[46]
Grundmeier Rechtspflicht zur Compliance im Konzern, 2011, S. 59 ff., 144 ff.; Minkoff Sanktionsbewehrte Aufsichtspflichten im internationalen Konzern, 2016, Rn. 283 ff., 302 ff., 374 ff.; Muders Die Haftung im Konzern für die Verletzung des Bußgeldtatbestandes des § 130 OWiG, 2014, S. 40 ff., 193 ff., 220 ff.; Theurer ZWH 2018, 59 ff.; Ziegler in: HK-OWiG § 130 OWiG Rn. 16 f.
[47]
WuW/E BGH 1871, 1876 „Transportbeton-Vertrieb“.
[48]
OLG München Der Konzern 2015, 518 = StV 2016, 35 m. Bespr. Behr BB 2015, 2004, Caracas CCZ 2016, 44 und Pelz DB 2015, 2739.
[49]
S. dazu Koch AG 2009, 564 f.; Ost NZKart 2013, 25 und 28; v.Hesberg Das Bestehen ordnungswidrigkeitenrechtlicher Aufsichtspflichten, 2016, S. 159 ff.
[50]
S. zum Ganzen Achenbach NZKart 2014, 473 ff.
[51]
KG JR 1972, 121 (122); Dannecker/Biermann in: Immenga/Mestmäcker, § 81 GWB Rn. 323; Gürtler in: Göhler, § 130 Rn. 28; Lemke/Mosbacher OWiG, § 130 Rn. 19; Mitsch in: KK-OWiG, § 17 Rn. 23; Rebmann/Roth/Herrmann OWiG, § 130 Rn. 33; Rogall in: KK-OWiG, § 130 Rn. 121, jeweils m.w.N.
[52]
Diese durch das Gesetz zur Bekämpfung der Korruption vom 13.8.1997 (BGBl. I, 2038) eingefügte Norm sollte es nach dem RA-Bericht zum KorrBekG (BT-Drucks. 13/8079, S. 16) ermöglichen, auch nach der Schaffung des § 298 StGB das Geldbußhöchstmaß für die Aufsichtspflichtverletzung wegen strafbarer Ausschreibungsabsprachen weiterhin bis zu dem damaligen Höchstmaß der Kartellgeldbuße in dreifacher Höhe des durch die Zuwiderhandlung erlangten Mehrerlöses festzusetzen (§ 38 Abs. 4 GWB 1990; § 81 Abs. 2 GWB 1999).
[53]
In diesem Sinne auch der Bericht des BT-Wirtschaftsausschusses zur 8. GWB-Novelle (BT-Drucks. 17/11053, S. 23; Achenbach NZKart 2014, 473, 476 f.
[54]
Für andere, nicht mit Strafe bedrohte Formen von Kartellen, auch für Hardcore-Kartelle wie etwa Gebiets- oder Quotenabsprachen, gilt dagegen nach § 130 Abs. 3 S. 3 OWiG i.V.m. § 81 Abs. 4 S. 1 GWB allein ein Höchstmaß von 1 Mio. Euro.
[55]
Achenbach ZWeR 2009, 3, 15 f.; ders. NZKart 2014, 473, 475 ff.; Bach/Klumpp NJW 2006, 3524, 3528; Brettel/Thomas ZWeR 2009, 25, 58 f.; Dannecker/Biermann in: Immenga/Mestmäcker, § 81 GWB Rn. 404; Geismar Aufsichtspflichtverletzung, S. 69 f.; Haus Der Konzern 2014, 204, 218; Hellmann WiStrR Rn. 1084 a.E.; v.Schreitter NZKart 2016, 253, 263 f.; Wagner EWS 2006, 251, 255 f.; a.A. Böse in: Graf/Jäger/Wittig, § 81 GWB Rn. 77; Ost NZKart 2013, 25, 27; Raum in: Langen/Bunte, Bd. 1, § 81 Rn. 182, 190; Vollmer in: MK-KartR, § 81 Rn. 126.
[56]
Anders Ost NZKart 2013, 25, 27; ders. in: Bien, Das dt. Kartellrecht nach der 8. GWB-Novelle, S. 305, 320, unter Berufung auf den Bericht des BT-Wirtschaftsausschusses zur 8. GWB-Novelle, wo es im Zusammenhang mit § 130 Abs. 3 S. 2 OWiG n.F. heißt, die Bestimmungen des GWB zum Höchstmaß der Geldbuße „für Pflichtverletzungen von Unternehmen“ blieben unberührt (BT-Drucks. 17/11053, S. 23 re. u.). Diese Äußerung verkennt jedoch das terminologische und systematische Konzept der §§ 130, 131 Abs. 2 und 3 OWiG, nach dem der Begriff der „Pflichtverletzung“ allein auf die zu beaufsichtigende natürliche Person und nicht auf Unternehmen anwendbar ist (o. Rn. 66). In dem Ausschussbericht ist zudem kurz zuvor davon die Rede, dass „die Pflichtverletzung mit Strafe bedroht ist“; das kann im deutschen Recht mangels eines Verbandsstrafrechts nicht für das Unternehmen oder einen Unternehmensträger gelten. Aber auch bezogen auf Ordnungswidrigkeiten erkennt das geltende deutsche Recht eine nicht durch natürliche Personen vermittelte Handlungsfähigkeit von Unternehmen als solchen nicht an. Diese grundlegenden systematischen Festlegungen kann ein Parlamentsausschuss nicht einfach durch ein obiter dictum aufheben. Wenn ein anderes Höchstmaß für die an eine mit Geldbuße bedrohte Pflichtwidrigkeit anknüpfende Aufsichtspflichtverletzung gewollt ist, dann bedarf es dazu einer ausdrücklichen und normenklaren gesetzlichen Regelung (so auch Haus Der Konzern 2014, 204, 218).
