Udo Steinbach - Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft

Здесь есть возможность читать онлайн «Udo Steinbach - Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Raum zwischen Nordafrika, dem Kaukasus und dem Hindukusch ist im Umbruch. Dieser ist mit Gewalt und Flüchtlingsströmen verbunden. Wie ist es dazu gekommen? Das 20. Jahrhundert des Nahen Ostens beginnt mit der persischen Revolution von 1906 und dem Putsch der Jungtürken zwei Jahre später. Beide Ereignisse läuten ein Jahrhundert von inneren Umbrüchen und Interventionen von außen ein, in dem der Nahe Osten einen gangbaren Weg aus überkommenen Herrschaftssystemen und kolonialer Fremdherrschaft in die Eigenständigkeit sucht.
Udo Steinbach folgt den einzelnen Strängen des Geschehens und ihrer Interdependenz. Weitreichende politische Entwürfe und historische Chancen scheitern an machtpolitischem Ehrgeiz und an Interessen der Großmächte. Jedoch gibt es vielfältige kulturelle Begegnungen zwischen Europa und seiner islamischen Nachbarschaft. Diese öffnen positive Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft.

Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In den 1870er Jahren verständigten sich die europäischen Mächte über die Aufteilung von Gebieten des Osmanischen Reichs im Mittelmeerraum. Auf dem Berliner Kongress (1878) war schließlich diesbezüglich Einvernehmen erzielt worden. Nachdem Zypern unter britische Herrschaft geraten war (1878), suchte Frankreich, das seinen Einfluss im Mittelmeerraum zu stärken bemüht war, gleichsam eine Kompensation. Angesichts des ohnehin bestehenden Einflusses und der praktizierten Schuldenverwaltung lag es aus Pariser Sicht nahe, diese in Tunesien zu suchen. Dort tat der Bey zwar sein Bestes, seinen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nachzukommen. Gleichwohl forderte ihn die Pariser Regierung 1879 auf, sein Land unter französisches Protektorat zu stellen. Als er sich weigerte, lief alles nach »bewährtem« Muster ab: Den Konkurs eines französischen Staatsangehörigen nahm der französische Konsul in Tunis zum Anlass, drastisch überhöhte Entschädigungsforderungen geltend zu machen. Als das nicht fruchtete, begann Frankreich mit der militärischen Besetzung des Landes. Am 12. Mai 1881 sah sich der Bey gezwungen, einen Vertrag zu unterzeichnen, in dem er seine Bindungen an das Osmanische Reich aufgeben und die Souveränität Tunesiens an Frankreich abtreten musste. Tunesien war unter Fremdherrschaft geraten. Anders als im Falle Algeriens, das als Siedlungskolonie Frankreich einverleibt wurde, behielten der Bey und seine Verwaltung Spielräume formaler Eigenständigkeit. Gleichwohl lag die eigentliche Macht bei dem französischen Generalresidenten.

Marokko war das nächste nordafrikanische Land, das ins Fadenkreuz europäischer kolonialistischer Ambitionen geriet. Über nahezu zwei Jahrzehnte feilschten Frankreich, England, Italien, Spanien und schließlich auch Deutschland um die Machtverteilung im westlichen Mittelmeer. Erst das im April 1904 zwischen London und Paris geschlossene Abkommen, das als entente cordiale in die Geschichte eingegangen ist, bestätigte den Anspruch Frankreichs, »vornehmlich weil es auf einer langen Strecke Marokkos Grenznachbar ist«, so das Abkommen, »über die Ruhe in diesem Land zu wachen und ihm bei allen Verwaltungs-, Wirtschafts-, Finanz- und Militärreformen, deren es bedarf, Beistand zu leisten.« Auch der marokkanische Sultan hatte gegen Ende des Jahrhunderts begonnen, das Land im Ausland zu verschulden; entsprechend verstärkte sich die europäische Einflussnahme. 1907 kam es zu Übergriffen gegen ausländische Unternehmen. Am Ende stand wieder die Anwendung militärischer Gewalt: In Fes musste Moulay Abd al-Aziz am 30. März 1912 einen Vertrag unterschreiben, der Marokko zu einem Protektorat Frankreichs erklärte. Zugleich gerieten der Norden sowie Teile im Süden des Landes unter spanische Kontrolle.

