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© 2021 Friedrich Reinhardt Verlag, Basel
Projektleitung: Beatrice Rubin
Layout: Siri Dettwiler
Korrektorat: Daniel Lüthi
eISBN 978-3-7245-2513-4
ISBN der Printausgabe 978-3-7245-2478-6
Der Friedrich Reinhardt Verlag wird
vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag
für die Jahre 2021–2024 unterstützt.
www.reinhardt.ch
François Loeb
Geschichten, die das Landesmuseum schrieb
Vorwort von Altbundesrat Adolf Ogi Vorwort Eine Schatzkammer? In der Schweiz? Ein Märchen? Nein! Sie existiert, die Schatzkammer! Real und nicht nur virtuell! So zahlreiche Schätze sind im Landesmuseum Zürich und Prangins zu finden, dass es eine wahre Freude ist. Freude herrschen darf! Im Buch aus der Feder des Schriftstellers François Loeb werden zahlreiche Kostbarkeiten aus diesen einmaligen Museen beschrieben. Mit Fantasie und Kreativität! Loeb vertiefte sich in das Landesmuseum in Zürich und Prangins. Wanderte durch diese Schatzkammern. Entdeckte und deckte auf. Liess seiner Vorstellungskraft freien Lauf. Entstanden ist eine Schatzkiste an Geschichten, die auf einen Besuch im Landesmuseum vorbereiten, im Nachhinein an diesen erinnern, Bilder entstehen lassen, die sich einprägen. Die Vergangenheit und die Gegenwart beleuchten, sowie einen Blick in die Zukunft unseres so vielfältigen Landes gestatten. Ich wünsche bei der Lektüre der Schatzkammer der Schweiz eine prägende Kopfreise, beim Besuch im Schweizerischen Landesmuseum und beim Auffinden all unserer Schätze viele abenteuerliche Entdeckungen! Bundesrat Dölf Ogi
Die neun Leben der Museumskatze
Hotel Landesmuseum ******
Gras
Das magische Fernrohr
Swissair
Alte Schachtel
Unspunnen
Zuckerschlecken?
Auf der Treppe
Bestie
Das Jubiläumsjahr 2098
Der gefangene Wärter
Der Oberst und der Füsilier
Der Puppendoktor
Der singende Vogel im Käfig
Der Zahn der Zeit
Die Olfaktorie
Dorierte Donatoren
Erinnerungen
Gamelle
Friedenstaube
GPS
Hinter dem Spiegel
Hoher Besuch
Das Instrument
Komplex
Krippendiplomatie
Papierflugzeug
Prangins
Puzzle
Tausendsassa
Trauer
Versohlen
Waschmaschine
Kutschenträume
Pop-up
Erdbeben
Moderne Archäologie
Das grosse Aufatmen
Gedankenspaziergang
Der Revolutionär
Cafeteria
Schuster, bleib bei deinen Leisten
Bildverzeichnis
Autor
Eine Schatzkammer?
In der Schweiz?
Ein Märchen?
Nein!
Sie existiert, die Schatzkammer!
Real und nicht nur virtuell!
So zahlreiche Schätze sind im Landesmuseum Zürich und Prangins zu finden, dass es eine wahre Freude ist.
Freude herrschen darf!
Im Buch aus der Feder des Schriftstellers François Loeb werden zahlreiche Kostbarkeiten aus diesen einmaligen Museen beschrieben.
Mit Fantasie und Kreativität!
Loeb vertiefte sich in das Landesmuseum in Zürich und Prangins.
Wanderte durch diese Schatzkammern.
Entdeckte und deckte auf.
Liess seiner Vorstellungskraft freien Lauf.
Entstanden ist eine Schatzkiste an Geschichten, die auf einen
Besuch im Landesmuseum vorbereiten, im Nachhinein an diesen erinnern, Bilder entstehen lassen, die sich einprägen.
Die Vergangenheit und die Gegenwart beleuchten, sowie einen Blick in die Zukunft unseres so vielfältigen Landes gestatten.
