Bernd-Jürgen Fischer - Handbuch zu Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«

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Handbuch zu Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein detaillierter Wegweiser durch Prousts Jahrhundertroman
Dieser Band gibt einen Überblick über Prousts Leben und familiären Hintergrund, über die Entstehung von »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«, über die Struktur, Rezeption und zeitgeschichtlichen Grundlagen des Werks. Ferner erschließt er die vollständige Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer mit Registern zu realen und fiktiven Personen, Werken, Motiven und Themen.
Dieses Handbuch ist verwendbar mit allen bei Reclam erschienenen Ausgaben von Marcel Prousts Roman: Stellenangaben in den Registern dieses Bandes beziehen sich auf die in der Reclam Bibliothek erschienenen sieben Einzelbände der Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer (Bestellnummern 10900 bis 10906) sowie auf die identisch paginierte dreibändige Ausgabe im Schuber (Bestellnummer 30070).
»Wer Marcel Proust liest, braucht einen langen Atem und ein gutes Gedächtnis. Denn der Autor webt wie eine Spinne aus unzähligen Erzählfäden ein riesiges Beziehungsnetz. Da ist es gut, einen Scout zu haben: Der Übersetzer Bernd-Jürgen Fischer dröselt alle Fäden auf, und die Lektüre wird so erst zum Vergnügen.«
Rhein-Neckar-Zeitung

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Ein entscheidender Schritt in Prousts Leben war sicherlich der in den exklusiven Salon der Madame Madeleine Lemaire (1845–1928) in der Rue de Monceau, denn dort schloss er 1893 engere Bekanntschaft mit Robert de Montesquiou und 1894 mit Reynaldo Hahn, den beiden zentralen Personen in seinem geistigen Leben (Montesquiou hatte bereits bei Prousts Eltern gesellschaftlich verkehrt). Madame Lemaire hatte Proust vermutlich im Salon der ­Madame Straus kennengelernt, der Mutter seines Schulfreundes ­Jacques Bizet. Madame Lemaire war Malerin und deshalb mit der Kunstszene wohlvertraut, und zudem eine Freundin der Princesse Mathilde, die ihr den Zugang zu höchsten Adelskreisen eröffnete.

Comte Robert de Montesquiou-Fezensac (1855–1921) war ein unvergleichlicher Repräsentant dieser Salon-Szene; er entstammte einem alten, vermögenden Adelsgeschlecht und kehrte dieses auch gern heraus; ein Dandy und Snob, aber gut aussehend und intelligent, stellte er eine Art Leitfigur für die Jugend des Adels und des gehobenen Bürgertums dar. Proust bewunderte vor allem sein sicheres künstlerisches Urteil und apostrophierte ihn in einer Rezension als einen »Lehrer des Schönen«; seine symbolistischen Gedichte kursierten in den mondänen Kreisen, fanden darüber hinaus aber kaum Verbreitung und wurden nach seinem Tod weitgehend vergessen. Seine Autobiographie Les Pas effacés (1923) bildet jedoch eine wichtige Informationsquelle über seine Zeit. Als 1919 der zweite Band der Recherche erschien, erkannte Montesquiou sich in dem Baron de Charlus wieder und war nicht amüsiert (siehe Corr. XVIII, S. 468 ff.) – die Beziehung litt entsprechend, trotz Prousts Beteuerung, dass er vielmehr den Baron Doäzan im Auge gehabt habe (siehe Corr. XX, S. 194 f.). Dennoch kann man wohl mit François Mauriac und Jacques-Émile Blanche sagen, dass die Recherche ohne den Einfluss und das Vorbild Montesquious nicht geworden wäre, was sie ist.

Durch Robert de Montesquiou lernte Proust zahlreiche Mitglieder des französischen Adels kennen, die dann auch die eine oder andere Spur in der Recherche hinterlassen haben: nach dem Erscheinen des jeweils nächsten Bandes war es ein beliebtes Pariser Ratespiel, zu ermitteln, wer wohl wer sei. Die wichtigsten von Robert vermittelten Bekanntschaften waren die mit Boni de Castellane, Élisabeth de Clermont-Tonnerre und mit Maurice Barrès.

