Leo F. Aichhorn - Geschichten, die Mut machen

Здесь есть возможность читать онлайн «Leo F. Aichhorn - Geschichten, die Mut machen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Geschichten, die Mut machen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Geschichten, die Mut machen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die heutige Jugend steht vor großen Herausforderungen durch die Digitalisierung, Globalisierung und Ökologisierung. Die Auswirkungen sind ebenso weitreichend, wie sie den Generationen im 20. Jahrhundert durch Weltkriege, Wiederaufbau und Hungerjahre abverlangt wurden. Letztere schafften es, weil sie an sich glaubten und der Wandel alternativlos war. Die hier beschriebenen Geschichten erlauben einen selektiven Einblick in das Landleben und seine Veränderungen in der zweiten Jahrhunderthälfte. Gleichfalls wird der soziale Aufstieg mit Höhen und Tiefen anschaulich dargestellt. Die Erzählungen zeigen aber auch, dass im Leben nicht alles konfliktfrei abläuft und der Humor trotzdem wichtig ist. Vor allem sollen die Storys all jenen Mut machen, die glauben vor unlösbaren Problemen zu stehen.

Geschichten, die Mut machen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Geschichten, die Mut machen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

An Abenden kamen die Besucher einzeln und zufällig ins Gasthaus. Es waren ausschließlich Männer, die ihren Frauen, sofern bereits vorhanden, die Programmauswahl im österreichischen Zweikanalfernsehen überließen. Sie setzten sich an einem Tisch zusammen und redeten über aktuelle Themen, über ihre Erlebnisse und nicht selten über die damalige Politik und verglichen sie oftmals mit jener im Nationalsozialismus, die sie miterlebt hatten. Mit zunehmender Alkoholisierung, und je nach Sympathie für das erlebte Regime, wurden die Debatten leidenschaftlicher. Nichtkriegsteilnehmer hielten sich infolge von Unkenntnis und aus Respekt eher zurück, während Gleichgesinnte vielfach ihre verbale Übereinstimmung genossen, wenn sie einen Sinn in ihrer unfreiwilligen, langjährigen und folgenschweren Kriegsteilnahme suchten, um den Verlust ihrer besten Jahre, ihre Verwundung und das Sterben von Kameraden leichter verarbeiten zu können. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es kaum eine Familie, bei der nicht ein Mitglied verloren gegangen und ein Haus zerstört worden war. Manche Männer kamen ausgehungert von Krieg oder Gefangenschaft nach Hause und fanden ihre Ehefrauen in anderen Männerhänden. Mit dem Verlust des Krieges und dem Niedergang des „1.000-jährigen Reichs“ hatten viele Soldaten den Sinn ihres Lebens verloren. Und das Verlustgefühl war umso höher, je größer das Engagement bzw. die Sympathie zu dieser Schreckensherrschaft war. Im Gegensatz zu heute gab es damals keine psychologische Betreuung in Form eines Kriseninterventionsteams (KIT). Notgedrungen rückten die ehemaligen Kriegsteilnehmer am Biertisch zusammen, redeten in einem Kreis, in dem sie sich verstanden fühlten, und sangen gemeinsam neben Heimat- auch Soldatenlieder wie etwa das Panzerlied. Bei entsprechender Alkoholisierung auch mit Hitler-Gruß:

„Ob’s stürmt oder schneit, ob die Sonne uns lacht,

der Tag glühend heiß oder eiskalt die Nacht.

Verstaubt sind die Gesichter, doch froh ist unser Sinn.

Ja, unser Sinn.

Es braust unser Panzer im Sturmwind dahin. …“

Der Biertisch war so etwas wie eine Couch in einer Psychotherapie der den Kriegsteilnehmern half, ihrer unrühmlichen Vergangenheit einen Sinn zu geben und das widerfahrene Leid erträglicher zu machen.

