Udo Steinbach - Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft

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Der Raum zwischen Nordafrika, dem Kaukasus und dem Hindukusch ist im Umbruch. Dieser ist mit Gewalt und Flüchtlingsströmen verbunden. Wie ist es dazu gekommen? Das 20. Jahrhundert des Nahen Ostens beginnt mit der persischen Revolution von 1906 und dem Putsch der Jungtürken zwei Jahre später. Beide Ereignisse läuten ein Jahrhundert von inneren Umbrüchen und Interventionen von außen ein, in dem der Nahe Osten einen gangbaren Weg aus überkommenen Herrschaftssystemen und kolonialer Fremdherrschaft in die Eigenständigkeit sucht.
Udo Steinbach folgt den einzelnen Strängen des Geschehens und ihrer Interdependenz. Weitreichende politische Entwürfe und historische Chancen scheitern an machtpolitischem Ehrgeiz und an Interessen der Großmächte. Jedoch gibt es vielfältige kulturelle Begegnungen zwischen Europa und seiner islamischen Nachbarschaft. Diese öffnen positive Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft.

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Mit Peter dem Großen (1672–1725) wurde der Zugang zum Kaspischen und Schwarzen Meer Ziel russischer Expansionspolitik. Dabei ging es zunächst vornehmlich um Handelsinteressen: Der Zar suchte eine Landverbindung zum indischen Subkontinent. Nach Lage der Dinge bedeutete das, dass Russland zunehmend in Gebiete vordrang, die zum Teil islamisch geprägt waren. Vor allem die westlich und nördlich an das Schwarze Meer angrenzenden Gebiete standen in teils engerer teils lockerer Anbindung an das Osmanische Reich. In den Gebieten östlich des Schwarzen Meeres und im Kaukasus rivalisierte das Zarenreich mit den Staatsbildungen auf persischem Boden. Die Eingliederung muslimischer Territorien im Zuge des Vordringens in Richtung auf das Schwarze Meer musste Russland mithin früher oder später in offenen Konflikt mit den muslimischen Herrschern bringen. Die erste Etappe auf dem Weg Russlands zum Schwarzen Meer war die osmanische Festung Asow: Zar Peter eroberte sie 1696. Seit 1714 wurden wiederholt Expeditionen, Gesandtschaften oder als Handelsreisen getarnte Erkundungsfahrten in den Raum des Kaspischen Meeres und nach Zentralasien unternommen. 1717 kam ein Handelsvertrag mit dem – noch safawidischen – Persien zustande. Nach Beendigung des Nordischen Krieges (1721) wurden diese ersten kommerziellen Kontakte militärisch ausgebaut und gefestigt. Dabei profitierte der Zar von den Turbulenzen im Gefolge des Endes der Safawiden-Herrschaft. Derbent fiel im August 1722; gegen Ende des Jahres wurde die Provinz Gilan besetzt, im Juli 1723 Baku erobert. In einem Vertrag, den der persische Unterhändler im September 1723 mit der russischen Regierung in St. Petersburg abschloss, wurden Derbent, Baku und die am südlichen Ufer des Kaspischen Meeres gelegenen Provinzen Gilan, Mazandaran und Astarabad Russland zugesprochen. Letztere war der Stammsitz der turkmenischen Qoyunlu, aus deren Mitte gegen Ende des Jahrhunderts die Dynastie der Qadscharen hervorgehen sollte ( картинка 7 S. 58). Einer weiteren Ausdehnung der russischen Macht stand bis auf Weiteres noch das Osmanische Reich entgegen. Tatsächlich hatte Russland seine Kräfte überdehnt. Der gleichzeitige Kampf gegen den osmanischen Einfluss und das unter Nadir Schah wiedererstarkte Persien überforderte die russischen Ressourcen. 1735 gab Russland die Eroberungen in Persien auf. Bis zum Ende des Jahrhunderts sollte das linke Ufer des Flusses Terek, genauer: die befestigte Linie nördlich des Kaukasus und der beiden Kabardeien, die russische Südgrenze in der Kaukasusregion bilden.

Unter Katharina II. erlebten die Expansionspläne eine Neuauflage. Bereits ein Jahr nach ihrer Thronbesteigung wurde die Festung Mozdok errichtet und die »Kaukasische Linie« durch neue Kosakensiedlungen erweitert. Der damit beschleunigte Prozess der Siedlungskolonisation im Nordkaukasus schuf zugleich Ausgangspunkte für zukünftige Expansionen und militärische Machtausübung in Kaukasien. Eine weitere Folge war der Krieg gegen die Osmanen von 1768–1774, in dessen Verlauf russische Truppen in Richtung Tiflis vorstießen. In dem bereits genannten Friedensvertrag von Küςük Kaynarca wurde der Fluss Kuban als Grenze zwischen Osmanischem und Russischem Reich festgelegt und das Krimkhanat – als wichtigster Verbündeter der Osmanen in der Region – russischer Herrschaft einverleibt. Dann stagnierte die Expansion. Nunmehr waren es wiederum die Perser, die den Druck auf Georgien erhöhten, was König Irakli II. (reg. 1744–1798, Kartli und Kachetien) bewog, sich unter russischen Schutz zu stellen. Im Vertrag von Georgievsk von 1783 verpflichtete er sich, das russische Protektorat anzuerkennen und seine Streitkräfte in den Dienst des Russischen Reichs zu stellen. Russland garantierte die territoriale Integrität des georgischen Königreichs und versprach militärische und politische Hilfe gegen Bedrohungen von außen. Der Vertrag garantierte zugleich den königlichen Status der georgischen Bagratiden-Dynastie.

