Andreas Widmer - Scheiss Bullen

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Andreas Widmer ist seit 37 Jahren mit Leib und Seele Polizist. Sein Beruf ist geprägt von Gewalt, Hass. In seinem spannenden Buch erzählt er aus seinem Alltag zwischen den Fronten an Demonstrationen, Chaostagen, Begegnung mit Hooligans an Fussballspielen. Der Autor stellte in seiner langen Polizeikarriere fest, dass sich die beiden Fronten, er nennt sie »Polizei und Gegenseite«, bei Konfliktsituationen in eigensinnige Verhaltensmuster verstricken, Deswegen entstanden viele Unstimmigkeiten. Sein Buch sieht er als Förderung des Verständnisses und als Gedankenanregung, Eigene Erfahrungen und Schilderungen aus der Gegenseite fliessen ein. Der rote Faden ist das Thema »Feindbild Polizei«, oft als »Scheissbullen« oder ACAB, »All Cops are Bastards« beschimpft. »Als Brückenbauer sehe ich mich nicht, weil die Brücke nicht belastbar ist, sprich die Fronten zu weit voneinander weg sind, hingegen als Impuls- und Ratgeber, vielleicht ein Hauch eines Mediators« so der Autor über sein Buch.

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Andreas Widmer

Scheißbullen

Andreas Widmer

SCHEISSBULLEN

Ein Polizist erzählt aus seinem Berufsalltag

zwischen Hass und Gesetz

картинка 1

Hinweis zu diesem Buch:

Das Buch verzichtet auf die unterscheidung von

männlichen und weiblichen Formen und verwendet nur

ein grammatisches Geschlecht, weil das das lesen erleichtert.

Es kann sowohl männlich wie weiblich sein. In beiden Fällen

ist das jeweils andere Geschlecht mitgemeint.

Infos über den Verlag und zu weiteren Büchern:

www.gigerverlag.ch

1. Auflage 2019

© Giger Verlag GmbH, CH-8852 Altendorf

Telefon 0041 55 442 68 48

www.gigerverlag.chLektorat: Josef K. Pöllath M. A.

Fotos der Bildtafeln: privat und zur Verfügung gestellt

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Layout und Satz: Roland Poferl Print-Design, Köln

e-Book: mbassador GmbH, Basel

ISBN 978-3-907210-04-8

ISBN 978-3-907210-17-8

Inhalt

Einleitung

Warum schreibe ich dieses Buch?

Zu meiner Person

Mein Zugang zum Thema

Die ersten Jahre ab 1982 bei der Polizei

Feindbild: Scheißbullen

Beispiele und Ausprägungen

Die Polizei als Feind

ACAB: All Cops Are Bastards!

Interview mit einem Polizeihasser

Treffen mit einem ACAB-Tätowierten

Racial Profìling

Gewalt gegen beamte

Demonstrationen

2019 – das Jahr des Frauenstreiks

Klima und Umwelt

Virtuelle oder analoge Welt

Wie militant soll es bitte sein?

Solidarität mit Gilet-Jaunes

Vorfall mit gefährlichen Feuerwerksartikeln

Katz-und-Maus-Spiel: Repression löst Reaktion aus

Szenario Lärm

Klischee Polizei, sprich Bullen

Traumatisierungsgefahr

Erscheinungsbild und Glaubwürdigkeit der Polizei

Eine fiktive episode

Aggressionspotenzial bei Jugendlichen

Mobbing am Arbeitsplatz

Maßnahmen zur Aufweichung des Feindbildes

Trägt bessere Prävention zur Problemlösung bei?

Prävention und Aufklärung in Bildungsstätten

Ist Repression eine Lösung?

Beeinflussungsfaktoren

Auslöser

Siedepunkt

Achtung Filmaufnahmen

Friedenstifter und Selbstanbieter

Der Nutzen von selbsternannten Friedensstiftern

Die Menschrechtsorganisation »augenauf«

Wo liegen die Grenzen?

Kommunikation

Die 24-Stunden-Gesellschaft

Gegenseitige beobachtung

Die Rolle der Politik

Spezialthemen

Hausbesetzungen

Der ständige Kampf gegen die Speckis

Was passiert in den besetzten Häusern?

Grundsätzlich lassen sich die Hausbesetzer in drei Gruppen unterteilen

Wer sind die Hausbesetzer?

Das Wohlgroth

Reithalle Bern

Die linke Subkultur wehrt sich

Präventionsgedanke

Der Freiraum

Ist Freiraum Allgemeingut?

Stadtaufwertung, Ausbeutung und Kommerz

Illegale Partys

Eine private Party artet in einen Alkoholexzess aus

Clubs und Türsteher

Der Umgang mit negativen Schlagzeilen

Deeskalation oder durchgreifen?

