Cordula Simon - Die Wölfe von Pripyat

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Die Wölfe von Pripyat: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die «Wölfe von Pripyat», eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.

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»Ich bin nicht böse«, sagte sie, während ihr Gesichtsausdruck sagte: Sehr wohl bin ich böse. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. Er griff wieder nach ihrer Hand, sie zog sie weg: »Monatelang erzähle ich dir etwas über den Fall und über Morphologie und du hörst nicht zu und jetzt weißt du alles besser? Ich bin nicht böse. Ich bin enttäuscht. Jedenfalls werde ich jetzt Lyrie abholen, sie wird in einer halben Stunde am Terminal sein«, dann fügte sie vorwurfsvoll hinzu: »Du wusstest, dass sie heute kommt, nicht?« Er ließ sich auf das Sofa zurückfallen. »Morphologische Freiheit ist wichtig«, sagte Kata. Er hatte sie diesen Satz oft sagen hören. Er brummte.

Sie redete weiter: »Jeder Mensch soll die Ersatzteile und Erweiterungen haben dürfen, die seinem jeweiligen Körper passen. Darum geht es. Nicht um irgendetwas, was uns unmenschlich oder übermenschlich macht. Um das Menschsein geht es. Die Auflösung persönlichkeitsbeschränkender Rollen und Ungleichheiten. Um die Menschlichkeit und damit um die Menschheit selbst.« Er brummte wieder, Kata wertete dies wohl als Zustimmung, stand auf, stellte ihm ein Glas Saft hin, strafte ihn nochmals mit Blicken. Sandor schloss die Augen und konnte hören, wie sie die Wohnung verließ.

