[1]
Vgl. Hauschka/Moosmayer/Lösler in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 1 Rn. 1.
[2]
Pitt/Groskaufmanis Geo L. J. 1989–90, 1559 (1576 f.).
[3]
Vgl. Engelhart S. 285 mit Fn. 5.
[4]
Copeland 5 Drake J. Agric. L. 2000, 305 (311).
[5]
Engelhart S. 286, 301 f.
[6]
Antitrust Division, U.S. Departement of Justice, U.S. Departement of Justice Corporate Leniency Policy (10.8.1993); vgl. dazu Gruner 46 Emory L.J. 1997, 1113 (1126 ff.); Wray/Hur 43 Am. Crim. L. Rev. 2006, 1095 (1153 ff.); im Überblick Engelhart S. 300.
[7]
Engelhart S. 301.
[8]
Vgl. zum Ganzen auch Eufinger CCZ 2012, 21.
[9]
Rathgeber S. 78 f. m.w.N.
[10]
Z.B. der Bericht „The Financial Aspects of Corporate Governance“ aus dem Jahr 1992 (kurz „Cadbury Report“) online unter: http://www.ecgi.org/codes/documents/cadbury.pdf.
[11]
Inzwischen wurde der Combined Code in UK Corporate Governance Code umbenannt und stetig überarbeitet. Die jeweils aktuelle Fassung kann unter: http://www.frc.org.ukaufgerufen werden.
[12]
Rathgeber S. 80.
[13]
Rathgeber S. 80 f.
[14]
Soyez CCZ 2011, 189.
[15]
Lösler S. 15 ff.; Grohnert S. 6.
[16]
Lösler S. 18 f.
[17]
Richtlinie 93/22/EWG des Rates vom 10. Mai 1993 über Wertpapierdienstleistungen, ABl. Nr. L 141/27 vom 11.6.1993.
[18]
Lösler S. 22 ff.
[19]
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) vom 27.4.1998 (BGBl. I, 786).
[20]
BAWe, Richtlinie zur Konkretisierung der Organisationspflichten von Wertpapierdienstleistungsunternehmen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG vom 25.10.1999, BAnz. Nr. 210 vom 6.11.1999, S. 18453.
[21]
Vgl. Engelhart S. 497.
[22]
Verordnung zur Konkretisierung der Verhaltensregeln und Organisationsanforderungen für Wertpapierdienstleistungsunternehmen.
[23]
Vgl. den Überblick bei Engelhart S. 499 ff. m.w.N. Zu § 25a Abs. 1 S. 6 Nr. 3 KWG vgl. Rotsch/Wagner in: Rotsch, Criminal Compliance Handbuch, § 34 C. Rn. 80. Vgl. auch die Auflistung bei Michalke ZIS 2018, 334 f.
[24]
U.a. der Abfallbeauftragte (§§ 54, 55 KrW/AbfG); der Gefahrgutbeauftragte (§§ 1 ff. GbV); der Geldwäschebeauftragte (§ 7 GwG); der Gewässerschutzbeauftragte (§§ 64 f. WHG); der Immissionsschutzbeauftragte (§§ 53 f. BImSchG); der Strahlenschutzbeauftragte (§§ 31 ff. StrlSchV).
[25]
Zu aktuellen Entwicklungen vgl. Engelhart S. 771 ff.; Rathgeber Criminal Compliance, S. 97 ff.; Michalke ZIS 2018, 334.
[26]
Vgl. hierzu insb. Bock ZIS 2009, 68; Greeve in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 25 Rn. 177 ff.; Lösler S. 127 ff. Grundlegend Rogall in: KK-OWiG, § 130 Rn. 37 ff.
[27]
Vgl. z.B. Bürkle BB 2005, 565 (567 f.); ders. BB 2007, 1979 (1800); Schneider ZIP 2003, 645 (648 f.).
[28]
Bürkle BB 2005, 569 f.; Liese BB-Spezial 2008 (Nr. 5), 17 (21). Vgl. aber auch Poppe in: Inderst/Bannenberg/Poppe, Kap. 1 Rn. 39 ff.
[29]
Ebenso Racky in: Inderst/Bannenberg/Poppe, Kap. 6 Rn. 144.
[30]
Abrufbar unter https://bankenverband.de/media/files/BdB-Leitlinien_Wertpapier-Compliance_062011.pdf.
[31]
EMB-Wertemanagement Bau (Stand: 2007), S. 17 f.
[32]
https://www.siemens.com/investor/pool/de/investor_relations/finanzpublikationen/dokumente_289a/2017/business-conduct-guidelines-d.pdf.
[33]
https://www.daimler.com/dokumente/nachhaltigkeit/integritaet/daimler-richtliniefuerintegresverhalten.pdf.
[34]
https://www.deutschebahn.com/resource/blob/263330/cf3411affedc319233a8a6ee6d573391/geschaeftspartner-data.pdf.
[35]
Vgl. nur: MAN ( http://www.corporate.man.eu/man/media/content_medien/doc/global_corporate_website_1/unternehmen_1/MAN_Code_of_Conduct_de.pdf); Deutsche Bank ( https://www.db.com/cr/de/datencenter/compliance.htm); Bilfinger ( http://www.bilfinger.com/fileadmin/corporate_webseite/Verantwortung/Compliance/KR-Verhaltenskodex.pdf); Bayer ( https://www.bayer.de/de/corporate-compliance-policy.aspx). Diese Aufzählung lässt sich beliebig fortführen.
