André Holenstein - Mitten in Europa

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Schweizer Geschichte ist transnationale Geschichte. Es ist die Geschichte eines Raums, der sich im Austausch und in steter Auseinandersetzung mit seinen europäischen Nachbarn nach und nach als Staat territorial abgrenzte und sich seiner besonderen Identität sowie seiner engen Grenzen bewusst wurde. Die Existenz der Schweiz gründet in ihrer besonderen Lage in Europa, sie ist die Resultante europäischer Kräfte und Konstellationen.

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Politisch-diplomatische Schwierigkeiten verursachten die sogenannten Transgressionen, das heisst vertragswidrige Einsätze der eidgenössischen Truppen in fremden Diensten. So waren Bern und Frankreich 1671 zwar übereingekommen, dass die zwölf bernischen Kompanien in französischen Diensten nicht gegen protestantische Mächte eingesetzt werden durften, doch führte sie König Ludwig XIV. von Frankreich dessen ungeachtet schon im Jahr darauf in einen Angriffskrieg gegen die Niederlande, und Bern protestierte vergeblich. Andere Kapitulationen untersagten den Einsatz von Schweizer Truppen in Offensivkriegen und beschränkten ihn auf die Verteidigung des Territoriums des Kriegsherrn. Auch darüber setzten sich selbstbewusste Monarchen wie Ludwig XIV. hinweg, was dazu führen konnte, dass sich im Feld Schweizer Regimenter bekämpften. Traurige Berühmtheit erlangte in dieser Beziehung die Schlacht von Malplaquet (11. September 1709) im Spanischen Erbfolgekrieg, in der sowohl aufseiten der französischen Armee als auch aufseiten der antifranzösischen Allianz Schweizer Regimenter fochten und die Berner Patrizierfamilie von May hüben wie drüben mit einem eigenen Regiment involviert war. Die eidgenössische Tagsatzung reagierte. Sie drohte Offizieren und Soldaten künftig mit Sanktionen, wenn sie sich offensiv gegen Mächte verwenden liessen, die mit einzelnen Kantonen verbündet waren. Ereignisse wie Malplaquet offenbarten die politischen Konsequenzen einer schwachen, unkoordinierten Aussenpolitik der eidgenössischen Orte, deren Eliten die partikularen Interessen letztlich höher gewichteten als jene der eidgenössischen Nation, die als solche noch kaum eine handlungsleitende Kategorie im politischen Denken der Elite darstellte. Finanzprobleme und Transgressionen waren dafür verantwortlich, dass sich die Verlängerung der Allianzen – insbesondere jener mit Frankreich – seit der Mitte des 17. Jahrhunderts schwierig gestaltete. Es bedurfte jahrelanger diplomatischer Verhandlungen, bis Frankreich und die 13 Orte ihre Allianz 1663 ein weiteres Mal verlängerten.

Im 18. Jahrhundert kam die Kritik reformerisch-aufgeklärter Kreise auf, die den Solddienst nicht mehr aus moralisch-religiösen, sondern aus bevölkerungs- und wirtschaftspolitischen Gründen ablehnten. Sie tadelten den Export junger Männer als Verlust wertvoller Arbeitskräfte für die heimische Wirtschaft und Gesellschaft. Die fremden Dienste galten diesen Reformkreisen als Zeugnis einer schlechten Regierung, die sich zu wenig um die Verbesserung der Lebensverhältnisse im eigenen Land bemühte.

Phase 4 (Mitte des 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ancien Régime respektive bis Mitte des 19. Jahrhunderts): Das Leben in den Garnisonen prägte den Alltag der Söldner in der längeren Friedensperiode seit den frühen 1760er-Jahren. Die durchschnittlichen Dienstzeiten dauerten immer länger. Im Stichjahr 1792 hatte die Hälfte der Soldaten im Freiburger Regiment Diesbach mehr als sechs Jahre gedient. Darunter befanden sich zahlreiche Männer, die schon mehr als 20 Jahre bei der Truppe verbracht hatten. Wer sich so lange im Ausland aufhielt, kehrte nach der Entlassung aus dem Dienst nicht unbedingt in die Schweiz zurück. Viele blieben im Ausland, heirateten und gingen einer zivilen Tätigkeit nach. Viele der in der Region Paris stationierten Soldaten der Schweizergarde arbeiteten nach ihrer Dienstentlassung als Türsteher, Hausmeister, Gastwirte, Schneider, Schuhmacher oder Küster – Tätigkeiten, denen sie schon als Garnisonssoldaten in Friedenszeiten nachgegangen waren, um ihr Einkommen aufzubessern. Dabei hatten sie vom rechtlichen Sonderstatus der Schweizer Regimenter in Frankreich profitiert. Weil Schweizer Söldner keine Umsatzsteuer auf Wein bezahlten, betätigten sie sich gerne als Cafetiers und Beizer oder spannten mit einheimischen Gewerbetreibenden zusammen, welche über diese Mittelsmänner günstig Wein einkauften. Wie sehr die lange Dienstdauer die Bindung der Söldner an die alte Heimat lockerte, zeigte sich bei der Abdankung der Schweizer Regimenter durch die französische Nationalversammlung 1792. Allein von den 1500 Angehörigen des Schweizer Garderegiments traten 350 Mann in die reguläre französische Armee über und beteiligten sich fortan am Krieg der Französischen Republik gegen die Koalition der europäischen Monarchen.

