Plinio Martini - Nicht Anfang und nicht Ende

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Hunger, Armut und Allgegenwärtigkeit des Todes treiben Gori um 1927 aus dem kargen Alltag im Maggiatal ins ferne Kalifornien. Zurück lässt er seine erste Liebe, Maddalena, seine Familie und Freunde. Zwanzig Jahre später kehrt Gori, geplagt von nicht endendem Heimweh, in seine Heimat zurück und findet nichts mehr, wie es war. Maddalena ist tot, die Mutter behindert und der Vater alt und gebrechlich geworden. Die in der Ferne ersehnte Heimat ist selbst fremd geworden. Plinio Martini, der 1979 verstorbene Tessiner Autor, schildert wirklichkeitsnah und mit von unterdrücktem Zorn vibrierender Sprache das Leben der armen Bauern aus dem Maggiatal.

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Ja, das Pensionat, die Villa mit dem Garten, die golde­ne Uhrkette auf der Weste ihres Vaters … Heute ist das Haus der Lopetro ein Haus wie alle anderen, doch damals schien es uns eine richtige Villa zu sein, vor allem wegen des Gartens, in dem Narzissen und Dahlien und je nach der Jahreszeit andere feine Blumen blühten. Für uns war es schon viel, wenn unsere Mütter in einem Winkel des Feldes Platz für vier Chry­­san­­­the­men fanden, die man dann zu Aller­see­len auf den Fried­hof trug. Nein, ich durfte mir keine Illusionen machen, sie stand viel zu hoch über mir – und jetzt lag auch noch Amerika dazwischen. Ich sagte:

«Den Zettel wirf nur weg.»

«Warum denn, Gori?»

Sie wartete mit ernstem Gesicht auf eine Antwort, und ich wagte es, ihr einen Augenblick lang in die Augen zu sehen – nach so vielen Jahren.

«Maddalena», sagte ich mühsam, «wir sind keine Kinder mehr – und ich … Du weißt, dass ich nach Ameri­ka muss, mir mein Brot verdienen.»

«Mir scheint, du gehst nicht sehr gern hinüber», sagte sie.

Wir wanderten unwillkürlich weiter. Mir war un­­be­haglich zumute, ich schwitzte, um ein Haar hätte ich zu heulen begonnen. Zum Glück näherten wir uns Schritt für Schritt der Biegung, wo man uns vom Dorf aus sehen konnte, und das hätte die Situation geändert. Doch sie blieb stehen und redete gleichgültiges Zeug, um die Zeit in die Länge zu ziehen. Sie sprach vom Wetter und fragte, ob wir die Ziegen schon nach Roseto gebracht hätten. Dann schwiegen wir still, und ich stand wie ein richtiger Tölpel mit hängendem Kopf da und ließ mich anschauen – mein graues Zeug, ihr leichtes Baumwollkleid.

«Wie du dich verändert hast», sagte sie traurig und fügte hinzu: «Aber du bist ein sehr hübscher Bursche, weißt du das?»

Da wandte ich mich wütend ab, denn ich dachte, sie wolle mich auslachen. Aber ich sah, dass sie ein wenig rot geworden war, sie war wunderschön, und ich kannte mich überhaupt nicht mehr aus. Hinter mir stand ein großer Kirschbaum mit dickem, glattem Stamm. Heute ist er abgehauen, doch der Stumpf steht noch dort, und du kannst dir denken, dass ich ihn jedes Mal ansehe, wenn ich vorbeikomme. An jenem Tag sah ihn auch Maddalena an und sagte:

«Es wäre schön, wenn du wieder ein Herz für mich zeichnen könntest. Gleich hier in die Rinde.»

Das hatte ich wahrhaftig nicht erwartet. Ich stand wie ein Stock da und starrte auf den Kirschbaum, so verwirrt, dass ich gar nicht merkte, wie sie davonschlüpfte. Dann begann ich ebenfalls zu laufen, mitten durch die Wiesen, die noch vom letzten Schnee nass waren. Jetzt war es die wichtigste Sache der Welt, noch einmal mit ihr zu reden, und so rannten wir, sie voraus und ich hinterdrein, wie zwei Kinder, die Fangen spielen. Ich sehe sie noch, wie sie sich lachend nach mir umdrehte. An ihrem Gartentor holte ich sie ein.

«Ich habe die Geschichte mit dem Kirschbaum nicht recht verstanden …», sagte ich, ganz außer Atem, während ich das Türchen festhielt, das sie – ohne besondere Eile – zu schließen suchte.

«Dann hat es keinen Zweck, dass ich sie dir erkläre», antwortete sie und lief wieder davon, aber an der Haustür wandte sie sich um und lachte mir zum Abschied zu. Die Tür schloss sich hinter ihr, und ich ging auf einem weiten Umweg durch die Felder nach Hause – von Kopf bis Fuß ein Esel.

