halbe Stadt, um die verhassten Militärschuhe ihres Mannes loszuwerden. Laura M., die gewitzte Anwältin, die nach einer gescheiterten Passion den Rollator zum Lebenspartner ernennt, macht mit einer Entführung aus einem Alters und Pflegeheim Furore. Und der plötzliche Abgang der beliebten Dozentin Claire H. setzt eine Hausgemeinschaft in Aufruhr. Rasant und packend erzählt Isolde Schaad von den modernen Gangarten in der grossen Kleinstadt und würzt sie mit Betrachtungen aus der Fussgängerpassage.

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Dabei ist er doch genügsam, und eigentlich bescheiden. Ein bescheidener Egozentriker. Helen hat es aufgegeben, im Detail nachzufragen, obschon sie sein Projekt grundsätzlich interessiert. Zur Zeit gewährt der Gespons keinen Einblick in das Verlies seiner Laborbesessenheit.

Er murmelt im Schlaf, die Protozoen tuckern durch seine Träume, oder sind das etwa Frauenschenkel? Oder die Möse seiner Labormaus? Und wenn sie ihre Phantasien dann ins Eigenleben lotsen will und im Bett mehr möchte als den obligaten Gutenachtkuss, erfüllt der Mann an ihrer Seite die quasi eheliche Pflicht, der er etwas träge und ohne Begeisterung nachkommt. Nun ja, das innere Seufzen weiss ja gut genug, dass die Zeiten des wilden Begehrens over sind, over, sagen die Jungen, auch die junge As­­sistentin, als sie einmal eine Liste mit Helens Fragen erstellt hat. Over, die Fragen werden ihm morgen unterbreitet, dem Chef. Nie mehr wird Helen im Verlies der La­­bormaus anrufen, nie mehr, schwört sie im Stillen. Und sie hält sich dran. Over, and easy, ja, wenn’s doch so wäre, wie die Jungen sungen. So wenig Zeit für sie und ihre An­liegen hat er noch nie gehabt, da muss ausser seiner La­bormaus, die sie nicht ernsthaft bedroht, eine weitere Frau im Spiel sein. Könnte, denn sie glaubt nicht im Ernst, dass Uwe fremdgeht, ohne mindestens eine Andeutung zu ma­chen. Und wenn es wichtig ist, wird er sie ins Bild setzen. Dieses eine nämlich haben sie sich gelobt, Transpa­renz in der Beziehung. Damals, als sie fanden, Ringe würden nicht getauscht, Ringe seien Fesseln. Seither lautet die Devise des geprüften Paars: kein Spitzeltum, keine Handykontrolle, Privatsphäre gestattet, sonst hältst du es zu zweit allein nicht aus.

Höchste Zeit, ihn in ihre Pläne einzuweihen. Ihre Reise könnte doch auch seine Chance sein. Er hätte als Strohwitwer die volle Konzentration auf seine Forschung. Und wenn sie nicht gestorben ist, in Mossul oder Afrin, dem neuesten syrischen Schlachtplatz, dann könnten sie sich irgendwo in der Mitte des Planeten Hoffnung treffen. Zu einem Badeplausch in Oman, nicht wahr, Helen, das sind die Widersprüche einer grünen Nationalrätin. Obszöne Gedanken schleichen sich ein, wenn der Nichtangetraute nicht kooperiert mit Tisch und Bett. Sie klopft sich auf die Schulter. Bis dann wirst du nicht mehr im Rat sein. Doch kann sie nicht verhehlen, dass sie in letzter Zeit von Destinationen der euphorischen Plakatromantik träumt. Träumen wird wohl noch erlaubt sein.

Die Ansteckung ihrer Schülerinnen? Das wäre Grund zur Besorgnis. Denn Gymnasiastinnen von heute wollen zwar studieren, aber gleich darauf, oft schon vorher heira­ten und Kinder kriegen. Von wegen Berufsleben, Frauen in die Politik, Quotenfrauen oder keine, da bricht ein einziges Oh Gott / oh Gähn / oh du Scheisse aus, und die grosse Freche fängt an, sich die Fingernägel zu lackieren. Man kann so lausig daherkommen, wie man will, doch Fingernägel müssen hip und vorneweg sein, knallroter Lack ist obligatorisch.

Der Hochzeitstag sei das Grösste, der wichtigste Tag im Leben der zeitgemäss denkenden Frau. Verkündet an­schliessend die grosse Freche und gibt sich lasziv. Man müs­se klar die Entjungferung vorher absolvieren und fleissig üben. Damit es in der Hochzeitsnacht dann ­me­ga­geil klappe. Dafür sei jeder Geld- und Zeitaufwand ge­­rechtfer­tigt, inklusive das umfassend professionell durchgeführte Fotoshooting, das die Gesamtinszenierung von der Kirche bis zum Bankett begleite. Die Kosten habe klar der Pa des Bräutigams zu übernehmen, denn der sei stinkereich, darum geht’s ja, dass der stinkereich ist, damit sich die Chose lohnt; ist doch logisch. Sind da noch Fragen?

