Stephen Turoff Sieben Schritte zur Ewigkeit
Stephen Turoff
Sieben Schritte
zur Ewigkeit
Aus dem Englischen übersetzt
von Susanne Lötscher
Giger Verlag
Titel der englischen Ausgabe
Seven Steps to Eternity
Erschienen bei Clairview Books, London
1. Auflage 2005
© Stephen Turoff, London
© der deutschsprachigen Ausgabe 2005 Giger Verlag,
CH-8852 Altendorf/Zürich
www.gigerverlag.chUmschlagbild: In medias res, Jürgen Schmidt, D-90402 Nürnberg Layout: Roland Poferl Print-Design, D-50733 Köln Koordination: Kölner Medienbüro ( www.koelner-medienbuero.de)
e-Book: mbassador GmbH, Basel
Printed in Germany
ISBN Nr. 3-9523065-1-7
eISBN 978-3-907210-96-3
Ich möchte mich bei all meinen Freunden
in der sichtbaren und unsichtbaren Welt bedanken,
die die Entstehung dieses Buches
ermöglicht haben.
Stephen Turoff
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
VORWORT
Als Medium genieße ich das Privileg, oft Seelen der Astralebene zu begegnen. Sie haben mich im wahrsten Sinn des Wortes über ihre Erfahrungen in den Ebenen nach dem Tod aufgeklärt und erleuchtet.
Wenn eine Seele ihren Körper zum ersten Mal verlässt, gerät sie in einen schlafähnlichen Zustand und erwacht auf jener Ebene der Astralwelt, die für sie geeignet ist. Ich werde oft nach diesem Begriff »Ebene« befragt und die nahe liegendste Antwort ist Schwingungszustand. Klangwellen beispielsweise; die UVStrahlen der Sonne; Strahlen einer elektrischen Lampe; sie sind alle unsichtbar, durchdringen sich gegenseitig, beeinträchtigen oder behindern sich aber nicht. So ist es auch mit den Ebenen der Astralwelt.
Auf jeder dieser Ebene weilen jene Seelen, die dort am besten ihrer spirituellen Entwicklung gemäß leben und wirken können: »Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.«
Neulich hielt ich am Volkstrauertag einen Vortrag. Als ich so am Rednerpult stand und überlegte, wie ich anfangen sollte, trat ein junger Mann in mein Bewusstsein. Mit meinem medialen Blick konnte ich ihn deutlich sehen und begann mich einzuklinken in das, was er mir über seinen Tod im Ersten Weltkrieg erzählte. »Ich heiße James«, fing er an und dann erzählte er mir, was er im Alter von zwanzig Jahren nach seinem Tod erlebt hatte.
Auf dem Heimweg war ich mir seiner immer noch bewusst. Als ich es mir in meinem Lehnstuhl bequem machte, um mich gedanklich zu sammeln, näherte er sich wieder. Wir scherzten ein bisschen und ich dankte ihm für seine Unterstützung bei meinem Vortrag. Wir erzählten uns sogar ein paar Witze! In den folgenden Tagen lernte ich diese liebenswerte Seele gut kennen und es entstand eine Verbindung zwischen uns.
Eines Tages fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch über sein Leben zu schreiben–nicht über sein tragisch kurzes auf unserer Ebene, sondern auf den Ebenen, durch die er sich seit seinem Ableben bewegt hatte. »Da bist du bei mir an den Falschen geraten«, entgegnete ich als Erstes. Doch da Jim alle Überredungskünste aufbot und ich darauf bestand, dass er mir dabei sehr viel helfen müsse, erklärte ich mich bereit, diese Herausforderung anzunehmen. Es war mir nicht ganz klar–und vielleicht war das auch ganz gut so -, was für ein gewaltiges Unterfangen dies sein würde. Doch ich bin froh, dass ich mich darauf eingelassen habe, weil ich damit, wie Jim bemerkte, sowohl ihm half, als auch selbst so viel dazulernte.
Ich nahm mir dafür jeden Tag etwas Zeit und durch meine gewissenhafte Arbeit nahm das Buch allmählich Gestalt an. Vor Beginn jeder Sitzung bat ich in einem Gebet zuerst um Führung und Jim näherte sich. Ich spürte, wie er mir auf die Schulter klopfte, und hörte seine besonderen Begrüßungsworte: »Und, bist du bereit?«
Beim Lesen werden Ihnen unterschiedliche Stilebenen auffallen–das liegt an der Art, wie Jim mir dieses Buch vermittelte. Er belieferte meinen Geist mit Bildern und überließ es mir, sie zu deuten.