In der Folgezeit kam Russland seinen Verpflichtungen nicht nach. Im November 1783 marschierten zwar zwei russische Bataillone mit vier Kanonen in Tiflis ein, aber damit waren weder der Schutz der Stadt noch die russischen Ansprüche abgesichert. Und Russland stand abseits, als qadscharische Truppen unter Agha Muhammad Khan im Mai 1795 Tiflis stürmten und die Stadt fast völlig zerstörten. St. Petersburg reagierte mit einer Kriegserklärung, doch der Tod Katharinas und der Machtantritt Pauls I. (reg. 1796–1801) im November 1796 unterbrachen den Feldzug. Über die Winkelzüge Fath Ali Schahs im Zusammenhang mit der von Napoleon vom Zaun gebrochenen internationalen Krise wird unten gesprochen ( картинка 8 S. 61). Die Aktivierung der russischen Außenpolitik in diesem Zusammenhang sollte sich auch in den südlichen Regionen Kaukasiens auswirken: Am 18. Januar 1801 unterzeichnete Zar Paul I. das »Manifest zur Errichtung der russischen Herrschaft über das georgische Königtum«. Sein Tod am 12. März 1801 führte zunächst zu neuen Diskussionen über die weitere Vorgehensweise. Nach einigem Zögern bekräftigte Alexander I. (1801–1825) am 12. September 1801 in Moskau die Entscheidung seines Vorgängers, Ostgeorgien zu annektieren. Es wurde russisches Gouvernement; 1811 erlosch die Königsherrschaft in Georgien. Giorgi XII. war der letzte König.

Ausgehend von dort, erfolgte in den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten die systematische Unterwerfung und Eingliederung südkaukasischer Gebiete. Im Laufe des 1804 ausbrechenden russisch-persischen Krieges verlor der Schah eine Reihe der Khanate auf dem Boden des heutigen Aserbaidschan sowie weitere Gebiete Georgiens: Im Friedensvertrag von Gulistan vom Oktober 1813 musste er die Zugehörigkeit der Gebiete von Karabach, Gändschä, Schäki, Schirvan, Derbent, Quba, Baku, Talysch, Dagestan, Imeretien, Gurien, Mingrelien und Abchasien zum russischen Reich anerkennen. Die Bemühungen des Schahs, die verlorenen Gebiete zurückzuerobern, verliefen kontraproduktiv: Im zweiten russisch-persischen Krieg von 1826 bis 1828 folgte die Eingliederung der Khanate Eriwan und Nachitschewan. Im Vertrag von Turkmentschai im Februar 1828 musste Persien seiner Ansprüche auf alle Gebiete nördlich des Aras entsagen. Tiflis war der Sitz der kaukasischen Statthalterschaft und das kulturelle Zentrum des Südkaukasus.

Abb 2 Die russische Expansion im Kaukasus 18001864 Die flächendeckende - фото 9

Abb. 2: Die russische Expansion im Kaukasus 1800–1864.

Die flächendeckende Beherrschung der transkaukasischen Gebiete machte schließlich auch die Unterwerfung des nördlichen Kaukasus und seines Vorlandes unumgänglich. Hatte man ursprünglich lediglich die Verbindung zwischen Tiflis und Russland in Gestalt der Georgischen Heerstraße, welche Ende des 18. Jahrhunderts gebaut worden war, sichern wollen, so begann 1817 die Unterwerfung der Völker des nördlichen Kaukasus zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer. Sie sollte erst nach einem halben Jahrhundert zahlloser Feldzüge und einzelner militärischer Operationen abgeschlossen werden. Hintergrund des zähen Widerstands gegen die zahlen- und ausrüstungsmäßig überlegene russische Armee war die Tatsache, dass es zeitweise gelang, die ethnisch und sprachlich zersplitterten Bergvölker (rus. gorzy) zu gemeinsamem Handeln zusammenzuführen. Die »ideologische« Grundlage der Gemeinsamkeit war eine politisch und religiös militante Variante des sufischen Islam, wie er in den Gemeinschaften der Naqschbandiyya und Qadiriyya gepflegt wurde. Die Muriden, d. h. die »Eingeweihten«, sahen sich als verschworene Gemeinschaft jenseits der sie trennenden Unterschiede. Die gemeinsamen militärischen Operationen verstanden sie als ghazawat, als (islamische) Kriegszüge.

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