Helen hat es aufgegeben, mit ihren Schülerinnen zu diskutieren. Sie hat ein paar Begabten des Romanistik-moduls ein inoffizielles Seminar angeboten. Da sind vier Girls und drei Jungs, die hell im Kopf sind und arbeiten wollen. Sie fand es schade, die wirklich interessierten Kids aussen vor zu lassen. Doch die Eltern haben dagegen opponiert.

Der Sex, das strapazierte Thema in den Medien. Von wegen der Mann will immer, nein, will er nicht, wenn er den Kopf voll Forschung hat. In dieser problematischen Phase der Zweisamkeit würde ihr der gegenseitige Besuch der ehemaligen Feuchtgebiete genügen, die nun ziemlich spröde sind, aber immer noch ansehnlich. Eine zwar mürbe ge­wordene, aber noch nicht erschlaffte Fleischlichkeit aus Mulden, Hügeln, Abschussrampen, lässt sich manuell be­handeln, das mag sie, das hat er früher auch gemocht. Ist die Tätigkeit genannt Streicheln definitiv ausser Betrieb? Bloss weil man seit achtundzwanzig Jahren zusammen ist? Das kann nicht sein. Was will die Frau? Statt einen schnellen Akt und das Schnarchen kurz darauf die ausführliche Beziehungspflege, ja gewiss, körperlich mit Haut und Haar. Wichtiger als der Koitus wird dann das Spiel, und nach dem Spiel einschlafen in der Löffelstellung. Das panische Geschlechtswerkzeug des Mannes im Zenit seiner Manneskraft darf auch mal ruhen, dann findet sich stattdessen ein lustiger Trabant von einem Penis in der gemeinsamen Mitte, ein Familienmitglied, mit dem frau tändeln und herumflottieren möchte. Das wäre dann der Flow, der in der Kreativproduktion erwünscht ist. Sie legt sich auf die Seite und hört Uwes näselnden Atemzügen zu.

Das Spiel hat einen Namen zwar, doch der ist von den Therapeuten und Beraterinnen ausgelutscht und abgenutzt, er weiss nicht mehr, was die wahren Körperfreuden sind: Er lautet Kuschelsex. Dass Uwe nie von Kuschelsex spricht, ist Helens Hoffnung. Und ja, hat dieser nun vorwiegend fremde Mann im Bett nicht letzthin freiwillig und spontan gekocht? Das muss wohl eine Liebeserklärung gewesen sein.

Sie wird die Erinnerung nicht los. Die Inspektion, eine freundeidgenössische Zeremonie. Zu diesem Zweck stieg der Vater in die tannengrüne Lodenuniform – daher wohl Helens Abneigung gegen Tannen –, gegürtet mit ledernen Patronenhaltern, den Felltornister mit dem gerollten Caput auf dem Rücken. Jeder Schweizer Staatsbürger ­hatte seine militärische Ausstattung, die wie eine camouflierte Rüstung im Mottenschrank auf dem Estrich ruhte, einmal im Jahr seiner Feldkompagnie vorzuführen. Dazu war der Karabiner aus dem Dachschrank zu schultern, ein bedrohliches Gerät. Die ganze Aktion schien dem Teenager fehlgeleitet, ihr Vater gab sich so der Lächerlichkeit preis. Denn eine solche Aufmachung entsprach einem Pausenclown, der sich HD Läppli nannte und das Boulevardtheater bediente. Auch im Radio riss er faule Spässe und heizte die radiophone Heiterkeit an. Das hatte nichts mit dem aufgeklärten Zeitgenossen, der ihr Vater war, am Hut, besser gesagt am Helm, die Krone der militärischen Einkleidung. Helen verstand diese künstliche Maskerade nicht, ihr Vater war kein billiger Sprücheklopfer, sondern ein ernsthafter Debattierer über das Weltgeschehen, und nicht nur, wenn Besuch kam.

Helen wartet die nächste Gelegenheit ab, mit den Eritreerinnen ins Gespräch zu kommen. Sie begegnet ihnen fast täglich auf dem Gang zum Grossisten. An diesem Tag sieht sie, dass der schwarze Junge in seiner grossen Tasche un­förmige Gegenstände mitschleppt. Nun fasst sie sich ein Herz, überquert die Strasse und spricht die beiden Frauen an.

Hallo, Ladies, ich glaube, wir haben denselben Heimweg. Ich würde Sie gerne kennenlernen. Ihr Junge ist reizend, wie heisst er?

Dann beisst sie sich auf die Zunge. Was ist in sie gefahren, so kann sie doch nicht mit der Tür ins Haus fallen.

Die Eritreerinnen sind stehen geblieben. Sie blicken Helen misstrauisch an. Sind Sie vom Migrationsamt?, fragt die grosse Eindrückliche.

Ach woher, ich bin Ihre Nachbarin, ich wohne Ihnen schräg gegenüber.

Aha, sagt nun die Kleinere und verzieht ihre fein­gesponnenen Züge.

Wissen Sie, eigentlich interessiert sich niemand für uns ohne Grund.

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