[57]
Übereinstimmend Engelhart in: Esser/Rübenstahl/Saliger/Tsambikakis, § 130 OWiG Rn. 77; Niesler in: Graf/Jäger/Wittig, § 130 OWiG Rn. 74.
[58]
Achenbach in: FK-KartR, § 81 GWB Rn. 206 f.; Gürtler in: Göhler, § 130 Rn. 31; Rogall in: KK-OWiG, § 130 Rn. 129.
[59]
Gürtler in: Göhler, § 131 Rn. 6; Rebmann/Roth/Herrmann § 131 Rn. 21; Ellbogen in: KK-OWiG, § 131 Rn. 28; ablehnend Wolter GA 2010, 441, 446 f. und Ziegler in: HK-OWiG, § 130 Rn. 62, die für eine einheitliche Verjährungsfrist von drei Jahren plädieren.
[60]
In diesem Sinne OLG Frankfurt NStZ 1992, 193; Achenbach in: FK-KartR, § 81 GWB Rn. 204; Rogall in: KK-OWiG, § 130 Rn. 128; Ziegler in: HK-OWiG, § 130 Rn. 63.
[61]
Dafür Gürtler in: Göhler, § 130 Rn. 30; König JR 2001, 426, 428 Fn. 18; i.E. wohl auch Rebmann/Roth/Herrmann § 130 Rn. 35.
1. Teil Das Unternehmen im Wirtschaftsstrafrecht› 4. Kapitel Criminal Compliance
Prof. Dr. Thomas Rotsch
4. Kapitel Criminal Compliance
A. Begriffsbestimmung1 – 10
I. Compliance2 – 6
II. Criminal Compliance7 – 10
B.Compliance – Entwicklung und Stand11 – 16
I.Die Entwicklung im Ausland11, 12
1. Die Entwicklung in den USA11
2. Die Entwicklung in Großbritannien12
II. Die Entwicklung in Deutschland13 – 16
C. Criminal Compliance17 – 84
I.Die Entwicklung im Ausland18 – 28
1. Die Entwicklung in den USA18 – 23
2. Die Entwicklung in Großbritannien24 – 27
3. Die Entwicklung in anderen Ländern28
II. Die Entwicklung in Deutschland29 – 31
1. Die Rechtsprechung des BGH in ihrer Bedeutung für Criminal Compliance30
2. Die Wirtschaftsskandale der jüngeren Zeit in ihrer Bedeutung für Criminal Compliance31
III. Der aktuelle Stand der Criminal Compliance in der Strafrechtswissenschaft32 – 40
1. Erste Ansätze33
2. Weiterführende Begriffskonkretisierungen34 – 40
a) Konkretisierung über die Ziele von Criminal Compliance35
b) Konkretisierung über den Gegenstand von Criminal Compliance36
c) Konkretisierung über die Quellen von Criminal Compliance37
d) Konkretisierung über die Adressaten von Criminal Compliance38
e) Konkretisierung über die Qualität der Maßnahmen von Criminal Compliance39
f) Der konkretisierte Begriff der Criminal Compliance40
IV. Bemühungen um eine theoretische Fundierung des Phänomens der Criminal Compliance41
V. Materielle und materiell-rechtliche Grundfragen der Criminal Compliance42 – 51
1. Vom Nutzen und Nachteil der Criminal Compliance43
2. Unternehmensorganisation und strafrechtliche Individualverantwortlichkeit44
3. Strafrechtliche Individualverantwortlichkeit45
4. Die Bedeutung einer originären Unternehmensstrafbarkeit46
5. Die Bedeutung der §§ 30, 130 OWiG47
6. Die Kollision ökonomischer „best practice“ und strafrechtlicher „ultima ratio“48
7. Die Delegation hoheitlicher Aufgaben auf Private49
8. Pflicht zur (Criminal) Compliance?50
9. Die Bedeutung von Criminal Compliance für die Auslegung einzelner Straftatbestände51
VI.Verfassungs- und verfahrensrechtliche Fragen der Criminal Compliance52 – 66
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