Hans-Christoph Ramm - Lesen im dritten Lebensalter

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Im Zentrum der rezeptionsästhetischen Untersuchung steht die Neugier von Leserinnen und Lesern des dritten Lebensalters. Die erwachsen gewordenen Kinder der Nachkriegszeit gelangen im Rahmen gelenkter literarischer Seminare zu einer selbstreflexiven, kritischen Auseinandersetzung mit vier Romanen ausgewählter britischer Autoren: Charlotte und Emily Brontë, Charles Dickens und Virginia Woolf. Ihre Werke stellen prototypisch die gesellschaftliche Funktionalisierung des Leidens und die damit einhergehende Zerrüttung der Subjektivität mit literarischen Verfahrensweisen dar. Die Erzählwelten eröffnen Einblicke in eine zurückliegende Kultur, die bis in die Gegenwart hinein wirkt. Aufgrund ihrer speziellen Perspektive gelangen die lebenserfahrenen Rezipientinnen und Rezipienten zu bemerkenswerten Ergebnissen in der wissenschaftlich fundierten Romananalyse. Die Erforschung solcher Rezeptionsvorgänge und ihres Potentials für diese Lesergruppe ist das Ziel eines neuen Ansatzes, der beispielsweise an der Universität des 3. Lebensalters in Frankfurt am Main verfolgt wird. Damit schließt die Studie eine Forschungslücke und liefert einen Beitrag zu einer kulturwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaft.

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Diese Terminologie weist auf Motivlagen hin, die sich von denen junger Menschen in den ersten Adoleszenzphasen, auf Grund lebenslanger Entwicklungsschritte in allen Lebensphasen bis ins hohe Alter unterscheiden. Seit frühen Lebensjahren entwickeln Jugendliche und junge Erwachsene Gefühle und ein Bewusstsein für die zukunftsbezogene „Bedeutung des Vertrauens in die eigenen Kräfte“.52 Nach Erikson prägt und verändert sich dieses Vertrauen im Lebenslauf in acht unterschiedlichen, durch psychosoziale Krisen gekennzeichnete Entwicklungsphasen. Im dritten Lebensalter verbinden sich, in anderer Akzentuierung als im Jugend- und Erwachsenenalter, Selbst- und Mitverantwortung für nachfolgende Generationen mit einem bis ins hohe Alter reichenden „Vertrauen (in) eine Vergangenheit – (und) eine() über die Existenz hinausweisende() Zukunftsperspektive“.53 Die wichtigen Konzepte dieser Alternsphase sind Generativität, Ich-Integrität und Gerotranszendenz als „Ausdrucksformen einer Kreativität im Alter“.54 Diese Schlüsselkonzepte sind eingebunden in eine Anthropologie des Alterns, die den Gestaltungswillen und die Gestaltungsfähigkeit Alternder in Bezug auf ein selbstorganisiertes Leben und in Bezug auf gesellschaftliche Mitverantwortung hervorhebt. Andreas Kruse, ein prominenter Vertreter dieser Theorie, hebt auf der Grundlage gerontologischer Forschungen Potenziale des Alters hervor, in denen sich, wie oben gezeigt, „die Potenzialperspektive“ mit der „Verletzlichkeitsperspektive“55 Alternder komplementär verbindet. Die entstehende Komplementärperspektive betrifft heutige Rezipient/innen des dritten Lebensalters. Während die Potenzialperspektive die potenziellen Energien Alternder, die sie in Fällen von Belastungen und Verlusten eine positive Lebenseinstellung aufrechterhalten lässt, betont, hebt die Verletzlichkeitsperspektive eine abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit, mit einer höheren Anfälligkeit für Erkrankungen im Alter hervor. Rezipient/innen des dritten Lebensalters gelingt es, wie anderen Alternden, beide Perspektiven miteinander zu verbinden. Die Integration beider Perspektiven relativiert Belastungszenarien der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und ermöglicht Bildungs- und Therapieerfahrungen.56 In der Wechselbeziehung beider Perspektiven ist für das dritte Lebensalter, nach Erikson im Prozess der drei Stadien des Erwachsenenlebens, das Potenzial vorhanden, „die Sorge für Dinge und Menschen“zu übernehmen und das Gefühl zu entwickeln „der Schöpfer von Dingen und Ideen zu sein.“57 Selbst- und Mitverantwortung grenzen sich von fremdbestimmenden Autoritäten und Institutionen ab und stellen sich dem Wagnis einer neu erworbenen Freiheit. Erich Fromm nennt diesen Aspekt der Freiheit des modernen Menschen Freiheit von.Dieser Freiheitsaspekt kann auch Gefühle der Ohnmacht, Isolation, und Angst enthalten. Diese Ambivalenz kann eine Flucht ins Autoritäre bewirken. Sie kann sich bei integrierten Persönlichkeiten zu einer Freiheit vonentfalten und im Gleichgewicht zwischen Emotionalität und Intellekt produktiv und kreativ werden.58 Alternden kann es gelingen, die Potenzial- und Verletzlichkeitsperspektive kreativ miteinander zu verbinden.59 In die Wechselbeziehung beider Perspektiven ist die im Vorverständnis der Rezipient/innen situierte Spannung zwischen dem