Doris Wagner - Nicht mehr Ich

Здесь есть возможность читать онлайн «Doris Wagner - Nicht mehr Ich» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nicht mehr Ich: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nicht mehr Ich»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als sie mit 19 in ein Kloster eintrat, hoffte sie auf eine schöne Zukunft. Sie wurde Ordensschwester in einer jungen und charismatischen Gemeinschaft. Als sie diese Gemeinschaft 2011 wieder verließ, war sie depressiv, praktisch mittellos und hatte keine sozialen Kontakte mehr. Sie war kontrolliert, manipuliert, sexuell missbraucht und unter Druck gesetzt worden. Ihre Oberen hatten sie entmündigt, als billige Haushaltskraft eingesetzt, vor sexuellen Übergriffen nicht geschützt und nicht versorgt, wenn sie krank war. Dafür hatten sie die junge Frau als Aushängeschild benutzt: Sie hatte unzähligen Bischöfen den Ring geküsst und die päpstliche Wohnung von innen kennengelernt. Bei einem Aufenthalt auf der Terrasse des päpstlichen Palastes hätte sie sich einmal fast das Leben genommen. Nur das Glück, in der tiefsten Verzweiflung einen Freund zu finden, rettete ihr schließlich das Leben.

Nicht mehr Ich — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nicht mehr Ich», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Noch häufiger als die Königsfamilie bei uns zu Gast war, war ich nun zu Gast bei der Königsfamilie. Viele Wochenenden und praktisch alle Schulferien verbrachte ich bei den Schwestern. Ich war so oft dort, dass es mir im Nachhinein kaum möglich ist, einen Besuch vom anderen zu unterscheiden. Die Niederlassungen der Königsfamilie wurden gewissermaßen zu meinem zweiten zu Hause. Im Herbst 2002 kam ich das erste Mal zu den Schwestern in München, die dort zu fünft ein schönes ehemaliges Pfarrhaus mit Garten bewohnten. Im Erdgeschoss lagen die Küche, das Wohnzimmer, ein Büro und ein kleines Empfangszimmer. Im ersten Stock befanden sich die Zimmer der Schwestern und unter dem Dach im zweiten Stock die Kapelle, die Sakristei und weitere Schwestern- und Gästezimmer.

Sr. Ottilie war die Verantwortliche in diesem Haus, von wo aus sie in ganz Bayern unterwegs war und die Kontakte der Königsfamilie pflegte. Ganz besonders interessierte sie sich für neu ernannte Bischöfe, Regenten in Priesterseminaren und für die theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität. Obwohl sie selbst keinen theologischen Abschluss hatte, bewertete sie scheinbar fachmännisch die Qualität der einzelnen Dozenten, deren Vorlesungen sie sich regelmäßig anhörte. Wer ihr gut genug vorkam, wurde zu den Schwestern eingeladen. So waren dort immer wieder Pfarrer, Seminaristen, Professoren und sogar Bischöfe zu Gast. Sie zelebrierten die Messe in der Hauskapelle, bekamen ein gutes Essen vorgesetzt und wurden beim Tischgespräch weiter auf ihre Kirchlichkeit und Lehramtstreue abgeklopft. Diese Prozedur bekam ich anfangs nie in ihrer ganzen Ausführlichkeit mit. Die Gäste, bei denen ich mit am Tisch saß, waren meistens schon besser mit der Königsfamilie bekannt und sollten durch die Anwesenheit einer jungen Kandidatin beeindruckt werden, denn Berufungen gelten in bestimmten kirchlichen Kreisen als eine Art Prestige-Objekt. Nur ein Gast, den ich bei meinen Aufenthalten in München öfter als einmal zu sehen bekam, hatte es nicht mehr nötig, beeindruckt zu werden: der frisch zum Kardinal kreierte Dogmatiker Leo Scheffczyk. Er war schließlich nicht nur ein Freund, sondern sogar Mitglied der Königsfamilie. Ich staunte nicht schlecht, als ich das hörte. Offenbar gab es gar nicht so wenige Kardinäle und Bischöfe, die Mitglieder der Königsfamilie waren. Die meisten behandelten ihre Mitgliedschaft zwar diskret, sodass außer den Verantwortlichen der Königsfamilie niemand davon wusste. Aber es gab auch Ausnahmen: Kardinal Peter Erdö, Erzbischof von Budapest, und Kardinal Cahal Daly, Erzbischof von Armagh in Irland, sowie natürlich Bischof Philip Boyce von Raphoe in Irland, der seit den 1970er-Jahren geistlicher Begleiter von »Mutter« gewesen war. Sie machten aus ihrer Zugehörigkeit zur Königsfamilie kein großes Geheimnis.

Sr. Ottilie – erste Übergriffe

Bei allen meinen Besuchen war Sr. Ottilie praktisch die einzige Person, mit der ich sprach. Die anderen Schwestern sah ich nur in der Kapelle oder am Tisch. Mit Sr. Ottilie saß ich in den Stunden dazwischen zusammen. Sie schien für mich zuständig zu sein. Sie ließ sich Briefe von mir schreiben, die sie, wenn ich auf Besuch war, hervorholte und mit mir besprach. Das kam mir zwar seltsam vor und war obendrein unangenehm, aber ich dachte mir, wenn ich erst einmal eingetreten bin, werde ich eine richtige Ausbildnerin bekommen, eine, mit der ich mich zweifellos besser verstehen werde. Denn Sr. Ottilie verstand mich nicht, sie behandelte mich wie ein Kind, das noch viel lernen müsse. Sie lächelte spitz, wenn ich etwas sagte, als halte sie mich für naiv. Ja, manches Mal hatte ich das Gefühl, dass ein subtiler Machtkampf zwischen uns stattfand, in dem sie auf jeden Fall die Oberhand behalten wollte. Das tat sie auch, denn ich wollte ja meine Berufung nicht aufs Spiel setzen, auch wenn ich manches Mal kurz davor war, meiner Wut freien Lauf zu lassen.