[36]
Abrufbar unter www.bsci-eu.org.
[37]
Vgl. zur Kritik Fabritius/Fuhlrott BB 2009, 2030.
[38]
Vgl. Fett/Theusinger BB-Special 4.2010, 6 (7); unter strafrechtlichem Blickwinkel Schemmel/Minkoff CCZ 2012, 49.
[39]
Abrufbar unter http://www.dcgk.de/.
[40]
Leyens JZ 2007, 1061; Engelhart S. 46.
[41]
Vgl. etwa Ringleb/Kremer/Lutter/Werder- Ringleb Rn. 51 ff.; Schiller Der Deutsche Corporate Governance Kodex, 2005, S. 74 ff.; Kort NZG 2008, 81 (82); Körner NZG 2004, 1148 (1149).
[42]
In der Begründung, S. 3, als „Hinweis auf die Rechtslage“ bezeichnet.
[43]
Zur Strafbarkeit von Vorstand und Aufsichtsrat einer AG wegen Untreue gem. § 266 StGB aufgrund eines Verstoßes gegen den Deutschen Corporate Governance Kodex s. Schlösser/Dörfler wistra 2007, 326. Zur Konsequenz faktischen Befolgungszwangs s. noch oben Rn. 14.
1. Teil Das Unternehmen im Wirtschaftsstrafrecht› 4. Kapitel Criminal Compliance› C. Criminal Compliance
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Der Ursprung der kriminalitätsbezogenen Compliance(s. Rn. 7) liegt in den USA ( Rn. 18 ff.). Mittlerweile hat in Großbritannien die Idee der Criminal Compliance in der aktuellen Antikorruptionsstrafgesetzgebung viel diskutierten Niederschlag gefunden ( Rn. 24 ff.). Aber auch in anderen Ländern findet Criminal Compliance zunehmend Berücksichtigung (vgl. noch Rn. 28).[1] Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist schließlich die Entwicklung der Criminal Compliance in Deutschland – unter Berücksichtigung der einschlägigen BGH-Rechtsprechung ( Rn. 30) und der Wirtschaftsskandale der jüngeren Zeit ( Rn. 31) – darzustellen ( Rn. 29 ff.). Wesentliches Ziel ist sodann die Konkretisierung des Begriffs der Criminal Compliance ( Rn. 34 ff.), bevor erste Bemühungen um eine theoretische Fundierung der Criminal Compliance unternommen werden können ( Rn. 41).
I. Die Entwicklung im Ausland
1. Die Entwicklung in den USA
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Im Zuge der Watergate-Affäre initiierte die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC – amerikanische Börsenaufsichtsbehörde) ein sog. disclosure program, das Unternehmen für die Anzeige interner Bestechungsvorgänge Strafmilderung in Aussicht stellte. Der Foreign Corrupt Practices Act(FCPA) von 1977, der die sich an den Watergate-Skandal anschließende Wirtschaftskrise in gesetzgeberischer Hinsicht abschloss, verpflichtete Unternehmen zur Vornahme interner Kontrollen, um weitere Bestechungsfälle zu vermeiden.[2] In Umsetzung der Gesetzesvorgaben entstanden auf Unternehmensseite zahlreiche codes of conduct, die – wie auch die Kooperation mit den Behörden – mittlerweile einen wesentlichen Faktor bei der Bemessung zivilrechtlicher Sanktionen darstellen.[3] Die weiter gestiegene Bedeutung dieser Bemühungen unterstreicht auch das sog. „FCPA Pilot Program“, das im Jahr 2016 vom DOJ vorgestellt worden ist.[4]
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In den 1980er Jahren führte eine Vielzahl bedeutsamer Wirtschaftsskandale u.a. zum Erlass des Insider Trading and Securities Fraud Enforcement Act, der Wertpapierhandelsunternehmen Maßnahmen zur Verhinderung von Insidergeschäften vorschreibt. Innerhalb der Rüstungsindustrie führten Bestechungsvorwürfe insbesondere gegenüber staatlichen Stellen zur Einführung eines Programms des Departement of Defense, das Unternehmen die Einführung eines internen Kontrollsystems empfahl und – wie auch der Insider Trading and Securities Fraud Enforcement Act – dementsprechende unternehmensinterne Vorkehrungen mit Strafmilderung belohnte.[5] Die in dem Programm bereits enthaltenen Elemente – Festlegung schriftlicher Standards, regelmäßige Überprüfung, Einrichtung einer Meldestelle, Durchführung von Audits, Ergreifen von Disziplinarmaßnahmen sowie Kooperation mit den Behörden[6] – sind sämtlich in die Strafzumessungsrichtlinien (vgl. noch Rn. 20) eingegangen. Die im Zuge der Vorwürfe gegen die Rüstungsindustrie gegründete und noch heute aktive Defense Industry Inititative on Business Ethics and Conduct[7] stellt ein prominentes Beispiel für die bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts immens gewachsene Bedeutung der Entwicklung und Einhaltung von Business Ethics dar.[8] Obwohl zahlreiche Unternehmen sich der Etablierung von business codes, ethic codes und ähnlicher Unternehmensrichtlinien anschlossen,[9] blieb doch die effektive praktische Umsetzung damals die Ausnahme.[10]
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