Clemens Engling - Unbequem und ungewöhnlich

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Anna Katharina Emmerick (1774-1824) ist eine ganz eigene Gestalt der Frömmigkeitsgeschichte an der Schwelle zur Moderne. Oft übermalt in der frommen Überlieferung, von dem romantischen Dichter Clemens Brentano überhöht und stilisiert, zugleich weltweit bekannt gemacht, verdient sie es, unverstellt als sie selbst neu entdeckt und gewürdigt zu werden.
Der Autor stellt die «Mystikerin des Münsterlandes» aus den ursprünglichen Quellen in ihren eigenen Worten und in den sehr anschaulichen Berichten der Augenzeugen vor: des Arztes Dr. Wesener, der Freundin Luise Hensel, der großen Kirchenväter des 19. Jahrhunderts Johann Michael Sailer und Melchior von Diepenbrock. Vor allem zeichnet er das historische, theologische und geistliche Profil Emmericks und zeigt einige Aspekte ihrer heutigen Bedeutung auf.

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5. Zum Stand der Verehrung

Nach sieben- bis achtjähriger Erfahrung als Pfarrer der Hl.-Kreuz- und Grabeskirche Anna Katharina Emmericks konnte ich am 8. September 1988 feststellen: »Immer wieder neu bin ich erstaunt über die Zeichen der Verehrung am Emmerickgrab in der Krypta der Hl.-Kreuz-Kirche: immer neu entzündete Lichter, sehr oft Blumen und Blumensträuße, die am Grab niedergelegt werden, spontan auftauchende Gläubige, nicht nur aus Dülmen, nicht nur aus Deutschland, sondern sehr oft auch aus Holland, Belgien, der Schweiz, ja aus aller Welt.« 64

In der Reihe »Landesspiegel Ortserkundung« strahlte das Fernsehen WDR III am 6. 5. 1983 einen von Dieter Koch redigierten Film aus: »Eine Rose ist … eine Rose«, der mit folgendem Satz eingeleitet wurde: »Es gibt Orte, die uns im Bewusstsein sind aus dem Erleben einzelner Menschen. Bei Weimar denken wir an Goethe, bei Wittenberg an Luther. Das im Münsterland gelegene Städtchen Dülmen ist in der Welt bekannt geworden durch eine Nonne, die stigmatisierte Anna Katharina Emmerick. Durch die Erinnerung an sie hat sich der Filmemacher Dieter Koch nach Dülmen führen lassen.« 65

Trotz der eben aufgezeigten Erfahrungen darf die realistisch-kritische Frage nach dem heutigen Stand der Verehrung gestellt werden. Wird die bevorstehende Seligsprechung der inneren Verehrung, auf die es vor allem ankommt, förderlich sein? Der äußere Bekanntheitsgrad wird sicher gefördert: »Anna Katharina Emmerick könnte bald wieder Aktualität in Dülmen erlangen und Dülmen in Europa erneut bekannt machen.« 66

Der heute eher vergessene Dichter Werner Bergengruen bringt in seinem Reise-Bericht über Deutschland die beiden Phänomene, die Dülmen in der Welt bekannt gemacht haben, in einen sehr tiefen und nachdenkenswerten Zusammenhang. Er schreibt in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts: »Mittelpunkt des Croyschen Besitzes ist das alte Städtchen Dülmen, in welchem gesponnen und gewebt wird. Hier steht am Park das herzogliche Schloß. 67Allein das Zeichen, das dieser Stadt gebietet, ist nicht der Croysche Herzogshut. Es sind die Wundmale Christi, erschienen am armseligen, leidenden, abgezehrten Körper der Augustinernonne Anna Katharina Emmerick. 68

Eine große Zäsur in der Verehrung A. K. Emmericks scheinen der zweite Weltkrieg und die erschreckende Zerstörung Dülmens bis über 90 % der vorhandenen Baumasse, darunter auch der erst 1938 konsekrierten Hl.-Kreuz-Kirche ausgemacht zu haben. Pfarrer Heinrich Schleiner, langjähriger »Promotor« der Emmericksache (1974–1989), berichtet aus eigener Anschauung und Erfahrung: »Viele Dülmener erhofften sich von der Fürbitte der Emmerick die Bewahrung ihrer Stadt vor dem Schicksal völliger Zerstörung, das damals schon so viele Städte getroffen hatte. Eindringlich hatte darum Dechant Knepper immer wieder seine Gläubigen vor einem falschen, vermessentlichen Vertrauen auf die Fürbitte der Emmerick gewarnt, weil nirgendwo in ihren Visionen zu lesen sei, dass sie ihre Heimatstadt vor dem Schicksal der Zerstörung bewahren werde.« Die dann eingetretene »Katastrophe führte manche Dülmener Bürger trotz der berechtigten Warnung des Dechanten in ihrem Verhältnis zur bisher so hochverehrten Emmerick in eine Krise – unverdientermaßen muss man sagen.« 69

Die Initiative Bischof Heinrich Tenhumbergs in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts kam für viele überraschend. Die Zeiten hatten sich gewandelt. Zwischen 1945 und 1974, fast eine Generation lang, war das Ansehen der Anna Katharina Emmerick, geschweige denn die Verehrung, nicht sonderlich gepflegt worden in der Nachkriegsgeneration, die ganz andere Sorgen hatte. Außerdem begegnete Anna Katharina in einem Gewand des 19. Jahrhunderts, das den allermeisten Zeitgenossen kaum noch verständlich sein konnte. Schon ihre Bezeichnungen drücken z. T. Antiquiertheit, z. T. Hilflosigkeit aus: Leidensbraut, Dulderin, Visionärin, Nonne aus Dülmen, Seherin. Bischof Tenhumberg, der allzu früh im Herbst 1979 starb, hatte im Jubiläumsjahr zwar selbst durch Predigten in Coesfeld und Dülmen einen starken Anstoß zur erneuten Verehrung gegeben 70; hinzu kamen die weiteren Bemühungen, von denen berichtet wurde. Aber dadurch war Anna Katharina noch keineswegs anerkannt. Es gab sogar deutliche Stimmen gegen eine Seligsprechung, die mich privat erreichten.