RTS »Reclaim the Street«

Die Dynamik ist wie ein lodernder Vulkan

Aktivitäten der Linksextremen

Die Vielschichtigkeit

Legitimierung eines anonymen Demonstranten

Die Pufferfunktion

Der berüchtigte »schwarze Block«

Eine RAS-Anführerin über den »Schwarzen Block«

Der Linksextremismus wird unterschätzt

Merkblätter mit Verhaltensregeln bei Demonstrationen

Nachwuchsförderung im Linksextremismus

Eine ehemalige Linkextremistin erzählt (anonym)

Wie wird agiert?

Straßenkampf und seine Themen

Globalisierung und Kapitalismus

Arbeitskampf

Tierschutz

Chaoten

Der Anarcho-Kreis in Zürich

Es fehlen autonome Räume, so die Ansicht der Revolutionäre

Platzaktion »Wir bleiben alle«

Autonome Schule

Kontroverse in Basel

Rechtsextremismus

Schlagzeilen an Fasnacht

Fußballfans und Gewalt

Rayonverbote

Rechtsanwältin für Fananliegen

Mein persönlicher Umgang mit dem Thema Feindbild

Kindheit bis eintritt Polizei

Gefühlswelt in der Militärzeit

Fazit

Einstecken als Bediensteter des Staates

Alltagssituationen

Amoklauf im bauamt

Das leiden an der limmat bei der letten

Rollenwechsel

Niemand ist schuld

Unter Beschuss

Persönliche Präferenzen

Sympathie zeigen und abwägen

Der surreale Modus

Todesangst

Neue Wege im Jahr 2020

Vernetzung und Hobby

Nachwort und Dank

Der Autor

Gedicht zum Buch

Einleitung

Warum schreibe ich dieses Buch?

Üble Beschimpfungen und tätliche Angriffe auf Polizisten nehmen zu. In meinen 37 Dienstjahren als Polizist stellte ich fest, dass sich die beiden Fronten, wir nennen sie »Polizei und Gegenseite«, bei Konfliktsituationen in spezifische Verhaltensmuster verstricken. Daraus entstehen Unstimmigkeiten. Die Fronten sind weit voneinander entfernt, so scheint es. Das Buch ist kein »Polizei-Knigge«, sondern will das Verständnis fördern und Gedanken anregen. Warum sich Feindbilder entwickeln, wird ausgiebig analysiert und erörtert. In diesem Kontext sehe ich mich als Mediator und Ratgeber. Eigene Erfahrungen und Schilderungen aus der Gegenseite befeuern die Kluft zwischen Gesetz und Hass. Das Feindbild »All Cops Are Bastards« (ACAB) und das Schlagwort »Scheißbullen« bilden den roten Faden im Buch.

Ich resümiere und analysiere die Auswüchse und Anfeindungen. Zwischen der Gegenseite und der Polizei arbeitete ich bis Frühjahr 2020 als eine Art Puffer zwischen den Fronten. Als Fachspezialist geriet ich immer wieder ins Kreuzfeuer der extremen Linken, von denen die Polizei als Feindbild wahrgenommen wird. Wobei das nicht nur auf die Linken und Freiraumaktivisten zutrifft. Im Buch erfahren Sie, wie vielfältig sich dieses Feindbild manifestiert. Hinter jedem Bullenhasser steht eine individuelle Prägung. Wenn wir diese Prägung besser verstehen, ist - wie ich meine - ein respektvolles Nebeneinander eher möglich. Denn ein Polizist ist ja kein Wesen ohne Gefühle und das Gegenüber per se kein Rüpel.

Betrachten wir die Ideologie der Gegenseite genauer. In diesem Buch wird gefragt, wieso vorwiegend Jugendliche gegenüber der Polizei Kontroversen auslösen, und warum häufig Frustration in Aggression überschwappt und die Situationen damit eskalieren. Kann ein besseres Verständnis zu einer allgemeinen Verbesserung beitragen? Wie wird der gesteigerte Frustpegel in Hass verwandelt? Was können wir aus all den Erfahrungen lernen? Diese und mehr Fragen werden uns in diesem Buch beschäftigen und begleiten. Seien Sie gespannt! Dieses Buch wendet sich an alle, die ganze Gesellschaft, seien es Schüler, Lehrlinge, Politiker, Lehrer, Demonstranten oder Polizisten. Gehen wir also gemeinsam auf die Brücke und schauen wir auf die andere Seite.

Zu meiner Person

Ich wuchs zusammen mit zehn Geschwistern in einfachen Verhältnissen als Sohn eines Bauern im Kanton St. Gallen auf. Nach der Schule wollte ich die Kunstgewerbeschule besuchen. Das war jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich. Daher lernte ich Maler und Tapezierer, da es in diesem Beruf auch um das Gestalten geht. 1982 legte ich diesen Beruf nieder, um Polizist zu werden. Ich wollte der Gerechtigkeit und dem friedlichen Miteinander dienen. Den Pinsel brauchte ich fortan nur noch für mein Hobby, die Kunstmalerei.

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