Käthy Hess-Widmer - Sterben mit oder ohne Gott?

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Alles wird und alles stirbt, und es scheint, wie wenn dieser ewige Zyklus das ganze Weltgeschehen wäre. Die Vorstellung ändert sich, wenn ein geliebter Mensch uns wegstirbt. Über viele Jahre hat die Autorin nachts an den Betten schwerkranker und sterbender Menschen gewacht und dabei erlebt, wie Menschen sich mit ihrem Leben versöhnten und dann friedvoll von dieser Welt gingen. Das Buch «Sterben mit oder ohne Gott?» erzählt, wie Schwerkranke und Sterbende für sie zu Lehrmeistern wurden.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum 4 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2022 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-903861-95-4 ISBN e-book: 978-3-903861-96-1 Lektorat: Tobias Keil Umschlag- und Innenabbildungen: T. Sch. Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com

Vorwort 5 Vorwort Weiß ich, dass es ein Leben aus dem Geistigen/Ewigen gibt, das meine Seele nährt, führt und glücklich machen will? Oder kenne ich nur die materielle Welt, wie ich sie hier erfahre und lebe? Bin ich damit restlos zufrieden oder fehlt mir etwas, das ich im Augenblick vielleicht noch nicht benennen kann? Damit wir diese Kernfrage beantworten können, müssen wir einmal wenigstens erlebt haben, was es mit uns macht, wenn wir tief im Herzen angerührt werden. Nicht bloß angerührt von der weltlichen Liebe und Freude, sondern angerührt von einer viel tieferen Herzenswärme, die man kaum in Worte fassen kann. Man kann sie nur erfahren. Wir sind nicht andere in dem Moment, wenn unsere irdische Zeit abgelaufen sein wird. Wir werden alle einmal so ins Sterben hineinkommen, wie wir gelebt und miteinander umgegangen sind. Im Sterben kommt die Summe unseres Lebens zum Tragen. Das lehrt mich meine Erfahrung an den Sterbebetten. Sterben hat viel mit Versöhnung zu tun. Nicht nur lässt sich ruhiger sterben mit einem guten, aufgeräumten Gewissen; es lässt sich auch viel freudiger leben, wenn wir mit unserem Schöpfer, unserem Umfeld und mit uns selbst in Frieden sind. Ein guter und ehrlicher Mensch weiß, dass er sich trotz all seiner Bemühungen immer wieder schuldig macht. Es geht gar nicht anders, da wir nebst vielen guten Eigenschaften auch unzählige Mängel in uns tragen, die wir aus unserer Ahnenkette als Erbe in diese Welt mitgebracht oder die wir uns selbst angeeignet haben. Glücklich der Mensch, der früher oder später in sich die Sehnsucht nach Umkehr verspürt! Das Thema der Versöhnung auf allen drei Ebenen (Gott – Mitmensch - sich selbst) wird ihm wichtig werden. Wer es wagt, diesen Weg unter seine Füße zu nehmen, wird mit Freuden feststellen, dass er seine täglichen Arbeiten bewusster und auch liebevoller angeht und ein hörendes Ohr bekommt für die vielfältigen Anliegen der Mitmenschen. Unter vielen anderen Eigenschaften wird ihm echte Empathie heranwachsen. Der arrogante Mensch hingegen sieht das anders. Er ist der festen Überzeugung, dass er alles gut und richtig macht. Er erkennt eigene Schuld kaum an und ist durch seine Arroganz dafür blind geworden. Er sucht den Fehler stets bei den anderen. Wir kennen dieses Verhalten, da die Arroganz mehr oder weniger leider auch Teil von uns allen ist. Meine Begleitungen am Bett sterbender Menschen laufen parallel mit den Erfahrungen meiner ganzheitlichen Massage. Meine treue Freundin sagte mir vor 35 Jahren: „Lehre die Menschen den Weg zu Gott, solange sie gesund sind! Wenn sie ins Sterben kommen, wird ihnen die Kraft für eine wahre Umkehr weitgehend fehlen.“ Ich nahm ihr Anliegen ernst. Sie werden das in meinem Erfahrungsbericht sehen.

