Thomas Thiemeyer - Der gläserne Fluch

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Auf dem Gipfel des Bandiagara-Massivs in Französisch-Sudan, dem heutigen Mali, entdeckt der Völkerkundler Richard Bellheim im Oktober des Jahres 1893 die seit Jahrhunderten verlassene Stadt der Tellem. Die Hauptstadt eines Volkes, das einst aus der Sahara in diese Gegend gekommen war und das – so sagt man – über erstaunliche astronomische Kenntnisse verfügte.
Zurück in Berlin hält Bellheim wenige Wochen später einen Vortrag an der Universität, zu dem auch Carl Friedrich von Humboldt geladen ist. Doch Richard Bellheim erkennt seinen alten Studienfreund nicht mehr. Seit er aus Afrika zurückgekehrt ist, ist er vergesslich und völlig wesensverändert – und er scheint Glas zu essen.
Bellheims Ehefrau Gertrud bittet Humboldt nachzuforschen, was ihrem Mann in Afrika widerfahren sein kann. Und so machen Humboldt, Oskar, Charlotte und Eliza aufs Neue die Pachacútec, ihr Luftschiff, klar, um dem Geheimnis des gläsernen Fluches auf die Spur zu kommen.

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»Onkel, ich hätte gern ein Glas Champagner.«

Humboldt war der Einzige, der sich an diesem Abend nicht zu amüsieren schien. Sein Blick wanderte über die Köpfe der Anwesenden zurück zu seiner Nichte. »Was hast du gesagt?«

»Champagner«, erwiderte Charlotte. »Ich hätte gern ein Glas davon.«

»Aber du bist erst sechzehn.«

»Onkel, bitte.«

Der Forscher stieß ein unverständliches Grunzen aus, dann wählte er einen Diener aus und nahm zwei Gläser von dessen Tablett. »Hier«, sagte er, als er zurückgekehrt war. »Aber nur dieses eine.« Sie stießen an. »Übrigens, du siehst heute Abend bezaubernd aus.«

Charlotte spürte, dass sie rot wurde. Schnell trank sie einen Schluck. Sie hatte noch nie in ihrem Leben Champagner getrunken, fand aber, dass heute eine passende Gelegenheit war. Das prickelnde Getränk strömte ihre Kehle hinab und hinterließ einen seltsamen Geschmack im Mund.

»Und?« Humboldt blickte sie aufmerksam an.

Charlotte erforschte den Geschmack. »Irgendwie sauer«, bemerkte sie und griff nach einem Appetithäppchen, um den Geschmack zu neutralisieren. Nachdem sie das Käsegebäck gegessen hatte, versuchte sie es erneut. Doch auch diesmal war das Ergebnis eher unbefriedigend. »Ich weiß nicht«, murmelte sie und schaute auf das Glas. »Ich kann dem irgendwie nichts abgewinnen.«

»Geht mir auch so.« Der Forscher kippte sein Glas in einem Zug runter. »Ziemlich saure Plörre. Aber vielleicht fällt es uns damit leichter, die unsäglich dummen Gespräche auszublenden. Komm, lass uns in den Hörsaal gehen.«

Charlotte stellte das Glas zurück und folgte ihrem Onkel.

Der Hörsaal war bereits gut besetzt. Sie fanden einige Plätze in der vierten Reihe, unweit des Bühnenaufgangs, und ließen sich dort nieder. Charlotte warf einen Blick nach hinten. Wilhelm und seine Gattin saßen, umrahmt von der Leibgarde sowie einigen Mitgliedern des Hofstaats, in der Loge und blickten auf sie herab. Im Licht der Kerzen konnte Charlotte unzählige blank polierte Manschetten, Knöpfe und Ehrenabzeichen schimmern sehen. Federbüsche und Pickelhauben ragten in die Höhe.

Ihr Onkel hatte ganz recht. Es war eine schrecklich aufgeblasene Veranstaltung. Ein Schaulaufen der Schönen und Mächtigen, bei dem es nur darum ging, beim Kaiser einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Mit Forschung und Wissen hatte das alles nur sehr wenig zu tun. Blieb zu hoffen, dass wenigstens der Vortragende an diesem Missstand etwas ändern konnte.

In eben diesem Moment betrat Richard Bellheim in Begleitung des Direktors und einiger hochrangiger Würdenträger der Universität die Bühne. Er war ein schlanker, ausgezehrt wirkender Mann von vierzig Jahren, dessen Haar bereits schütter und an manchen Stellen leicht ergraut war. Er trug Vollbart und Nickelbrille und unter seinem Arm einen Aktenordner. In einen einfachen braunen Anzug gekleidet, die Ellenbogen mit Lederflicken besetzt und die Schuhe leicht angestoßen, bot er einen wohltuenden Gegensatz zu all den feinen und herausgeputzten Herrschaften im Publikum. Als er zu sprechen begann, war seine Stimme tief und wohlklingend.

Charlotte lehnte sich zurück. Sie faltete die Hände und lauschte mit wachsender Begeisterung den Erzählungen vom Schwarzen Kontinent.

