[305]
LG Berlin Pflegerecht 1997, 31 m. Anm. Großkopf .
[306]
BGH NJW 1979, 1935, 1936.
[307]
Vgl. die Stellungnahmen der Bundesärztekammer und Deutschen Krankenhausgesellschaft v. 11.3/18.4.1980, Das Krankenhaus 1980, 155 f.; OLG Köln MedR 1987, 192, 194.
[308]
Vgl. Rieger Lexikon des Arztrechts, 1984, Rn. 892 ff., 896 m.w.N.; Rumler-Detzel VersR 1994, 258; OLG Köln VersR 1988, 44.
[309]
Staatsanwaltschaft Heidelberg Js 2124/08.
[310]
Wiedergabe von Verfahren und Sachverhalt laut Deutsches Ärzteblatt vom 2. September 2013, A 1604 f. und ZMGR 2013, 446 ff.
[311]
Zu diesem Aspekt vgl. bereits Rn. 198und Rn. 203.
[312]
Siehe dazu eingehend Spickhoff/Seibl Haftungsrechtliche Aspekte der Delegation ärztlicher Leistungen an nichtärztliches Medizinalpersonal, MedR 2008, 463; Ulsenheimer Delegation ärztlicher Aufgaben auf nichtärztliche Berufsgruppen, Der Anästhesist 2009, 453.
[313]
Vgl. dazu die gemeinsame Stellungnahme von BDA und DGAI zu „Zulässigkeit und Grenzen der Parallelverfahren in der Anästhesiologie“ („Münsteraner Erklärung II 2007“), Anästh. Intensivmed. 2007, 223.
[314]
Vgl. Bock Delegation ärztlicher Aufgaben auf nichtärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Juristische Aspekte, Stellungnahme im Auftrag der DGCH, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie – Mitteilungen 1/07, S. 62 f.
[315]
Siehe Rn. 317; siehe zur Gesamtproblematik: Hahn NJW 1981, 1979; Biermann/Ulsenheimer/Weissauer MedR 2000, 110; Gaibler/Trengler in: Berg/Ulsenheimer (Hrsg.), Patientensicherheit, Arzthaftung, Praxis- und Krankenhausorganisation, 2006, S. 112 f.; Peikert MedR 2000, 355; Köhler-Fleischmann Der Grundsatz der persönlichen ärztlichen Leistungspflicht, 1991, S. 103; Arzt Schweizerische Ärztezeitung 1991, 1998. Aus der Rechtsprechung: BGH NJW 1975, 2245, 2246; BGH NJW 1979, 1935, 1936; LG Dortmund AHRS 0930/7; OLG Hamm AHRS 0930/17; OLG München VersR 1994, 1113 f.; OLG Stuttgart VersR 1994, 1114.
[316]
Ulsenheimer Delegation ärztlicher Aufgaben auf nichtärztliche Berufsgruppen, Der Anästhesist 2009, 453, 458.
[317]
Baur Arzt und Krankenhaus 1984, 206.
[318]
Vgl. BGH Urt. v. 6.6.1967 – 1 StR 131/67.
[319]
Zur Übertragung dieser „Bluttransfusions“-Kompetenz auf den Ärztlichen Direktor vgl. Baur Arzt und Krankenhaus 1984, 206; siehe dazu BGH Arzt und Krankenhaus 1986, 112 m. Anm. Bayer .
[320]
Vgl. dazu bereits die „Münsteraner Erklärung I 2004“ als Anlage 1 zur „Münsteraner Erklärung II 2007“, Stellungnahme des BDA und der DGAI zu „Zulässigkeit und Grenzen der Parallelverfahren in der Anästhesiologie“, Anästh. Intensivmed. 2007, 223.
[321]
Vgl. dazu Spickhoff/Seibl MedR 2008, 463; vgl. auch Frahm VersR 2009, 1576, 1577.
[322]
Spickhoff/Seibl a.a.O.
[323]
Vgl. dazu insbesondere die Falldarstellung und Besprechung von Ellbogen Strafrechtliche Folgen der Delegation ärztlicher Aufgaben, ArztRecht 2008, 312.
[324]
Ellbogen a.a.O., 313.
[325]
BGH VersR 1974, 804 = NJW 1974, 1424; BGH NJW 1983, 1374 ff.; 1985, 2189; BGH NJW 1993, 2989; OLG Köln NJW 1972, 2205; OLG Zweibrücken, VersR 1988, 165 f.
[326]
Vgl. dazu die gemeinsame Stellungnahme von BDA und DGAI zu „Zulässigkeit und Grenzen der Parallelverfahren in der Anästhesiologie“ („Münsteraner Erklärung II 2007“), Anästh. Intensivmed. 2007, 223, siehe auch Ulsenheimer Der Chirurg BDC 2007, 113; Der Anästhesist 2007, 312; sowie Ulsenheimer/Biermann a.a.O., 313 ff.
[327]
Entschließung des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten, Anästhesiologie und Intensivmedizin 1989, 56 f.; eingehend Biermann in: Schüttler/Biermann (Hrsg.), Der Narkosezwischenfall, 2. Aufl. 2010, S. 158 ff.; BGH NJW 1983, 1374; NJW 1985, 2189.
