Lebendige Seelsorge 4/2016

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Wer hätte sich träumen lassen, dass das Lehramt in Sachen Liebe, Ehe und
Sexualität noch einmal sprachfähig wird? Aber Papst Franziskus hat Freude an der Freude – nicht nur des Evangeliums (Evangelii gaudium), sondern auch der Liebe (Amoris laetitia). Kein Schelm, wer hier nicht auch an die «ars amatoria» von Ovid denkt!
"Erfrischend unpeinlich" nennt Christiane Florin das nachsynodale Schreiben Amoris laetitia, «entwaffnend liebevoll und wohltuend geerdet» Julia Knop, «genial, wild und unersättlich» Ute Eberl. Wer hier schon Angst beim Lesen bekommt: gemeint ist unersättlich an Barmherzigkeit.
Der Text stimuliert sowohl Lehramt als auch Theologie. Die Zeit der gegenseitigen
Schuldzuweisungen ist vorbei, gefragt ist vielmehr ein konstruktives und kreatives Miteinander. An der Rezeption dieses Textes wird sich der Weg der Kirche entscheiden: versteht sie sich als eine vertikale, gesetzes- und gehorsamsorientierte Institution oder als eine bedingungslose Barmherzigkeitsgemeinschaft, die die Barmherzigkeit Gottes nicht mutwillig unterschreitet.
Dieses Heft profiliert den Text von Papst Franziskus und seine Bedeutung für die theologischen Disziplinen, aber auch für eine neue Pastoralkultur und eine gut geleitete Synodalität. Es ist jetzt nicht die Zeit der Offiziale, die den Text einhegen und entschärfen, sondern die Zeit des durch das 2. Vatikanische Konzil angemahnten «officiums», die Zeichen der Zeit zu erkennen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Es ist die Chance des Wandels von einem «eliminatorischen Katholizismus» zu einem Katholizismus der Inklusion. Kirche ist Zeichen und Ort dafür, «dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, dem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein.» (GS 22)
Der Herbst wird zeigen, ob die Bischofskonferenzen, aber auch die Treffen der theologischen Arbeitsgemeinschaften die Früchte dieses Textes ernten und seine Radikalität ernst nehmen oder ob sie ihn ängstlich zerbröseln und kleingläubig entschärfen.
Dieses Heft lädt jetzt schon ein zur synodalen Einmischung.

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Das letzte Paket von drei Kapiteln (7-9) ist praktisch orientiert. Hier geht es um die pädagogische Praxis (Erziehung), die pastorale Praxis (Begleiten) und die spirituelle Praxis (Gebet). Zunächst geht es um das Megathema der Erziehung, handele es sich um Sexualerziehung oder um ethische und religiöse Erziehung. Hier folgt der Papst dem Prinzip, dass die Zeit Vorrang vor dem Raum habe, gehe es doch darum, Prozesse auszulösen und nicht Räume zu beherrschen (vgl. AL 261). Dann folgt eine neue Perspektive auf Personen, die unter Situationen verletzter oder verlorener Liebe leiden. Bildlich gesprochen begibt der Papst sich ins „Feldlazarett” (AL 291), eine Metapher, zu der ihn Manzonis Roman „Die Verlobten“ angeregt haben dürfte, denn im Pestlazarett, am Ort des Leidens, wo der Kapuziner die Wunden verbindet, begegnet sich das lange getrennte Liebespaar Renzo und Lucia wieder (vgl. Sievernich , 187f.). Die „Logik der pastoralen Barmherzigkeit” (AL 307) spiegelt sich im päpstlichen Schreiben in einer Trias von Handlungen. Es sind die Tätigkeiten von begleiten, unterscheiden und eingliedern. Im letzten, aber grundlegenden Kapitel kommt die spirituelle Praxis der Familie zur Sprache, welche die Liebe und Sorge füreinander verankert.

Kurzgefasst lautet der Duktus von Amoris laetitia : Die Realität der Familie wird ins Licht der Liebe getaucht, in dem die Aufgaben pädagogischer, pastoraler und spiritueller Praxis in neuem Licht erscheinen.

SPRACHE UND UNTERSCHEIDUNG

Die Familiensynode von 2015 war ein Sprachereignis, nicht nur, weil es die vielsprachige Weltkirche widerspiegelte, sondern auch, weil es durch freimütiges Sprechen (Parrhasia) zu neuen Verständigungsprozessen kam und die Forderung nach einer neuen, besser verständlichen kirchlichen Sprache im Raum stand. Da die Vermittlung des Glaubens mehr denn je eine Sprache verlange, die in der Lage ist, die jüngeren Generationen zu erreichen, plädierte die Synode vielstimmig für eine neue und angemessenere Sprache über Ehe, Freundschaft, Liebe und Sexualität (RF 56).

In seinem Schreiben Amoris laetitia ist es dem Papst wiederum gelungen, eine neue Sprache zu finden und zum “Sprachereignis” beizutragen, weil sein Sprachstil einladend und positiv wirkt, nicht die doktrinelle Zuspitzung sucht (vgl. Koch , 366ff.). Die Sprache schließt keinen aus und verurteilt nicht, der Ton bleibt wertschätzend und schöpft die pastoralen Möglichkeiten im Geist der Barmherzigkeit aus. Der Papst ändert keine einzige Lehre, aber sein neuer Ton macht die Musik. Er spricht die Sprache der Anerkennung des Anderen. Das ABC des post-synodalen Schreibens lautet auf Anerkennung, Barmherzigkeit und Caritas.

