Soziale Arbeit in der Gesellschaft
Die Reihe »Soziale Arbeit in der Gesellschaft« macht es sich zur Aufgabe, die gesellschaftlichen Themen aufzubereiten, die eine besondere Bedeutung für die Soziale Arbeit haben – vom Recht auf Unterstützung über Teilhabe bis hin zu sozialen Problemlagen wie Armut. Die einzelnen Bände liefern das Grund- und Orientierungswissen, das Studierende und Sozialarbeiter_innen benötigen, um eine professionelle Haltung zu entwickeln und ihren Adressat_innen auf Augenhöhe zu begegnen.
Eine Übersicht aller lieferbaren und im Buchhandel angekündigten Bände der Reihe finden Sie unter:
https://shop.kohlhammer.de/soziale-arbeit-in-der-gesellschaft.html
Die Autorin
Dr. Hildegard Mogge-Grotjahn, Jg. 1953, war bis 2017 als Professorin für Soziologie an der Evangelischen Hochschule in Bochum tätig. Davor arbeitete sie in wissenschaftlichen Instituten und im Bildungsbereich. Seit 2007 berät sie als Systemischer Coach und Personzentrierte Beraterin Fachkräfte aus pädagogischen und sozialen Berufen sowie kirchlichen Handlungsfeldern.
Ausgewählte Veröffentlichungen
Soziale Inklusion. Theorien, Methoden, Kontroversen (gemeinsam mit Carola Kuhlmann und Hans-Jürgen Balz). Kohlhammer Verlag 2018
Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung (gemeinsame Herausgeberschaft mit Ernst-Ulrich Huster und Jürgen Boeckh; Autorin mehrerer Beiträge). 3. Auflage, Verlag Springer VS 2018
Hildegard Mogge-Grotjahn
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1. Auflage 2022
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-038444-6
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-038445-3
epub: ISBN 978-3-17-038446-0
Zur Reihe »Soziale Arbeit in der Gesellschaft«
Unsere Gesellschaft wird immer mehr von inneren Spannungen geprägt: Armut, eingeschränkte Teilhabe, soziale Ungleichheit oder auch Rassismus und Gewalt sind nur einige Themen, die immer wieder hitzig diskutiert werden. In diesem Debattenklima ist es schwierig zu einer faktenbasierten Bewertung dieser Problemlagen zu kommen, die einer sorgfältigen und nachprüfbaren theoretischen Begründung nicht entbehren. Gerade Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind auf solche wissenschaftliche Analysen angewiesen – schließlich sind sie es, die täglich in ihrer Arbeitspraxis mit diesen Problemen und Debatten konfrontiert werden.
Solche Analysen bietet die Reihe »Soziale Arbeit in der Gesellschaft«. In klarer, verständlicher Sprache beantworten die einzelnen Bände für die Soziale Arbeit grundlegende Fragen: Welche Bedeutung haben die Problemlagen für die Gesellschaft und welche Herausforderungen sind damit für die Soziale Arbeit verbunden? In welchen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit spielen sie eine Rolle? Welche Kompetenzen benötigen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und wie können sie diese entwickeln? Und: Wie kann die Soziale Arbeit unterstützen, welche gesellschaftlichen Ziele verfolgt sie dabei und welche Handlungsansätze haben sich dafür bewährt oder müssen noch erarbeitet werden?
Die einzelnen Bände basieren auf einem breiten sozialwissenschaftlichen Fundament. Sie wollen dazu beitragen, Studierende und Fachkräfte der Sozialen Arbeit zu einer kritischen Auseinandersetzung mit einschlägigen Handlungsfeldern und Arbeitsansätzen einschließlich ihrer professionellen Haltung anzuregen.
Teilhabe in Zeiten von Klimawandel und Flüchtlingselend, Corona und Trumpismus, oder: Plädoyer für ein inhaltlich qualifiziertes Teilhabe-Verständnis
Dieses Buch handelt von Teilhabe und Sozialer Arbeit. Es beruht auf einem umfassenden Verständnis von Teilhabe als einem Menschenrecht, dessen Verwirklichung zu einem »guten Leben« für alle in einer demokratischen und gerechten Gesellschaft beitragen kann.
Teilhabe in diesem Verständnis ist voraussetzungsvoll. Sie bedarf der politischen und sozialen Strukturen, die Teilhabe ermöglichen, und die Einzelnen müssen befähigt sein oder werden, sich aktiv an der Gestaltung der sozialen Welt zu beteiligen. Zudem ist Teilhabe folgenreich. Sie verändert nicht nur die Einzelnen durch die Erfahrung der Selbstwirksamkeit und der Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch die Gesellschaft – sei es in Teilbereichen oder auch in ihrer Gesamtheit.
Um die politischen und sozialen Strukturen, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven verstehen und beeinflussen zu können, müssen die Einzelnen über eine Fülle von Informationen verfügen, sie überprüfen, gewichten und bewerten. Sie müssen Gelegenheiten haben und in der Lage sein, sich an argumentativen und fairen Prozessen der Meinungsbildung und der Entscheidungsfindung zu beteiligen. Und sie brauchen einen positiven emotionalen Bezug zu den gemeinsamen Grundwerten der Freiheit, der Demokratie und der Menschenwürde. Dies alles ist den Einzelnen nicht ›in die Wiege gelegt‹, sondern entsteht durch Interaktion und Kommunikation, durch Erfahrungen der Wertschätzung und Anerkennung, durch das Verfügen über die nötigen Ressourcen, sowie durch die Chance, tatsächlich teilhaben und gesellschaftliche Wirklichkeiten ändern und Entwicklungen beeinflussen zu können.
Was nicht mit einem demokratischen Verständnis von Teilhabe verwechselt werden darf, sind das Verbreiten von »alternativen Fakten« oder »Fake News«, Hass und Hetze und das Sich-Berauschen an der eigenen ›Stärke‹, die auf Gewalt beruht. Solche Aktionsformen und Handlungsweisen sind weder an demokratischen Werten noch an Menschenwürde und Gerechtigkeit orientiert, sondern zielen auf die Zerstörung von Demokratie.
Zwar ist es legitim, für die eigenen Interessen zu kämpfen und unterschiedliche Ziele der gesellschaftlichen Entwicklung zu verfolgen. Aber die Veränderung des gesellschaftlichen Ist-Zustandes kann nicht losgelöst von inhaltlichen Kriterien als von Vornherein ›gut‹ betrachtet werden, und »Teilhabe«, »Selbstwirksamkeit« sowie »Empowerment« im Sinne von »Bemächtigung« müssen sich ebenso an inhaltlichen Kriterien messen lassen. Im jeweiligen Kontext geht es darum, auf der Basis von Erfahrungs- und auch von Sachwissen in demokratischen Verfahren dazu beizutragen, dass Menschenwürde und ein »gutes Leben« nicht nur für die Privilegierten dieser Erde realisiert werden können. Das schließt auch die globale Herausforderung ein, den Klimawandel zu bekämpfen und eine lebensfreundliche Umwelt zu bewahren oder wiederherzustellen.
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