Clemens Engling - Unbequem und ungewöhnlich

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Anna Katharina Emmerick (1774-1824) ist eine ganz eigene Gestalt der Frömmigkeitsgeschichte an der Schwelle zur Moderne. Oft übermalt in der frommen Überlieferung, von dem romantischen Dichter Clemens Brentano überhöht und stilisiert, zugleich weltweit bekannt gemacht, verdient sie es, unverstellt als sie selbst neu entdeckt und gewürdigt zu werden.
Der Autor stellt die «Mystikerin des Münsterlandes» aus den ursprünglichen Quellen in ihren eigenen Worten und in den sehr anschaulichen Berichten der Augenzeugen vor: des Arztes Dr. Wesener, der Freundin Luise Hensel, der großen Kirchenväter des 19. Jahrhunderts Johann Michael Sailer und Melchior von Diepenbrock. Vor allem zeichnet er das historische, theologische und geistliche Profil Emmericks und zeigt einige Aspekte ihrer heutigen Bedeutung auf.

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So entsprach die römische Forderung der Trennung von Emmerick und Brentano, was die Schriftenfrage angeht, ganz und gar der inzwischen erreichten Forschungslage. Erst jetzt konnte der EmmerickProzess verantwortlich aufgenommen werden und braucht auch keineswegs das kritische Licht der Öffentlichkeit zu scheuen, wie sich in der Diskussion um den Gibsonfilm zeigte. 82Das Interesse der Verantwortlichen in der Bischöflichen Emmerick-Kommission und im Emmerick-Bund wandte sich in einem ersten Symposion 1982 in Münster dem Thema »Emmerick und Brentano« zu. Führende Germanisten und Theologen waren eingeladen zu einem intensiven interdisziplinären Gespräch. Das erwies sich als äußerst fruchtbar. »Denn oft ist festzustellen, dass Emmerickverehrer zu wenig von Clemens Brentano und Brentano-Interessierte zu wenig von A. K. Emmerick wissen.« 83

Wolfgang Frühwald zeichnete ein ungewohntes Bild Anna Katharina Emmericks. Es gelte, wie schon oben bemerkt, sie als Person ernst zu nehmen, »ohne sie aber zur Gallionsfigur naiver Wundersucht, eines restaurativen Katholizismus oder auch zur Denunziationsfigur menschlichen Autonomiedenkens zu machen.« Anna Katharina Emmerick sei »gequält« worden von der Bürokratie der preußischen Verwaltung, die sie unter »Betrugsverdacht« stellte, »von ihrer stumpfsinnigen Umwelt«, die Brentano oft genug beschrieben habe; von der Theologie ihrer Zeit, »die sich Rationalismus und Liberalismus verschrieben hatte«, »gequält selbst von denen, die sich wie Brentano ihre Freunde nennen, aber nicht ihre Person, sondern ihre Zustände meinen.« 84Unter diesen Umständen habe Anna Katharina ihren Glauben bewahren, ja die Leiden in ihr Leben einbeziehen können; das sei »fast ein Wunder zu nennen. Darum habe das Münstersche Symposion die Emmerick-Frage auf »ein neues Niveau gehoben« und so könne »sogar der Beatifikationsprozess sinnvoll sein.« 85Frühwalds Emmerick-Bild wurde positiv ergänzt und stärker inhaltlich bestimmt durch Pater Dr. Elmar Salmann, der »Religiöse Topoi bei Anna Katharina Emmerick. Versuch einer theologischen Annäherung« beitrug. 86»Anna Katharina Emmerick lebt natürlich in der Welt des Trans- und Übernatürlichen – und bleibt dabei ›natürlich‹, so möchte ich einen ersten Eindruck bei der Durchsicht der Akten wiedergeben.« Dieser »erste Eindruck« wendet sich gegen das verbreitete Vorurteil von Hysterie oder gar religiös-neurotischem Verhalten. Ein paar Sätze später stellt Salmann geradezu heraus: das »Fehlen jeder Überspanntheit«, dagegen positiv eine »empfindsame Empfänglichkeit für Menschen«. Der Pater beobachtet bei Anna Katharina ein »einfältiges Leben mit Gott bar jeder Wundersucht und mit wacher Selbstkritik gepaart.« Alles das aber verbinde sich »zu einem Eindruck elementarer Lauterkeit, einer Durchsichtigkeit, in der sie zum natürlich-einfältigen Spiegel des Übernatürlichen wurde.« Auf diese Weise hebe sich die Emmerick positiv ab von einer Umwelt, »die überskeptisch reagiert oder auch in peinlicher Weise das Übernatürliche herbeizwingen will.« So sei der Weg der Emmerick eine »Gratwanderung« gewesen. 87Das war ein neues Bild der Emmerick, ein auch in unserer Zeit vermittelbares Bild der »Mystikerin des Münsterlandes«. Dieser neue Titel – Emmerick sprach ja normalerweise niederdeutsch und war ein sehr typisches Kind ihrer Heimat – setzte sich, das erste Mal im Vorwort zum Symposion gebraucht, überall sehr schnell durch.

