Clemens Engling - Unbequem und ungewöhnlich

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Anna Katharina Emmerick (1774-1824) ist eine ganz eigene Gestalt der Frömmigkeitsgeschichte an der Schwelle zur Moderne. Oft übermalt in der frommen Überlieferung, von dem romantischen Dichter Clemens Brentano überhöht und stilisiert, zugleich weltweit bekannt gemacht, verdient sie es, unverstellt als sie selbst neu entdeckt und gewürdigt zu werden.
Der Autor stellt die «Mystikerin des Münsterlandes» aus den ursprünglichen Quellen in ihren eigenen Worten und in den sehr anschaulichen Berichten der Augenzeugen vor: des Arztes Dr. Wesener, der Freundin Luise Hensel, der großen Kirchenväter des 19. Jahrhunderts Johann Michael Sailer und Melchior von Diepenbrock. Vor allem zeichnet er das historische, theologische und geistliche Profil Emmericks und zeigt einige Aspekte ihrer heutigen Bedeutung auf.

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Nach den schriftlichen Quellen ist noch von einem über die Jahre hin dünnen Rinnsal mündlicher Tradition zu berichten, aus der uns Pfarrer Heinrich Schleiner, der von 1945–1950 Kaplan an der Grabeskirche der Anna Katharina war, so erzählt: In Dülmen habe nach vielen Gebetserhörungen der niederdeutsche Satz: »Goh men nao Juffer Emmerick, de helpt di!« (Geh nur zur Jungfer Emmerick; sie hilft dir!) gegolten. 22– Auf dem Friedhof habe sich bald von den vielen Hilfe- und Trostsuchenden ein Trampelpfad zum Emmerickgrab gebildet. In der typischen westfälischen Verkleinerungsform nannte man Anna Katharina gern »Anntrinken« und näherte sich so ihr an. Der Dülmener Emmerickverehrer Heinz Schleuter bezeugte auf dem ersten Symposion: »Unsere Eltern und Großeltern in Dülmen, wie ich das in Erinnerung habe, haben Anna Katharina Emmerick im wesentlichen als die leidende Frau gesehen. Die Visionen haben eigentlich bei uns die Rolle gar nicht gespielt. Sie galt aber als diejenige, die die Macht hat zu helfen, an die man sich wenden konnte.« 23

Aus den zuverlässigen historischen Quellen 24entsteht ein neues, sehr integres Emmerickbild von erstaunlicher Reinheit und Kraft innerer Überzeugung, von einer Ausstrahlung, die viele Augenzeugen und Besucher damals oft zu schier überschwänglichen Urteilen hingerissen hat, was ganz am Schluss dieser Untersuchung in einer Zusammenstellung wiedergegeben wird.

3. Der verspätete Prozessbeginn in Münster

Anna Katharina Emmerick, geboren am 8. September 1774 in Flamschen bei Coesfeld, starb am 9. Februar 1824 in Dülmen an einem Montagabend. »Am Freitag um 9 Uhr morgens wurde sie begraben. Es war eine so zahlreiche Beteiligung dabei, wie man sich nicht erinnert, sie in Dülmen gesehen zu haben. Alle Priester, Bürger, alle Schulkinder und Arme zogen mit.« 25Nur einer fehlte: Dechant Rensing, der Ortspfarrer, der inzwischen mit Anna Katharina zerfallen war. Brentano berichtet: »Bei ihrer Beerdigung, wo alles gerührt war, soll er ganz heiter mit anderen vor der Türe geschwätzt haben, und nachmals in einem Hause gesagt, sie hat wie ein Mensch gelebt und ist wie ein Mensch gestorben.« Brentano fügt hinzu: »Er wurde durch nichts aus seiner eigentümlichen Nüchternheit gebracht.« 26Brentano stand wohl zu Recht sehr kritisch zu Dechant Rensing, worauf später einzugehen ist. Wir stellen hier nur die Frage: Was bedeutete die skeptische Haltung des Ortspfarrers für die damaligen Pfarrangehörigen, vielleicht gerade für die wie der Dechant einer aufklärerischen Haltung Zugeneigten? – Für die Beantwortung der Frage liegen uns keine historischen Anhaltspunkte vor. Pater Thomas Wegener, der Begründer, besser Koordinator, der Emmerickverehrung in Dülmen, verschweigt die Haltung des Ortspfarrers und berichtet auf den letzten fünfzig Seiten seiner sehr volkstümlichen, allerdings auch wunderbezogenen Emmerick-Biographie aber umso eindrucksvoller von der beginnenden Emmerickverehrung in Dülmen und der Macht der Fürbitte Anna Katharinas: »Trotz des unkirchlichen Geistes der größten Zahl der sogenannten Gebildeten und Gelehrten, die sich um eine Person, wie die Gottselige war, sowohl damals als auch jetzt gar nicht kümmern und ihren Namen einfach totschwiegen, und obwohl viele dem Glaubensleben entfremdet waren, empfing Anna Katharina doch in Dülmen bei allen Klassen der Bevölkerung und in vielen Familien des Münsterlandes vor und nach ihrem Tod besondere Verehrung. Die allgemeine Volksstimme nannte sie eine Heilige, und sie, die man schon zu ihren Lebzeiten so viel um Hilfe angefleht hatte, wurde auch von Anfang an am Grab besucht, um ihre himmlische Fürbitte zu erlangen.« 27