Die folgenden Seiten sind die unmittelbaren Berichte darüber, wie Jim unsere irdische Ebene verließ und welche Erfahrungen er im Leben nach dem Tod machte. Ich habe oft angezweifelt, ob wirklich ich diese Berichte verfasst habe! Manche Abschnitte sind wie rohe Diamanten mit etwas rauen Kanten, so wie Jim selbst. Andere Passagen sind eher wie Perlen, Perlen der Weisheit von den Führungsgestalten und Lehrern, die ihm Beistand leisteten. Es wurde ihm bald klar, dass er viel zu lernen hatte.
Ich habe mein Bestes getan, um diese Rohdiamanten und Perlen, diese Juwelen, aufzufädeln; und ich hoffe wirklich, dass ihre Schönheit und Wahrheit Ihr Leben genauso bereichern werden wie meines.
Stephen Turoff
KAPITEL 1
»ICH STARB IN DER SCHLACHT AN DER SOMME« Das waren die ersten dramatischen Worte, die James Legget mir vermittelte. In der Folge erklärte er, wie er mit zwanzig Jahren den Tod gefunden hatte.
Es war im August 1914. Ich war erst achtzehn Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Wie die meisten Jugendlichen wollte ich unbedingt zur Armee und hatte das Glück–wenigstens glaubte ich das damals -, genommen zu werden. Ich machte mir kaum bewusst, dass ich nicht zurückkommen würde.
Im November desselben Jahres verließ ich ein Zuhause, in dem ich immer liebevoll umsorgt worden war, und begab mich in das Lager in caterham. Das war ziemlich beschwerlich für mich, denn ich vermisste die Annehmlichkeiten von daheim. Jener Herbst war einer der regenreichsten, die ich jemals erlebt habe. Wir wurden in primitiven Armeezelten untergebracht, wo wir nur unter einer Wachstuchdecke und zwei Laken schliefen.
Mit der Aufstellung der Holzbaracken für den Winter war gerade erst begonnen worden. Bis spät in den Herbst hinein mussten wir in mit Sackleinen bespannten Unterständen leben und auf dem Boden schlafen.
Es wurden neue Befehle ausgegeben, denen zufolge wir in die Chelsea-Baracken umquartiert werden sollten. Diese erfreuliche Nachricht gab uns Grund zu feiern, denn es bedeutete, dass wir endlich ein richtiges Dach über dem Kopf haben würden. Nach Beendigung der Grundausbildung wurde das Regiment ins Ausland abkommandiert, wo wir das Gelernte praktisch anwendeten.
Im darauf folgenden Jahr kam ich zum Glück oft um Haaresbreite davon, verlor aber viele Freunde auf dem Schlachtfeld, bevor das Schicksal dann ein letztes Mal zuschlug. Bereits 1916 wurde meine Zeit knapp. Ich wurde in die Schützengräben verlegt. Die Deutschen beschossen unsere Frontlinien und das Niemandsland dazwischen mit Granaten. Wir warteten auf den Angriff, der, wie wir wussten, auf das Sperrfeuer folgen würde. Es kam zu einem grimmigen Nahkampf, aber wir schlugen sie zurück, wobei es auf unserer Seite nur geringe Verluste gab. An der Front wurde der Befehl ausgegeben, wir sollten zum Gegenangriff übergehen, bevor sich die Deutschen neu formieren konnten.
Bei Einbruch der Dunkelheit lag Stille über dem Schlachtfeld, man hörte nur ein paar Granaten explodieren, die den Nachthimmel erhellten. Vorsorglich duckte ich mich, denn die deutschen Heckenschützen brauchten nicht viel Licht, um ihr Ziel zu treffen. Plötzlich ertönte der Pfiff und man hörte den Schrei »Auf sie, Jungs!«
Wir waren erfüllt vom Kampfgeist, der nur in dieser einzigartigen Kameradschaft entstehen kann, die es in solchen Situationen gibt. Auf diesen Augenblick hatten wir die ganze Zeit gewartet. Mit aufgesteckten Bajonetten drängten wir über die Brustwehr. Für die Deutschen war unser Kommen nicht überraschend, denn sie bewarfen uns mit allem, mit Ausnahme des Spülbeckens.
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