Die neue Sprache aber ist mit Hilfe einer Kategorie voller Zukunftspotential einzuüben, die Amoris laetitia wie ein roter Faden durchzieht. Es handelt sich um die persönliche und pastorale “Unterscheidung” (ital. discernimento), die den Synodentext (vgl. Schönborn , 111-206) und AL prägt. Die „Unterscheidung der Geister” bezeichnet in der Praxis der ignatianischen Exerzitien eine Unterscheidung der inneren Bewegungen, um eine Entscheidung vorzubereiten. Als Kriterium für diese Unterscheidung gilt nach den Regeln des Ignatius u.a. die „innere Freude” (leticia interna), die geistlichen Trost vermittelt (vgl. Ignatius , Nr. 316).

Nun gilt die Unterscheidung nicht nur im individuellen geistlichen Prozess, sondern auch in der begleiteten pastoralen Unterscheidung, zum Beispiel in schwierigen Ehe- und Familienfragen, in denen objektive Situationen mit subjektiven Vollzügen des Gewissens zu vermitteln sind. Ein Zitat von Johannes Paul II., ein oft zitierter Satz auf der Synode, lautet: „Die Hirten mögen beherzigen, daß sie um der Liebe willen zur Wahrheit verpflichtet sind, die verschiedenen Situationen gut zu unterscheiden” ( Familiaris consortio 84; vgl. RF 85; AL 79). In engem Zusammenhang mit der pastoralen Unterscheidung steht die Lehre über die Würde des Gewissens (vgl. GS 16). Das Ineinanderwirken von verbindlicher kirchlicher Lehre und gewissenhaftem Handeln durchzieht vielfältig den päpstlichen Text. Die pastorale Unterscheidung ist eine praktische Urteilskraft, welche die Lehre mit dem Leben der Personen, Biographien und Situationen verbindet und unterscheidet, um ein religiös und sittlich fundiertes Urteil zu bilden.

Das Ineinander von verbindlicher Lehre und Gewissensentscheidungen durchzieht den Text.

In der nachhaltigen Ausbildung dieses Urteilsvermögens durch Unterscheidung bei Lehramt, Volk Gottes und Theologen dürfte die größte pastorale Herausforderung für die Kirche liegen. Durch wachsende Verantwortung wächst eine Freude, an der nicht nur der Papst seine Freude hat. ■

LITERATUR

Fischer, Heinz-Joachim,in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29. Sept. 2001, Ereignisse und Gestalten III.

Ignatius von Loyola,Die Exerzitien, übertragen von Hans Urs von Balthasar, Einsiedeln 51965.

Koch, Heiner,Amoris Laetitia. Eine Erläuterung, in: Stimmen der Zeit 141 (2016) 363-373.

O’Malley, John W.,What happened at Vatican II? Cambridge MA / London 2006.

Papst Franziskus,Nachsynodales Apostolisches Schreiben Amoris laetitia über die Liebe in der Familie vom 19. März 2016 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 204), hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2016.

Schönborn, Christoph (Hg.),Berufung und Sendung der Familie. Die zentralen Texte der Bischofssynode, mit einem Kommentar von Michael Sievernich, Freiburg im Br. 2015 ( Relatio finalis , RF).

Sievernich, Michael (Hg.),Papst Franziskus. Texte, die ihn prägten, Darmstadt 2015.

Sakrament der Nachfolge

Erneuerungen und Vertiefungen der kirchlichen Ehetheologie durch Amoris laetitia

Papst Franziskus setzt in Amoris laetitia neue Akzente für die kirchliche Ehetheologie. Aus dogmatischer Sicht ist seine Beschreibung der Sakramentalität der Ehe weiterführend. Eine sakramentale Ehe zu schließen ist dem Papst zufolge auch für Katholiken keineswegs selbstverständlich, vielmehr Konsequenz und Ausdruck des Glaubens, der auch in der Lebensform Gestalt finden soll. Julia Knop

Nach einem etwa zweijährigen umfassenden Beratungs- und Diskussionsprozess, dessen Höhepunkte zwei synodale Versammlungen einer repräsentativen Größe des Weltepiskopats waren, erschien am 8. April 2016 die auf den Josefstag 2016 datierte nachsynodale Exhorte Amoris laetitia (AL) von Papst Franziskus. Anders als vormalige Bischofssynoden und anschließende päpstliche Schreiben wurden Prozess und Ergebnis von einer breiten Öffentlichkeit intensiv wahrgenommen und entsprechend der jeweiligen Debattenlage und Erwartungshaltung vor Ort kommentiert. Hierzulande richtete sich das Augenmerk besonders auf Themen der Partnerschafts- und Familienethik, in denen die katholische Kirche bisher und womöglich grundsätzlich hinter den derzeit dominanten Imperativen westlicher Gesellschaften zurückbleibt: dem Imperativ zu einer grundsätzlichen Säkularisierung sozialer Reglements und politischer Entscheidungsfindung und in Konsequenz dem Imperativ, auf allen gesellschaftlichen Ebenen gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Lebensform und Lebensentscheidung vorzugehen.

Im Hintergrund mancher Debatte um die Familiensynode stand daher ausgesprochen oder unausgesprochen auch die grundsätzliche Frage, was denn überhaupt ein kirchliches Urteil in Fragen legitimiere, die in säkularen Gesellschaften allein der Gewissensentscheidung des einzelnen obliegen. Fragen wie die nach der Akzeptanz homosexueller Partnerschaften, der Öffnung aller kirchlichen Ämter und Funktionen für Frauen und der vollen Integration von in zweiter Zivilehe verheirateten Paaren sind zu neuen Gretchenfragen geworden. Dabei haben sich die Rollen umgekehrt. Heute befragt keine fromme Margarethe einen religionslosen Faust, sondern die säkulare Moderne die Kirche: Wie hältst du, Kirche, es mit den Errungenschaften der Neuzeit?

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