Das, was P. Wegener vom «unkirchlichen Geist« der Gebildeten nach der Aufklärung und Säkularisation schreibt, dürfte sehr zutreffend sein und auch erklären, warum der Emmerick-Prozess auf der Diözesanebene so spät in Gang kam. Pater Adam: Ein Prozess soll normalerweise nicht später als dreißig Jahre nach dem Tod der verehrten Person beginnen. »Bei A. K. Emmerick tat sich der Prozess recht schwer, überhaupt in Gang zu kommen. Sie starb am 9. Februar 1824, und die erste Sitzung fand statt am 14. November 1892, also fast 70 Jahre später…Zu erklären ist diese Zurückhaltung nur vor dem religions- und zeitgeschichtlichen Hintergrund.« 28Die Aufklärung war noch keineswegs überwunden; die deutsche Kirche litt noch unter der Zerschlagung ihrer äußeren Strukturen. Lange Jahre der Lebenszeit Anna Katharinas in Dülmen gab es bekanntlich in Münster keinen Diözesanbischof. Das Münsterland war an das protestantische Preußen gefallen. Die katholische Bevölkerung fühlte sich benachteiligt. Die Entwicklung gipfelte im Kölner Ereignis 1837, der Gefangensetzung des Kölner Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering, der als Generalvikar von Münster die kirchliche Untersuchung Emmericks eingeleitet und sie »als Freundin Gottes« bezeichnet hatte. Nachdem sich die Lage längst beruhigt hatte, brach in den siebziger Jahren der Kulturkampf aus. »Verantwortlich für die Verzögerung des Informativprozesses (in Münster) ist auch die katholikenfeindliche Haltung eines Teiles der Presse in dieser Zeit.« 29Vor diesem Hintergrund sind auch die Ängste und die Zurückhaltung des Klerus verständlich, obwohl es dafür auch noch weitere Gründe gibt, wie wir weiter unten sehen werden.

Domdechant Dr. C. F. Krabbe, ein der Emmerick Wohlgesonnener, stellt im »Vorwort« zu seiner kleinen Schrift »Erinnerung an die selige Anna Katharina Emmerich. Augustinerin des Klosters Agnetenberg in Dülmen« sechsunddreißig Jahre nach ihrem Tode fest: »Die selige A. K. Emmerich ist in Westfalen leider zu sehr in Vergessenheit geraten.« Anlass der Schrift ist die erneute Öffnung des Grabes, über die das »Westfälische Kirchenblatt« berichtet habe mit dem Zusatz: »In wie hohem Ansehen die Verblichene außerhalb Westfalen steht, davon kann man sich leicht auf Reisen überzeugen.« Ein amerikanischer Pfarrer habe beim Betreten des Geburtshauses berichtet, »Catharina Emmerich … sei in Amerika bekannter als Napoleon« 30.

Mag man auch die letzte Äußerung als evtl. Übertreibung eines amerikanischen Emmerick-Verehrers werten, so wird der eine oder andere Leser doch an eigene Erlebnisse von Besuchen im Ausland oder Besuchern von weither in Dülmen erinnert, spätestens durch die Erfahrungen mit Mel Gibsons Passionsfilm. Wie kommt der oft verblüffende Bekanntheitsgrad Anna Katharinas zustande? Kurz gesagt: durch die Schriften Brentanos, die in süddeutschen Verlagen erschienen waren, noch zu dessen Lebzeiten: »Das Bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi« – 1833, posthum: »Das Leben der heiligen Jungfrau Maria« – 1852 und: »Das Leben unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi« – 1858 und 1860; die ersten beiden Schriften mit dem Zusatz: »Nach den Betrachtungen der gottseligen Anna Katharina Emmerich«, die dritte Schrift: »Nach den Gesichten der gottseligen Anna Katharina Emmerich.« 31

Auch Pater Wegener führt den Bekanntheitsgrad A. K. Emmericks auf die »Bücher ihrer Visionen« und »P. Schmögers große Lebensbeschreibung« zurück 32, die sehr bald ins Französische, Englische und Italienische übersetzt wurden, und stellt kritisch wie Domdechant Krabbe fest: »Anna Katharina hatte in den letzten Jahrzehnten wegen der Großartigkeit ihrer Begnadungen in der weiten Ferne mehr Beachtung gefunden als in ihrer Heimat Westfalen, wenn wir von Dülmen und Umgebung absehen. Dort war sie in auffallender Weise namentlich von den Gebildeten und Geistlichen sehr vergessen worden; ihr Leben wie auch ihre Visionen waren den meisten unbekannt.« 33Sogar der Anstoß zur Errichtung eines Grabkreuzes und später eines schmiedeeisernen Gitters kamen aus dem Ausland: Domdechant Krabbe berichtet, wie ein in Rom stationiertes Mitglied eines Krankenpflegeordens beim Besuch seiner Mutter in Münster »von der großen Verehrung, welche der seligen A. K. Emmerich in Rom gezollt werde«, berichtete. Er wunderte sich, dass in Dülmen noch nicht einmal ein Kreuz auf dem Grab der Emmerick zu finden war, und veranstaltete eine Sammlung in Rom beim hohen Adel. Sobald das Geld in Münster eingetroffen war, »genehmigte der hochwürdigste Bischof, dass auf dem Grabe ein einfaches gotisches Kreuz errichtet und zur Legung des Fundamentes das Grab geöffnet werde.« 34Noch heute ist auf der Rückseite des alten Emmerickgrabes zu lesen: »Fideles Romae degentes monumentum posuerunt 1858« (In Rom wohnende Gläubige haben das Denkmal gesetzt 1858). Die polnische Gräfin Schapska stiftete mit Hilfe eines Dülmener Pfarrgeistlichen ein »prachtvolles Eisengitter« 35.

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