Urs Schaub - Tanner

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Tanner: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Spur eines ungewöhnlichen Verbrechens führt den suspendierten Kommissar Simon Tanner von Marokko ins romantische Grenzland zur französischen Schweiz: die grausamen Morde an kleinen Mädchen. Mithilfe des dicken Kommissars Michel und des zwergenhaften Butlers Honoré, der bei der reichen und verdächtigen Familie Finidori arbeitet, wühlt Tanner die Provinzidylle schnell auf und gerät dabei selbst in Lebensgefahr … Ein Kriminalroman von hinreißender Üppigkeit und seltener erzählerischer Kraft

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Irgendeiner der gelangweilten Götter muss Tanner in diesem Moment ausnahmsweise zugehört haben …

Der selbst gebrannte Apfelschnaps rinnt warm durch die Kehle. Karl schenkt nach und schweigend trinken sie, beobachtet von den Kühen.

Wenn es dir recht ist, sagen wir uns du! Was meinst du, Simon? Tanner ist einverstanden und zum dritten Mal schenkt Karl ein. Lange spricht keiner. Der Schnaps und die Wärme im Stall machen Tanner ganz schläfrig. Karl stiert in sein Glas.

Du, äh … Simon. Ich wollte vorhin nicht länger über deinen Besuch auf dem Mondhof sprechen!

Pause. Trinken.

Ruth regt sich dabei immer fürchterlich auf!

Interessant, denkt Tanner einmal mehr. Hat nicht Ruth dasselbe über ihren Mann gesagt?

Du warst mit Raoul befreundet, oder?

Aha, dann hat dir Ruth also doch schon erzählt, stellt Karl fest und trinkt mit einem schweren Seufzer sein Glas leer.

Tanner behält sein Glas in der Hand. Karl würde es sofort wieder nachfüllen und er will einen klaren Kopf behalten.

Ja, Raoul und ich waren befreundet. Er war eigentlich kein Bauer. Vom äh … Typ her. Verstehst du, Simon.

Tanner nickt. Und wartet. Karl will erzählen, kommt aber nicht so richtig in Fahrt. Oder fehlen ihm die Worte?

Damals war ja Auguste in Afrika und es blieb ihm nichts anderes übrig. Der große Hof und so weiter.

Karl schenkt sich wieder ein.

Er hat Orgel gespielt in der Kirche. Medizin hat er zu studieren angefangen. Dann hat ihn die Alte zurück auf den Hof gezwungen. Er war ein Träumer und nicht geschaffen …

Karl setzt den Satz gestisch fort. Zeigt auf die Kühe. Meint den ganzen Hof und die harte Arbeit.

Karl beißt sich zwischen den Sätzen immer wieder auf die Zunge. Jetzt räuspert er sich. Gibt sich einen Ruck.

Als sein Bruder zurückkehrte, was alle überrascht hat, fingen die Probleme erst an. Die beiden Brüder haben sich äh … sofort zerstritten und Raoul wurde hm … niedergeschlagen. Also, äh … seelisch. Er war in ärztlicher Behandlung. Ruth und ich haben ihm damals geholfen, wo es ging. Er war natürlich oft hier und am Anfang hat er noch viel erzählt von seinen Problemen mit Auguste. Aber mit der Zeit wurde er immer schweigsamer.

Karl hat unterdessen sein Glas auf das Brett gestellt. Er spaltet jetzt Strohhalme. Offensichtlich hilft es ihm, sich zu konzentrieren.

Er kam zwar immer noch zu uns zum Essen. Oder auf ein Glas Wein. Hat aber oft kein einziges Wort gesprochen und ging wieder nach ein, zwei Stunden. Regelrecht unheimlich ist sein Schweigen gewesen!

Ist es die Wärme und Stille des Stalles oder der Schnaps, der ihm jetzt immer mehr die Zunge löste? Tanner nickt nur und wartet, bis Karl weitererzählt.

Als dann seine Frau Selbstmord begangen hat, hörten seine Besuche bei uns auf. Wir haben ihn zum letzten Mal an dem Grab gesehen. Wir haben ihn besuchen wollen oder haben telefoniert. Aber immer hieß es, er wolle niemanden sehen und er sei krank. Er war zu der Zeit auch öfters auf Reisen. Hieß es. Manchmal war er drei Wochen lang weg.

Karl zuckt mit der Achsel, schenkt sich ein und trinkt.

Die Tochter war damals gerade zehn Jahre alt. Das Mädchen war oft hier. Bei Ruth. Wir haben sie sehr gerne.

Karl hält inne, als ob er in der Ferne etwas hören würde. Eine Kuh hustet heiser.

Eines Tages kommt Auguste hier vorbei und teilt uns mit, dass sein Bruder über Nacht den Hof verlassen habe. Seine Tochter habe er zurückgelassen und ziemlich viel Geld sei auch verschwunden. Raoul war regelrecht wie vom Erdboden verschwunden und niemand wusste, wo er hingegangen sein könnte.

