Alberto Nessi - Terra matta

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In kurzen pointierten Anekdoten und Episoden, wie man sie sich abends in der Runde erzählt, wenn die Rede auf interessante Figuren oder spannende Ereignisse der Region kommt, welche jeder einheimische kennt, berichtet Nessi vom traurigen Leben und wilden Aufbegehren des Tonio Boldini, der für die Republikaner in den Spanischen Bürgerkrieg ging; berichtet er von den harten Handarbeiten in dem Tabakmanufakturen des frühen 20. Jahrhunderts, wie die Frauen zwar zart mit den kostbaren Tabakblättern umgehen konnten, in ihren Streiks aber auch entschlossen mit den Padroni umzugehen wussten; berichtet er von den Hungersnöten Mitte des 19. Jahrhunderts, und wie 300 Mann unter der Führung des Mattirolo aus den Tälern in die Ebene stiegen, um die Lagerhäuser den Armen zu öffnen. Diese Erzählungen sind Poesie, so dicht und farbig diese nur sein kann, und Geschichte, so hart und lehrreich jene für das einfache Volk ja war.

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Beroldingen übernahm am Tor des Fleckens das Kommando über die Landjäger. Dort hatten sich auch der Bürgermeister Soldini eingefunden, der Hufschmied Pedroni mit der Trommel, der Kaufmann Terraneo, ferner zwei oder drei junge Leute, alle bewaffnet. Die anderen, die gegen Villa weiterziehen wollten, vernahmen nach einem kurzen Wegstück Stimmengewirr und das Getrampel von zoccoli und Schuhen in der Nacht. Und dann sahen sie sie:

«Sie kommen, sie kommen!», riefen die Brüder Boffi. Einer von beiden, der Gemeinderat, war den ganzen Nachmittag im Weinkeller gewesen und liess betrunken seinen Säbel sausen, trat vor und rief:

«Wer da?»

«Gute Freunde.»

«Wer sind diese guten Freunde?»

Einer trat vor: Sie wollten lediglich durchziehen durch Mendrisio. Doch der Gemeinderat beharrte darauf, dass man da nicht durchziehe: «Ich lasse euch einlochen, Hundesöhne!» Die drei drohten damit, alles in Brand zu stecken, und kehrten zu ihren Kameraden zurück.

Da feuerte ein Bursche vom Tor her den ersten Schuss ab, der Metzgergeselle legte das Gewehr an und schoss ebenfalls, doch blieb ihm keine Zeit mehr, neu zu laden, denn ein Schuss aus der Pistole von Mattirolo, der genau in dem Augenblick von der Mauer eines Guts an der Stras­se heruntergesprungen war, durchlöcherte die Krempe seines Hutes.

Die Glocken begannen Sturm zu läuten, und der Hufschmied schlug auf seine Trommel, so heftig er nur konnte. Und nun war auch schon der ganze Ort auf den Beinen: schreiende Kinder, Köpfe, die gegen die Fensterläden press­ten, um etwas zu erspähen, Männer, die aufrecht und mit gespitzten Ohren im Bett sassen.

«Wir sind Bürger wie ihr. Wir wollen nur durchziehen!»

«Wir wollen Brot!»

«Wir wollen polenta!»

«Wir haben Hunger!»

«Wenn wir sterben müssen, dann sollen die Herrschaften auch sterben!» Und von der anderen Seite:

«Schickt einen vor, dann wollen wir miteinander reden!»

Einer aus Coldrerio näherte sich, doch vom Tor her wur­den Rufe laut, man solle den schon einmal festnehmen. Und tatsächlich ergriffen sie ihn.

Darauf vernahm man aus der entfesselten Menge:

«Herr­gott! Vorwärts, marsch!»

«Vorwärts, marsch, ihr Hundsfotte, sonst bring ich euch alle um!»

Das war Fasola. Völlig ausser sich liess er seinen Stock sausen gegen die, welche, verängstigt von der Trommel, den Schüssen und dem Ruf «Erste Landjägerabteilung – Vorwärts marsch!», der plötzlich ertönte, sich zu verdrücken versuchten, indem sie in die dunklen Felder auf beiden Seiten der Strasse liefen oder zurückwichen. Einem Teil gelang es, in das Dorf einzudringen und einige der Verteidiger zu entwaffnen.

Sie setzten ihren Weg durch die engen Gassen zur Innenstadt hin fort. Unterwegs versuchten Terraneo und Borometta, sie zu beruhigen, und stellten Geld in Aussicht: Sie sollten sich nicht gegenseitig Schaden zufügen, sie seien doch Brüder; so senkte Boffi, der schon zum Schuss angesetzt hatte, weil er zwei oder drei der Seinen unter den Auf­ständischen erblickte, sein Gewehr.

Die Bande formierte sich auf dem Platz im Karree und gab Acht auf die Fenster, und der Bürgermeister, der beim Brunnen stand, rief:

«Mattirolo, Mattirolo. Was willst du?»

Er näherte sich ihm und nahm ihn unter freundschaftlichem Getue beiseite, hielt ihm eine Predigt: Was sind denn das nur für Sachen! Die gehören sich doch nicht – in der Nacht durch die Dörfer zu ziehen mit so viel bewaffneten Leuten!

