Udo Steinbach - Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft

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Der Raum zwischen Nordafrika, dem Kaukasus und dem Hindukusch ist im Umbruch. Dieser ist mit Gewalt und Flüchtlingsströmen verbunden. Wie ist es dazu gekommen? Das 20. Jahrhundert des Nahen Ostens beginnt mit der persischen Revolution von 1906 und dem Putsch der Jungtürken zwei Jahre später. Beide Ereignisse läuten ein Jahrhundert von inneren Umbrüchen und Interventionen von außen ein, in dem der Nahe Osten einen gangbaren Weg aus überkommenen Herrschaftssystemen und kolonialer Fremdherrschaft in die Eigenständigkeit sucht.
Udo Steinbach folgt den einzelnen Strängen des Geschehens und ihrer Interdependenz. Weitreichende politische Entwürfe und historische Chancen scheitern an machtpolitischem Ehrgeiz und an Interessen der Großmächte. Jedoch gibt es vielfältige kulturelle Begegnungen zwischen Europa und seiner islamischen Nachbarschaft. Diese öffnen positive Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft.

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Edward Saids Buch hat viel Kritik nicht zuletzt vonseiten der Nahostwissenschaftler in England und den USA erfahren. Die Wissenschaftler sahen sich unterschätzt und in der Integrität ihres wissenschaftlichen Ansatzes missverstanden. Daran ist aus deren Sicht natürlich viel Richtiges. Gleichwohl spiegelt sich in der Radikalität der Thesen Edward Saids jene Dynamik wider, die die imperialistische Attitüde der europäischen Mächte gegenüber dem Osmanischen Reich und der Nachfolgeordnung des Nahen und Mittleren Ostens nun einmal aufweisen sollte. Als Palästinenser, der von einer der Folgen dieser Ordnung, der Entstehung des Staates Israel und dem damit geschaffenen »Nahostkonflikt«, unmittelbar betroffen war, musste er diesbezüglich besonders sensibilisiert sein. Nach seinem eigenen Bekenntnis fühlte er sich in seinem amerikanischen Umfeld zeitlebens als Außenseiter (»out of place«). Diese Erfahrung verschärfte sich nach dem Sechs-Tage-Krieg (Juni 1967), der in den USA auch als Sieg des Westens über den arabischen Nationalismus gefeiert wurde. Als politischer Intellektueller trat Said für einen binationalen palästinensisch-jüdischen Staat ein. So war sein wissenschaftliches Denken in ähnlicher Weise politisiert, wie er es den »Orientalisten« unterstellte. Tatsächlich aber sollte die Niederlage von 1967 einen nachhaltigen Einfluss auf das geistige Klima in weiten Teilen der islamischen Welt ausüben ( картинка 13S. 396).

Die von Said aufgerissene Dichotomie von Orient und Okzident, Morgenland und Abendland, islamische Welt und Westen sollte eine politische, militärische, wirtschaftliche und kulturelle Dimension haben. Die Art der Begegnung würde nicht dialogisch auf Augenhöhe erfolgen, sie würde konflikthaft ausgetragen werden: zwischen einem Akteur, der sich selbst als stark und überlegen sah, und einem Gegenüber, das als schwach und überlebt wahrgenommen wurde. Im Spannungsfeld zwischen Kompromiss, Synthese und Reform auf der einen und Konflikt auf der anderen Seite sollten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Varianten möglich sein. Der Auseinandersetzung um die und mit der Religion und deren Stellung in der politischen und gesellschaftlichen Ordnung würde ein besonderer Stellenwert zukommen. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts löste die These vom clash of civilizations des amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Huntington eine weltweite Debatte aus ( картинка 14S. 537). Unter den civilizations war insbesondere die islamische angesprochen. Zwischen ihr und Europa sah Huntington eine »blutige Grenze«. Die – nicht selten emotional eingefärbte – Intensität, mit der die Debatte geführt wurde, ließ erkennen, dass auch am Ende des 20. Jahrhunderts die Frage nach der Qualität der Beziehungen zwischen dem Westen und der islamischen Welt offen war – und damit auch die Antwort auf die Frage nach dem Ergebnis des Prozesses der »Modernisierung« unter den vom Westen vorgegebenen Parametern.

2.2 Der Angriff auf Ägypten

Ein militärischer Angriff markiert die neue Qualität der Beziehungen zwischen Europa und seiner nahöstlichen Nachbarschaft. Er setzt zugleich tiefstgreifende Wandlungsprozesse im Raum zwischen Nordafrika und Persien in Gang. Am 1. Juli 1798 landete eine französische »Expedition« bei Alexandria auf ägyptischem Boden. Ihr Führer: General Napoleon Bonaparte, der im Auftrag des seit 1795 in Paris herrschenden Direktoriums handelte. Hinter dem Unternehmen stand ein imperialistisches Design: Der Rivale England sollte im Mittelmeer getroffen, sein Seehandel geschädigt und ihm der Landweg nach Indien, seinem reichsten Besitz, versperrt werden. Frankreich würde einen Stützpunkt für seine weitere Expansion im Orient gewinnen und eine neue Kolonie, die die kolonialen Verluste auf dem amerikanischen Kontinent wettmachen würde. Zwei Wochen nach der Landung bei Alexandria kam es an den Pyramiden bei Kairo zur Schlacht. Die kurze Ansprache, die Napoleon vor Eröffnung der Schlacht hielt, ist berühmt geworden; sie macht die Tragweite des Geschehens aus französischer Sicht deutlich:

»Soldaten! Ihr seid in diesen Landstrich gekommen, um ihn der Barbarei zu entreißen, die Zivilisation in das Morgenland zu bringen und diesen schönen Teil der Welt dem Joch Englands zu entreißen. Wir werden kämpfen. Denkt daran, dass von diesen Monumenten 40 Jahrhunderte auf euch herabblicken.«

Die Schlacht dauerte nur wenige Stunden. Der Haufen der verrotteten mittelalterlichen »Mamluken« war kein ernst zu nehmender Gegner einer modernen europäischen Armee.

