Armin Himmelrath - Amokdrohungen und School Shootings

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Tausende von Amokdrohungen gab es seit 2005 gegen Schulen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz – meist inspiriert von School Shootings in den USA und im nicht deutschsprachigen Teil Europas. Für Schulen und Lehrpersonen ist es oft schwierig, die Bedeutung solcher Drohungen einzuschätzen, vage Gerüchte von echten Alarmsignalen zu unterscheiden und dann in angemessener Weise aktiv zu werden, ohne entweder zu verharmlosen oder aber in Hysterie zu verfallen. Die Psychologin Sarah Neuhäuser und der Bildungsjournalist Armin Himmelrath haben erstmals flächendeckend die School-Shooting-Drohungen der letzten Jahre im deutschsprachigen Raum analysiert. Welche Regelmässigkeiten gibt es bei denen, die drohen? Was treibt sie an? Wie und was planen sie, wen weihen sie ein? Die Autorin und der Autor zeigen, dass es im Vorfeld häufig wiederkehrende Muster gibt, und vermitteln in ihrem Buch das Wissen, das Lehrpersonen brauchen, um sich in Präventionsteams auf konkrete Bedrohungsszenarien an der eigenen Schule vorbereiten zu können. Das Buch kann als Leitfaden gelesen werden. Seine Botschaft ist klar: Gerade, weil es sich bei School Shootings in aller Regel nicht um spontane Amokläufe, sondern um vorbereitete Aktionen handelt, kann rechtzeitig präventiv interveniert werden. Die Chancen frühzeitiger Einflussnahme ergreifen und die Spreu vom Weizen trennen – dazu will dieses Buch einen entscheidenden Beitrag leisten.

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Daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, Suizidberichterstattung zu unterlassen, wäre aus psychiatrischer Sicht sinnvoll, aus journalistischer Perspektive aber kaum umzusetzen. Ein generelles Themenverbot käme einer Zensur nahe. Der Verzicht auf ethisch reflektierte Grenzen der Berichterstattung wäre allerdings auch keine Lösung. „Eine suizidpräventive Berichterstattung steht im krassen Gegensatz zu journalistischen Grundregeln“ 4, beschreiben auch die Psychiater Walther Ziegler und Ulrich Hegerl in ihrem Artikel Der Werther-Effekt das journalistische Dilemma in dieser Situation. Wie aber können und wie sollten Medien über Ereignisse wie Suizide, Schulanschläge oder deren Androhung berichten, von denen ein hohes Nachahmungspotenzial ausgeht?

Die Debatte darüber ist nicht neu. „Beschreibe den Suizidenten, die Methode, den Ort, die Lebensverhältnisse und die Gründe so abstrakt, dass sie kein Anschauungsmaterial mehr enthalten, das einer möglichen Identifikation und Enthemmung Vorschub leisten könnte“ 5, formuliert Volker Faust sein Credo an Journalisten. Mit anderen Worten: Gefordert ist eine ethisch-moralische Abwägung zwischen Selbstbeschränkung und Informationsvermittlung. Wie schwer diese Abwägung fällt und wie groß die Herausforderung an die berichterstattenden Journalistinnen und Journalisten im Einzelfall sein kann, zeigt der Blick in die deutschsprachigen Pressekodizes. „Die Berichterstattung über Selbsttötung gebietet Zurückhaltung. Dies gilt insbesondere für die Nennung von Namen, die Veröffentlichung von Fotos und die Schilderung näherer Begleitumstände“ 6, heißt es etwa in den Richtlinien zum Deutschen Pressekodex. „Journalistinnen und Journalisten üben bei Suizidfällen größte Zurückhaltung“ 7, formulieren es die Richtlinien des schweizerischen Presserats, „um das Risiko von Nachahmungstaten zu vermeiden, verzichten Journalistinnen und Journalisten auf detaillierte, präzise Angaben über angewandte Methoden und Mittel.“ 8Im Ehrenkodex des österreichischen Presserats wird formuliert:

»Berichterstattung über Suizide und Selbstverstümmelung sowie Suizidversuche und Selbstverstümmelungsversuche gebietet im Allgemeinen große Zurückhaltung. Verantwortungsvoller Journalismus wägt – auch wegen der Gefahr der Nachahmung – ab, ob ein überwiegendes öffentliches Interesse besteht, und verzichtet auf überschießende Berichterstattung. 9«

Volker Faust verweist in seinen Ausführungen außerdem auf die in den BBC-Producer-Guidelines festgelegten Vorgaben: „Die Berichterstattung über Suizide könnte andere ermutigen. Berichte sollten Details der Suizidmethode vermeiden. Seien Sie besonders vorsichtig mit Details, wenn die Methode ungewöhnlich ist.“ 10

Was als journalistische Ethik für den Bereich der Suizidberichterstattung formuliert wird, lässt sich in seinen Überlegungen problemlos auf die Darstellung von angedrohten oder tatsächlich durchgeführten Schulanschlägen übertragen. Viele Amokläufer planen ihre Tat letztlich als erweiterten Selbstmord. Zahlreiche Jugendliche, die drohen oder zum Täter werden, beziehen sich bei der Rechtfertigung ihres Handelns immer wieder auf andere Schulattentäter und die Berichte in den Medien über deren Taten. Daher häuft sich sowohl im Anschluss an konkrete Fälle als auch zu Jahrestagen bestimmter Schulanschläge (etwa des Massakers in der Columbine High School im US-Bundesstaat Colorado am 20. April 1999) die Zahl der Drohungen durch Trittbrettfahrer.