6

Zwei Stunden später war der Vortrag zu Ende. Der Völkerkundler bedankte sich, signierte Bücher und Reiseberichte und verschwand dann mit den Kuratoren der neu eröffneten Afrikaausstellung hinter dem Podium. Bellheim hatte seinen Schwerpunkt auf Völker und Kulturen anstatt auf Kolonialpolitik gelegt. Humboldts Sorgen waren also unbegründet gewesen. Im Publikum herrschte Aufbruchsstimmung. Der Kaiser und die Kaiserin waren bereits in Richtung Kutsche aufgebrochen und so bestand für die meisten Anwesenden kein Grund, noch länger zu verweilen. Charlotte und Humboldt warteten, bis die Zahl der Besucher auf ein erträgliches Maß gesunken war, dann standen sie auf und gingen dorthin, wohin Bellheim verschwunden war.

Ein Saaldiener versperrte ihnen den Weg.

»Sie wünschen?«

Humboldt überragte den Mann um etwa eine Handbreit.

»Ich möchte mit Professor Bellheim sprechen«, erwiderte er. »Ich würde ihm gerne meine Glückwünsche und Komplimente zu dem gelungenen Vortrag übermitteln.«

Der Diener schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, mein Herr, aber ich habe strikte Anweisungen, niemanden durchzulassen.«

»Bei Herrn Humboldt dürfen Sie eine Ausnahme machen«, ertönte eine Stimme von links. Eine blasse Dame in einem rosafarbenen Kleid und weißen Schuhen trat auf sie zu und reichte dem Forscher die Hand. »Mein Name ist Gertrud Bellheim.«

»Dann haben wir Ihnen also die Einladung zu verdanken, gnädige Frau?«

»Ganz recht. Ich hoffe, Sie fanden den Vortrag interessant.«

»Außergewöhnlich interessant.« Humboldt deutete einen Handkuss an. »Dies ist meine Nichte Charlotte.«

»Wie reizend. Interessieren Sie sich für Afrika, meine Liebe?«

»Nicht nur für Afrika«, erwiderte Charlotte. »Ich interessiere mich für alle Naturwissenschaften. Physik, Chemie, Biologie, Geografie. Es ist eine so aufregende Welt.«

»Ich sehe schon, Herr von Humboldt, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.« Sie schenkte Charlotte ein warmherziges Lächeln.

»Haben Sie Lust, meinem Mann einen Besuch abzustatten? Ich könnte mir vorstellen, dass Sie ihn gern wiedersehen würden, nach so vielen Jahren …«

»In der Tat«, sagte Humboldt. »Wir waren einmal sehr eng befreundet. Ich möchte ihm zu seinem gelungenen Vortrag gratulieren.«

»Dann folgen Sie mir bitte.« Die Gattin des Völkerkundlers ging voran und winkte sie an dem Diener vorbei hinter die Bühne.

Während sie einem Gang folgten, der bei einer Treppe ins Untergeschoss mündete, unterhielt sich Frau Bellheim angeregt mit Charlotte. Sie vertrat dabei einige sehr moderne Ansichten. Zum Beispiel war sie der Meinung, es sei eine Schande, dass Frauen immer noch nicht studieren dürften. Charlotte, die bei diesem Thema regelmäßig rote Wangen bekam, konnte ihr nur aus tiefstem Herzen beipflichten. Erst letztes Jahr war wieder ein Antrag auf Zulassung von Frauen zum Studium abgelehnt worden. Dabei bestand das Recht in der Schweiz bereits seit 1840, in Großbritannien seit 1849 und in fast ganz Europa seit 1870. Nur in Preußen und Österreich-Ungarn hatte man sich nicht dazu durchringen können. Ein Skandal, wie Frau Bellheim betonte, während sie ihre Gäste in den unteren Stock begleitete.

Vor einer der Türen hielt sie an.

»Da wären wir. Bitte verzeihen Sie, wenn ich Sie mit meinem Geschwätz gelangweilt habe. Ich bin in letzter Zeit etwas nervös und neige zum Plappern.«

»Aber nein«, sagte Charlotte entschieden. »Ich habe es sehr genossen, Ihre Ansichten zu hören. Vielleicht können wir uns ja irgendwann mal weiter über das Thema unterhalten.«

»Sehr gern, meine Liebe. Aber jetzt lassen wir den Herren den Vortritt.« Sie klopfte an.

»Herein!«, schallte es von drinnen.

Die Frau des Völkerkundlers öffnete die Tür und ließ die Gäste eintreten. Richard Bellheim war gerade damit beschäftigt, die Karten und Unterlagen, die er während des Vortrags benutzt hatte, in Koffer zu packen und diese zu schließen. Sein Vorbereitungszimmer glich einer Rumpelkammer, durch die der Wind gefegt war.

»Richard, dies sind Carl Friedrich von Humboldt und seine Nichte Charlotte. Sie waren heute Abend Gäste deines Vortrags.«

Der Völkerkundler blinzelte zweimal, dann neigte er den Kopf. »Humboldt? Der Name klingt vertraut. Sie sind doch nicht etwa mit Alexander von Humboldt verwandt?«

Der Forscher runzelte verwundert die Stirn, dann sagte er: »Alexander war mein Vater.«

»Da haben Sie aber großes Glück. Sehr großes Glück, aber auch eine große Verantwortung. In welchem Beruf sind Sie tätig?«

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