Mehrere Mitglieder in den Gremien: Bischöfliche Emmerick-Kommission, Emmerick-Bund und -Verein erkannten das Defizit: einen großen Zwiespalt zwischen dem Verständnis der Anna Katharina Emmerick im 19. Jahrhundert, noch in den zwanziger und dreißiger Jahren des zwanzigsten und dem möglichen Verstehen in dessen letztem Viertel, in dem wir uns damals befanden. Es galt, dieses Defizit im Verständnis der Mystikerin aufzuarbeiten, bevor eine Seligsprechung wirklich Anerkennung finden konnte. Es zeichnet die Weitsicht jener Mitglieder der »ersten Stunde« im neuen Seligsprechungsverfahren aus, wenn sie um die genannten Schwierigkeiten in der »Verheutigung« der Emmerick wussten und sich um ein neues Verständnis mühten. Zunächst war nur eine Ahnung wirkmächtig, dass die Mystikerin gerade heute unserer Zeit viel zu sagen hat. 71Jean Guitton, der A. K. Emmericks Aktualität überaus positiv kennzeichnet (›unerklärlicher Diamant‹), sagt dessenungeachtet: »Katharina Emmerick gibt der Wissenschaft dieses Jahrhunderts viele Probleme auf: physiologische, pathologische, medizinische, die keineswegs gelöst sind. Das Schweigen, das man über diese Probleme breitet, ist kein Beweis für ihr Nichtvorhandensein.« 72Mit dieser Feststellung und mit der Selbsterkenntnis des vorhin gekennzeichneten Defizits war für die Verantwortlichen der Ausgangspunkt für weitere Forschungen in der Brentano-Emmerick-Beziehung und in vielen weiteren Fragen gegeben.

6. Der Stand der Forschung

Als der römische Prozess Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts plötzlich unterbrochen wurde, trotz breiter Verehrung in Dülmen, in Deutschland und in aller Welt, war das Ergebnis der Forschungen zu den Brentano-Schriften noch nicht so eindeutig wie heute. Im Jahre 1956 legte Pater Joseph Adam seine inzwischen sehr anerkannte germanistische Dissertation vor: »Clemens Brentanos Emmerick-Erlebnis. Bindung und Abenteuer.« 73Darin zieht er nach Lektüre der »stupenden Manuskripte« Brentanos 74den sehr ausgewogenen Schluss, »dass Brentanos theoretisch und programmatisch durchaus objektiver Einstellung zur Visionswelt ein praktischer Subjektivismus von solchen Ausmaßen entgegensteht, dass zwar noch manches aus der verworrenen Stoffmasse der Visionen als das ursprüngliche Ideen- und Gesichtsgut der Emmerick herausgeschält werden könnte, dass jedoch der überwiegende Teil als durch seine Einwirkung entscheidend beeinflusst und geprägt angesehen werden muss.« 75

Brentano sagt selbst, »das eigentliche Wesen des Ganzen« sei »bis jetzt verloren«; er habe »nichts zu retten« vermocht »als ein paar arme Lappen«, »nur ein paar Federstäubchen des ganzen bunten Vogels.« 76Daher, so Adam, wüssten die »Dülmener Tagebücher selbst bis zum Tode der Emmerick« endlos »bis zur Ermüdung« von dem »Vergeblich« zu berichten. 77Die Zeitzeugen: der eigene Bruder Christian, Luise Hensel und vor allem Melchior von Diepenbrock 78, der spätere Erzbischof und Kardinal von Breslau, der sowohl der Emmerick als auch Brentano nahe stand, bestätigen diesen selbstkritischen Befund des Dichters, der ja bewusst auf Drängen Diepenbrocks zu Beginn des »Bitteren Leidens« feststellt: »Sollten die folgenden Betrachtungen unter vielen ähnlichen Früchten der kontemplativen Jesusliebe sich irgend auszeichnen, so protestieren sie jedoch feierlich auch gegen den mindesten Anspruch auf den Charakter historischer Wahrheit.« 79

Zufällig zeitgleich mit den für Rom erstellten Gutachten zum Emmerick-Brentano-Problem legte Wolfgang Frühwald seine Habilitationsschrift vor: »Das Spätwerk Clemens Brentanos (1815–1842). Romantik im Zeitalter der Metternichschen Restauration.« 80Auf der einen Seite weist Frühwald den verbreiteten Vorwurf einer minderen Qualität des Dichters nach Beginn seiner religiösen Phase zurück, auf der anderen Seite bestätigt er das Negativurteil zur Authentizität der Emmerickaussagen, ja er verstärkt dieses noch, indem er die Intentionen Brentanos hervorhebt, ein eigenes religiöses Weltepos zu schreiben. »Aus der Fülle von Brentanos Visions-Aufzeichnungen eventuelle Reste von Visions-Berichten der Emmerick selbst zu eliminieren, scheint … noch fruchtloser als ein Versuch, aus den Märchen der Brüder Grimm die Stimme der bekannten Märchenfrau zu rekonstruieren. Selbst wenn es gelänge, aus den Emmerickpapieren Worte, Formulierungen, Visionsfragmente etc. der Kranken herauszuheben, so hätte man nur Gedanken des Dichters im sprachlichen Kleid der Nonne erfasst.« 81

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