Vor allem an eine solche Situation kann ich mich gut erinnern: Sr. Ottilie und ich kamen aus dem Gesprächszimmer und gingen miteinander die Treppe hinauf bis vor mein Zimmer. Ich hielt einen Stapel mit einigen Heftchen in der Hand, die sie mir zu lesen gegeben hatte und wollte in mein Zimmer verschwinden. Die Türklinke hielt ich schon in der Hand. Da kam Sr. Ottilie auf meine Kleidung zu sprechen. Wie gesagt, ich kleidete mich, für mein Gefühl, ohnehin schon wie eine Schwester. Ich trug einen langen schwarzen Rock mit einem leichten weißen Karomuster, darunter Nylonstrumpfhosen und dazu einen langärmeligen weißen Pulli mit einem Kragen und Reißverschluss. »Du musst dich wärmer anziehen«, sagte sie, und bevor ich begriff, was geschah, schob sie mich in mein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und griff unter meinen Pulli. »Was hast du denn da drunter an?«, fragte sie. Diese Berührung war mir extrem unangenehm. Und die offensichtliche, als Fürsorge getarnte Grenzverletzung irritierte mich. Ich war mir deutlich der Wut bewusst, die mich in diesem Moment überkam und in der vieles, was sich in den letzten Monaten aufgestaut hatte, nach oben kochte. Dennoch brachte ich kein Wort heraus und stand starr, völlig überrumpelt mitten im Zimmer, während Sr. Ottilie, die meinen Pulli nach oben geschoben hatte und mein Unterhemd zwischen ihren Fingern hielt, auf mich einredete. Sie würde mir ein paar warme Unterhemden mitgeben.

Kurz darauf war sie verschwunden. Ich fühlte mich beklemmt. Ein Gefühl, das keineswegs besser wurde, als sie mir nach der Abendanbetung einen Stapel unglaublich dicker, langärmeliger Baumwollhemden in die Hand drückte, mit der Anweisung, diese mit nach Hause zu nehmen und ab sofort zu tragen. Ich machte sogar noch eine freundliche Miene und bedankte mich. Tatsächlich fühlte ich mich gedemütigt. Jahre später dachte ich, dass dies vielleicht der erste in einer langen Reihe körperlicher Übergriffe war, ein Test, was ich alles mit mir machen lassen würde, wie verfügbar ich wäre, ein erster Schritt hin zur ultimativen Katastrophe. Damals war ich einfach nur froh, den Moment irgendwie überstanden zu haben und daheim der Kontrolle von Sr. Ottilie entzogen zu sein. Ich trug die Unterhemden nur, wenn ich zu Besuch kam.

Es gab aber auch Gelegenheiten, bei denen ich das Gefühl hatte, dass auch noch andere Personen mich prüfen sollten. Ich erinnere mich an ein Mittagessen mit P. Klemens, dem Neffen von Mutter Marozia und Verantwortlichen der Priestergemeinschaft im Mutterhaus. Dieser große schlanke Mann mit den leicht ergrauten Haaren saß mir mit fachmännischer Freundlichkeit gegenüber, während Sr. Ana, die neben mir saß, als eine Art Gesprächsassistentin fungierte. Sie gab mir fortwährend Stichworte. »Erzähl doch, wie dein Vater dir Psalmen vorgelesen hat, als du klein warst.« Dies und das sollte ich erzählen, und P. Klemens hörte freundlich zu. Das Essen kam zu seinem Ende, er verabschiedete sich, und ich fragte mich, wozu dieses Gespräch gut gewesen war. Der Verdacht, es wäre eine Art Test gewesen, ließ sich nicht völlig abschütteln.

Gespräch mit Mutter Marozia

Irgendwann wollte auch Mutter Marozia mit mir sprechen. Es war ja völlig klar, dass sie als International Verantwortliche der Schwesterngemeinschaft der Königsfamilie sich ein Bild von mir machen wollte. Vor dem Gespräch mit ihr war ich ziemlich nervös. Sie erwartete mich an einem Nachmittag im sogenannten großen Empfangszimmer des Mutterhauses. Es lag der Pforte gegenüber und hatte eine zweite Tür auf den Kreuzgang hinaus. Ich kannte den Raum schon. Durch seine Höhe, die großen Fenster und den Stuck an der Decke wirkte er besonders repräsentativ. Mutter Marozia pflegte ihre Gäste und Gesprächspartner hier zu empfangen. Sie war mindestens einen halben Kopf kleiner als ich. Ihre leicht rundliche Figur steckte immer in einem Kostüm, das sich von den weiten und unansehnlichen Röcken und Blusen der gewöhnlichen Schwestern vor allem dadurch abhob, dass es ihr auf gewisse Weise stand.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nicht mehr Ich»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nicht mehr Ich» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nicht mehr Ich»

Обсуждение, отзывы о книге «Nicht mehr Ich» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x