Einer der kein militärisches Trauma verarbeiten musste war Sepp. Der Bauernsohn war von kleiner Gestalt und kein Schweregewicht. Durch seine verkrümmte Wirbelsäule war er so beeinträchtigt, dass er als einer der wenigsten Männer im Ort vom Kriegsdienst befreit war. Am elterlichen Bauernhof arbeitete er im Rahmen seiner Möglichkeiten, um einen Beitrag für die Versorgung des deutschen Volkes mit landwirtschaftlichen Produkten sicherzustellen. Gerüchten zu Folge, sollte er sich während des Krieges auch um jene Frauen besonders gekümmert haben, die sehr an der Abwesenheit ihrer Männer litten. Ganz besonderes Geschick hatte Sepp beim Umgang mit den Pferden, den wichtigsten Zugtieren zu dieser Zeit. Und nach einigen Gläschen Rotwein, brachte er seine gute Beziehung zu den Pferden mit seinem Lieblingslied zum Ausdruck:

„I hab a paar kohlschwarze Rappen,

san eing’spannt in mein Jukkerwagn.

A Freud is’s wia di zwoa so trag’n,

das kann i koan Mensch’n nit sag’n.

I schrei Hü! Aba i schrei Ho!

Ja i schrei alleiweil Hüst! A ha ho.“

Als häufiger Gast und seinen gleichen Trinkgewohnheiten wusste das Wirtspersonal aufgrund seiner Stimmungslage ohne Angabe oder Aufzeichnung, was und wieviel der Sepp getrunken hatte. Saß eine Frau an seinem Tisch, die ihm aus Spaßgründen Avancen machte, fühlte er sich im endlosen Liebeshimmel und reagierte mit verbalen Küssen. Bekam er jedoch das Gefühl verarscht zu werden, konnte er bei entsprechendem Alkoholspiegel auch heftig reagieren und drohte seinem vermeintlichen Aggressor nicht selten mit dem Umbringen und Niederstechen. Was wegen seinem gewaltlosen Leben in der bekannten Runde stets für Gelächter sorgte. Sepp war ein Original im Ort und im Gasthaus gerne gesehen. Vor allem aber, weil er sich stets bemühte, aus seinem Leben das Beste zu machen.

Manchmal gab es auch Spaß: Fritz, der Schweinehändler, war alles andere als ein Sympathisant von Hitler. Er war groß und hatte einen großen Bauch, der in der hochgeschnittenen Hose verschwand. Ähnlichkeiten mit Obelix waren sichtbar. Er hatte eine Glatze, die er stets mit seinem Spruch verteidigte: „Das Haar ist eine Sumpfpflanze, wächst nur auf einem Wasserkopf.“ Er rauchte helle Zigarren und seine Lieblingsgetränke waren Bier und gespritzte Weißweine. Auch er musste seinen Militärdienst in Afrika unter Feldmarschall Rommel leisten und kam später in die USA in Gefangenschaft. Von diesen großen Ereignissen und den schwarzen Menschen, die er vorher noch nie gesehen hatte, erzählte er ab einer bestimmten Promillehöhe oft und gerne. So wurde ihm scherzhaft manchmal unterstellt, dass er mehrere Liebschaften mit schwarzen Frauen gehabt hätte, was er eher mit einem gewissen Stolz nicht abstritt. Eines Tages besuchte ein Student der Technischen Universität Wien mit seinem schwarzen Studienkollegen das Gasthaus. Der junge schwarze Mann hieß Jason und wurde von einem Gast heimlich über den Militäreinsatz von Fritz informiert und sollte sich spaßhalber als sein Sohn ausgeben. Nach einem kurzen Gespräch von Fritz über seinen Einsatzort in Libyen stellte Jason fest, dass das auch sein Heimatort und seine Mutter von einem weißen Soldaten aus Österreich geschwängert worden war. Damit war für alle beteiligten Gäste Fritz als Vater ermittelt und Jason fiel ihm mit dem Wort: „Papa“ rührend um den Hals. Fritz, dessen Alkoholspiegel schon ziemlich hoch war, glaubte diese Inszenierung tatsächlich und war zu Tränen gerührt. Für ihn gab es keine Zweifel, dass Jason sein Sohn war, nachdem dieser ihm auch das Gefühl dazu gab. Selbst nach einer Stunde hatte Fritz noch feuchte Augen und war noch nicht klar im Kopf. Die zwischenzeitlich geleerten Gläser Wein verschlimmerten eher die Gedächtnisleistung. Einerseits erfüllte es Fritz mit großem Stolz, einen weiteren Sohn zu haben, andererseits hatte er keine Ahnung, wie er das seiner resoluten Frau erklären sollte. „Die bringt mich um“, war seine Befürchtung. Die Teilnehmer an dieser Liebesgeschichte konnten sich vor Lachen kaum halten. Erst am nächsten Tag und bei entsprechender Nüchternheit wurde er von dem spaßigen Drehbuch informiert. Er nahm es wie immer mit Humor.