Mattirolo sagte, es gebe nichts zu essen; es sei ihre Absicht, ruhig durch den Ort zu ziehen, um den Mais zu beschlagnahmen. Doch seien am Tor Schüsse gefallen. Der Anwalt versuchte ihm zu erklären, dass es zu dieser Stunde und bei so viel Leuten unmöglich sei, Essen zu finden.

«Verfluchte Reiche! Dann will ich dreissigtausend Lire!»

«Das ist zu viel. Wo soll ich sie denn hernehmen?»

«Dann rücke fünfzehntausend Lire heraus, damit man diesen Männern etwas zu essen geben kann!»

«Wo soll ich denn um diese Zeit eine solche Summe finden?»

«Wenigstens hundert Goldzechinen!»

«Unmöglich!»

Und als der Bürgermeister sich ihm am Arm einhängte, stürzten sich die Aufständischen auf ihn, weil sie meinten, er wolle ihn festnehmen. Statt dessen gingen die beiden zum Beinhaus und diskutierten. Bis der Amtsträger schliess­lich die Hand in seine Rocktasche steckte und eine Handvoll Münzen herausholte. Er gab sie ihm und fügte bei, er werde auf den Zeitpunkt ihrer Rückkehr aus Capolago ein schönes Geschenk bereithalten.

Mattirolo steckte die Münzen weg, ohne einen Blick darauf zu werfen. Sie reichten nicht einmal aus für den Schnaps.

Als sie sahen, dass es krumm lief, schlugen viele im Dunkel den Weg nach Torre ein, andere erreichten ihr Dorf auf abgelegenen Pfaden, voll Hunger und Gedanken: So war es also nicht wahr, dass auch die von Mendrisio hätten mitkommen sollen und dass sie es verstehen würden? Oder hatten sie nur eben keinen Mut gehabt, die Schlafmützen? Jemand hatte sogar gerufen: «Vorwärts, brave Kerle, zieht nur durch! Vorwärts, das sind die Unsrigen!» Und man hatte Mattirolo dem Hund von einem Borometta zurufen hören, auch er habe ihn verraten. Weil Mattirolo immer schon an Bewegungen, die der Unterstützung der liberalen Regierung dienten, beteiligt war, hatte er, noch eh sie zu diesem Unternehmen aufgebrochen waren, gesagt, er habe Befehl von den Oberen.

Stand er am Ende nicht unter dem Schutz der Grossen? Der Bürgermeister hatte sich doch vorhin bei ihm eingehängt …

Die Verbliebenen setzten ihren Weg fort nach Capolago. Eingangs Dorf machten sie bei einer Wirtschaft Marschhalt, aber wie sie auch klopften und riefen – nichts. Sie setzten sich am Strassenrand nieder.

Mittlerweile waren Mattirolo und zwei andere zu den Lagerräumen gegangen, um nachzusehen: da war nichts mehr. Die Säcke mit Korn waren bereits mit Booten in Sicherheit gebracht worden. So hatte man das Nachsehen und konnte nur noch Amen dazu sagen.

Da wurden plötzlich Fanfarenstösse laut in der Nacht. Die Fenster öffneten sich da und dort, und die Leute kamen auf die Strasse herunter mit ihren Lichtern und machten sich auf, dem Seeufer entlang: Es waren die Luganeser Truppen, die Musik in Galamontur mit Hahnenfedern auf dem Zweispitz wie für die Karfreitagsprozession. Unter den Klängen eines Militärmarsches setzte sich die Truppe in Bewegung Richtung Mendrisio.

Mattirolo erkannte Maraini, das erste Kornett, wieder und den Hornisten Sirena, die am Marsch von Locarno teilgenommen hatten und später an der Besetzung von Morbio Sotto im Jahre 1843, und er rief ihnen zu, dass sie höllisch falsch spielten: Mochten sie sich für die besten Musikanten des Kantons halten, sie seien halt doch nur lebendige Leichname; es wäre besser, sie würden zurückkehren mit ihrer Trommel, deren Fell allzu schlaff geworden sei und den Marsch der Sieben Makkabäer zu schlagen scheine!

Und weg war er.

Von der Sennhütte bei der Birke war es leicht für einen, der flinke Beine hatte wie Mattirolo, die Fuchs- und Schmugglerpfade zu nehmen: den Weg der Madonnina, den der Höhle, der zu Tre Crocette führt, und danach hinauf über die Höhen gegen den Bisbino. Das war sein Boden. Er konnte sich entlang der Grenze verstecken oder sich bis San Fedele vorwagen, ins Haus des Patrioten Andrea Brenta: Niemand würde ihn verjagen.

Die Kastanien, die Eichen und Buchen liessen zu, dass sein Blick tief zwischen die Stämme und das kahle Geäst eindrang und so die Uniformen der Soldaten sichtete, die gerne wähnen durften, die fünfhundert Lire Kopfgeld zu verdienen …

Er und seine Freunde hatten den bewaffneten Kräften wie der Regierung sagen lassen, dass sie nur kommen sollten, dass sie auf sie warteten. Und der Major Sala hatte sich am Tag nach dem Unternehmen herausgeputzt und war losgezogen an der Spitze einer verstärkten Ko­lonne.

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