Zuvor war es bereits Italien gelungen, einen Teil seiner Ansprüche durchzusetzen. Im Ringen um den Mittelmeerraum hatte sich Rom zu kurz gekommen gefühlt. An Marokko hatte es kein Interesse gezeigt, jedoch hatte Paris die Zustimmung Roms zu seiner Marokko-Politik mit der Versicherung erkauft, einer italienischen Besetzung Libyens keinen Widerstand entgegen zu setzen. Dort unterhielt Konstantinopel nur eine relativ schwache militärische Präsenz. Sie hatte nicht zuletzt die Aufgabe, die Niederlassung namentlich italienischer Siedler zu unterbinden. Rom entschied sich nun für militärische Gewalt und erklärte den Osmanen im September 1911 den Krieg, den es angesichts des osmanischen Widerstands bald auf das östliche Mittelmeer ausdehnte. Im April/Mai 1912 besetzten die Italiener Rhodos und andere Inseln der Dodekanes. Um eine Ausweitung des Krieges zu verhindern, intervenierten die europäischen Mächte diplomatisch: Im Oktober 1912 wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet; Libyen wurde wie Algerien unter direkte Verwaltung gestellt. Auch in der Levante wuchs der Einfluss der europäischen Mächte, namentlich Frankreichs und Englands. Während aber die Länder Nordafrikas flächendeckend unter unmittelbare europäische Herrschaft gerieten und – teils de facto, teils de iure – aus dem osmanischen Staat herausgelöst wurden, blieb der europäische Einfluss im Raum östlich des Mittelmeers, d. h. im Raum (Groß-)Syriens, namentlich im Libanon und Palästina, indirekter Natur. Als Folge der ägyptischen Eroberung 1831 und der zehnjährigen Verwaltung war die Koexistenz von christlichen Maroniten und Drusen im Libanon zusammengebrochen. Die Osmanen versuchten, ihre Stellung dort wieder zu festigen, was jedoch in Europa auf Widerstand stieß. Insbesondere Frankreich war bemüht, auf dem Boden des von Drusen dominierten Emirats im Mont Liban wieder ein eigenständiges maronitisches Fürstentum zu errichten. Die Spannungen zwischen Drusen und Maroniten gipfelten 1860 in Gewaltausbrüchen, deren blutigster Schauplatz Damaskus war. Jenseits der lokalen Dimension des Konflikts entlud sich darin auch der Widerstand gegen den wachsenden Einfluss von Nicht-Muslimen im Gefolge der osmanischen Reformdekrete ( картинка 16 S. 53). Die Regelungen, die künftig das Zusammenleben der verschiedenen Religionsgemeinschaften ordnen sollten, räumten Frankreich und England als Schutzmächten der Maroniten und Drusen breite Mitsprache ein. Immer nachhaltiger sah sich die Hohe Pforte herausgefordert, mit diesen um die Kontrolle der Levante zu rivalisieren.

Dabei hatte es Mitte des Jahrhunderts noch so ausgesehen, als könne das Osmanische Reich als politischer Akteur im Konzert der europäischen Mächte doch noch einen stabilen Platz finden. Über die Jahrzehnte hatte Russland erhebliche territoriale Gewinne zu Lasten des Osmanischen Reichs und Persiens erzielt. Damit war auch der Einfluss des Zaren auf die Politik des Sultans und des Schahs stärker geworden. Dies hatte in europäischen Hauptstädten die Sorge genährt, der russische Machtzuwachs könne eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen auf dem Balkan und im östlichen Mittelmeer entgegenstehen. Im Vertrag von Hünkâr Iskelesi (1833) waren das Osmanische Reich und Russland sogar ein Defensivbündnis für den Fall eines Angriffs von dritter Seite eingegangen. Unter dem Motto: »Zurückdrängung Russlands hinter seine natürlichen Grenzen«, setzte ein Gegendruck europäischer Mächte ein, der schließlich im Krimkrieg seinen blutigen Höhepunkt erfuhr. Ausgangspunkt war 1853 ein Disput zwischen dem Zaren und dem Sultan über den Schutz der Christen Palästinas; hatte doch der Zar nichts Geringeres als ein Protektorat über alle Christen Palästinas gefordert, was der Sultan verweigert hatte. Nach dem Angriff Russlands auf die der lockeren Oberhoheit Konstantinopels unterstehenden Fürstentümer Moldau und Walachei Ende Juni 1853 erklärte der Sultan – durch England ermutigt – im Oktober Russland den Krieg. Neben London trat auch Paris an die Seite Konstantinopels; im Januar 1855 folgte das italienische Königreich Sizilien. Schon seit Dezember 1854 befand sich Österreich im Bunde mit den Westmächten, allerdings ohne die Verpflichtung zur aktiven Teilnahme an den militärischen Operationen. Lediglich Preußen stand abseits, hatte sich aber dem alliierten Ultimatum vom Februar 1854 angeschlossen, in dem die Integrität der Türkei und die Räumung der Donaufürstentümer durch Russland gefordert worden war.

Der Verlauf des Krieges konzentrierte sich schließlich auf die Belagerung von Sevastopol, die im Oktober 1854 begann und nahezu ein Jahr dauern sollte. Im September 1855 gaben die russischen Truppen die Festung auf. Bei den Friedensverhandlungen in Paris saßen alle kriegführenden Parteien sowie Österreich und Preußen am Verhandlungstisch. In dem Vertrag, der am 18. März 1856 geschlossen wurde, wurde das Osmanische Reich nun gewissermaßen offiziell in die Gemeinschaft der europäischen Mächte aufgenommen: Fortan durfte es an den Vorteilen und Regeln des in Europa geltenden internationalen öffentlichen Rechts teilhaben. Am Vorabend des Vertragsabschlusses hatte der Sultan ein weiteres Reformvorhaben verkündet, mit dem er den Forderungen und Erwartungen der europäischen Mächte entgegenzukommen bemüht war. Rückblickend freilich sollte das nicht viel bedeuten, lag doch die tiefere Ursache des Konflikts nicht in den Nöten der balkanischen und orientalischen Christen, sondern in der verlockenden Schwäche des Osmanischen Reichs. Das sollte sich nicht zuletzt auf dem Balkan zeigen. Die »orientalische Frage« hatte in Paris keine definitive Antwort erhalten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft»

Обсуждение, отзывы о книге «Tradition und Erneuerung im Ringen um die Zukunft» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x