Dieses Ereignis ist in vieler Hinsicht bedeutsam für die Geschichte des Vorderen Orients insgesamt seither. Zunächst einmal bestätigte die militärische Unterlegenheit gegenüber einer europäischen Macht die Schwäche der politischen Herrschaft und ihrer Institutionen als solcher. Seit 1517 war Ägypten Teil des Osmanischen Reichs und seither hatte sich dort politisch nichts Grundlegendes verändert. Eine schmale turko-tscherkessische Militäraristokratie der »Mamluken« machte die Herrschaft unter sich aus; die Zeit der großen Mamlukensultane, die das Land am Nil seit der Mitte des 13. Jahrhunderts beherrscht und einer Epoche den Namen gegeben hatten, war lange vorbei. Die Hohe Pforte, d. h. die Regierung in Konstantinopel, überließ die ständig miteinander rivalisierenden politischen und militärischen Faktionen in Kairo weitgehend sich selbst, wenn nur die jährlichen Abgaben eingingen.

Neben der politischen und militärischen Schwäche war die Tatsache schockierend, dass der französische Vorstoß nicht mehr Randgebiete des Osmanischen Reichs betraf, von denen es in den vergangenen hundert Jahren, bereits zahlreiche verloren hatte – vor allem an Russland und Österreich. Der europäische Vorstoß zielte diesmal auf ein Kernland, das über Jahrhunderte dessen islamische Identität bestätigt hatte. Noch immer zog die theologische Lehrstätte der Azhar (gegründet 972) Studenten aus allen Teilen des Reichs an. In gewisser Weise war deshalb mit der Eroberung Kairos ein Teil der Legitimation des Sultans (und Kalifen) in Konstantinopel weggebrochen.

Abb 3 Die Schlacht bei den Pyramiden am 21 Juli 1798 Europa stößt das - фото 15

Abb. 3: Die »Schlacht bei den Pyramiden« am 21. Juli 1798. »Europa« stößt das Tor zum »Orient« auf.

Kennzeichnend für die Wahrnehmung, mit der Europa künftig seiner islamischen Nachbarschaft gegenübertreten sollte, war der »Stil«, in dem das militärische Unternehmen in Gang gesetzt, ja gleichsam inszeniert wurde. Dem Ego des kommandierenden Generals entsprach die Vorstellung, auf den Spuren Alexanders des Großen und Cäsars zu wandeln. Neben den etwa 25 000 Soldaten führte er einen Tross von Wissenschaftlern mit, unter denen sich bedeutende Orientalisten, aber auch Geographen und Statistiker befanden. Ihnen war die Aufgabe gestellt, den unbekannten Orient für die europäische Wissenschaft zu erschließen. Die Gründung des Institut d’Egypte (1798), der 1802 die Veröffentlichung der Description de l’Egypte folgte, die zu einem Markstein bei der entstehenden Orientalistik werden sollte, war Ausdruck eines Interesses, das über das politische hinausging, zugleich aber auch einer kulturellen Erhöhung Europas, das den Orient bereits als Objekt geistiger Vereinnahmung betrachtete.

Nach anfänglichen Erfolgen sollte die »Expedition« kläglich scheitern. Der weitere Vorstoß nach Syrien, bei dem die französischen Truppen auch brutale Grausamkeiten an osmanischen Soldaten begingen, kam an der Feste Akkon (Saint-Jean d’Acre) nach zwei Monaten vergeblicher Belagerung im Frühjahr 1799 zum Erliegen. Der Rückmarsch geschah unter großen Strapazen und war von der Tatsache überschattet, von der Heimat abgeschnitten zu sein, nachdem die Engländer unter Admiral Nelson bereits im August 1798 die französische Flotte bei Abukir in der Nähe von Alexandria vernichtet hatten. An diesem Ort ging im Juli 1799 auch ein osmanisches Entsatzheer mit 18 000 Soldaten an Land. Noch einmal sollten sich das militärische Genie Napoleons und die moderne europäische Kriegführung überlegen zeigen: 5000 Mann Infanterie und 1000 Mann Kavallerie bereiteten dem osmanischen Heer am 25. Juli eine vernichtende Niederlage. Eine geschickte Propaganda verklärte Napoleon in der Heimat zum Helden. Vom Direktorium zurückgerufen, ging er am 23. August heimlich an Bord. Am 9. Oktober landete er in Fréjus, wo er als Hoffnungsträger begeistert empfangen wurde. Am 9. November 1799 stürzte er durch einen Staatstreich das Regime des Direktoriums und öffnete den Weg, auf dem er »Konsul auf Lebenszeit« und 1804 »Kaiser der Franzosen« wurde. Seine in Ägypten im Stich gelassene Armee kapitulierte 1801 gegen ein englisches und osmanisches Entsatzheer und wurde – auf englischen Schiffen – nach Frankreich zurückgebracht.

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