Fritz war so etwas wie ein Stammgast, der beinahe täglich und stets bis Mitternacht das Gasthaus besuchte. Und da er keine alkoholfreien Getränke konsumierte, war er nicht selten so betrunken, dass er sein Moped für die Heimfahrt selbst nicht mehr starten konnte und fremde Hilfe benötigte. Für die ersten Meter seiner wackeligen Fahrweise benötigte er noch die gesamte Breite des Kirchenvorplatzes. Mit zunehmender Geschwindigkeit wurde jedoch sein Fahrstil gradliniger. Im Dunkel der Nacht glaubte er ein Hindernis auf der Straße zu sehen und bremste plötzlich ab. Das Hindernis war ein Gendarmeriebeamter, den er beinahe überfahren hätte. Der Uniformierte meinte zu Fritz: „Jetzt hast du aber ein Glück gehabt!“ Worauf ihm Fritz antwortete: „Wer hat jetzt ein Glück gehabt, ich doch nicht, du wärst ja tot gewesen!“ Nachdem die vermeintliche Todesfrage ausdiskutiert war, fragte der Gendarm Fritz, von wo er herkomme. „Ich komme vom Kirchenwirt, dort gibt es lauter Betrunkene, ich war der einzige Nüchterne“, antwortete Fritz. Nachdem die Amtshandlung beendet war, ging der Gendarm zum Kirchenwirt und musste feststellen, dass das Gasthaus bereits geschlossen hatte und er angelogen wurde. Beim nächsten Zusammentreffen der beiden zahlte Fritz dem Staatsbeamten ein Bier und eine Jause, damit dieser seinen damaligen Ärger leichter verarbeiten konnte.

Musikboxen mit ihren kleinen Schallplatten gab es erst Mitte der 60er Jahre und dann nur in Bars. Daher war der Gesang von Volks- oder Wanderliedern in einer geselligen Runde ein beliebtes Mittel, um Harmonie und Entspannung nach einem arbeitsreichen Tag zu erlangen. Lieder aus der Jägerschaft und Wienerlieder, mit Texten über Wein und Fiaker, bereicherten die Gesangsliste. Kontemporäre Schlagermusik wie von Freddy Quinn, Peter Alexander, Roy Black oder Rex Gildo erweiterten die Gesangsauswahl. Die vielfach gesungenen Lieder waren deshalb auch textlich weitgehend bekannt. Jedenfalls die erste Strophe davon. Textsicherer sind bekanntlich Musiker, weil es entweder ihr Beruf oder meist ihre Passion ist. Um den damaligen nicht orchestrierten „Gesangsverein“ jederzeit unterstützen zu können, gab es fast in jedem Landgasthof eine Gitarre. Manchmal kam auch ein Ziehharmonikaspieler dazu und die Band war perfekt. Der Abend im Gasthaus wurde zum unvergesslichen Erlebnis.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Geschichten, die Mut machen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Geschichten, die Mut machen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Geschichten, die Mut machen»

Обсуждение, отзывы о книге «Geschichten, die Mut machen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x