Bernd-Jürgen Fischer - Handbuch zu Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«

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Handbuch zu Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein detaillierter Wegweiser durch Prousts Jahrhundertroman
Dieser Band gibt einen Überblick über Prousts Leben und familiären Hintergrund, über die Entstehung von »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«, über die Struktur, Rezeption und zeitgeschichtlichen Grundlagen des Werks. Ferner erschließt er die vollständige Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer mit Registern zu realen und fiktiven Personen, Werken, Motiven und Themen.
Dieses Handbuch ist verwendbar mit allen bei Reclam erschienenen Ausgaben von Marcel Prousts Roman: Stellenangaben in den Registern dieses Bandes beziehen sich auf die in der Reclam Bibliothek erschienenen sieben Einzelbände der Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer (Bestellnummern 10900 bis 10906) sowie auf die identisch paginierte dreibändige Ausgabe im Schuber (Bestellnummer 30070).
»Wer Marcel Proust liest, braucht einen langen Atem und ein gutes Gedächtnis. Denn der Autor webt wie eine Spinne aus unzähligen Erzählfäden ein riesiges Beziehungsnetz. Da ist es gut, einen Scout zu haben: Der Übersetzer Bernd-Jürgen Fischer dröselt alle Fäden auf, und die Lektüre wird so erst zum Vergnügen.«
Rhein-Neckar-Zeitung

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Nach vielen unrealistischen Überlegungen hinsichtlich einer diplomatischen Laufbahn oder einer Verwaltungslaufbahn nahm Proust schließlich im Juni 1895 eine Stelle als Bibliothekar bei der bedeutenden Bibliothèque Mazarine an, sieht aber diese Stelle offenbar als eine Fortsetzung seines Studiums: »Er war der am wenigsten ›mitarbeitende‹ Mitarbeiter von allen und nahm einen Urlaub nach dem anderen« (André Maurois, À la recherche de Marcel Proust, S. 82); schließlich wurde ihm im Dezember desselben Jahres ein einjähriger Urlaub bewilligt. 1900 wurde überraschenderweise sein Fehlen bemerkt und sein Dienst beendet.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs Anfang August 1914 rückten die deutschen Truppen binnen weniger Wochen bis auf wenige Kilometer an Paris heran. Proust wurde Zeuge der Bombardierung der Stadt durch Zeppeline und des Abwehrkampfes am nächtlichen Himmel. Anfang September brachte er sich dann aber doch, wie viele seiner Freunde zuvor, nach Cabourg an der normannischen Küste in Sicherheit, wo er sich an der Betreuung von Verwundeten in Hospitälern beteiligte. Dass er selbst trotz Kampfeswillen nicht kriegsverwendungsfähig war, war ihm klar, jedoch nicht der Militärbürokratie, die den dreiundvierzigjährigen Asthmatiker einziehen wollte – bis ihn 1915 zwei Militärärzte besuchten und »musterten«. Sein Bruder Robert arbeitete in Feldlazaretts, mehrere seiner engsten Freunde wie Reynaldo Hahn kämpften als Freiwillige an der Front, und die täglichen Gefallenenlisten in den Zeitungen berührten ihn unmittelbar: »durch die schreckliche Gewöhnung an die tägliche Angst hat der Krieg uns eine neue Fähigkeit verliehen, nämlich die, uns für Unbekannte leiden lassen zu können« (Brief an die Prinzessin Soutzo vom 29./30. 10. 1917; Corr. XVI, S. 272). Der Tod des nahen Freundes Robert d’Humières 1915, der ihm bei der Ruskin-Übersetzung assistiert hatte, und vor allem des angebeteten Freundes Bertrand de Fénelon schon in den ersten Kriegsmonaten, im Dezember 1914, stürzte Proust in eine tiefe Depression, die unübersehbar Ausdruck in seiner Behandlung der Weltkriegserfahrung in Le Temps retrouvé gefunden hat. Die Zusammenführung des Obszönen und des Erhabenen, die Koinzidenz von Prostitution und Heldentum in dem Orden, den Saint-Loup im Bordell verliert, das Abgleiten der Erotik in die »Dark­rooms« der Métroschächte bei Fliegerangriffen zeigen, in welch hohem Maße Proust die »Grande Guerre« als die Perversion der christlichen Zivilisation wahrgenommen hat: der Feuersturm von Sodom wird parodistisch zum Brutofen für Homosexualität verkehrt, die Selbstzerstörung des Abendlandes – wie der Erste Weltkrieg jedenfalls von Prousts Zeitgenossen wahrgenommen wurde, die vom zweiten noch nichts wussten – findet ihren metaphorischen Ausdruck in der masochistischen Flagellation Charlus’ in Jupiens Bordell.1