ästhetischen Erfahrungspotenzial immanenter Transzendenzerfahrung und dem Bewusstsein menschlicher Mortalität und damit das Bewusstsein eines Werdens zu sich selbst eingebettet. Diese zum gerotranszendenten Vermögen Alternder gehörende Situierung wird vor dem kulturgeschichtlichen Hintergrund der dezentrierten Autonomie in der Moderne im Erschließungsprozess der Romane und ihrer Verwirrungsästhetik zum kreativen Moment des Rezeptionsprozesses. Die Übergänge zwischen der Potenzial- und der Verletzlichkeitsperspektive befinden sich im Fokus der folgenden Ausführungen. Menschen im dritten Lebensalter befinden sich auf Grund ihrer langen biografischen Entwicklung, ihrer Lebens- und Krisenerfahrungen, ihres differenzierten Wissens, ihres entwickelten und komplexen Gefühlslebens in einem Alternsprozess, der für sie hinsichtlich des Bewusstseins ihrer Endlichkeit und Verletzlichkeit Ressourcen freisetzen kann, die ihre Stärken und Schwächen miteinander in einen kreativen und produktiven Bezug setzen können, sodass ihr persönliches Leben flexibel autonom gestaltbar, gesellschaftlich und zukunftsbezogen nachhaltig mitverantwortlich geprägt werden kann.60 Entscheidend sind in dieser Lebensphase nicht nur die individuellen Möglichkeiten der Lebensgestaltung, sondern „(…) die in der Biografie entwickelten Ressourcen des Individuums, gesellschaftliche Strukturen, die die Aufrechterhaltung, Weiterentwicklung und Nutzung dieser Ressourcen fördern, sowie Alters-, Generationen- und Menschenbilder, die sich positiv auf die individuelle Motivlage auswirken.“61 Diese komplexe Motivlage, die sich mit Beginn des Eintritts in die Renten- oder Pensionszeit und mit Beginn der Ablösung von familiären Pflichten der Kindererziehung zu entfalten beginnt, gibt Menschen mit Beginn des dritten Lebensalters die Chance eines Neubeginns der Entfaltung ihrer Persönlichkeit, einer zweiten Adoleszenz, die, wie Erich Fromm formuliert, durch die Freiheit von etwasin eine Freiheit zu etwasführt und durch spontanes Tätigsein eine integrierte Persönlichkeit möglich werden lässt.62 Es entstehen Chancen einer Selbst- und Lebensgestaltung, die im Bewusstsein der „Zeitlichkeit des menschlichen Lebens“ 63, von einer philosophischen Ethik der späten Lebenszeit als „Radikalisierung der menschlichen Lebenssituation“64 reflektiert wird und anschlussfähig ist an das Konzept transformatorischer Identität, das von Jürgen Straub entwickelt worden ist. Im Bewusstsein der individuellen Einzigartigkeit, Endlichkeit und Verletzlichkeit lassen sich anthropologisch gesehen, „menschliche() Lebensvollzüge (…) als Versuche des Entwurfs sinnvollen Lebens begreifen“.65 Zu den altersspezifischen Erfüllungsgestalten menschlichen Lebens gehört, dass Individuen ein gemeinsames Leben mit anderen führen, und dass deshalb „das existentielle Alleinsein unhintergehbar zur menschlichen Lebenssituation“ ebenso gehört wie die Unverfügbarkeit und Entzogenheit des Selbst im sozialen Zusammenhang mit Anderen.66 Im Alternsprozess wird die Ganzheit des menschlichen Lebens, die gebunden ist an konkrete Situationen, unterschiedliche Altersstufen, die Leiblichkeit des Menschen und Zeitlichkeit des menschlichen Lebens als Selbstentzogenheit und riskierte Ganzheit radikalisiert erfahrbar.67 Daraus können Chancen einer kreativen und flexiblen Lebensführung entstehen. Chancen zum Glück, so Thomas Rentsch, kennzeichnen alle Lebensphasen, ebenso wie Erfahrungen der Fragilität, also Krisen, Probleme und Ängste, die aber im Alter im Bewusstsein der Endlichkeit und Sterblichkeit als herausfordernde Gemengelage empfunden werden. Dies gilt insbesondere für die jetzige Generation des dritten Lebensalters, die mit den von Axel Honneth in Verbindung gebrachten Pathologien der reflexiven Moderne – Resignation und Depression – durch traumatisierende Erfahrungen der Nachkriegszeit, des Kalten Krieges und der beginnenden Wohlstandsgesellschaft, betroffen sind: Kindliche Erfahrungen des Verlusts der Väter, verängstigter, verunsicherter oder auch starker Mütter, kindliche Fremdheitserfahrungen als Heimatvertriebene oder Umsiedler, Verlust von Familienangehörigen, Heimatlosigkeit ohne Eltern in Ruinenstädten, gerade in den eisigen Wintern der Jahre 1945/46, 1946/47, Schwarzmarkterfahrungen – kindliche Erfahrungen des Vertrauens- und Autoritätsverlusts, Krisenerfahrungen, die die Endlichkeit und Unwiederbringlichkeit menschlichen Lebens radikal zu Bewusstsein brachten und heute, im zeitlichen Abstand, nachdem das Familien- und Berufsleben weitgehend abgeschlossen ist, wieder zu Bewusstsein bringen und in Bezug auf die Reflexion der Romane kreativ in Anschlag gebracht werden können.Читать дальше
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