Seine Hand zitterte und er brauchte einen Moment, um zu bemerken, dass es der Log war. Er versuchte es zu ignorieren. Dabei hatte Kata ihm doch gesagt, dass es nur am Anfang mühsam wäre. Ständig wollte der Log Genehmigungen zu Standardeinstellungen und bot auch an, alle Zugriffe zu erlauben. Sandor konnte nicht einfach »Ja« sagen, er wollte sie alle einzeln lesen, hatte aber gerade keine Lust, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Er griff nach dem Saft und schlurfte durch das Wohnzimmer. Was sollte er tun mit dem angebrochenen Tag und dem schweren Kopf? Er konnte sich an kein Wochenende erinnern, an dem er sich so leer und erschöpft gefühlt hatte. Die Hand vibrierte wieder. Er stürzte den Saft hinunter: Die Wirklichkeit konnte ihn heute. Er wankte an Katas neuen, noch verpackten Bestellungen vorbei und schleifte seine Füße ins Virtuali. Er schaltete das Becken ein, setzte die Maske auf und wartete, bis das Gel Körpertemperatur erreicht hatte. Er hielt sich am Beckenrand fest, als er hineinkletterte. Sein Gleichgewichtssinn hatte unter den gestrigen Ereignissen gelitten. Er versank in dem weißen Gelee, genoss die frische Brise aus der Maske und tastete nach dem Knopf, der seinen aktuellen Spielstand lud. Katas Spiel. Darf der Log auf Ihre Spiele zugreifen? Nein. Hier konnte er ihn noch aussperren. Stummschalten. Kata hatte es kein einziges Mal gespielt. Sie hatte nur entschieden, was sein durfte und was nicht. Über sich hörte er die Vögel in den Bäumen, sie zwitscherten und raschelten. Er atmete durch. Nur noch zwei Quests und er würde zum nächsten Level aufsteigen. Hinaus aus den Birken, weg von den Sümpfen, hin zu den Savannen und schließlich Tropenwäldern. Solange er hier war, war alles leicht. Im ersten Level hatte er zwischen den Tannen noch mit Fäusten siegen müssen. Die Figur, die er gewählt hatte, war ein Jäger, jedoch war es nicht seine Aufgabe zu jagen, sondern die Tiere des Waldes vor Wilderern und Baggern zu schützen. Vor Menschen und Maschinen. Die Wilderer hatten es auf die Geweihe der Wolpertinger und auf die Zähne der Vampirrehe abgesehen. Die Bagger auf die großen, menschenleeren Territorien und auf die betonlose Unsicherheit. Auf dem ersten Level hatte er sich einen Wolpertinger gezähmt. Jetzt vermisste er den kleinen Gesellen, der stets friedlich vor sich hin mümmelte, um bei Gefahr doch wild hoppelnd und Geweih voraus dem Gegner entgegenzustürmen. Auf dem jetzigen Level hatte er sich einen Wolf gezähmt und eine Schusswaffe erobert. Auch seinen Wolf würde er nicht ins nächste Level mitnehmen können. Er klopfte sich auf den Oberschenkel und das Tier folgte wie ein Hund. Nur die menschlichsten Wölfe ließen sich nicht zähmen. Er tätschelte dem Tier den Kopf und sie streiften über die Lichtung. Der Questgeber im Dorf hatte ihn beauftragt, das »ungewöhnliche« Tier, das hier wüten sollte, lebendig zu ihm zu bringen. Er müsste es untersuchen. Dann gäbe es einen Folgequest und Sandor könnte aufsteigen. »Ungewöhnlich« war nun nicht gerade eine präzise Beschreibung. Das hat man davon, dachte Sandor, dass man den Spieldesigner selbst die Quests schreiben lässt. Er wusste nicht, wonach er suchen sollte, also gingen sie spazieren. Der Wolf signalisierte ihm, dass er begann, hungrig zu werden, und Sandor entschied, ihm später ein Kaninchen zu fangen. Er genoss die frische Luft und das Geräusch des Laubs unter seinen Füßen, so streunten sie den halben Tag. Man könnte sich hier ein Paradies bauen. Da spitzte der Wolf die Ohren und beschleunigte seine Schritte in das Dickicht hinein, stets so, dass Sandor ihn gerade noch sehen konnte. Sandor bog einige Zweige beiseite und sah, wie zwei Männer in militärischen Uniformen, ihre Gewehre am Rücken, eine Kreatur, ein dunkelgrünes Etwas, aus dem Wasser eines kleinen Teiches an den Füßen aufs Ufer zogen. Ein ungewöhnliches Wesen, halb Mensch, halb Seegras. Ein schmaler Frauenkörper, schrill kreischend. Die beiden Männer zerrten die Kreatur an den Füßen, schleiften sie zu zweit über Laub und Zweige, mit dem Gesicht nach unten vom Ufer weg. Langsam, leise, griff er nach seiner Flinte, setzte an und mit lautem Knallen schoss er einem der beiden geradewegs in den Rücken, der fiel auf der Stelle um und ließ sie los. Sie drehte sich auf den Rücken, trat mit dem freien Bein nach dem anderen, der sie noch gut drei Meter weiterschleifte. Sandor sprang aus dem Dickicht und schlug dem Mann den Kolben seines Gewehres so fest er konnte ins Gesicht, einmal, zweimal, dreimal, viermal, bis von dessen Gesicht nicht mehr viel übrig war und er die Kreatur loslassen musste, die sofort wieder auf den Teich zukrabbelte. Sein Wolf versperrte ihr knurrend den Weg. Sandor stürzte sich auf sie, mit dem ganzen Gewicht seines Körpers. Sie zappelte, wehrte sich. Er sollte sie lebendig bringen, er würde sie zähmen müssen, sie trat ihm ein Knie in die Magengrube. Er würde sie unterwerfen müssen und presste sie mit aller Kraft zu Boden. »Ich könnte dich haben«, signalisierte er ihr. Er wusste gar nicht, ob es das Spiel zuließ, dass sie seine Erektion an ihrem grünen glatten Körper fühlte. Sogleich schämte er sich und versuchte, seine Hüfte ein Stück weit von ihr zu entfernen. Sofort trat sie wieder gegen seine Brust und schlug ihm mit dem Knie ins Gesicht. Der Wolf knurrte. Mit Wucht prallte sein Körper auf ihren, und er war zu schwer, als dass sie sich befreien konnte. Draußen in der Welt wäre er nicht mehr aufgestanden. Hier war er stärker. Es legte seine Finger so fest, dass es ihn beinahe selbst schmerzte, um ihr Handgelenk, holte das Seil aus der Tasche, das zu verknoten er im letzten Level gelernt hatte, verschnürte ihr die Arme hinter dem Rücken und wunderte sich keuchend, warum das Spiel ihn nicht endlich fragte, ob er mit der Kreatur sprechen wollte. Er sah sich um. Zwei tote Wilderer, er, der Wolf, immer noch kam keine Frage aus dem Spiel. Er lauschte, die Vögel zwitscherten. Die Sonne stand bereits tief, also knotete er das Ende des Seiles um einen Baum und schlug ein Nachtlager auf, der Wolf würde bis morgen auf sein Kaninchen warten müssen. Er stopfte seinen Rucksack unter den Kopf und schloss die Augen, um dem Spiel zu signalisieren, dass es zum nächsten Tag springen konnte, hatte jedoch Schwierigkeiten einzuschlafen, denn das Wesen starrte ihn ohne Unterlass an. Zu seinem Erstaunen erwachte er nicht vom Sonnenaufgang, sondern vom heimlichen Griff der Kreatur nach seinem Messer. Sie hatte es geschafft, den Knoten zu lösen, und als er die Augen aufschlug, sprang sie auf ihn zu. So mühsam hatte sich noch nie ein Quest gestaltet, dachte er, während er ihre Hand mit dem Messer über seiner Brust von sich fernhielt. Wie konnte so eine kleine Gestalt solche Kraft haben? Wo war sein Wolf? Gerade kippte sie mit all der Energie, die sie in diesen Messerstich gelegt hatte, nach vorne, gerade fuhr das Messer neben seinem Gesicht in den Waldboden, gerade konnte er ihren Atem auf seinem Gesicht spüren, da fragte das Spiel: Dem Tier erlauben zu sprechen? Und sie rollte sich keuchend neben ihm ins Laub. So spät, dachte er, fast hätte er verloren, während er auf die Schrift vor seinem Gesicht starrte, den grünen Körper aus den Augenwinkeln wahrnahm und wusste, sie würde noch einmal versuchen, auf ihn einzustechen. Bestätigen.

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