Der Marquis Boniface (»Boni«) de Castellane (1867–1932) war eine kaum weniger schillernde Figur als Montesquiou, warf allerdings noch ungehemmter mit Geld um sich als dieser. Dank seiner Ehe mit der Amerikanerin Anna Gould, der Erbin eines Eisenbahnmagnaten, schienen die Mittel unerschöpflich: am 2. Juli 1896 etwa gaben die Castellanes im Bois de Boulogne ein Fest für 3000 Gäste.5 Nach dem Bau eines Palastes aus rosa Marmor an der Avenue du Bois sahen die Dinge allerdings anders aus. Anna ließ sich 1906 von ihm scheiden, und Boni musste sich dazu bequemen, seine teuer erworbene Expertise mit erlesenen Sammlerstücken als Antiquitätenhändler für den Broterwerb zu nutzen.

Die Kochbuch-Autorin Duchesse Élisabeth de Clermont-Tonnerre (1875–1954) lernte Proust 1903 kennen; sie wurde bald zu einer seiner engsten Vertrauten. Élisabeth stand dem Dichterinnenkreis um Nathalie Barney nahe, der seinerseits Sappho nahegestanden haben soll und zu dem insbes. Lucie Delarue-Mardrus gehörte, die Frau des 1001 Nacht-Übersetzers Joseph-Charles Mardrus.

Den Politiker und Schriftsteller Maurice Barrès (1862–1923) schließlich lernte Proust 1891 vermutlich durch Montesquiou kennen; mit seinen nationalistischen Überzeugungen, die er in Wort und Schrift zum Ausdruck brachte, konnte Proust wohl nicht viel anfangen; dafür bewunderte er aber seinen leicht fließenden, durchrhythmisierten Stil. Barrès ist sicherlich neben Alphonse Daudet und Anatole France ein Leihgeber für den »style Bergotte«.

Reynaldo Hahn (1874–1947),6 ein empfindsamer, feinfühliger Sänger, Pianist und Komponist, der Proust bis an dessen Lebensende in einer zärtlichen Freundschaft verbunden blieb, war in gewisser Weise die Gegenfigur zu dem exaltierten, exzentrischen und extrovertierten Montesquiou. Hahn wurde in Caracas als Sohn einer baskischen Venezolanerin und eines jüdischen Kaufmanns aus Hamburg geboren, verließ aber bereits 1878 zusammen mit seiner Familie Venezuela in Richtung Paris. Dennoch sprach er fließend Spanisch »mit einem ausgesprochen heimatlichen Akzent« (so der kubanische Schriftsteller Alejo Carpentier, der Hahn in den Dreißigern besuchte, am 16. August 1951 in der venezolanischen Tageszeitung El Nacional). Im Salon Lemaire spielte Hahn Lieder von Schubert, Schumann, Gounod sowie eigene Vertonungen von Gedichten Verlaines am Klavier; sein umfangreiches Œuvre wird noch heute zumindest in Frankreich hoch geschätzt. Hahn machte Proust mit der Musik von Saint-Saëns bekannt, dessen Sonate in d-Moll für Geige und Klavier mit Hahn am Piano im Salon Lemaire in Prousts Gegenwart aufgeführt wurde; die »kleine Phrase« daraus wurde zu einem Leitmotiv ihrer Freundschaft. In Ruskins Todesjahr und vermutlich anlässlich dieses Todes am 20. Januar 1900 unternahmen Proust und seine Mutter im Mai eine Reise nach Venedig, wo sie sich mit Reynaldo Hahn und dessen Cousine Marie Nordlinger trafen, mit der Proust seine Begeisterung für Ruskin teilte und die ihm später bei seinen Ruskin-Übersetzungen assistierte. Hahn komponierte 1902 ein Stück Les Muses pleurant la mort de Ruskin (BnF VM7-17879) und widmete es Proust. Diese Venedigreise hat sicherlich in der Venedigreise Marcels in der Entflohenen ihre kunsthistorischen Spuren hinterlassen (im Herbst desselben Jahres unternahm Proust eine weitere Reise nach Venedig, diesmal allein). 1895 lernte Proust durch Reynaldo Hahn Sarah Bernhardt kennen, mit der dieser befreundet war und deren Biographie er 1930 verfasste (La Grande Sarah). Ebenfalls durch Reynaldo Hahn wurde Proust 1910 mit Jean Cocteau bekannt gemacht, der zusammen mit Federico (»Coco«) de Madrazo y Ochoa das Li­bretto zu Hahns Ballett Le Diable bleu verfasste, aber auch an den Szenarien für die Ballets Russes beteiligt war, was es Proust ermöglichte, auch Diaghilev und Nijinsky zu treffen. Durch Hahns Schwester Marie de Madrazo ließ Proust Erkundigungen zu Stoffmotiven bei ihrem Neffen einholen, dem Damenschneider und Stoffdesigner Mariano Fortuny (1871–1949). Zur Verwandtschaft Hahns mit der weitverzweigten, auch im Prado gut vertretenen spanischen Maler-Dynastie de Madrazo, die Proust zum Teil kennenlernte – insbes. auch Coco (= Frédéric = Federico) de Madrazo y Ochoa, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband – s. den Stammbaum in Kap. VIII.7