Doch im Dorf gab es keine Arbeit, die wirklich Arbeit war, außer im Winter Mist zu tragen für Frauen, die es nicht mehr schafften. Dafür zahlten sie uns einen Franken fünfzig im Tag – zu viel für sie selber und zu wenig für uns. Die Kräftigsten brachten es manchmal auf zwei Franken, wie zum Beispiel ich, der mit achtzehn Jahren einen Meter achtzig lang und entsprechend schwer war. So groß und stark zu sein und nie einen Centesimo in der Tasche zu haben, zu dem man sagen konnte: «Du gehörst mir, mit dir tu ich, was ich will!», und keine Möglichkeit zu sehen, etwas zu verdienen oder einen Beruf zu lernen … Ich tat mich um, so gut ich konnte. Unser Vater hat mir nie eine Arbeit aufgetragen, die ich mir nicht, ohne zu mucken, auf den Buckel geladen hätte, und wenn ich hätte Daumendrehen können, ging ich noch Zäune oder Mäuerchen ausbessern. Aber inzwischen waren die Brüder, die nach Antonio und mir kamen, groß geworden und hätten uns auf der Alp und bei den Ziegen ersetzen können.

Wenn es etwas Gutes zu essen gab, mahnte mich die Art, in der die Kleinen mit angehaltenem Atem dasaßen, dass ich meinen Anteil nicht nach meinem Appetit bemessen durfte. Doch unsere Mutter, die, ohne dass man es merkte, ihre Augen überall hatte, behielt gewöhnlich etwas für mich zurück, für später. Auch dass ich heimlich essen sollte, bedrückte mich. Die Mutter seufzte.

«Das darfst du nicht sagen, Gori, du kannst nichts dafür, dass in dich mehr hineingeht als in die anderen. Du gerätst dem Großvater nach, der war auch so ein Riesenkerl. Bei den vielen Kindern, die ich in die Welt gesetzt habe, ist es schon recht, dass eines ihm ähnlich wird.»

Dem Großvater Benvenuti zu ähneln, wo die meis­ten im Dorf es nicht einmal zuwege brachten, sich gerade zu halten, fast wie die Lärchen oben auf den Graten, das fand ich großartig; aber mit der Zeit begann ich selber zu denken, dass ich dem lieben Gott zu groß geraten sei. Ich hatte das Gefühl, dass ich über­all anstieß, daheim, in der Schule und der Kirche. Sogar im Bett hatte ich meine Plage mit der Decke, die ich einmal über die Schultern und einmal über die Füße zog, ohne dass es mir je gelang, mich richtig zu­zudecken. Sonntags sangen sie auf dem Platz: «Amerika ist lang und breit», und wenn ich nicht einschlafen konnte, ging mir der Refrain im Kopf herum. Laut jenen, die drüben gewesen waren, schien Amerika das Schlaraffenland zu sein. So begann ich darüber mit Antonio zu reden, der friedlicher Natur war und von sich aus ewig hier geblieben wäre. Ich war es, der ihm den Floh ins Ohr setzte, und es tut mir noch heute Leid, denn jetzt ist es klar, dass er seine Tage jenseits des Großen Wassers beschließen wird.

Unsere Mutter hatte in fast regelmäßigen Ab­ständen von anderthalb Jahren zwölf Kinder zur Welt gebracht. Vittorina, die Älteste, war mit sieben Jahren verbrannt. Dann kamen der Reihe nach An­tonio, ich, Maria, Silvio und alle anderen bis zu Margherita, die ein paar Monate bevor Antonio und ich hinübergingen, geboren wurde. Da zwei in den Windeln gestorben waren, an Diphtherie, wie es hieß, müssen wir bei meiner Abreise neun Geschwis­ter gewesen sein.

Vittorina starb, als ich ungefähr vier Jahre alt war. Ich erinnere mich nicht, wie sie aussah, es gibt nicht einmal eine Foto von ihr. Sie ist dahingegangen und hat nichts zurückgelassen als einen großen Schmerz. Ich denke aber, dass sie Zöpfe und lange Röcke getragen haben muss, wie alle Mädchen in ihrem Alter; so­­gar uns Buben zog man bis zu vier, fünf Jahren ein langes Kleidchen an, weil das bequemer war. Die Mut­­ter sagte immer, ein Mädchen wie Vittorina sei ihr Gewicht in Gold wert, denn mit sechs Jahren war sie schon so vernünftig, dass sie zu den Kleinen schauen konnte. An jenem Tag hatte die Mutter, bevor sie das Haus verließ, Antonio, Maria und mich in die Stube eingeschlossen, die wir mit der pigna *heizten; Vittorina ließ sie mit dem Kleinsten in der Wiege in der Küche. Sie ging Wasser holen. Der Brunnen lag auf dem Platz, und für den Hin- und Rückweg und das Warten, bis der Eimer voll war, brauchte man eine Viertelstunde. Da das Feuer in der Küche brannte, hatte sie uns vorsichtshalber eingesperrt, wie unsere Mütter es immer taten, falls sie uns nicht mit einem Strick anbanden. Aber auf Vittorina konnte sie sich verlassen; sie hatte ihr aufgetragen, auf das Kleine und auf die Milch, die über dem Feuer hing, aufzupassen.

Als nun Vittorina den Kessel von der Kette loshakte, fingen ihre Kleider Feuer. Sie merkte es wohl nicht gleich. Als sie sich dann plötzlich in Flammen stehen sah, rannte sie schreiend hinaus, der Mutter entgegen, und draußen an der Luft loderte sie wie eine Fackel auf. Sie fiel hin, das arme, kleine Ding, und raffte sich noch einmal auf, um in den Armen ihrer Mutter zu sterben, die ihr entgegenlief. Aber sie kam schon zu spät.

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