[328]
BGH NJW 1978, 1681 f.; NJW 1984, 655 = BGHZ 88, 248; OLG Köln MedR 1987, 192.
[329]
Vgl. dazu aber das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufereformgesetz) v. 17. Juli 2017 (BGBl. I S. 2581), laut dessen Art. 15 Abs. 5 unter anderem das Krankenpflegegesetz am 21. Dezember 2019 außer Kraft tritt.
[330]
BGH MedR 1988, 97.
[331]
Brenner Das Krankenhaus 1980, 151, 155; Ulsenheimer Das Krankenhaus 1997, 22 ff.
[332]
Steffen MedR 1996, 265.
[333]
Stoppel Deutsche Krankenpflegezeitschrift 1983, 192.
[334]
Vgl. grundlegend die Ausführungen unter Rn. 267.
[335]
A.A. Dannecker/Bec ker Gesamtverantwortung des Arztes auch für die Krankenpflege?, GesR 2010, 449, insbesondere 445.
[336]
Vgl. allerdings auch die Möglichkeit zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten im Rahmen von „Modellvorhaben“ gem. § 63 Abs. 3c SGB V, womit partiell eine „selbständige Ausübung von Heilkunde“ durch Krankenpflegekräfte in gewissem Rahmen ermöglicht wird. Siehe dazu auch die entsprechende Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 20.10.2011, in Kraft getreten am 22.3.2012; Boßler Modellprojekte nach § 63 Abs. 3c SGB V und deren rechtliche Grundlagen, Pflege- & Krankenhausrecht 2013, 45. Speziell betreffend die „ambulante vertragsärztliche Versorgung“ vgl. die „Vereinbarung über die Delegation ärztlicher Leistungen an nichtärztliches Personal“ gem. § 28 Abs. 1 S. 3 SGB V zwischen KBV und GKV- Spitzenverband v. 1.10.2013, Stand 1.10.2015. Vgl. den Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit eines „Gesetzes über die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin und zum Anästhesietechnischen Assistenten und über die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin und zum Operationstechnischen Assistenten“ aus April 2019 ( www.bundesgesundheitsministerium.de).
[337]
Ulsenheimer Das Krankenhaus 1997, 22 ff.; ebenso Heinze/Jung MedR 1985, 65 ff.; Opderbecke Arzt und Krankenhaus 1992, 205 f.; s. auch OLG Düsseldorf AHRS 930, S. 16.
[338]
Boll Strafrechtliche Probleme bei Kompetenzüberschreitungen nichtärztlicher medizinischer Hilfspersonen in Notsituationen, 2000.
Kapitel 1 Das materielle Arztstrafrecht Vorbemerkung› Teil 1 Fahrlässige Tötung (§ 222 StGB) und fahrlässige Körperverletzung (§ 229 StGB)› V. Aufklärungsmängel und ihre strafrechtliche Bedeutung
V. Aufklärungsmängel und ihre strafrechtliche Bedeutung
318
Auch in der strafrechtlichen Praxis ist der Vorwurf, es sei ein Aufklärungsfehler unterlaufen, sehr verbreitet, aber nur unter Einschränkungen eine valide Basis für strafrechtliche Vorwürfe (dazu 1.). Die strafrechtliche Bedeutung der Aufklärungspflichten folgt insbesondere aus der Tatbestandsmäßigkeit auch des Heileingriffs nach den §§ 223 und 229 StGB – sie macht regelmäßig eine Rechtfertigung der ärztlichen Heilbehandlung durch eine nicht aufklärungsbedingt fehlerhafte Einwilligung erforderlich (näher 2. und V.). All dies beruht auf einer auch verfassungsrechtlich begründeten Aufwertung der Patientenautonomie (siehe 3.).
1. Empirischer Hintergrund – gebotene Einschränkungen
a) Strafverfahren wegen Aufklärungsfehlern
319
Neben den Behandlungsfehlern haben Aufklärungsmängelnicht nur im Zivilrecht, sondern auch im Strafrechteine durchaus gewichtige Bedeutung.[1] Die gegenteiligen Feststellungen von Schewe , Ulrich und Kern/Laufs [2] aus den 80er-Jahren beruhen vielleicht auf der Tatsache, dass es nur wenige – dafür allerdings spektakuläre – obergerichtliche Strafurteile[3] gibt, die sich mit der Aufklärungsproblematik befassen. Ältere empirische Untersuchungen von Peters [4] und Lilie/Orben [5] machen zwar geltend, dass „die eigenmächtige Heilbehandlung im Gegensatz zum Zivilrecht in Strafverfahren, insbesondere im Ermittlungsverfahren, tatsächlich noch nicht mal eine untergeordnete Rolle“[6] spiele. Die älteren Auswertungen beruhen aber auf einer eher überschaubaren Datenbasis und widersprechen den hier beispielhaft widergegebenen ( Rn. 321 ff.) Erfahrungen Ulsenheimers , der diese in über 30 Jahren in mehr als 2.500 Fällen erwerben konnte.[7] Jüngere Konstellationen, in denen gerade aus Aufklärungsfehlern letztlich Verurteilungen nach den §§ 223, 227 StGB abgeleitet werden, unterstreichen eine jedenfalls erhebliche Bedeutung (siehe Rn. 321 ff.).
Читать дальше