Die folgenreichste Bekanntschaft, die Proust durch Hahn 1894 vermittelt wurde, war aber zweifellos die mit Alphonse Daudet, dessen Werke Proust schon von Jugend an bewundert hatte; Bergotte dürfte einige seiner literarischen Charakteristika von Daudet geerbt haben. 1919 war Daudets Sohn Léon maßgeblich daran beteiligt, dass Proust den Prix Goncourt (s. unten) erhielt. Mit beiden Söhnen, Léon und Lucien, verband Proust eine lebenslange Freundschaft, trotz des aktiven Antisemitismus des Journalisten Léon. Die Freundschaft mit ihm führte 1900 zu der Bekanntschaft mit Gaston Calmette, dem Herausgeber des Figaro, der Proust nachdrücklich förderte und dem der erste Band der Recherche gewidmet ist. Die Freundschaft mit dem sieben Jahre jüngeren Maler und Schriftsteller Lucien nahm recht bald deutlich amouröse Züge an, was den Kritiker Jean Lorrain vom Journal dazu veranlasste, von einer »besonderen Freundschaft« zu sprechen; Proust forderte ihn daraufhin zum Duell mit Pistolen: »Niemand wurde verletzt, und die Sekundanten erklärten den Streit für beigelegt« (Le Figaro, 2. 2. 1897). Nach dem Erscheinen von Swann schrieb Lucien eine hingerissene Rezension für den Figaro.

Im Salon von Madame Straus hatte Proust neben Madame Lemaire 1891 auch Jacques-Émile Blanche (1861–1942) kennengelernt, einen erfolgreichen Gesellschaftsmaler, der 1892 das allgemein bekannte Porträt von Proust anfertigte. Die Familie Blanche lebte in Auteuil, was Proust Gelegenheit zu häufigen Besuchen gab; Émiles Vater, der berühmte Neurologe Antoine, betrieb in Auteuil eine Nervenheilanstalt, in der er neben anderen Künstlern und Schriftstellern auch Maupassant in dessen letzten Lebenstagen behandelte. Die Freundschaft zwischen Proust und Jacques-Émile Blanche hatte eher sporadischen Charakter; so ruhte von 1893 bis 1914, immerhin 21 Jahre lang, jeglicher Kontakt zwischen den beiden. 1918 verfasste Proust ein Vorwort zu Émiles De David à Degas, das zu heftigen Meinungsverschiedenheiten führte, auf die Émile dann in der Widmung des Folgebandes Dates einging. In seinem Buch Mes Modèles (1928) erinnert sich Émile ausführlich an Proust und seine Beziehung zu ihm.

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