Proust war bereits 1913 mit dem ersten Band der Recherche für den äußerst renommierten und elitären Prix Goncourt vorgeschlagen worden, der jedoch an Marc Elder für Le Peuple de la mer ging. Mit dem zweiten Band dann war Proust erfolgreicher: bei der Nominierung für 1919 stimmten sechs Mitglieder der Jury für sein Werk, die anderen vier dagegen für Roland Dorgelès’ (d. i. Roland Lécavelé, 1885–1973) Les Croix de bois (dt. Die hölzernen Kreuze, Übers. Tony Kellen und Erhard Wittek, Horw-Luzern/Stuttgart/Leipzig: Montana-Verlag, 1930; von Tucholsky euphorisch besprochen). Die Entscheidung der Académie Goncourt wurde in der Presse scharf angegriffen, zum Teil mit absurden Argumenten (»ein Talent von jenseits des Grabes«), im wesentlichen aber mit der Begründung, dass in einer Zeit, die noch immer ihre Toten zähle, eine Auseinandersetzung mit der gesamteuropäischen Kata­strophe des Weltkrieges angemessener und notwendiger sei als die mit den Problemen halbseidener Damen der Belle Époque oder spätpubertärer Jugendlicher im Luxusurlaub: »Diese Collage ruheloser Grübeleien … steht im Missklang mit dem neuerwachten klassischen Geist, den die Partei der Intelligenz für allein verträglich mit der Größe unserer siegreichen Nation erachtet« (beide Zitate von dem bis dahin mit Proust befreundeten Jean de Pierrefeu am 12. 12. 1919 immerhin im Journal des débats, einem liberal-konservativen Wochenmagazin, das hohes Ansehen nicht nur bei dem »Parti de l’Intelligence«2 genoss); Proust geißelt dann übrigens dieses verengte Verständnis von Literatur in einer Passage der Recherche (WZ, S. 268–271 und 278 f.) ausgiebig. Auf kurze Sicht jedoch gab das Publikum den Nörglern recht: Die Croix de bois erzielten bis Mitte 1920 eine viermal so hohe Auflage wie die Jeunes filles en fleurs (79 779 gegenüber 19 600). Auf lange Sicht haben sich die Verhältnisse bekanntlich umgekehrt, jedoch wird auch Dorgelès’ Buch noch immer aufgelegt, so 2014 bei Magnard, und 1988 erschien eine Überarbeitung der deutschen Übersetzung von 1930 bei Kiepenheuer.

Gesundheit

Der Eukalyptus-Zerstäuber, den Proust mit in die Bibliothèque Mazarine nahm, weil ihn der Staub irritierte, hat ihn sicherlich einige Sympathien seiner Kollegen gekostet, lässt aber auch seine bürgerliche Laufbahn in einem milderen Licht erscheinen; Proust war wirklich von schwacher Konstitution. Schon als Zehnjähriger litt er an Asthmaanfällen, die ihn zunehmend in seinem gesellschaftlichen Leben beschränkten, aus dem er sich ab 1906 dann auch weitgehend zurückzog. Um die durch Atemnot bedingte Schlaflosigkeit zu bekämpfen, experimentierte er mit allen möglichen Arzneien und Drogen herum, die ihm womöglich kreative Träume bescherten, die sich dann auch in der Suche wiederfinden, aber seine Konstitution nur weiter untergraben haben dürften. Berühmt-berüchtigt sind seine »fumigations« mit Legras-Pulver geworden, bei denen er sein Schlafzimmer mit Dämpfen zunebelte, die ihm Luft verschaffen sollten.

Oben doute 966 Vorkommen unten amour 933 Vorkommen Seitenzahl des - фото 2 Oben doute 966 Vorkommen unten amour 933 Vorkommen Seitenzahl des - фото 3

Oben »doute«, 966 Vorkommen; unten »amour«, 933 Vorkommen (Seitenzahl des Typoskripts meiner Übersetzung der Recherche aufgetragen über der Nummer des Vorkommens des jeweiligen Wortes).

Der Arzt Dr. Pierre Merklen hatte 1904 Prousts Asthma als nervös bedingt diagnostiziert. Proust verbrachte daraufhin von Anfang Dezember 1905 bis Mitte Januar 1906 sechs Wochen im Sanatorium des Neurologen Dr. Paul-Auguste Sollier (1861–1933) in Boulogne-sur-Seine zur Behandlung seiner »Neurasthenie«, jedoch nach seiner eigenen Einschätzung ohne nennenswerten Erfolg. Dennoch dürfte dieser Aufenthalt in anderer Hinsicht Früchte getragen haben, denn Solliers Therapie baute nicht nur auf Isolation, sondern auch auf der Auslösung »unwillentlicher Erinnerungen« auf. Proust mag hier also auf ein entscheidendes Konzept für die Umgestaltung des Jean Santeuil zur Recherche gestoßen sein: vgl. dazu etwa die Titel von Solliers Monographien Les Troubles de la Mémoire (1892) oder Le Problème de la Mémoire (1900). Auf den Zusammenhang zwischen Prousts zentralem Thema und Solliers Spezialgebiet haben wohl als erste Bogousslavsky und Walusinski3 hingewiesen. Besonderen Einfluss dürfte aber die zur Konzeption der Recherche zeitlich nahe Schrift Le doute (1909) von Sollier ausgeübt haben, denn das Konzept des Zweifels zieht sich wie ein roter Faden durch die Recherche: das Wort »doute« tritt ungefähr ebenso häufig auf wie das Wort »amour«, jedoch mit unübertroffener Regelmäßigkeit: die Liebe zwar kommt und geht, der Zweifel aber besteht.

Zu Erwähnungen Solliers durch Proust vgl. insbes. jene in den Carnets S. 51, wo er die Pfiffe der Lokomotive aus dem Auftakt zu Combray in Verbindung mit dem Aufenthalt bei Sollier bringt, sowie etliche in der Correspondance.

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