Ich wünsche bei der Lektüre der Schatzkammer der Schweiz eine prägende Kopfreise, beim Besuch im Schweizerischen Landesmuseum und beim Auffinden all unserer Schätze viele abenteuerliche Entdeckungen!
Bundesrat Dölf Ogi
Die neun Leben der Museumskatze
Erschrecken Sie nicht, wenn Sie mich hier so sehen, liebe Leserin, lieber Leser. Ich bin die Hauskatze des Schweizerischen Landesmuseums, die Museumskatze also. Ein Dasein als Teekanne führe ich nur in einem meiner Leben. Nein, nicht sieben Leben habe ich, das ist reiner Aberglaube und bewusste Untertreibung. Fake News, wie sie heute modern sind. Getrumpt ist das oder – wie sagt man dazu in Menschensprache? – eine falsche Behauptung, vermutlich von der Hundepartei verbreitet, um mich zu diskreditieren. Doch ich bin kein Underdog. Nein, eine wertvolle Katze mit ganzen neun Leben bin ich, wie es die Briten wahrheitsgetreu vermitteln. Von diesen stammt auch die Redewendung: «Abwarten und Tee trinken». Und genau darum habe ich das Leben einer Teekanne angenommen, bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts, lediglich vierzehn Jahre nach Eröffnung dieses einmaligen Museums, das die Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft erzählt.
Dabei wäre ich ein Hund, ein Berner Sennenhund gar, wenn ich meine Teekanne nicht immer wieder verlassen hätte, um meine viel beschworene Neugier zu befriedigen, herumzustreunern in den weitläufigen Sälen und Gängen des Museums, Geschichten einzufangen und weiterzuerzählen.
Ihnen, meiner werten Leserschaft, in den Schoss zu legen, in den ich mich so gerne einkuscheln würde, um mich so lange kraulen zu lassen, bis ich zum Schnurren käme.
Ja, ich habe mich im Museum ausgiebig umgesehen und umgehorcht. Und ich bin fündig geworden. Wozu habe ich sonst neun Leben? Doch, um sie einzusetzen. In der Vergangenheit, der Zukunft und natürlich im Hier und Jetzt. Folgen Sie mir also! Doch beachten Sie, dass Katzen gerne «schnurren», und das in doppelter Bedeutung! Als Berner Katze aus Heimberg, in der Nähe von Thun gebürtig, habe auch ich eine grosse «Schnurre» und fabuliere nach Lust und Laune.
Nehmen Sie daher nicht alles, was ich in dunklen Museumsecken aufstöberte und Ihnen vor die Füsse lege, für bare Münze – möchten Sie diese betrachten, gönnen Sie sich die umfangreiche Sammlung unterschiedlichster antiker Münzen, die das Museum zeigt.
Zwar habe auch ich mich an ihnen orientiert, doch stets mit etwas katzenartigem Geflunker. Denn nicht wahr, Ihnen muss ich zwar nicht imponieren, aber wohl allen Hunden, damit sie mir, ohne dass ich meine Krallen ausfahren müsste, den nötigen Respekt zollen. Auf dass mir auf meinem Gang durch die Jahrhunderte von der Vergangenheit bis in die Zukunft, auf dem Sie mich begleiten werden, jene Beachtung geschenkt werde, die einer eleganten Katze, die ihre Gestalt so kunstvoll wechseln kann, gebührt – gleich, wie eine Tasse edlen Tees zu achten und zu geniessen ist.
Trinken Sie also Tee und warten Sie ab, welche lustvollen Abenteuer ich Ihnen kredenze! Viel Vergnügen dabei!
9 leben hat die katz absolut nicht für die katz …
Hotel Landesmuseum ******
Dass das Landesmuseum einst als Hotel diente, konnte ich kaum glauben. Dachte, man wolle mir einen Bären aufbinden. Einen knüppeldicken. Ein Museum als Hotel? Dazu ein Sechs-Sterne-Betrieb. Das konnte nicht wahr sein.
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