Die guten Erfahrungen mit dem ersten Symposion ließen die Verantwortlichen in Emmerick-Kommission und -Bund schon bald nach einer zweiten wissenschaftlichen Tagung fragen, die diesmal mehr theologisch der Mystik der Emmerick gewidmet sein sollte. Sie fand wieder zu Beginn der Karwoche in Münster statt im Jahre 1990. Professor Leo Scheffczyk sprach über die »Mystik der Anna Katharina Emmerick« und zitierte den sehr schönen Satz des Mystikforschers der dreißiger Jahre, Alois Mager, der über Anna Katharina gesagt hatte: »Über ihre ganze Persönlichkeit waren die bezaubernden Schleier des Mystischen gebreitet.« 88Scheffczyk erkennt bei Anna Katharina eine »mystische Begnadung von höchstem Range« 89. Der »Vereinigungsweg mit dem Leiden Christi« mache aus ihrer Persönlichkeit eine »Gestalt der Leidensmystik«, die »würdig in die Gefolgschaft einer Theresia von Avila einzureihen wäre« 90. Scheffczyk gab mit seiner Deutung dem Titel »Mystikerin« die volle Rechtfertigung. – Der Beitrag von Pater Josef Sudbrack S. J. leitete neu dazu an, die außergewöhnlichen mystischen Phänomene Anna Katharinas als Konkretion ihrer Heiligkeit zu sehen, wie es das katholische Volk in seiner Verehrung immer getan hat. Sie seien »als Kleid ihrer inneren Begegnung mit Gott zu verstehen, als Gesicht, als Zeichen des Berührtwerdens von Gott.« 91

Im näheren Zugehen auf die Seligsprechung fand kurz vor dem Palmsonntag 1999 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom das dritte Symposion »Anna Katharina Emmerick. Passio-Compassio-Mystik« statt. 92Das Leben und Leiden (Passio) Anna Katharina Emmericks im heute oft zitierten Kontext »einer leidlosen Gesellschaft« 93, besonders A. K. Emmericks Fähigkeit zum Mitleiden (Compassio) bildeten die thematischen Schwerpunkte der Vorträge und Diskussionen. Professor Dr. John Fetzer, Germanist und Brentano-Fachmann in den USA, hielt eines der am meisten beachteten Referate, in dem er »Anna Katharina Emmerick als literarisches und geistiges Phänomen einer Schwellenzeit« darstellte. 94Fetzer zitierte sehr bald Frühwald: »Den Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert haben zahlreiche Autoren der romantischen Generation als eine Schwelle der Hoffnung erlebt, jenseits derer ein neues Zeitalter anbrechen würde.« 95Fetzer charakterisierte umfassend den Begriff der Schwelle und wendete ihn auf das Leben und Schicksal der Emmerick an, die schon von ihrer Lebenszeit 1774–1824 her in einer Umbruchzeit gelebt habe; er sprach auch von der inneren und existenziell-religiösen Grenze, die sie in sich überschritten habe.

Michael Bangert zog »Anregungen aus der Biographie und der Frömmigkeit Anna Katharina Emmericks für eine christliche Spiritualität in unserer Gegenwart«, indem er als Titel seines Referates das Wort der Emmerick wählte: »Ich habe den Dienst des Nächsten immer für die höchste Tugend gehalten.« 96Bangerts großes Anliegen ist es, wie schon oben angedeutet, die Persönlichkeit der Emmerick aus den alten Klischees zu befreien und sie gleichsam neu zu entdecken aus heutiger Sicht. Nur so stelle »diese große Frau christlicher Frömmigkeit … eine Herausforderung« für uns dar; sie eröffne »aber auch einen Schatz an Möglichkeiten, das eigene Leben in seiner Gebrochenheit, in seiner sozialen Determinierung, in seiner Geschlechtsbestimmtheit, in seinem Trost und seinem Kummer anzunehmen und in Freiheit zu gestalten.« 97

7. Ausblick

Ist mit den genannten Initiativen und Forschungsansätzen und -ergebnissen der Verehrung Anna Katharina Emmericks der »breite Weg« gebahnt? Haben die geschilderten Untersuchungen und Bemühungen wenigstens einen Zugang eröffnet? Das letztere: Ja, das erstere: Nein! Es ist auch zu fragen, ob der »breite Weg« bei der Verehrung eines konkreten Heiligen oder Seligen erforderlich ist. 98Zu Recht bezeichnet Wolfgang Beinert das Urteil der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen in Rom für die Christen »permissiv, nicht iussiv (erlaubend, nicht befehlend): Es gestattet die Verehrung des zur Ehre der Altäre erhobenen Menschen, schreibt sie aber mitnichten vor.« 99Diese dogmatische Feststellung lässt gleichsam freier atmen und schenkt Möglichkeiten.

Die Verehrung Anna Katharina Emmericks ist durch die Höhen und Tiefen der Geschichte gegangen. Schon sechsunddreißig Jahre nach ihrem Tod konnte Domdechant Krabbe schreiben:, sie sei »in Westfalen leider zu sehr in Vergessenheit geraten« 100. Die Verehrung der Anna Katharina ist durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte oft eher marginal, d. h. auf bestimmte Menschen und Kreise bezogen; dafür aber war und ist sie sehr intensiv gewesen und nicht zuletzt durch Brentanos Schriften weltweit. Anna Katharina ist eine besondere Gestalt unserer Frömmigkeitsgeschichte, nicht leicht zugänglich, was in dem offiziellen Motto der Diözese Münster zu den Feiern der Seligsprechung zum Ausdruck kommt: »Beginnen, wo Verstehen endet.« Wer sich ihr nähert, wird die Erfahrung machen, dass er reich beschenkt wird, wie das viele Freunde der Emmerick bezeugen.

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