Zu den Erfahrungsberichten 8 Zu den Erfahrungsberichten Vor mehr als 30 Jahren durfte ich die ersten schwerkranken Menschen ins Sterben begleiten. Vorab war ein Erlebnis auf meinem Heimweg, das mich tief beeindruckte: Ich war mit dem Auto unterwegs. Vor mir kam ein junger Mann auf seinem Motorrad daher geschleudert. Buchstäblich daher geschleudert kam er und lag danach regungslos auf der Strasse, sein defektes Motorrad ein gutes Stück von ihm entfernt. Ich parkierte am Strassenrand mein Auto und ging zu diesem verletzten Mann. Der Verkehr war nicht sonderlich gross, aber doch so, dass sich andere um die Ambulanz kümmern und den Verkehr regeln konnten. Ich blieb bei diesem jungen Mann, als gäbe es nur ihn auf dieser Welt. Als ich sah, dass er noch atmete, sprach ich ihm gut zu und blieb ruhig bei ihm, bis die Ambulanz eintraf und ich sah, dass er in guten Händen war. Danach begleitete ich ihn im Gebet. Wochen später suchte mich seine Mutter auf und erzählte mir, dass ihr Sohn auf dem Weg der Besserung sei. Er brauche jetzt viel Geduld und Ausdauer in der Physiotherapie. Aber die Ärzte meinen, alles werde gut kommen. Dieser Unfall war für mich wegweisend. Da wurde in mir eine Gabe angerührt, die ich so vorher an mir nicht kannte. Ein halbes Jahr später vernahm ich, dass ein Einführungskurs für Begleitungen schwerkranker und sterbender Menschen ausgeschrieben war. Ich meldete mich, ohne vorher zu überlegen, ob ich dazu die nötige Reife mitbringen werde. In diesem halben Jahr des Wartens wurde mir klar, dass ich tiefere Wurzeln in den Glauben zu schlagen hatte. Verunsichert wie ich damals war, lebte ich wie viele andere im Helfersyndrom, ohne es zu merken. Die Gefahr, andern zu helfen, um dadurch den eigenen Problemen auszuweichen, kannte ich damals noch nicht wirklich. Bald aber spürte ich, dass es nicht reichte, so oberflächlich und scheinbar zufrieden mit dieser Welt, wie sie sich mir anbot, Menschen ins Sterben zu begleiten. Es begann für mich eine Zeit des Suchens. Das war anfänglich recht schwierig, denn während dieser Zeit suchte ich am falschen Ort: außen statt innen. Ich las unzählige Bücher zum Thema Sterben, fand darin aber die Antwort nicht, nach der ich mich sehnte und hungerte. Es war meine Rettung, dass für mich die ersten paar Nachteinsätze in der Klinik sehr herausfordernd waren, denn dadurch wurde mir klar, dass ich an mir zu arbeiten hatte.

Beat S., 84 10

Niklaus K., 61 14

Selbstreflexion 1 16

„Ohne die Herzenswärme geht nichts“ 16

Beatrix, 18 20

Stefan B., 78 24

Anton S., 92 28

Edi, 27 35

Sebastian, 83 39

Carmela G., 85 44

Marthas Vater Christoph, 75 52

K. Spyrig, 57 61

Christina, 85 63

Tobias, 48 65

Paula, 80 67

Marie-Louise, 62 79

Selbstreflexion 2 82

„Sich Zeit nehmen“ 82

Ludwig R., 52 84

Selbstreflexion 3 86

„Der Eigenwille muss weg!“ 86

Anton C., 74 90

Selbstreflexion 4 92

„Stellvertretendes Gebet“ 92

Josefina, und ihr sterbender Mann B., 70 94

Sterbetheater 103

Der reformierte Pfarrer, 58 105

Selbstreflexion 5 106

„Die Angehörigen“ 106

Die Enkel 107

Margrith K., 90 109

Selbstreflexion 6 111

„Atmosphäre schaffen“ 111

Monika und ihr sterbender Vater K., 70 115

Selbstreflexion 7 120

„Die so kostbare Lebenszeit nutzen“ 120

Ruth und ihre sterbende Mutter E., 90 122

Selbstreflexion 8 124

„Seele und Geist wollen genährt werden“ 124

Peter St., 45 128

Saima, 22 131

Elisabeth, 97 133

Heinrich A., 65 135

Selbstreflexion 9 138

„Kann ich mit einer Krankheit fruchtbar umgehen lernen?“ 138

Markus und seine Frau Klara, 73 140

Luzia, 58 145

Selbstreflexion 10 154

„Der Geist des Gebetes kann alles wenden“ 154

Mirca-Silvia, 87 156

Selbstreflexion 11 158

„Sich in die Geborgenheit Gottes hineinfallen lassen“ 158

Hans-Jakob, 78 160

Selbstreflexion 12 164

„Die Situation des Todes“ 164

Anna-Maria, 54 168

Sr. Cornelia, 71 173

Selbstreflexion 13 175

„Es gibt wundervolle Tode“ 175

Schlusswort 177

Danksagung 184

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

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