1.5 Verschweigen chancenlos

Betrachtet man das Verhalten der Drohenden aus aufmerksamkeitsökonomischer Sicht, so handeln sie hochgradig rational und zumeist erfolgreich. Sie wissen, dass ein angekündigter Schulanschlag sich auch ohne Berücksichtigung in den klassischen Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen schnell herumspricht. Und weil die kommunikative Vernetzung durch Online-Medien und soziale Netzwerke so groß ist, wird ein Totschweigen wegen der hohen Zahl der Beteiligten und Betroffenen schlicht unmöglich. Wird eine Klasse oder eine Schule evakuiert, gibt es garantiert Schüler, die das sofort kommunizieren. Die Tatsache, dass auf Facebook und Twitter, per WhatsApp und SMS solche Gerüchte oder Berichte verbreitet werden, setzt auch die professionellen Medien unter Druck: Sie wollen und sollen schließlich über das berichten, was die Leserinnen und Leser bewegt. Taucht das Ereignis in professionellen Medien auf, wirkt sich das auch verstärkend auf die Aktivität in den sozialen Netzwerken aus. Die Kommunikation nährt sich gewissermaßen gegenseitig, ohne dass der Amokdrohende weiter aktiv sein muss. Kurz gesagt: Das Verhältnis zwischen eigenem Handeln und öffentlicher Aufmerksamkeit geht so weit auseinander, dass eine Amokdrohung schnell als leicht durchzuführende Aktion mit maximaler Wirkung und Resonanz empfunden wird.

Der Täter will der Schule beziehungsweise konkreten Personen drohen und Angst machen. Er will seine Macht gegenüber der Institution oder bestimmten Individuen zeigen. Durch eine entsprechende Drohung – von der Wandschmiererei bis zum ­Facebook-Eintrag, vom Drohbrief bis zur persönlichen Äußerung im Gespräch oder im Chat – kann er dafür sorgen, dass eine Kommunikationskette in Gang gesetzt wird, die er nach dem Anfangsimpuls letztlich ohne weitere Aktivitäten beobachten kann und die sich bis zur Berichterstattung über das Thema in den professionellen Medien immer weiter hochschaukelt. Je nachdem, ob er die Drohung anonym oder namentlich veröffentlicht, wird er sich für eine solche Amokankündigung rechtfertigen müssen. Doch zuvor kann er mit einem einzigen Satz ein Gewirr aus Informationen und Gerüchten, Angst und Schutzmaßnahmen, Untersuchungen und anderen Reaktionen in Gang setzen und damit zeigen, wie viel Macht er über die Schulgemeinschaft hat. Schematisch lässt sich das anhand der folgenden Grafik verdeutlichen.

Abb 2 Aufmerksamkeitsökonomie einer Amokdrohung Sollte es bei Lehrern oder - фото 9

Abb. 2: Aufmerksamkeitsökonomie einer Amokdrohung

Sollte es bei Lehrern oder Schulleitungen die Hoffnung gegeben haben, die Drohung eines Schulanschlags verschweigen zu können und damit dem Täter durch Entzug der öffentlichen Aufmerksamkeit die Belohnung für seine Drohung vorzuenthalten, so dürfte sich diese Hoffnung spätestens seit der Rund-um-die-Uhr-Vernetzung der Schülerinnen und Schüler durch Smartphones zerschlagen haben. Das Gerücht über eine Anschlagsdrohung kann sich in weniger als einer Schulstunde unter den Schülerinnen und Schülern verbreiten. Bei mehreren hundert oder tausend potenziellen Betroffenen an einer Schule ist es eine Illusion der Schulleitung, wenn sie glaubt, ein Informationsmonopol bei von außen herangetragenen Kommunikationsinhalten zu haben. Die geschilderte Situation lässt deshalb nur einen logischen Schluss zu: einem massiven Eingriff in den alltäglichen Schulfrieden, den eine Amokdrohung darstellt, sollte vonseiten der Bildungseinrichtung mit Entschlossenheit und mit zuvor entwickelten Kriterien und Handlungsoptionen entgegengetreten werden. Im Idealfall werden diese Handlungsroutinen von einem Präventionsprogramm begleitet, das frühzeitig greift und sich mehr auf das Schulklima an der eigenen Institution als auf die Identifikation potenziell gefährlicher Schülerinnen und Schüler konzentriert. Um Amokläufe und Amokdrohungen frühzeitig erkennen und präventive Maßnahmen ergreifen zu können, müssen sich Lehrkräfte wirksam mit dem Klima des Miteinanders an der eigenen Schule oder an der eigenen Bildungsinstitution auseinandersetzen. Gegenseitige Achtsamkeit und ein respektvoller Umgang miteinander sind ursprüngliche Präventionsmaßnahmen, um nicht erst potenzielle Täterpersönlichkeiten entstehen zu lassen. Einige wichtige Bereiche, die ein solches Schulklima prägen, werden im Kapitel 3 genauer vorgestellt, darunter die Themen: der Unterricht mit seinen alltäglichen Demütigungen, mögliche Mobbing-Vorkommnisse, der Bereich des Cyberbullyings und die Feedback-Kultur an der Schule.

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