Die Französische Revolution brachte das Ende der fremden Dienste. Söldnerheere erschienen im Zeitalter der Nationalarmeen mit allgemeiner Wehrpflicht und mit der Massenmobilisierung («levée en masse») der Staatsbürger als fragwürdig und überholt. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft lebte die Tradition der fremden Dienste in der Restauration nochmals für kürzere Zeit auf (Sardinien-Piemont bis 1815, Grossbritannien bis 1816, Spanien bis 1823, Niederlande bis 1829, Frankreich bis 1830, Neapel bis 1859). Die liberal-radikalen Kräfte in der Schweiz verurteilten jedoch den Solddienst als eine der souveränen Republik unwürdige Erscheinung des Ancien Régime und verboten neue Kapitulationen in der Bundesverfassung 1848 und per Gesetz 1859.

Zivile Arbeitsmigration

Im Unterschied zu den Söldnern in fremden Diensten sind die zivilen Arbeitsmigranten der frühen Neuzeit im allgemeinen historischen Bewusstsein viel weniger gegenwärtig. Dies hat mehrere Gründe: Die historische Erinnerung an die fremden Dienste wurde im 19. und 20. Jahrhundert besonders von Nachkommen von Militärunternehmern und Offizieren aus dem Ancien Régime wachgehalten, die als Militär- und Kriegshistoriker neben der Familienmemoria auch das im Zeitalter des Nationalismus und Militarismus verbreitete Interesse an Militaria bedienten. Paul de Vallières Buch «Honneur et Fidélité» (1. Aufl. 1914), ein frühes Standardwerk zu den Schweizer fremden Diensten, wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ausdrücklich zur Stärkung des eidgenössischen Wehrwillens neu aufgelegt und erhielt Einführungen von General Henri Guisan (1874–1960) und Oberstkorpskommandant Ulrich Wille (1877–1959). Eine solch prominente Erinnerungstradition vermochte die zivile Arbeitsmigration wohl auch deshalb nicht zu stiften, weil sie nicht einen einzigen Berufsstand, sondern ganz verschiedene Tätigkeitsfelder berührte, und weil sie kein Massenphänomen, sondern das unspektakuläre Werk von Einzelpersonen und kleinen Gruppen war. Zivile Arbeitsmigranten waren vielfach als Spezialisten und Experten ihres Metiers unterwegs und fanden dank ihren handwerklichen und gewerblichen Fertigkeiten, ihres künstlerischen Talents, ihres Wissens oder ihren pädagogischen und kulturellen Kompetenzen ein Auskommen im Ausland. Die Weltläufigkeit und hohe Anpassungsfähigkeit dieser zivilen Arbeitsmigranten korrigieren verbreitete Vorstellungen: Zum einen widerlegen sie das Stereotyp einer ländlich-bäuerlichen, schollenverhafteten und wenig mobilen Schweiz, und zum anderen hinterfragen sie besonders die Vorstellung einer Bergwelt, in der die Menschen fernab von den dynamischen gesellschaftlichen Zentren und kulturellen Brennpunkten ein eingezogenes, bescheidenes Leben in den Bahnen der immer gleichen Gewohnheiten fristeten.

ZUCKERBÄCKER AUS GRAUBÜNDEN

Die Bündner Zuckerbäcker und ihre Bedeutung für die Verbreitung des Geschäfts mit Süssigkeiten und Kaffee quer durch das Europa des 17. bis 19. Jahrhunderts stellen eines der sonderbarsten und faszinierendsten Kapitel der schweizerischen Migrationsgeschichte dar. In hohem Mass erklärungsbedürftig ist dieses Geschäft, weil die Zuckerbäcker aus Graubünden eine Ware verkauften, die in ihrer Heimat kaum bekannt war. Kaffee und Zucker mussten als Kolonialwaren von weit her eingeführt werden. Bis weit ins 18. Jahrhundert galten sie aus christlich-moralisierender Sicht als verwerfliche Genussmittel, in ökonomischer Hinsicht aber als unnötige, teure Konsumgüter, die nicht für die breite Bevölkerung bestimmt waren.

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