An dieser Stelle zögert Karl.

Die äh … Polizei vermutete damals, dass er vielleicht auch Selbstmord begangen haben könnte, wie seine Frau, denn es war ja allerorts bekannt. Das mit seiner Niedergeschlagenheit.

Jetzt blickt Karl Tanner direkt in die Augen.

Wir kannten Raoul besser. Das alles passte überhaupt nicht zu ihm.

Karl schweigt und starrt in sein leeres Glas.

Vor allem, dass er Rosalind einfach so zurückgelassen hatte, das konnte einfach nicht sein. Das war unbegreiflich. Ruth und ich haben damals keine Nacht mehr geschlafen.

Karl wischt sich irgendwas aus den Augen und stellt das Glas auf das Brett zurück.

Tanner möchte seine Hand auf Karls Arm legen, tut es dann aber doch nicht. Sagt auch nichts und denkt nur an das weinende Mädchen, das er gestern kurz gesehen hat. Und an die Musik, die er heute gehört hat.

Das Medaillon! Er hat immer noch nicht das Medaillon geöffnet, fällt Tanner jetzt ein.

Karl spricht weiter. Aber er hat sich noch nicht wieder gefangen. Die Polizei suchte die ganze Umgebung ab, hat aber keine Spur gefunden. Es war unbegreiflich, aber niemand hatte ihn gesehen! Karl schnäuzt sich.

Drei Wochen später taucht plötzlich ein Brief auf. Aus Australien. Raoul schreibt darin, dass er es nicht mehr ausgehalten habe und dass seine einzige Chance zum Überleben sei, ein vollständig neues Leben anzufangen.

Karl schließt die Augen und es ist offensichtlich, dass er den Brieftext auswendig kann. Zwischen den Sätzen atmet Karl schwer.

Weit weg von allem und weit weg von allen. Auch von seinem Kind. Er bitte alle um Verzeihung. Verständnis könne er keines erwarten. Er müsse sein ganzes bisheriges Leben aus seinem Herzen und aus seinem Körper reißen und er bitte alle, die ihn kennen, ihn zu vergessen. Punkt! Das war's!

Karl öffnet wieder die Augen.

Der Brief wurde nicht, äh … wie sagt man? Angezweifelt. Die haben die Schrift geprüft. Irgendwie.

Und jetzt lacht Karl. Aber es ist kein heiteres Lachen.

Auguste verzichtete großzügig auf eine Anklage wegen des Geldes. Ja, ja! Und der Einfluss der Familie in dieser Gegend war groß genug, so dass keine weiteren Fragen gestellt wurden. Das Kind war ja gut versorgt bei der Familie von Auguste und der Alten. Zumindest materiell. So! Das war's. Aus! Aus die Maus!

Ein letztes gequältes Lachen von Karl beendete seinen Bericht.

Tanner holt das Medaillon aus seiner Jackentasche und hält es Karl unter die Nase.

Woher hast du das?

Hastig greift Karl nach der Kette.

Die Kette gehört doch Rosalind. Nach dem Tod von Lilly hat Rosalind das Medaillon bekommen.

Deswegen ein anderer eingravierter Buchstabe als auf der Reitgerte.

Tanner gesteht ihm, dass er vorhin in der Küche nicht alles erzählt habe und dass er die Reitpeitsche und das Medaillon neben dem Friedhof gefunden habe.

Karl versucht das Medaillon zu öffnen, aber es gelingt ihm auch nicht. Er holt aus seiner Tasche ein Klappmesser und vorsichtig setzt er die Spitze an. Mit einem leisen Klick springt das Medaillon auf. Ein winziges, zusammengefaltetes Stück Papier fällt aus dem Medaillon. Tanner hebt es vom Boden auf.

Schau, Simon, das sind Lilly und Raoul.

Man sieht zwei blass gewordene Minifotografien. Tanner steht auf und geht in die Nähe der Glühbirne. Zwei schmale, ebenmäßige Gesichter blicken ihn sehr ernst an.

Die sehen ja aus wie Zwillinge, sagt Tanner überrascht.

Das stimmt. Karl lächelt, er ist ihm zum Licht gefolgt.

Manchmal haben sie sich einen Spaß draus gemacht, sich als Bruder und Schwester ausgegeben. Und es hat immer funktioniert.

Raoul sieht auf dem Foto tatsächlich aus wie ein russischer Intellektueller. Und sie könnte ohne weiteres beim Bolschoi-Ballett engagiert gewesen sein.

Weißt du, wie sie sich kennen gelernt haben? Sie gingen beide in das gleiche Gymnasium in der Hauptstadt. Zwar nicht in die gleiche Klasse, aber sie haben beide in der Theatergruppe der Schule mitgemacht und haben in einem Stück von, äh …

… von Shakespeare gespielt, und zwar: Wie es Euch gefällt, oder? Wieso weißt du das? Karl ist verdutzt.

Ich vermute es nur. Wegen dem Namen, den sie ihrer Tochter gegeben haben, antwortet Tanner.

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