Leo F. Aichhorn - Geschichten, die Mut machen

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Die heutige Jugend steht vor großen Herausforderungen durch die Digitalisierung, Globalisierung und Ökologisierung. Die Auswirkungen sind ebenso weitreichend, wie sie den Generationen im 20. Jahrhundert durch Weltkriege, Wiederaufbau und Hungerjahre abverlangt wurden. Letztere schafften es, weil sie an sich glaubten und der Wandel alternativlos war. Die hier beschriebenen Geschichten erlauben einen selektiven Einblick in das Landleben und seine Veränderungen in der zweiten Jahrhunderthälfte. Gleichfalls wird der soziale Aufstieg mit Höhen und Tiefen anschaulich dargestellt. Die Erzählungen zeigen aber auch, dass im Leben nicht alles konfliktfrei abläuft und der Humor trotzdem wichtig ist. Vor allem sollen die Storys all jenen Mut machen, die glauben vor unlösbaren Problemen zu stehen.

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Ähnlich ging es Pauli, dem zweitältesten Sohn einer achtköpfigen Arbeiterfamilie, die im alten Schulgebäude wohnte. In diesem, an den Pfarrhof angrenzenden Haus, war zuletzt noch das Postamt untergebracht. Geschlafen haben Eltern, Kinder und Großmutter in einem großen Raum, was selten störungsfrei ablief. Als „Waschküche“ diente vor dem Haus, und damit im freien Friedhofsgelände, ein händisch zu bedienender Brunnen. Dieser Brunnen lieferte auch das Trinkwasser aus dem dortigen Grundwasser. Weder die Behörde noch die sich versorgende Familie hatten Bedenken bezüglich der Genießbarkeit dieses unverzichtbaren Lebensmittels, zumal eine Überprüfung des Trinkwassers gesetzlich noch nicht geregelt war. Pauli hatte mit Fritz einen um zwei Jahre älteren Bruder, der geistig behindert war. Er konnte sich nicht verständigen, nahm als 15-Jähriger immer noch Steine in den Mund und lief planlos durch die Gegend. Für seine jüngeren Geschwister war er manchmal störend und peinlich, wurde aber von allen Kindern mehr oder weniger so akzeptiert, wie er war. Irgendwie gehörte er zu ihnen.

Für Pauli war es ein Bedürfnis sich vom engen Korsett der Familie innerhalb der Friedhofsmauern zu befreien und zu den umliegenden Bauern zu gehen, um an dem aktionsreicheren Leben in einer Landwirtschaft teilhaben zu können. Martin und Pauli begegneten sich beinahe täglich und es entwickelte sich eine dauerhafte Freundschaft. Gerne gingen beide oder Pauli allein zum Nachbarhof, wo Rupert mit seiner Frau Josefine und ihren drei Kindern Bertl, Gusti und Greti den Betrieb führten. Rupert musste den Bauernhof unvorhergesehen übernehmen, da sein Cousin als vorheriger Bauer und Sympathisant der Nationalsozialisten seine Zwangsarbeiter offenbar schlecht behandelte und nach Kriegsende von diesen mit einer Schaufel erschlagen wurde. Rupert war alles andere als radikal und für die jungen Buben so etwas wie ein Großvater, von dem die Jungs viel lernen konnten. Von März bis November ging er barfuß und selbst am etwa 40 Grad heißen Misthaufen verweigerte er Schuhe oder Gummistiefel, wenn der Dünger aufgeladen und auf die Felder auszubringen war. An Sonntagen ging er gerne in die Au und zeigte mit großer Erfahrung den Buben, wo die Vögel ihre Nester hatten oder wie man Fische im Bach mit der Hand fangen kann. In der großen Bauernstube von Rupert und seiner Familie waren die Buben gerne gesehen und durften sich am Jausenbrot bedienen, wann immer sie wollten. Zu dieser Zeit backten die Bäuerinnen ihr Schwarzbrot selbst und daher schmeckte das Brot beim Nachbarn anders und „besser“. Den Buben fiel auf, das Rupert stets die Rinde vom Brot trennte, was die beiden gerade wegen der Kruste gerne aßen. Erst später fanden sie heraus, dass seine wenigen Zähne der Grund dafür waren. Da sich Rupert nach dem Essen gerne eine Zigarette gönnte, hatte er auch nichts dagegen, wenn Pauli und Martin ebenfalls rauchten. Eine Solidaritätsbekundung der besonderen Art.

Da die Eltern von Martin durch die Land- und Gastwirtschaft sieben Tage in der Woche zwischen 15 und 19 Stunden arbeiteten, hatte sie keine Zeit für die Erziehung ihrer Kinder. Pauli und Martin waren gerne im Auwald, fischten im Bach und brieten sich die Barben an einer selbst gegrabenen Feuerstelle. Retteten einem Frosch das Leben, der zuvor von einer Ringelnatter geschluckt wurde, indem sie diese mit einem Messer öffneten. Bei einem Streifzug durch einen ausgetrockneten Wassergraben entdeckten sie ein für sie unbekanntes Kriegsrelikt und nahmen es mit. Am Heimweg trafen sie auf einen alten Mann aus dem Nachbardorf, der mit seinem Ziehwagen Grünfutter nach Hause brachte. Sie warfen mehrmals das Kriegsrelikt auf seinen Wagen, von dem es mehrmals wieder runterfiel. Zu Hause angekommen fiel der Vater von Martin fast in Ohnmacht, als er das Kriegsrelikt als Panzerfaust identifizierte. Glücklicher Weise ist nichts passiert, sonst wären alle drei Personen gestorben und die Kühe ohne Grünfutter gewesen.

Ein 10-Jähriger von damals hatte bis dato noch keinen nackten Menschen gesehen. Martin bekam Schamgefühle und errötete, als er mit acht Jahren vom Garten aus zufällig sah, wie sein kleiner Bruder Fritz von der Mutter am Fensterbrett gestillt wurde. Nacktsein oder sich so zu zeigen, war zu dieser Zeit höchst unmoralisch. Dennoch existierte am anderen Ende der Gemeinde in Donaunähe eine FKK-Siedlung, die Martin und Pauli nicht verborgen geblieben war. Im Sommerbetrieb schlichen sich die beiden an das Gelände heran, um die eine oder andere nackte Frau zu sehen. Das war immer ein gefährliches Unterfangen, denn meist wurden die unerwünschten Beobachter entdeckt und von den wütenden Männern durch den Auwald gejagt. Dabei hatten sie meist das Gefühl, als müssten sie um ihr Leben laufen.

Beliebte Gruppenspiele mit weiteren Schulfreunden waren neben der Errichtung von Schneemännern im Winter das Fang- und das Versteckspiel. Bei ersterem musste der Davonlaufende schneller und wendiger sein als der nachlaufende Fänger. Schnelligkeit und Geschicklichkeit waren wichtige Kriterien, um erfolgreich zu sein. Unbewusst trainierten die Jugendlichen damit ihren Körper, was für ihre Entwicklung bzw. ihr späteres Leben wichtig war. Beim Versteckspiel musste der Erstgefundene, nachdem er mit geschlossenen Augen an einem bestimmten Platz bis 30 zu zählen hatte, die anderen suchen gehen. Wenn jemand ungesehen seinen Zählplatz erreichte, konnte er sich mit den Worten: „eins, zwei, drei, ich bin frei!“ freischlagen. Martin und Pauli liebten dieses Spiel auf einem Bauernhof, wenn sie sich mit einem Mädchen ihres Alters am Heuboden verstecken konnten. Um so wenig wie möglich gesehen zu werden, musste man sich natürlich eng zusammenkuscheln. Es ergaben sich die ersten Möglichkeiten, ein Mädchen zu berühren, zu küssen und auf seine Reaktion zu warten. Denn es sollte ja noch mehr geben als das bloße Aneinanderpressen der beiden Lippenpaare. Weniger angenehm war ein Versteckspiel von Martin mit seinem Freund Ferdinand in der Wohnung seiner Eltern. Der übermütige Martin lief von der Küche in das Wohnzimmer und hüpfte auf das dortige Sofa, das ihn mit seinen Federn an die Wand warf. Martin war einige Zeit nicht ansprechbar und bekam auf der linken Stirnhälfte eine riesige Beule. Aber den Eltern sagte er nichts davon, weil er Angst hatte, auch noch beschimpft zu werden. Und aufgefallen ist es ihnen auch nicht. Mit Ferdinand, der um eineinhalb Jahre älter war als Martin, sprang er auch gerne in den Bachtümpel, der in der Nähe seines Elternhauses war und einen einfachen Übergang hatte. Viele Stunden verbrachten die beiden in der natürlichen Umgebung. Durch den Besuch des Stiftsgymnasiums von Ferdinand schwächten sich die gemeinsamen Jugendaktivitäten leider ab.

Ein besonderes Ereignis für Kinder und Jugendliche war der jährliche „Leonhardikirtag“, der am 6. November eines Jahres zu Ehren des heiligen Leonhard im Nachbarort abgehalten wurde. Zuvor allerdings musste Martin mit seinen Ministrantenkollegen den Pfarrer und die betende Prozession in den 3 km entfernten Ort begleiten und in der dortigen Kirche eine Messe zu Ehren des Heiligen aus dem 7. Jahrhundert mitfeiern. Die liturgischen Notwendigkeiten und den damit verbundenen Fußweg nahmen die Kinder und Jugendlichen aus dem Nachbarort gerne in Kauf, wenn sie an die vielen und seltenen Angebote dachten. Im Ortszentrum und den angrenzenden Wiesen standen einfache Karusselle und Ringelspiele, die die Kinder gerne nutzten, um in den Genuss der Fliehkraft zu gelangen. Schießbuden wurden gestürmt, um eine Rose für ein sympathisches Mädchen zu erlangen. Für die jugendlichen „Schleckermäuler“ gab es Schokolade in vielfältiger Art und Form, „Negerbrot“ (einfache Milchschokolade mit Haselnüssen), Lebkuchenherzen zum Verschenken an die Liebste, Schaumrollen und vieles mehr. Auch Strickwaren und Kleidungsstücke konnte man erwerben. Was Martin und seine Freunde jedoch am meisten interessierte, waren Revolver, die mit Stoppeln oder Kapseln geladen wurden. Die Stoppeln waren aus gepressten Sägespänen, gefüllt mit Zündplättchen und entsprechenden Oxidationsmitteln, die beim Abfeuern einen großen Knall wie eine echte Faustfeuerwaffe machten. Der aufgesetzte Stoppel flog 1 bis 2 m weit, was beim Einsatz zu berücksichtigen war. Der Kapselrevolver wurde bestückt mit einer kleinen Papierrolle, auf der die Knallkörper in Tropfenform eingeschlossen waren und erst durch einen Schlagbolzen explodierten und dadurch zu hören waren. Die jungen Knaben kratzten ihr Taschengeld zusammen, um sich mit „Waffe und Munition“ längerfristig einzudecken. Denn Cowboy- und Indianerspiele ohne Waffen waren angesichts der Karl May-Impressionen undenkbar.

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